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Belichtungsmesser für photographische Zwecke Die Erfindung betrifft
einen Belichtungsmesser für photographische Zwecke, insbesondere zur Verwendung
durch Fachphotographen.
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Der Belichtungsmesser weist eine Helligkeitswert-Skala und drei zugeordnete,
bezüglich der Helligkeitswert-Skala bewegliche Zeiger auf, von denen zwei Grenzwertzeiger
für die dunkelsten und die hellsten Bildpartien sind und einer ein Mittelwertzeiger
ist, der mit den Grenzwertzeigern zur selbsttätigen, mechanischen Mittelwertbildung
gekoppelt ist und den für die Bestimmung der Zeit- und Blendenangaben dienenden
Expositionswert liefert, wobei einer der Grenzwertzeiger bezüglich der Helligkeitswert-Skala
festlegbar ist.
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Belichtungsmesser dieser Art sind bekannt (deutsche Auslegeschrift
1 086 912). Ihr Zweck ist die erleichterte Ermittlung des Expositionswertes als
Mittelwert aus zwei gemessenen Extremwerten der Helligkeit. Man geht also grundsätzlich
von den zwei Extremwerten aus und stellt die beiden Grenzwertzeiger einzeln bezüglich
der Helligkeitswert-Skala entsprechend ein, wonach der sich selbsttätig einstellende
Mittelwertzeiger auf der Helligkeitswert-Skala den Expositionswert angibt. Die Handhabung
des Belichtungsmessers wird etwas erleichtert, wenn der eine Grenzwertzeiger nach
einer Einstellung auf den betreffenden Meßwert in bezug auf die Helligkeitswert-Skala
feststellbar ist, so daß er sich beim Einstellen des zweiten Grenzwertzeigers nicht
unbeabsichtigt verstellt.
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Diese bekannte Ausbildung des Belichtungsmessers ist für Fachphotographen,
die hauptsächlich mit Kunstlicht und Aufhellern arbeiten, insofern nachteilig, als
in jedem Fall zwei Einstellungen vorgenommen werden müssen, auch wenn der Helligkeitsumfang
des Aufnahmeobjekts durch entsprechende Wahl und Aufstellung der Beleuchtung bewußt
immer gleich gewählt wird, nämlich so, daß für ein bestimmtes photographisches Material
der Beleuchtungskontrast zwischen den dunklen und hellen Partien optimal ist. Es
ist bei den bekannten Belichtungsmessern der beschriebenen Art z. B. nicht möglich,
unmittelbar den Mittelwertzeiger bezüglich der Helligkeitswert-Skala auszurichten
und dabei den zwischen den Grenzwertzeigern eingeschlossenen Helligkeitswertbereich
konstant zu halten. Ebensowenig ist es möglich, eine relative Verschiebung der Helligkeitswert-Skala
bezüglich der Zeiger bei einer beliebig gewählten festen Einstellung der Zeiger
in Bezug aufeinander vorzunehmen, um dadurch den zwischen den Grenzwertzeigern festgelegten
Bereich entlang der Helligkeitswert-Skala zu verstellen. Dadurch sind die Gebrauchsmöglichkeiten
dieser bekannten Belichtungsmesser beschränkt und einige Arten der Belichtungsmessung
nur sehr umständlich durchführbar.
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Durch die Erfindung soll ein Belichtungsmesser geschaffen werden,
der die geschilderte Beschränkung seines Gebrauchs nicht aufweist und ermöglicht,
alle in der Praxis vorkommenden Meßarten auf einfache Weise durchzuführen.
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Der diese Aufgabe lösende Belichtungsmesser gemäß der Erfindung ist
gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale: Der Mittelwertzeiger ist
feststehend, und die beiden Grenzwertzeiger sowie die Helligkeitswert-Skala sind
beweglich angeordnet; der bezüglich der Helligkeitswert-Skala festlegbare Grenzwertzeiger
steht mit einem Betätigungsorgan zum Verstellen der beiden Grenzwertzeiger in Verbindung;
das Betätigungsorgan ist wahlweise mit einem bewegbaren Träger der Helligkeitswert-Skala
kuppelbar oder von diesem Träger lösbar. wobei in gekuppeltem Zustand die Skala
in bezug auf dcn zweiten Grenzwertzeiger und/oder den Mittelwertzeiger einstellbar
ist bei unveränderter Einstellung des ersten Grenzwertzeigers bezüglich der Skala.
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Gemäß einer besonders einfachen und vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Betätigungsorgan zum Einstellen des einen Grenzwertzeigers
ein quer zum Rand des Skalenträgers bewegbarer Drucklappen, der unter Federeinfluß
normalerweise vom Rand des Skalenträgers abgehoben ist und
durch
Fingerdruck mit dem Rand des Skalenträgers in Kupplungseingriff bringbar ist, wonach
dann das Betätigungsorgan zusammen mit der Skala als Einheit bewegt werden kann.
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Der erfindungsgemäße neue Belichtungsmesser hat gegenüber der obenerwähnten
bekannten Ausführung die folgenden Vorteile: Der Mittelwertzeiger kann ungeachtet
der jeweiligen Stellung der Grenzwertzeiger unmittelbar in bezug auf die Helligkeitswert-Skala
eingestellt werden durch entsprechendes Drehen des Trägers der Helligkeitswert-Skala.
Die beiden Grenzwertzeiger können in beliebigen Abstand voneinerander eingestellt
werden gemäß einem bestimmten Helligkeitskontrast, den das zu benutzende photographische
Material zu verarbeiten vermag, wonach man die Helligkeitswert-Skala bezüglich beider
Grenzwertzeiger ohne Beeinflussung des Abstandes derselben verstellen kann. Der
eine Grenzwertzeiger läßt sich mittels des zugeordneten Betätigungsorgans mit dem
Träger der Helligkeitswert-Skala kuppeln und dann zusammen mit dieser in bezug auf
den andern Grenzwertzeiger und den Mittelwertzeiger verstellen, bis einer der zuletzt
genannten Zeiger auf einen gewünschten Wert der Helligkeitswert-Skala zeigt.
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Diese neuen Einstellmöglichkeiten erlauben dem Fachmann einige Gebrauchsarten
des Belichtungsmessers, die bisher entweder gar nicht oder doch nur auf verhältnismäßig
umständliche Weise mit einem und demselben Belichtungsmesser durchführbar waren.
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Der erfindungsgemäße neue Belichtungsmesser läßt sich auf vier verschiedene
Arten gebrauchen. Bei einer ersten Gebrauchsart werden die beiden Grenzwertzeiger
mit Hilfe des Betätigungsorgans von vornherein in einen bestimmten Abstand voneinander
eingestellt, und zwar entsprechend dem optimalen oder dem höchstzulässigen Helligkeitskontrast,
den das benutzte photographische Aufnahmematerial zu bewältigen vermag. Die Beleuchtung
des Aufnahmeobjekts wird dann so gewählt und nötigenfalls so geändert, daß der mit
dem Belichtungsmesser ermittelte Helligkeitswert der hellsten Bildpartie etwa beim
einen Grenzwertzeiger und der gemessene Helligkeitswert der dunkelsten Partie etwa
beim anderen Grenzwertzeiger liegt. Der Mittelwertzeiger weist dann auf den richtigen
für die Aufnahme zu benutzenden Expositionswert hin. Diese für Fachphotographen
besonders zweckmäßige und vorteilhafte Gebrauchsart konnte mit dem erwähnten bekannten
Belichtungsmesser praktisch kaum durchgeführt werden, weil es nur mit erheblicher
Mühe und Geschicklichkeit möglich war, beide Grenzwertzeiger gleichzeitig unter
Beibehaltung ihres gegenseitigen Abstandes in bezug auf die Helligkeitswert-Skala
zu verschieben.
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Zur Erreichung des gleichen Endergebnisses mußte man stets zuerst
den einen Grenzwertzeiger entsprechend einem gemessenen Extremwert der Helligkeit
einstellen, dann den Abstand des zweiten Grenzwertzeigers entsprechend dem zulässigen
Helligkeitskontrast berechnen und hierauf den zweiten Grenzwertzeiger einstellen.
Vor jeder Aufnahme waren also zwei Zeigereinstellungen vorzunehmen und der Abstand
dieser Zeiger voneinander zu berechnen, was zeitraubender war und leicht zu Fehlern
führen konnte.
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Ein zweite Gebrauchsart des neuen Belichtungsmessers, die vorzugsweise
dann benutzt wird, wenn man die Beleuchtung des Aufnahmeobjekts nicht ver-
ändern
und nicht dem optimalen Helligkeitskontrast anpassen kann, entspricht der bestimmungsgemäßen
Gebrauchsweise des erwähnten bekannten Belichtungsmessers. Man mißt zunächst die
Helligkeit der dunkelsten Bildpartie des Aufnahmeobjekts und stellt den betreffenden
Grenzwertzeiger entsprechend ein.
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Nachher mißt man die Helligkeit der hellsten Bildpartie. Um den zweiten
Grenzwertzeiger entsprechend einzustellen, wird der erste Grenzwertzeiger mit Hilfe
seines Betätigungsorgans mit dem Träger der Helligkeitswert-Skala gekuppelt, worauf
der erste Grenzwertzeiger und die Helligkeitswert-Skala miteinander so bewegt werden,
daß der zweite Grenzwertzeiger auf den gemessenen Helligkeitswert zu liegen kommt.
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Der Mittelwertzeiger gibt nachher den richtigen Expositionswert für
die Aufnahme an.
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Der neue Belichtungsmesser erlaubt auch eine dritte Gebrauchsart,
die speziell für eine rasche Arbeitsweise in Frage kommt und die Extremwerte der
Helligkeit des Aufnahmeobjektes außer acht läßt.
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Man mißt unmittelbar die durchschnittliche Helligkeit des Objekts
oder die Helligkeit einer annähernd durchschnittlich beleuchteten Bildpartie oder
eines für diese Meßart gebräuchlichen Graukartons. Der ermittelte Helligkeitswert
wird unmittelbar als Expositionswert benutzt und durch entsprechende Drehung des
Trägers der Helligkeitswert-Skala gegenüber dem Mittelwertzeiger eingestellt. Eine
analoge Gebrauchsart war mit dem erwähnten bekannten Belichtungsmesser nur möglich,
wenn seine beiden Grenzwertzeiger unmittelbar neben oder über den Mittelwertzeiger
gelegt und dann alle drei Zeiger zusammen wenigstens annähernd auf den gemessenen
durchschnittlichen Helligkeitswert eingestellt wurden, da sonst ein Betätigen des
Mittelwertzeigers allein nicht möglich war.
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Bei einer vierten Gebrauchsart des erfindungsgemäßen Belichtungsmessers
wird vorerst, wie bei der ersten Gebrauchsart, der für das verwendete Aufnahmematerial
höchstens zulässige Helligkeitskontrast durch eine entsprechende Einstellung des
Abstandes der zwei Grenzwertzeiger voneinander eingestellt.
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Dann mißt man wie bei der dritten Gebrauchsart eine mittlere Helligkeit
des aufzunehmenden Gegenstandes und stellt den gemessenen mittleren Helligkeitswert
durch entsprechendes Bewegen der Helligkeitswert-Skala gegenüber dem Mittelwertzeiger
ein, wobei die Grenzwertzeiger unverändert bleiben. Erst jetzt vermitteln die beiden
Grenzwertzeiger auf der Helligkeitswert-Skala die Grenz-Helligkeitswerte, die für
ein gutes Ergebnis der photographischen Aufnahme nicht unter- bzw. überschritten
werden sollten.
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Ob dies tasächlich der Fall ist, kann anschließend durch Messung der
Helligkeit der dunkelsten und der hellsten Bildpartie kontrolliert werden. Bleibt
der tatsächlich gemessene Exremwert der Helligkeit innerhalb des durch die Grenzwertzeiger
markierten Bereiches, kann die Aufnahme auf Grund des am Mittelwertzeiger eingestellten
Wertes gemacht werden. Diese Gebrauchsart konnte mit dem erwähnten bekannten Belichtungsmesser
praktisch nicht durchgeführt werden. Dazu wäre es nämlich nötig gewesen, die beiden
Grenzwertzeiger in einem dem höchsten zulässigen Helligkeitskontrast entsprechenden
Abstand voneinander zusammen in bezug auf die Helligkeitswert-Skala zu verstellen,
bis der Mittelwertzeiger auf den gemessenen mittleren Helligkeitswert des Aufnahmeobjekts
zu liegen kommt. Ein solches gemeinsames
Verstellen der beiden Grenzwertzeiger
hätte nur mühsam durchgeführt werden können und war auch gar nicht vorgesehen.
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Durch die Erfindung ist es möglich geworden, bei allen vier beschriebenen
Gebrauchsarten des Belichtungsmessers die erforderlichen Manipulationen auf ein
Minimum zu beschränken und bedeutend einfacher zu gestalten als dies mit den bekannten
Belichtungsmessern der Fall war, die ebenfalls zwei Grenzwertzeiger und einen selbsttätig
mittelnden Mittelwertzeiger aufwiesen. Mit gewöhnlichen Belichtungsmessern ohne
einstellbare Grenzwertzeiger kann keine Registrierung eines Meßergebnisses bis nach
der Durchführung einer zweiten Messung vorgenommen werden, weshalb nur die obenerwähnte
dritte Meßart auf bequeme Weise möglich ist.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der nun folgenden Beschreibung
an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher rein beispielsweise zwei Ausführungsformen
des Belichtungsmessers gemäß der Erfindung veranschaulicht sind.
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Fig. 1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel des Belichtungsmessers
in Draufsicht; F i g. 2 stellt einige Innenteile des Belichtungsmessers dar, und
zwar die Mechanik zum Einstellen und Kuppeln der Grenzwertzeiger; F i g. 3 veranschaulicht
eine Einzelheit des zweiten Ausführungsbeispieles des Belichtungsmessers in Draufsicht.
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Der in F i g. 1 und 2 dargestellte Belichtungsmesser weist ein elektrisches
Anzeigeinstrument 10 auf, das in bekannter Weise die durch eine Photozelle oder
einen Photowiderstand ermittelte Helligkeit anzeigt.
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Zum Umwerten der durch das Instrument 10 gemessenen Helligkeitswerte
in Angaben über Blende und Belichtungszeit, die am Photoapparat eingestellt werden
müssen, sind mehrere Kreisskalen und zugeordnete Ablesemarken vorhanden, die nachstehend
beschrieben sind: Ein äußerster, ringförmiger Skalenträger 11 ist mit einer linear
geteilten Helligkeitswert-Skala 12 und einer logarithmischen Belichtungszeit-Skala
13 versehen. Der erstgenannten Skala 12 sind drei Zeiger 14, 15 und 16 zugeordnet.
Der mittlere Zeiger 14 ist an einer feststehenden Innenscheibe 17 ausgebildet und
daher unbeweglich. Die beiden anderen Zeiger 15 und 16 sind je mit einem Tragarm
18 bzw. 19 (F i g. 2) fest verbunden, der an einer feststehenden Mittelachse 20
schwenkbar gelagert ist. Der eine Tragarm 18 ist nach außen über den Umfangsrand
des Skalenträgers 11 hinaus verlängert und mit einem nach oben abgewinkelten Drucklappen
21 versehen, der als Betätigungsorgan zum Verstellen des Zeigers 15 dient. Die beiden
Arme 18 und 19 sind durch Gelenkzapfen 22 und 23 mit Lenkern 24 und 25 verbunden,
die ihrerseits durch einen Stift 26 miteinander gekuppelt sind. Letzterer greift
außerdem in einen Führungsschlitz 27, der radial zur Achse 20 verlaufend in eine
Grundplatte 28 eingearbeitet ist.
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Die Grundplatte 28 ist auf dem Gehäuse 29 des Belichtungsmessers undrehbar
befestigt und trägt mittels der Achse 20 die bereits erwähnte, ebenfalls undrehbare
Innenscheibe 17 mit dem Zeiger 14. Durch die Lenker 24 und 25 und durch den Führungsschlitz
27 sind die beiden Zeiger 15 und 16 miteinander und mit dem feststehenden Zeiger
14 mechanisch derart gekoppelt, daß beim Verstellen des einen beweglichen Zeigers
15 der andere bewegliche Zeiger 16 genau die
gleiche Bewegung gegensinnig in bezug
auf den feststehenden Zeiger 14 ausführt. Dabei ist es so, daß bei jeder Stellung
der beiden beweglichen Zeiger 15 und 16 der feststehende Zeiger 14 sich immer in
der Mitte zwischen den Zeigern 15 und 16 befindet. Geben die beiden beweglichen
Zeiger 15 und 16 zwei Grenzwerte oder Extremwerte auf der Helligkeitswert-Skala
12 an, so zeigt der feststehende Zeiger 14 selbsttätig stets den Mittelwert der
zwei Grenzwerte. Somit sind die Zeiger 15 und 16 Grenzwertzeiger, während der Zeiger
14 ein Mittelwertzeiger ist.
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Auf der Innenscheibe 17 sind Teilstriche und Verhältniszahlen 30
angebracht, in bezug auf welche der eine oder andere Grenzwertzeiger 15 bzw. 16
eingestellt werden kann. Die dem betreffenden Grenzwertzeiger gegenüberstehende
Verhältniszahl gibt den Helligkeitsumfang an, den der zwischen den beiden Grenzwertzeigern
15 und 16 eingeschlossene Bereich der Helligkeitswert-Skala 12 umfaßt. In bekannter
Weise ist der Belichtungsmesser auch mit einer Blendenskala 31 und einer Skala 32
mit zugehöriger Ablesemarke zum Einstellen der Empfindlichkeit des benutzten photographischen
Aufnahmematerials versehen.
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Der Skalenträger 11 weist außen einen gerippten Umfangsrand 33 auf,
der das bequeme Drehen des Skalenträgers 11 ermöglicht. Der Drucklappen 21 zum Betätigen
der Grenzwertzeiger 15 und 16 befindet sich in verhältnismäßig geringem Abstand
radial außerhalb des Umfangsrandes 33 des Skalenträgers 11. Der Lappen21 ist federnd
ausgebildet und unter Einfluß seiner Elastizität normalerweise vom Rand 33 des Skalenträgers
11 abgehoben. Er kann jedoch durch Fingerdruck von außen an den Umfangsrand 33 angepreßt
und dadurch in Kupplungseingriff mit dem Skalenträger 11 gebracht werden, damit
letzterer und der Grenzwertzeiger 15 gleichzeitig miteinander gedreht werden können.
Um ein ungewolltes Schlüpfen des Drucklappens21 in bezug auf den Skalenträger 11
zu verhüten, ist der Drucklappen 21 an seiner dem Rand 33 zugekehrten Seite vorzugsweise
mit einigen Rillen34 versehen, mit welchen eine oder mehrere der Rippen des Randes
33 in Eingriff bringbar sind, wenn der Drucklappen 21 an den Umfangsrand 33 angedrückt
wird.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 ist der Drucklappen 21
zur Bildung der Rillen34 gewellt.
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Bei dem in F i g. 3 nur teilweise dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
des Belichtungsmessers weist der zum Betätigen des Grenzwertzeigers 15 dienende
Drucklappen 21 an seiner dem Skalenträger 11 zugekehrten Seite einen elastisch nachgiebigen
Gummipuffer 35 auf. Der Drucklappen 21 selbst ist wiederum derart federnd ausgebildet,
daß er durch einen Fingerdruck gegen den Umfangsrand 33 des Skalenträgers 11 bewegt
werden kann, um den Gummipuffer 35 in festen Kupplungseingriff mit den Rippen und
Nuten des Umfangsrandes 33 zu bringen und dadurch den Grenzwertzeiger 15 mit dem
Skalenträger 11 zu kuppeln.
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Jedes der beschriebenen Ausführungsbeispiele des neuen Belichtungsmessers
nach der Erfindung läßt sich auf die bereits erwähnten vier Gebrauchsarten benutzen.
Bei der ersten Gebrauchsart werden zuerst die beiden Grenzwertzeiger 15 und 16 mittels
des Drucklappens 21 entsprechend dem höchstens zulässigen Helligkeitskontrast von
beispielsweise 1 16
eingestellt, wobei die Skala 30 benutzt wird.
Mit dem Instrument 10 mißt man dann den Helligkeitswert der hellsten Bildpartie
und dreht den Skalenträger 11 so, daß auf der Skala 12 der gemessene Wert, z. B.
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»7«, dem Grenzwertzeiger 16 gegenüberliegt. Nachher kann man beim
andern Grenzwertzeiger 15 auf der Skala 12 ablesen, daß der Helligkeitswert der
dunkelsten Bildpartie »3« betragen muß. Durch Zusetzen oder Wegnahme von Beleuchtungsquellen
oder Aufhellern wird dann die Helligkeit der dunklen Bildpartie so eingerichtet,
daß die Kontrollmessung mit dem Instrument 10 den Helligkeitswert »3« ergibt.
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Schließlich kann man ohne Änderung der Einstellung des Skalenträgers
11 mittels der Skalen 13 und 31 die nchtige Belichtungszeit und Blende für die photographische
Aufnahme ermitteln, wobei selbsttätig der Mittelwert aus den beiden Grenzwerten
»7« und »3« als Expositionswert in die Berechnung eingeht. Den am Zeiger 14 ablesbaren
Mittelwert »5« der Helligkeit braucht man dabei nicht zu erkennen.
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Bei der zweiten Gebrauchsart des Belichtungsmessers wird mit dem
Instrument 10 zunächst die Helligkeit der dunkelsten Bildpartie des Aufnahmeobjekts
gemessen. Der gefundene Wert, z.B. »3«, wird durch den Grenzwertzeiger 15 auf der
Skala 12 festgehalten. Nachher mißt man mittels des Instruments 10 die Helligkeit
der hellsten Bildpartie. Angenommen, das Ergebnis zeige den Helligkeitswert »9«;
es muß nun der zweite Grenzwertzeiger 16 bezüglich der Skala 12 auf den Wert »9«
eingestellt werden, ohne daß sich die Einstellung des ersten Grenzwertzeigers 15
in bezug auf die Skala 12 ändert. Zu diesem Zweck wird der Drucklappen 21 durch
Fingerdruck an den Umfangsrand 33 des Skalenträgers 11 angepreßt und dadurch mit
dem Skalenträger 11 gekuppelt. Anschließend dreht man den Skalenträger 11 unter
gleichzeitiger Mitnahme des Drucklappens 21 derart, daß der Helligkeitswert »9«
der Skala 12 gegenüber dem Grenzwertzeiger 16 zu liegen kommt.
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Der andere Grenzwertzeiger 15 steht dann immer noch auf dem Helligkeitswert
»3«. Ohne weitere Einstellung der Skala 12 kann man nun an den Skalen 13 und 31
die richtige Belichtungszeit und Blende für die photographische Aufnahme ablesen.
Auch in diesem Fall geht völlig selbsttätig der Mittelwert aus den beiden Grenzwerten
»9« und »3« als Expositionswert in die Berechnung ein. Dieser Mittelwert »6« könnte
am Mittelwertzeiger 14 abgelesen werden, doch braucht man ihn nicht zu kennen.
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Bei der dritten Gebrauchsart des beschriebenen Belichtungsmessers
werden die Extremwerte der Helligkeit des Aufnahmeobjekts außer acht gelassen.
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Mit Hilfe des Instruments 10 wird unmittelbar die durchschnittliche
Helligkeit des Objekts auf bekannte Weise gemessen, oder man mißt die Helligkeit
einer annähernd durchschnittlich beleuchteten Bildpartie oder eines Graukartons.
Der gefundene mittlere Helligkeitswert, z. B. »5«, wird unmittelbar als Expositionswert
benutzt und durch entsprechende Drehung des Skalenträgers 11 dem Mittelwertzeigerl4
gegenübergestellt, wonach an den Skalen 13 und 31 die Belichtungszeit und die Blende
für die photographische Aufnahme abgelesen werden können. Die Grenzwertzeiger 15
und 16 werden bei dieser Gebrauchsart des Belichtungsmessers nicht benutzt; ihre
Stellung ist völlig belanglos, da bei dieser Meßart der Helligkeitskontrast nicht
in das Meßverfahren einbezogen wird.
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Bei der vierten Gebrauchsart des Belichtungsmessers werden vorerst
die beiden GrenzwertzeigerlS und 16 entsprechend dem höchsten zulässigen Helligkeitskontrast
bezüglich der Skala 30 eingestellt. Dann mißt man wie bei der dritten Gebrauchsart
eine mittlere Helligkeit des aufzunehmenden Gegenstandes und stellt den gefundenen
mittleren Helligkeitswert auf der Skala 12 gegenüber dem Mittelwertzeiger 14 ein.
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Nun vermitteln die beiden Grenzwertzeiger 15 und 16 auf der Skala
die Grenz-Helligkeitswerte, die für ein gutes Ergebnis der photographischen Aufnahme
nicht unter- bzw. überschritten werden sollen, was mittels des Instruments 10 durch
Messung der Helligkeit der dunkelsten und der hellsten Bildpartie kontrolliert werden
kann. Bleibt der tatsächlich gemessene Kontrast innerhalb der durch die Grenzwertzeiger
15 und 16 festgelegten Grenzen, kann die Aufnahme auf Grund des am Zeiger 14 eingestellten
mittleren Helligkeitswertes der als Expositionswert in die Berechnung der Zeit-
und Blendenangaben eingeht, durchgeführt werden. Nötigenfalls kann aber vorher eine
Korrektur der mittleren Helligkeit oder des zu benutzenden Expositionswertes vorgenommen
werden, falls die tasächlich festgestellten Grenzwerte der Helligkeit nicht innerhalb
des durch die Grenzwertzeiger 15 und 16 begrenzten Bereiches liegen oder beträchtlich
unsymmetrisch zum Mittelwertzeiger 14 sind. Bei dieser Gebrauchsart des Belichtungsmessers
wird bei der dritten Meßart von einem mittleren Helligkeitswert ausgegangen, aber
im Gegensatz zur dritten Meßart wird der Helligkeitskontrast nicht außer acht gelassen.
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Bei nicht dargestellten Ausführungsvarianten des neuen Belichtungsmessers
können andere als die beschriebenen und gezeigten Mittel zum Kuppeln des einen Grenzwertzeigers
15 mit dem Skalenträger 11 vorhanden sein. So ist es beispielsweise möglich, an
geeigneter Stelle, z. B. im Zentrum der Skalenscheibe, einen Druckknopf anzubringen,
bei dessen Betätigung selbsttätig die gewünschte Kupplung zwischen dem einen Grenzwertzeiger
und dem Träger 11 der Heiligkeitswert-Skala 12 zur Wirkung kommt. Es ist ferner
klar, daß der Mechanismus zur selbsttätigen Mittelwertbildung nicht in jedem Fall
die in F i g. 2 gezeigte Ausbildung zu haben braucht. Andere Lösungen zum selben
Zweck sind bereits bekannt. Der übrige Aufbau des Belichtungsmessers kann selbstverständlich
alle Variationen der bisher bekannten Konstruktionen von Belichtungsmessern aufweisen.