DE125519C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der Bereitung von Thee und Kaffee ist es wünschenswerth, dafs das Wasser gerade so viel der aromatischen Bestandtheile aus den Blättern oder Bohnen auszieht, wie es der Trinker wünscht, und dafs, wenn der Aufgufs bereitet ist, er nicht mehr mit den Blättern oder Bohnen in Berührung bleibt, weil hierdurch ein unangenehmer Geschmack entsteht und in manchen Fällen eine für den Trinker schädliche Flüssigkeit erzeugt wird. Es ist auch oft wünschenswerth, einen Topf zu haben, der als Theetopf oder Kaffeetopf oder als Kessel benutzt werden kann.

Die vorliegende Erfindung betrifft die Einrichtung eines Topfes in der Art, dafs der Aufgufs von den Theeblättern oder den Kaffeebohnen getrennt wird, wenn es gewünscht wird, und dafs das Wasser auch in dem gleichen Topfe gekocht werden kann, in dem der Aufgufs bereitet wird.

Zu diesem Zwecke wird der Topf in einer derartigen Gestalt hergestellt, dafs er entweder auf seinem Boden oder auf der Seite, welche der Schnauze gegenüber liegt, stehen kann. Für die Trennung des flüssigen Aufgusses von den Theeblättern oder dem Kaffee sind weitere Einrichtungen vorgesehen.

Die Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeichnung sind Aufrisse und theilweise Schnitte eines Topfes nach der vorliegenden Erfindung in seinen zwei Stellungen. Die Fig. 3 und 4 sind die gleichen Darstellungen einer anderen Ausführungsform.

Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, wird der Topf mit einer Abtheilung α versehen, die eine mit Löchern versehene Seite oder mehrere dergleichen Seiten hat. Die Seiten können aus Drahtgaze oder durchlochtem Metall sein. Die Abtheilung α hat weiter eine Oeffnung b, die mit einem Deckel c versehen sein kann. Wenn der Topf auf seiner Seitenwand steht, wie in Fig. 1 dargestellt ist, so wird die Abtheilung α mit dem Thee oder Kaffee, der in einem Beutel α? aus Musselin oder anderem durchlässigen Stoff, der an Haken e aufgehängt ist, sich befindet, beschickt. Man giefst dann das heifse Wasser. durch den Thee oder Kaffee in den Topf und dreht denselben sofort oder erst nach einiger Zeit derartig, dafs er auf seinem Boden steht, wie in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser Stellung ist der Aufgufs von dem Thee öder Kaffee getrennt und kann aus der Schnauze in der gewöhnlichen Weise ausgegossen werden.

Die mit Löchern versehene Seite der Abtheilung α kann auch blos aus einem beweglichen Schieber bestehen, der an der Oeffnung eingeführt werden kann und auf Leisten oder Vorsprüngen ruht.

Nach der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform kann die durchlässige Abtheilung_/, anstatt einen Theil des Topfes zu bilden, ein besonderes Gefäfs sein, welches in dem Topf angebracht wird und zum Reinigen aus dem Topf herausgezogen werden kann.

In diesem Falle kann der Einsatz vortheilhaft aus Porcellan oder Steingut hergestellt werden.

Die Töpfe nach der vorliegenden Erfindung können auch zum einfachen Erhitzen oder Kochen von Flüssigkeiten benutzt werden, ohne dafs ein Aufgufs erzielt wird. Auch bei der Bereitung des Aufgusses kann, anstatt dafs das Wasser in einem besonderen Gefäfse erhitzt wird, Thee oder Kaffee in die Abtheilung a bezw. f gebracht und das Wasser in dem Topfe selbst, während derselbe auf seinem Boden steht, gekocht werden. Das kochende Wasser kann dann mit dem Thee oder Kaffee dadurch in Berührung gebracht werden, dafs der Topf auf die Seite gedreht wird und in dieser Stellung eine entsprechende Zeit verbleibt, wonach der Topf wieder auf den Boden gedreht werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Thee- oder Kaffeetopf, der sowohl auf dem Boden wie auf der Seite stehen kann und in seinem oberen Theile'mit einer durchlässigen Abtheilung versehen ist, die sich frei über der Flüssigkeit befindet, wenn der Topf auf seinem Boden steht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.