-
Druckwerk zum Abdruck von aus einer Vielzahl von Punkten zusammengesetzten
Zeichen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Druckwerk zum Abdrucken von
Zeichen, die aus einer Vielzahl von in Form eines Rasters angeordneten Punkten zusammengesetzt
sind. Druckwerke, die Zeichen in dieser Form abdrucken, sind seit langem bekannt.
Zum Abdruck der einzelnen Punkte des Zeichens dienen bei diesen Druckwerken Drähte
und insbesondere deren Stirnfläcben. Die Druckdrähte sind bei solchen Druckwerken
in Form eines z. B. aus fünf Spalten und sieben Zeilen bestehenden Rasters angeordnet.
Mit einem solchen Raster können die verschiedensten Buchstaben und Zahlen abgedruckt
werden, je nachdem, welche der Drähte des Rasters zum Abdruck ausgewählt
werden.
-
Für die Auswahl der Drähte des Rasters sind im wesentlichen zwei Prinzipien
bekanntgeworden. Bei dem ersten Prinzip ist an jeder Druckstelle für jede Art von
abzudruckenden Zeichen eine Schablone vorgesehen, die bei Betätigung eine Verschiebung
nur derjenigen Drähte zuläßt, die zum Abdruck des gewünschten Zeichens erforderlich
sind. Nachteile dieses Prinzips sind, daß die Einrichtung zur Auswahl der Schablonen
meist relativ kompliziert ist und daß ein übergang zu Zeichen, die bisher nicht
für den Abdruck vorgesehen waren, entweder überhaupt nicht oder nur sehr umständlich
möglich ist. Bei dem zweiten Prinzip erfolgt die Auswahl der Drähte des Rasters
dadurch, daß jedem Druckdraht ein eigenes Antriebsmittel zugeordnet ist, welches
entsprechend der Form des abzudruckenden Zeichens in Tätigkeit eresetzt wird oder
nicht. Vorteile dieses Prinzips sind der meist geringere Aufwand und die Möglichkeit,
praktisch jedes beliebige Zeichen ohne Änderung der Einrichtung lediglich durch
andere Auswahl der Antriebsmittel abdrucken zu können. Das Druckwerk gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet nach diesem letzteren Prinzip.
-
Da die Antriebsmittel für die Druckdrähte in der Regel einen wesentlich
größeren Raum einnehmen als die Druckdrähte an der Druckstelle selbst, werden die
Druckdrähte meist in einem Bündel von der Druckstelle weg zu den Antriebsmitteln
geführt, die sich an Stellen befinden, an denen mehr Platz als an der Druckstelle
selbst zur Verfügung steht. Dabei haben die Bündel der Druckdrähte meist einen gekrümmten
Verlauf. Ein wesentlicher Nachteil einer solchen Ausbildung der Druckwerke ist,
daß die Druckdrähte infolge ihrer meist großen Länge und der engen Bündelung sowie
der gekrümmten Führung eine große gegenseitige Reibung besitzen. Von den Antriebsmitteln
muß deshalb bei solchen Druckwerken eine erhebliche Kraft aufgewandt werden. Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk zu schaffen,
bei dem die Druckdrähte mit möglichst geringer Reibung geführt werden und bei dem
deshalb von den Antriebsmitteln eine wesentlich geringere Kraft aufgebracht werden
muß. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine der Anzahl der Druckdrähte
je Druckstelle entsprechende Anzahl von Platten vorgesehen ist, von denen
jede den Punkten des Druckrasters entsprechend angeordnete gleiche öffnungen aufweist,
daß die Platten so angeordnet sind, daß jeweils die ein und demselben Punkt des
Druckrasters entsprechenden öffnungen miteinander fluchten, daß an jeder Platte
jedoch jeweils in einer anderen öffnung das Ende eines anderen Druckdrahtes befestigt
ist, der durch die entsprechenden öffnungen der in Druckrichtung folgenden Platten
verläuft, und daß jede Platte mit einer eigenen, selektiv betätigbaren Antriebsvorrichtung
in Verbindung steht, die bei Betätigung die Platte zusammen mit ihrem Druckdraht
in Längsrichtung des Druckdrahtes bewegt. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
des Druckwerks der vorliegenden Erfindung weist jede Platte vorzugsweise den Zeilen
oder Spalten des Druckrasters entsprechende Nuten auf, in denen je Platte
das Ende eines Druckdrahtes befestigt ist.
-
An sich können zum Antrieb der einzelnen Lochplatten die verschiedensten
Antriebsmittel dienen. Als besonders vorteilhaft haben sich jedoch wegen ihrer geringen
Bauhöhe drei Antriebsmittel erwiesen. Das erste dieser Antriebsmittel besteht aus
einem sogenannten Topfmagneten, mit dessen ringförmigem Anker jeweils eine der Lochplatten
so verbunden ist, daß bei Erregung des Magneten die Platte in Längsrichtung des
mit ihr verbundenen Druckdrahtes bewegt wird. Antriebsmittel dieser Art
sind
überall dort vorteilhaft, wo seitlich genügend Platz zur Verfügung steht, also z.
B. für reine Seriendrucker. Für sogenannte Zeilendrucker, bei denen seitlich nur
sehr wenig Platz bis zur nächsten Druckstelle zur Verfügung steht, müssen jedoch
die einzelnen Antriebsmittel schmaler sein, als dies die Topfmagneten sind. Dafür
eignet sich besonders ein zweites Antriebsmittel, bei dem jede der Platten mit einem
stabförmigen, zwischen den Polen zweier Stabmagneten beweglichen Anker so verbunden
ist, daß bei Erregung der Magneten wiederum die Platte in Längsrichtung des mit
ihr verbundenen Druckdrahtes bewegt wird. Bei einer derartigen Ausbildung der Antriebssysteme
läßt sich je nach den Ab-
messungen der Stabmagneten ein Druckwerk aufbauen,
bei dem innerhalb einer Zeile jedes oder zumindest jedes zweite Zeichen gleichzeitig
abgedruckt werden kann. Für schnelle Druckwerke hat sich ein drittes Antriebsmittel
als besonders vorteilhaft erwiesen. Dieses Antriebsmittel besteht aus je zwei mit
je einer der Platten über zwei Federn verbundenen magnetostriktiven Körpern,
die jeweils wiederum aus zwei Teilen unterschiedlicher Magnetostriktion bestehen,
welche so miteinander verbunden sind, daß sich die Körper bei Erregung nach Art
eines Bimetalls verbiegen und daduch die Platte in Längsrichtung des mit ihr verbundenen
Druckdrahtes bewegen.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der F i
g. 1 bis 6 erläuterL F i g. 1 zeigt, wie z. B. der Buchstabe
B durch geeignet angeordnete Punkte wiedergegeben werden kann. Das zur Darstellung
des Buchstabens verwendete Raster besteht dabei im dargestellten Fall aus fünf Spalten
und sieben Zeilen. Es hat sich gezeigt, daß Raster mit dieser Zeilen- und Spaltenzahl
gut lesbare Zeichen ergeben.
-
F i g. 2 zeigt eine Anordnung, bei der eine der Anzahl der
Druckdrähte je Druckstelle entsprechende Anzahl von Lochplatten
1 vorgesehen ist, von denen jede eine der Anzahl der Drähte entsprechende
Anzahl von öffnungen 2 aufweist. Diese öffnungen sind entsprechend den Zeilen und
Spalten des Druckrasters angeordnet. Außerdem sind die Platten 1 so angeordnet,
daß ihre öffnungen 2 miteinander fluchten. Die Druckdrähte 3 sind dann in
den miteinander fluchtenden öffnungen 2 der Lochplatten 1 geradlinig geführt.
-
F i g. 3 a und 3 b zeigen eine vorteilhafte Ausführungsform
der Lochplatten nach F i g. 2. Diese besteht darin, daß jede Platte
1 den Spalten des Druckrasters entsprechende Nuten 4 aufweist. F i
g. 2 zeigt wiederum, wie je Platte das Ende eines Druckdrahtes in
einer dieser Nuten befestigt ist.
-
Wie bereits oben erwähnt, kann als Antriebsmittel vorteilhafterweise
je Lochplatte ein sogenannter Topfmagnet dienen. F i g. 4 a zeigt
einen solchen Topfmagneten in Verbindung mit einer Lochplatte sowie dem mit ihr
verbundenen Druckdraht. Der dargestellte Topfmagnet besteht außer dem topfförmigen
Gehäuse 5 aus einer Wicklung 6 sowie einem Anker 7. Dieser
Anker 7 ist über Federn 8 mit dem Gehäuse des Topfmagneten verbunden.
Außerdem ist auf dem Anker 7 die Lochplatte 1 angeordnet, die den
Druckdraht 3 trägt. An seinem freien Ende wird der Druckdraht 3 in
einer Drahtführung 9
geführt. Bei Erregung der Wicklung 6 des Topfmagneten
bewegt sich der Anker 7 mit der Lochplatte 1 und dem Druckdrahl
3 in Längsrichtung des Druckdrahtes 3 und drückt dadurch auf das vor
dessen Stirnseite angeordnete Formular 10. Dieses wiederum wird auf das Farbband
11 und die Schreibleiste 12 gedrückt. Auf diese Weise erfolgt der Abdruck
eines Punktes. Zum Abdruck eines ganzen Zeichens wird dagegen eine der Anzahl der
Rasterpunkte entsprechende Anzahl von Anordnungen, wie sie die F i g. 4 a
zeigt, übereinandergesetzt und bildet dann das Druckwerk zum Abdruck eines ganzen
Zeichens. Eine solche Anordnung zeigt F i g. 4 b in natürlicher Größe.
-
F i g. 5 zeigt eine andere Ausführungsform eines Antriebsmittels
für die Lochplatten bzw. die Druckdrähte. Dieses Antriebsmittel besteht im Gegensatz
zu F i g. 4 aus zwei Stabmagneten 13, zwischen deren inneren Polen
ein zwischen je zwei Rückstellfedern 14 gelagerter Anker 15 angeordnet
ist. Auf dem Stabmagneten selbst befinden sich die zur Erregung erforderlichen Spulen
16. In der Mitte des Ankers 15
ist eine Lochplatte 1 angeordnet,
die einen Druckdraht 3 trägt. Die Wirkungsweise dieses Antriebsmittels ist
an sich äquivalent der Wirkungsweise des in F i g. 4 dargestellten Topfmagneten,
d. h. bei Erregung wird der Anker 15 von den inneren Polen der Stabmagneten
13 angezogen und bewegt dadurch sich sowie die mit ihm verbundene Lochplatte
1 und den von der Lochplatte 1 gehalteiten Druckdraht 3
in Längsrichtung
des Druckdrahtes. Zum Abdruck eines ganzen Zeichens sind wieder so viele Magneten
übereinander anzuordnen, wie Rasterpunkte je
Druckstelle vorgesehen sind.
-
F i g. 6 zeigt schließlich eine Ausfühungsform, bei der als
Antriebsmittel magnetostriktive Körper dienen. Die Anordnung besteht im wesentlichen
aus zwei magnetostriktiven Körpern 17, die über je eine Feder
18 die Lochplatte 1 tragen. An der Lochplatte selbst ist wieder der
Druckdraht 3 befestigt. Jeder der magnetostriktiven Körper 17 ist
umgeben von einer Spule 19. Außerdem besteht jeder magnetostriktive Körper
aus zwei Teilen, die unterschiedliche Magnetostriktion aufweisen. Diese beiden Teile
20 und 21 des magnetostriktiven Körpers 17 sind auf ihrer ganzen Länge miteinander
fest verbunden. Dadurch wird erreicht, daß bei Erregung des magnetostriktiven Körpers
17 mit Hilfe der Spule 19
der eine der beiden Teile eine größere Längenänderung
erfährt als der andere. Verwendet man für den einen Teil des magnetostriktiven Körpers
17,
also z. B. für den Teil 20 Material mit negativer Magnetostriktion und
für den anderen Teil, also den Teil 21, Material mit positiver Magnetostriktion,
dann wird bei Erregung der Teil 21 länger, während der Teil 20 verkürzt wird. Dadurch
ergibt sich, daß sich der magnetostriktive Körper an seinem freien Ende in der Art
eines Bimetalls nach unten verbiegt. Werden nun die beiden magnetostriktiven Körper
17
gleichzeitig erregt, so bewegen sie über ihre Federn 18 die Lochplatte
1 in Längsrichtung des Druckdrahtes. Auch bei dieser Ausführungsform des
Antriebsmittels muß zum Abdruck eines vollständigen Zeichens eine der Anzahl der
Rasterpunkte entsprechende Anzahl von Antriebsmitteln übereinander angeordnet werden.