DE1257476B - Vorrichtung zum Ernten von Baumfruechten, insbesondere Oliven - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Int. Cl.:

AOIg

Deutsche Kl.: 45 f-19/00

Nummer:

Aktenzeichen:

Anmeldetag:

Auslegetag:

Ausgabetag:

1 257 476
M 64664 HI/45 f
26. März 1965
28. Dezember 1967
14. November 1968

Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ernten von Baumfrüchten, insbesondere Oliven, mittels einer mit Händgriff versehenen, motorisch angetriebenen Erntelanze, an deren Spitze ein Rüttelwerkzeug angebracht ist.

Im Bereich der mechanisierten Ernte von Baumfrüchten nimmt der Ölbaum eine Sonderstellung ein. Ebenso vielgestaltig wie die Standorte sind auch die Kulturformen und die daraus resultierenden Besonderheiten, welche bei der Ernte der Oliven zum Erreichen einer bestmöglichen Qualität des Endprodukts zu berücksichtigen sind. Es sind Versuche bekannt, welche mit einem Gerät gemacht wurden, das aus einer selbstfahrenden Hubbühne besteht, die der Bedienungsmann hydraulisch in die gewünschte Höhe dirigiert und von deren Plattform aus die Äste mittels pneumatischer Rüttler geschüttelt werden.

Ist schon die Manövrierfähigkeit eines solchen Fahrzeuges in dem überaus unterschiedlichen und oft hängigen Gelände äußerst fragwürdig, so ist die durch ein Preßluftgerät erzeugte schlagartige Bewegung dem Olivenbaum keineswegs zuträglich, da die an den Hauptästen eingeleiteten Bewegungen auf das Wurzelsystem übertragen werden. Es wird daher von den Pflanzern jedes System von vornherein abgelehnt, welches zur Ablösung der Früchte den Stamm oder die Hauptäste erschüttern muß.

Bei einem bekannten Gerät dieser Art ist im Handgriff ein Stößel gelagert, der in Achsrichtung hin und her bewegt wird. Die bei der Arbeit entstehenden Stöße sind aber nicht nur für Stamm und Früchte, sondern auch für den Arbeiter nachteilig, weil er durch die ständigen Erschütterungen körperlich übermäßig belastet wird und infolgedessen schnell ermüdet.

Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß in der Erntelanze eine Stange drehbar gelagert ist und daß das mit dem Ende der Stange verbundene Werkzeug mi.t quer zur Längsachse wirksamen Arbeitskanten versehen ist.

Mit einem solchen Gerät werden folgende Forderungen erfüllt.

1. Die Handhabung des Gerätes ist einfach und bedeutet für den Arbeiter keine störende Belastung;

2. es werden weder am Wurzelwerk noch an den Ästen Beschädigungen, wie sie in der Einleitung angedeutet wurden, verursacht;

3. es können immer diejenigen Partien Oliven vom Baum geholt werden, welche ihrem Reifegrad entsprechend ein vorzügliches öl ergeben;

4. auch grüne Oliven können gewonnen werden:

Vorrichtung zum Ernten von Baumfrüchten,
insbesondere Oliven

Patentiert für:

Maschinenfabrik Fahr Aktiengesellschaft,

Gottmadingen (Kr. Konstanz)

Als Erfinder benannt:

Bruno Oppe, Randegg (Hegau)

5. es läßt sich jede Baumkrone bearbeiten, wie

auch immer sie geartet ist.
Der Antrieb der Werkzeuge erfolgt in an sich be-

ao kannter Weise entweder von einem am Aufsammelgerät für diesen Zweck vorgesehenen Biegewellenanschluß oder von einem vom Bedienungsmann getragenen Motor-Rückentraggerät, welches mittels flexibler Welle mit dem hinteren Ende der Ernte-

»5 lanze verbunden ist, in deren Inneren eine Welle mit entsprechenden hinteren und vorderen Anschlußstücken verläuft. Der die Erntelanze tragende Bedienungsmann kann auf diese Weise völlig unabhängig jeden durch den Auffangrahmen unterfangenen Teil des Astwerkes vom Boden aus erreichen und kann notfalls auch auf eine Leiter steigen, wenn dies wegen zu großer Höhe erforderlich ist. Durch einfaches Ansetzen der Werkzeuge an den Fruchtzweigen oder durch Bestreichen derselben mit den Quirlwerkzeugen lösen sich die Früchte und fallen in den darunter aufgestellten Fangschirm.

Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den F i g. 1 bis 9 dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Erntelanze mit einem Werkzeug für rotierende Bewegung und

F i g. 2 bis 9 verschiedene Formen von Schüttelwerkzeugen.

Die Erntelanze besteht aus einem Rohr 1, in dessen Innern eine Stange 2 drehbar gelagert ist, deren hin-

«5 teres Ende mit einem Untersetzungsgetriebe 3 verbunden ist, welches seinerseits durch das Anschlußstück 4 an eine flexible Welle 5 und damit entweder an einen Rückentragmotor oder eine entsprechende Zapfwelle eines Aufsammelgerätes angeschlossen wird. Am vorderen Ende der Lanze befindet sich eine Führungsbüchse 5' für die Stange 2. deren Ende mit einem weichgepolsterten. S-förmig gebogenen Dreh-

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stab 6 versehen ist. Der hintere Teil der Lanze ist mit Handgriffen 7 ausgerüstet. In den vorderen Anschluß 8 können auch andere Quirl werkzeuge eingesetzt werden, von denen einige in den F i g. 2 bis 9 dargestellt sind.

F i g. 2 zeigt einen federnden Stab 10 mit abgestimmter Unwucht, so daß bei entsprechender Drehzahl ein gewisser Ausschlag erzielt wird;

Fig. 3 zeigt eine tropfenförmige Schleifell aus weichem Kunststoff oder Gummi mit Stahlseele;

Fig. 4 zeigt einen länglichen Blattquirl 12 aus Leder mit Stahlrohrseele 13;

F i g. 5 zeigt einen sinusförmig gebogenen Stabquirl 14 aus plastischem Kunststoff mit Stahlseele.

Außerdem kann gemäß F i g. 6 und 7 auch ein Vierlingsquirl 15 mit einer Verschraubung 16 angeschlossen werden, in dessen Gehäuse 17 über Zahnräder 18 vier Quirle 14 in Form eines Rechens angetrieben werden.

Ferner ist gemäß F i g. 8 und 9 ein Vibratorrechen 19 vorgesehen, welcher in seinem Gehäuse 20 eine durch eine Kurbelschwinge 21 hin und her bewegte Antriebsschiene 22 hat, in deren Aussparungen 23 vier Vibratorzinken 24 eingreifen, wobei das Ganze ebenfalls mit dem Anschlußstück 25 am Wellenende der Lanze 1 angeschlossen wird.

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Ernten von Baumfrüchten, insbesondere Oliven, mittels einer mit Handgriff versehenen, motorisch angetriebenen Erntelanze, an deren. Spitze ein Rüttelwerkzeug angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Erntelanze (1) eine Stange (2) drehbar gelagert ist und daß das mit dem Ende der Stange (2) verbundene Werkzeug mit quer zur Längsachse wirksamen Arbeitskanten versehen ist.

2. Vorrichtung zum Ernten von Baumfruchten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Handgriff ein Untersetzungsgetriebe (3) angeordnet ist, das die mit dem Drehwerkzeug ausgerüstete Stange (2) treibt.

3. Werkzeug für ein Erntegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen mit abgestimmter Drehzahl umlaufenden federnden Stab (10) mit einer Unwucht.

4. Werkzeug für ein Erntegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine flache, etwa tropfenförmige Schleife (11) mit Kupplungsstück für den Lanzenvorderteil.

5. Werkzeug für ein Erntegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen nachgiebigen, vorzugsweise aus Leder oder Kunststoff gefertigten länglichen Blattquirl (12), der in seiner Längs- oder Querachse von einer mit einem Kupplungsstück versehenen Stahlrohrseele (13) durchsetzt ist.

6. Werkzeug für ein Erntegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen sinusförmig gebogenen Quirl (14), der mit einem Kupplungsstück versehen ist.

7. Werkzeug für ein Erntegerät nach einem der Ansprüche 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere sinusförmig gebogene, umlaufende Quirle (14) rechenartig nebeneinander angeordnet sind.

8. Werkzeug für ein Erntegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mehrere in gleicher Ebene vibrierende oder hin und her schwingende Vibratorzinken (24), die rechenartig nebeneinander angeordnet sind.

9. Werkzeug für ein Erntegerät nach den Ansprüchen 1, 3, 6 bis 8, gekennzeichnet durch einen Überzug aus Kunststoff für die Werkzeuge.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 151 972;
österreichische Patentschrift Nr. 167 054.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

7M 710/34 12.67 φ Bundesdruckerei Berlin