-
Albumblatt für blattartiges Sammelgut, insbesondere Briefmarken Die
Erfindung bezieht sich auf ein Albumblatt für blattartiges Sammelgut, insbesondere
Briefmarken, bestehend aus einem Trägerblatt aus steifem Werkstoff und aus einer
das Trägerblatt bedeckenden, durchsichtigen Haltefolie, die durch Ankleben mittels
schmaler, parallel zu einer Kantenrichtung des Trägerblattes verlaufender Klebestreifen
zu Einstecktaschen unterteilt und durch Aufschneiden parallel sowie im Abstand zu
den Klebestreifen mit öffnungen zum Einstecken des blattartigen Sammelgutes versehen
ist.
-
Bei diesem bekannten Albumblatt ist die durch das Aufschneiden gebildete,
insbesondere aus Kunststoff bestehende Haltefolie an drei Seiten mit dem Trägerblatt
verbunden, um ein Abknicken der jeweils eine Taschenwand bildenden Folienstreifen
nach vorn zu verhindern. Dies erfordert jedoch die Befestigung der das Trägerblatt
abdeckenden Haltefolie an vier Rändern, wodurch die Herstellung erschwert wird.
-
Es ist allerdings auch eine dreiseitig offene Einstecktasche zum Halten
von blattförmigen Gegenständen in Alben bekannt, die aus zwei streifenförmigen,
entlang nur eines Längsrandes miteinander verbundenen und gegeneinander federnden
Folien besteht. Diese Einstecktasche wird mittels eines wasserlöslichen Klebstoffauftrages
an der Rückseite am Trägerblatt des Albums befestigt. Die beiden Streifen der Folie
sind also nur am einen Längsrand aneinandergeklebt. Dank ihrer Eigenelastizität
sollen sie einen darin eingelegten Gegenstand halten. Die Gefahr des Abknickens
der Taschenvorderwand ist damit jedoch nicht restlos beseitigt. Außerdem ist die
Handhabung einer solchen Einstecktasche umständlich; denn es sind zusätzliche Arbeitsgänge
entweder im Werk oder am Gebrauchsort erforderlich, um die Einstecktaschen auf das
Trägerblatt aufzukleben.
-
Es ist auch bekannt. zur Erhöhung der federnden Wirkung jedes Folienstreifens
auf das Sammelgut diese mit einem unebenen Querschnitt auszubilden. So sind an einem
Trägerblatt befestigte Eintecktaschen aus Folienstreifen bekannt, die aus drei längslaufenden
Abschnitten bestehen, von denen der erste schmale Abschnitt eben und die beiden
folgenden in gleicher Richtung konkav gekrümmt sind. Die Trennlinien zwischen den
beiden konkaven Abschnitten bildet die Befestigungskante. Dabei ist die konkav gewölbte
Seite dem Trägerblatt zugekehrt. Der dritte Abschnitt eines Folienstreifens wird
jeweils vom zweiten Abschnitt des folgenden, als Klemmfeder wirkenden Folienstreifens
überlappt, so daß zwischen diesen Abschnitten die Tasche für das Sammelgut gebildet
wird. Dabei liegt die Kante zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt des folgenden
Folienstreifens etwa in der Längsmitte des dritten Abschnittes des vorhergehenden
Abschnittes federnd an. Diese Ausbildung einer Einstecktasche ist jedoch sehr unwirtschaftlich,
da die Folienstreifen einer bestimmten Vorbehandlung bedürfen, um die konkaven Abschnitte
zu erzeugen. Ein so hergestelltes Albumblatt ist daher auch schon im Hinblick auf
den großen Werkstoffbedarf teuer. Außerdem muß der erste schmale Abschnitt des Folienstreifens
vom Trägerblatt weggerichtet sein. Er legt sich nur bei geschlossenem Album unter
dem Druck der übrigen Blätter an dem die Taschenrückseiten bildenden dritten Abschnitt
des jeweils vorhergehenden Folienstreifens an. Bei geöffnetem Album steht dieser
Streifenabschnitt wieder ab. Es besteht daher die Gefahr, daß man daran hängenbleibt
und den Folienstreifen beschädigt.
-
Schließlich ist ein Albumblatt bekannt, dessen durchsichtige Haltefolie
blattförmig ausgebildet und mit parallel verlaufenden Aussparungen und Klebestreifen
versehen ist. Dabei bilden die die Aussparungen begrenzenden Folienteile, die den
Klebestreifen benachbart sind, eine Haltebrücke, so daß die Aufbiegemöglichkeit
der Einstecktaschen begrenzt ist. Die Herstellung derartiger Albumblätter bereitet
auch erhebliche Schwierigkeiten. Überdies sammelt sich leicht Schmutz in den Aussparungen
an, der dann in die Einstecktaschen gelangt.
Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, das Albumblatt für blattartiges Sammelgut mit den weiteren
Merkmalen des eingangs im ersten Absatz erläuterten Gattungsbegriffes so weiterzubilden,
daß seine Herstellung wesentlich vereinfacht und damit verbilligt wird und daß trotzdem
die Einstecktaschen einen ausreichenden Halt für das hinter dem jeweils die vordere
Taschenwand bildenden Folienstreifen eingelegte Sammelgut bieten. Dabei soll eine
Verschmutzungsgefahr weitgehend gebannt werden.
-
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß die Haltefolie
senkrecht zu den Klebestreifen gekrümmt und mit ihrer konkaven Seite auf das Trägerblatt
aufgelegt sowie entlang jeder Einstecktasche über ihre gesamte Breite aufgeschnitten
ist.
-
Es ist besonders vorteilhaft, wenn eine Haltefolie verwendet wird,
die von einer abgelagerten Rolle abgezogen ist.
-
Der technische Fortschritt der Erfindung ergibt sich insbesondere
aus der wesentlich vereinfachten Herstellung des beanspruchten Albumblattes. Bei
der Herstellung des Albumblattes wird lediglich ein insbesondere aus Kunststoff
bestehender, durchsichtiger, die Haltefolie darstellender gewölbter Bogen auf das
Trägerblatt aufgesetzt und in parallelen Streifen durch Ankleben oder Verschweißen
befestigt. Die konkave Seite dieser Haltefolie ist dabei auf das Trägerblatt aufgelegt.
Unmittelbar unterhalb der Klebestreifen wird der Bogen durch parallele Schlitze
getrennt, so daß sich die einzelnen Haltestreifen ergeben, die nur an der Unterseite
mit dem Trägerblatt verbunden sind und in gestreckter Lage aneinander anstoßen.
-
Im Unterschied zu sämtlichen bekannten Ausbildungen von Albumblättern
haben die einzelnen Streifen, in die die Haltefolie unterteilt ist, ohne besondere
Maßnahmen von vornherein einen einfach konkaven Querschnitt. In dem schmalen Klebestreifen,
entlang dessen jeder Folienstreifen am ebenen Trägerblatt befestigt ist, ist der
Folienstreifen gegenüber seiner entspannten konkaven Gestalt in die ebene Form verformt,
so daß der freie Teil des Streifens unter elastischer Vorspannung gegen das Trägerblatt
anliegt. Der Andruck ist am stärksten an der freien Längskante jedes Folienstreifens,
so daß diese freie Längskante stets das Bestreben hat, auch dann an dem Trägerblatt
anzuliegen, wenn zwischen ihr und der angeklebten, gegenüberliegenden Längskante
ein Gegenstand, z. B. eine Briefmarke, eingelegt ist. Dadurch ist die Gefahr des
Abhebens der freien Längskante des Haltestreifens vom Trägerblatt vermieden. Ist
die Haltefolie von einer abgelagerten Rolle abgenommen und in der erwähnten Weise
auf das Trägerblatt aufgebracht, so entfällt jegliche Vorbehandlung des Folienmaterials,
wie diese bei den bekannten Folienstreifen mit etwa der gleichen Wirkung unvermeidlich
ist.
-
Überraschend ist auch die Tatsache, daß die gemäß der Erfindung durch
das vorherige Lagern des Kunststoffmaterials für die Folienstreifen auf einer Rolle
gewonnene konkave Form auch durch langen Gebrauch eines gemäß der Erfindung hergestellten
Albumblattes nicht verlorengeht. Es hat sich herausgestellt, daß auch durch lange
Lagerung der Albumblätter unter Druck in einer ebenen Lage die gewonnene Vorspannung
nicht verlorengeht. Das geht daraus hervor, daß nach gewaltsamem Ablösen eines Folienstreifens
auf einem älteren Album der Folienstreifen wieder in seine konkave Form zurückkehrt.
Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die Spannung, mit der ein Folienstreifen
auf der Rolle gelagert wird, unvergleichlich höher ist als die Verformungsspannung,
der der Folienstreifen in einem Album ausgesetzt ist.
-
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht von mehreren Albumblättern
mit einem abgehobenen Folienstreifen, F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines
Teiles eines Albumblattes im Bereich des abgehobenen Folienstreifens im vergrößerten
Maßstab, F i g. 3 eine perspektivische Draufsicht auf ein Trägerblatt sowie auf
die zur Herstellung von Folienstreifen dienende Haltefolie, F i g. 4 eine perspektivische
Draufsicht auf das Trägerblatt nach Aufbringen und Aufschneiden der Haltefolie und
F i g. 5 einen Querschnitt durch einen Teil eines Albumblattes im Bereich einer
Einstecktasche mit einem eingelegten blattartigen Gegenstand.
-
Jedes Albumblatt gemäß der Erfindung besteht aus einem Trägerblatt
1 aus steifem Karton, Papier od. dgl., auf dem auf der einen oder auf beiden
Seiten mittels zu einer Kantenrichtung des Trägerblattes paralleler Haft- oder Leimrändern
oder Schweißnähten 2 eine das Trägerblatt bedeckende Kunststofffolie angebracht
ist. Parallel zu den Klebstreifen ist die Kunststoffolie aufgeschnitten, so daß
eine Anzahl Streifen 3 von der durchsichtigen, elastischen Kunststoffolie gebildet
wird. Dadurch entstehen zwischen dem Trägerblatt 1 und den Streifen 3 an drei Seiten
offene Taschen (F i g. 1). Der Klebestreifen 2 braucht nur entlang der Unterkante
jedes Streifens 3 angeordnet zu sein (F i g. 1 und 5), so daß sich jeder Folienstreifen
leicht zum größten Teil auch entlang der beiden Kurzseiten abheben läßt (F i g.
2). Das blattartige Sammelgut ist somit leicht zugänglich und wird trotzdem sicher
festgehalten.
-
Die Herstellung des Albumblattes gemäß der Erfindung ist beliebig,
jedoch ist folgendes Vorgehen besonders vorteilhaft: Auf dem Trägerblatt wird mittels
Leimrändern ein ganzer Haltefolienbogen des durchsichtigen, elastischen Materials
in der erfindungsgemäßen Weise angebracht. Anschließend oder gleichzeitig wird das
durchsichtige Material mittels eines Schneidewerkzeuges neben und unterhalb jedes
Leimrandes bearbeitet. Das Material braucht dabei nicht ganz durchschnitten zu werden,
sondern es genügt ein Einritzen. Beim erstmaligen öffnen einer Tasche steckt man
von der Seite eine Pinzette od. dgl. ein, wodurch ein Aufschlitzen erfolgt.
-
Zum sicheren Festhalten des blattartigen Sammelgutes durch die Folienstreifen
ist es vorteilhaft die Haltefolie von einer Bahn abzutrennen, die durch vorangegangenes
Lagern in einer Rolle perrnanente Krümmung erhalten hat. Die abgetrennte Haltefolie
wird dabei auf das so mit Klebestreifen versehene Trägerblatt aufgelegt, wie dies
in F i g. 3 dargestellt ist. Hierbei verlaufen die Leimränder rechtwinklig zur Krümmung
der Haltefolie. Dabei ist die konkave Seite des Folienblattes dem Trägerblatt zugewandt.
Hierdurch wird erreicht, daß trotz der Befestigung jedes Streifens lediglich entlang
seiner Unterkante und trotz eines eingelegten blattartigen Sammelgegenstandes die
Oberkante jedes Streifens unter Vorspannung
am Trägerblatt anliegt.
Dadurch wird dem Sammelgegenstand zusätzlicher Schutz insofern gewährt, als Staub
und andere Schmutzteilchen nicht eindringen können.
-
Die Albumblätter lassen sich auch derart herstellen, daß die Klebestreifen
auch auf der konkaven Seite der Haltefolie aufgebracht werden.