DE1255619B - Verfahren zum Vergroessern der Geschmeidigkeit eines nicht gewebten Faserstoffes - Google Patents
Verfahren zum Vergroessern der Geschmeidigkeit eines nicht gewebten FaserstoffesInfo
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Description
DEUTSCHES PATENTAMT DeutscheKl.: 8 b-27/01
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1 255 619
Aktenzeichen: W 33526 VII a/8 b
Anmeldetag: 14. Dezember 1962
Auslegetag: 7. Dezember 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vergrößern der Geschmeidigkeit eines
nicht gewebten Faserstoffes, insbesondere eines aus synthetischen Fasern mit einem Zusatz von natürlichen
Fasern bestehenden Faserstoffes.
Bei einem Verfahren zur Bildung solcher nicht gewebten Stoffe wird ein überwiegender Teil ihrer Fasern
in die gleiche Richtung gelegt, und diese Fasern werden dann mit einem Klebstoff getränkt, und zwar in
kleinem Verhältnis zur Fasermenge, um die Fasern zu einem zusammenhängenden Material zu vereinigen.
Dadurch, daß man vermeidet, zuerst die Fasern zu einem Garn zu drehen und danach das Garn zu einem
Stoff zu verweben, ist es möglich, nicht gewebte Stoffe zu einem Bruchteil der Herstellungskosten gewebter
Stoffe herzustellen.
Das genannte Verfahren hat jedoch auch Nachteile. Ein wesentlicher Nachteil, dessen Beseitigung sich die
vorliegende Erfindung besonders zur Aufgabe gemacht hat, ist der Mangel an Geschmeidigkeit des gebildeten,
nicht gewebten Stoffes. Aufgabe der Erfindung ist nicht nur, diesen Mangel zu beseitigen, sondern auch
dem Stoff eine Geschmeidigkeit zu erteilen, welche mit der üblicher, gewebter Wasch- und Kleidungsstoffe
vergleichbar ist, ohne daß die Reißfestigkeit für ein gegebenes Grundgewicht eine Einbuße erleidet. Bekannte
Verfahren zur Verbesserung der Geschmeidigkeit nicht gewebter Stoffe sind dazu bestimmt, entweder die
Menge des Klebstoffes, der verwendet wird, oder die Bindefähigkeit dieses Stoffes zu verringern, aber in
beiden Fällen ist die Folge eine wesentlich verringerte Festigkeit des erhaltenen Stoffes.
Die Erfindung geht also von einem Verfahren zum Vergrößern der Geschmeidigkeit eines nicht gewebten
Faserstoffes, insbesondere eines aus synthetischen Fasern mit einem Zusatz von natürlichen Fasern bestehenden
Faserstoffes aus, der durch zugesetzten Klebstoff oder durch Selbstklebung der Fasern zusammengehalten
ist und bei dem der überwiegende Teil der Fasern in gleicher Richtung liegt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Faserstoff in an sich bekannter Weise beidseitig abgedeckt
in der Hauptfaserrichtung mechanisch zusammengeschoben wird.
Das Verfahren läßt sich vorteilhaft auf einer Einrichtung zum Krumpfen von Gewebebahnen ausführen,
bei welcher das Fasermaterial, an einer gestreckten, kontinuierlich bewegten Oberfläche anliegend,
durch Änderung der Laufrichtung von der sich durch Überführen in eine entgegengesetzte Krümmung
verkürzenden Oberfläche unter Druck zusammengestaucht wird.
Verfahren zum Vergrößern der
Geschmeidigkeit eines nicht gewebten
Faserstoffes
Geschmeidigkeit eines nicht gewebten
Faserstoffes
Anmelder:
West Virginia Pulp and Paper Company,
New York, N. Y.;
Cluett, Peabody & Co. Inc.,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. P. Κ. Holzhäuser, Patentanwalt,
Offenbach/M., Herrnstr. 37
Offenbach/M., Herrnstr. 37
Als Erfinder benannt:
Richard J. McFalls, Troy, N. Y.;
Charles L. Adams, Waterford, N. Y.;
Leslie L. Turai, East Palatka, Fla. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. Dezember 1961
(160 519)
V. St. v. Amerika vom 19. Dezember 1961
(160 519)
Für das Krumpfen von Wäschestoffen ist bereits eine Vorrichtung bekannt, in der das feuchte Gewebe
auf ein Trägerband gebracht und durch ein zweites Band (Abdeckband) abgedeckt werden kann. Zum
Stauchen des auf diese Weise beidseitig abgedeckten Gewebes wird dann die Oberfläche des Trägerbandes
beispielsweise durch eine Änderung seiner Laufrichtung zusammengeschoben, woran das durch beidseitige
Abdeckung auf dem Trägerband haftende Gewebe teilnimmt und entsprechend der Verkürzung der
Oberfläche des Trägerbandes in Längsrichtung mechanisch zusammengeschoben wird.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß diese der Beseitigung des Einlaufens von Wäschestoffen dienende
Vorrichtung bestens geeignet ist, das neue Verfahren auszuführen und den erwähnten Faserstoffen die Geschmeidigkeit
von Wasch- und Kleidungsstoffen ohne Beeinträchtigung der Reißfestigkeit zu verleihen.
In der Vorrichtung kommt das Fasermaterial in ziemlich trockenem Zustand in Anlage mit einem
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Riemen mit zusammenziehbarer Oberfläche und starker, verhältnismäßig undehnbarer Unterlage, wobei
ein überwiegender Teil der StofFasern in Längsrichtung des Riemens liegt und die Riemenoberfläche
durch konvexe Krümmung um eine runde Unterlage gedehnt und nach Aufnahme des Fasermaterials beim
Überführen in eine konkave Krümmung um eine zweite Unterlage zusammengeschoben wird und dabei
das Fasermaterial zusammenstaucht. Dabei wird auf das mit einem überwiegenden Teil der Fasern in
Streckrichtung der elastischen Riemenoberfläche liegende Fasermaterial von dem Riemen eine die Fasern
von inneren Spannungskonzentrationen befreiende Stauchkraft parallel zu den Stoff flächen ausgeübt.
Die Zeichnung erläutert schematisch die Erfindung, und zwar ist
F i g. 1 ein Schaubild einer für eine mechanische Bearbeitung eines nicht gewebten Stoffes zur Verbesserung
der Geschmeidigkeit geeigneten Vorrichtung und
F i g. 2 eine Wiedergabe der Schatten, die von drei Stoffproben zur Messung der Geschmeidigkeit des
Stoffes geworfen wurden.
In F i g. 1 ist eine zweckmäßige Vorrichtung zur mechanischen Bearbeitung eines nicht gewebten Stoffes
gemäß der Erfindung gezeigt. Die Vorrichtung besteht aus Walzen 10, 11, 12, einer angetriebenen Walze 13
und einem dicken Riemen 15 mit zusammendrückbarer Oberfläche, vorteilhaft aus Gummi, und starker,
verhältnismäßig undehnbarer Cord-Unterlage. Die Walzen 10 und 13 sind einstellbar, um den Riemen 15
zu klemmen, wo er von der Walze 10 zur Walze 13 übergeht. Beim Übergang des Riemens von der
Walze 10 zur Walze 13 wird die Oberfläche des Riemens, die auf der Walze 10 konvex gekrümmt ist, konkav
auf der Walze 13 gekrümmt und verkürzt sich dementsprechend an der glatten Oberfläche der
Walze 13. Ein nicht gewebter Stoff P, der zwischen den Riemen und die Walze 13 eingeführt wird, wo die Verkürzung
der Riemenoberfläche stattfindet, wird von den senkrecht wirkenden Kräften der Klemmstelle in
eine derartige Reibungsberührung mit der sich zusammenziehenden Oberfläche des Riemens gezwängt,
daß diese Riemenoberfläche eine zusammenschiebende oder stauchende Kraft auf den Stoff ausübt, die erfindungsgemäß
als wirksame Maßnahme ermittelt wurde, um den StoffP von irgendwelchen inneren Spannungskonzentrationen zu befreien, die in dem Stoff infolge
ungleichmäßiger Verfestigung des die Fasern miteinander verbindenden Klebstoffes entstanden sind.
Es versteht sich, daß der nicht gewebte Stoff P von der Art sein kann, die durch Kardieren beim Faserlegen
gebildet wird und bei der daher die Fasern im wesentlichen in einer Richtung liegen. Der genannte
Stoff wird in die Drucktuch-Klemmstelle der Vorrichtung nach F i g. 1 geleitet, so daß seine Faserrichtung
auch die Dehnungs- oder Längsrichtung des Riemens 15 ist. Am Eingang der Klemmstelle liegt der Stoff P an
dem dann gestreckten, konvex gekrümmten Oberflächenteil 16 des Riemens 15 an, doch bei der folgenden
Längsbewegung des Riemens 15 und damit des Stoffes P in die Klemmstelle N wird der Stoff durch
den Klemmdruck fest an den Oberflächenteil 16 gepreßt und auf diese Weise veranlaßt, durch Mitnahme
an diesem Teil der Riemenoberfläche während der anschließenden Verkürzung oder Zusammenziehung
zu haften. Die Wirkung des Verkürzens des Riemenoberflächenteils 16 ist die Übertragung einer zusammendrückenden
oder stauchenden Kraft, die in Längsrichtung und parallel zu den Flächen des Stoffes P
wirkt. Ungleich einem Kalander, der den Stoff einer senkrecht auf seine Flächen wirkenden Kraft unterwerfen
würde und keine merkliche Verbesserung der Geschmeidigkeit hervorbringt, wurde gefunden, daß
die mechanische Bearbeitung des nicht gewebten Stoffes P mit einer parallel zu ihren Flächen wirkenden
Kraft in der vorstehend beschriebenen Weise die Geschmeidigkeit des Stoffes weitgehend verbessert.
Muster von nicht gewebten Stoffen wurden mehrfach durch die Vorrichtung nach F i g. 1 gegeben, wobei
die Muster trocken und leicht angefeuchtet waren und die Walze 13 Raumtemperatur (25° C) und zwei
höhere Temperaturen hatte, um die Wirkung dieser Faktoren auf die Verbesserung der Geschmeidigkeit
der genannten Stoffproben zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Durchläufe zeigen, daß eine Erhöhung der
Geschmeidigkeit bei allen trockenen Proben, die bei Raumtemperatur mechanisch bearbeitet wurden, auftritt
und eine weitere Erhöhung durch leichtes Befeuchten der Probe und Durchführen der mechanischen
Bearbeitung bei erhöhten Temperaturen möglich ist. Selbstverständlich bestimmt der Verwendungszweck
des Stoffes, ob ein Zurichten des Stoffes und ein Beheizen der Walze 13 verbürgt, daß die größtmögliche
Verbesserung der Geschmeidigkeit des Stoffes erreicht wird, doch ist zu bedenken, daß eine mechanische
Bearbeitung eines nicht gewebten Stoffes gemäß der vorliegenden Erfindung die Geschmeidigkeit wesentlich
verbessert, selbst wenn diese Maßnahmen bei dem mechanischen Verfahren nicht durchgeführt werden.
In der folgenden Tabelle dieser Versuche sind die Proben alle 38 mm breite Streifen von gleicher Länge,
und die Geschmeidigkeit wird durch das Maß des Durchmessers des Bogens angegeben, die jeder Streifen
vor und nach der mechanischen Bearbeitung unter den angegebenen Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen
bilden konnte.
38 mm
breiter
Probestreifen
1
2
3
4
5
6
7
8
9
2
3
4
5
6
7
8
9
10
vor nach mechanischer Behandlung
mechanischer
Behandlung
1,42
LH
1,68
1,40
1,19
1,40
1,75
1,45
1,40
1,68
1,68
1,40
1,19
1,40
1,75
1,45
1,40
1,68
trocken | feucht | feucht |
25° C | 57° C | 80° C |
0,71 | 0,69 | 0,69 |
0,64 | 0,53 | 0,56 |
0,76 | 0,61 | 0,61 |
0,74 | 0,74 | 0,69 |
0,76 | 0,74 | 0,66 |
1,22 | 0,99 | 0,94 |
1,32 | 1,24 | 1,32 |
0,89 | 0,79 | 0,71 |
0,99 | 0,86 | 0,58 |
0,96 | 0,81 |
Es wird nun auf F i g. 2 Bezug genommen, in der die Geschmeidigkeit zweier Proben nicht gewebten
Stoffes vor und nach der mechanischen Bearbeitung durch die Vorrichtung gemäß F i g. 1 miteinander und
auch mit der Geschmeidigkeit eines gewebten Stoffes verglichen ist. Die beiden Proben aus nicht gewebtem
Stoff wurden von einem einzelnen, nicht gewebten Stoff aus kardierten Viskoseseidefasern genommen, die
mit einem Acrylklebstoff auf 10% Wasserbasis verbunden waren. Um die Geschmeidigkeit dieser Proben
bewerten zu können, wurde ein Faltenwurfmesser benutzt, wie er in dem Aufsatz »Mechanik des Elasti-
Claims (3)
1. Verfahren zum Vergrößern der Geschmeidigkeit eines nicht gewebten Faserstoffes, insbesondere
eines aus synthetischen Fasern mit einem Zusatz von natürlichen Fasern bestehenden Faserstoffes,
der durch zugesetzten Klebstoff oder durch Selbstklebung der Fasern zusammengehalten ist und bei
dem der überwiegende Teil der Fasern in gleicher Richtung liegt, dadurch gekennzeich-65
net, daß der Faserstoff in an sich bekannter Weise beidseitig abgedeckt in der Hauptfaserrichtung
mechanisch zusammengeschoben wird.
2. Die Verwendung einer an sich bekannten Einrichtung zum Krumpfen von Gewebebahnen als
Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welcher das Fasermaterial, an
einer gestreckten, kontinuierlich bewegten Oberfläche anliegend, durch Änderung der Laufrichtung
von der sich durch Überführen in eine entgegengesetzte Krümmung verkürzenden Oberfläche unter
Druck zusammengestaucht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in ihr das Fasermaterial in
ziemlich trockenem Zustand in Anlage mit einem Riemen (15) mit zusammenziehbarer Oberfläche
(16) und starker, verhältnismäßig undehnbarer Unterlage kommt, wobei ein überwiegender Teil
der Stoffasern in Längsrichtung des Riemens liegt und die Riemenoberfläche (16) durch konvexe
Krümmung um eine runde Unterlage (10) gedehnt und nach Aufnahme des Fasermaterials beim Über-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US16051961A | 1961-12-19 | 1961-12-19 |
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