DE1253456B - Verfahren zur Gewinnung von chloriertem Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von chloriertem PolyvinylchloridInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b4 - 29/14
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Ausgabetag:
P 12 53 456.4-43 (J 24372)
4. September 1963
2. November 1967
14. August 1969
Patentschrift weicht von der Auslegeschrift ab
Es ist bekannt, daß man ein homogen nachchloriertes Polyvinylchlorid durch die Reaktion von Chlor mit
Polyvinylchlorid, das in einem organischen Lösungsmittel, gewöhnlich in Tetrachlöräthan, gelöst ist, herstellen
kann. Das nachchlorierte Produkt wird hierbei in Form einer Lösung im Tetrachlöräthan erhalten.
Eine der Schwierigkeiten, die bei der Durchführung dieses Chlorierungsverfahrens auftritt, ist das Problem
der Abtrennung des chlorierten Polymeren vom Lösungsmittel wegen der Neigung des Polymeren und
des Lösungsmittels, eine gelatineartige Mischung zu bilden.
In der USA .-Patentschrift 2 080 589 wurde z.B. bereits die Abtrennung von chloriertem Polyvinylchlorid
in Pulverform aus einer Lösung in Tetrachlöräthan durch Abkühlen der Lösung bis zur Gelatinierung
der Lösung, und zwar auf zwischen O und -4O0C,
beschrieben, worauf eine nichtlösende Flüssigkeit, wie z. B. Methanol, unter Rühren zugegeben wird. Dieses
Verfahren der Abtrennung ist jedoch beschwerlich; denn es wird eine Abkühlung benötigt, und außerdem
ist die abgekühlte Lösung sehr viskos, so daß es schwierig ist, eine ausreichende Durchmischung mit
dem Methanol zu erzielen. Wenn das Methanol nicht sehr sorgfältig zugegeben wird, so wird anstatt eines
Pulvers eine gelatineartige Polymerenmasse erhalten. Es ist auch z. B. aus der britischen Patentschrift
401 200 bekannt, daß man das Tetrachlöräthan aus der Lösung von chloriertem Polyvinylchlorid in diesem
Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation abtrennt. Hier besteht jedoch die Neigung, daß das
Polymere anstatt als ein feines Pulver als klumpige Masse ausfällt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von chloriertem Polyvinylchlorid aus einer
Lösung desselben in Tetrachlöräthan durch Ausfällen des Polymeren mittels Methanol unter Rühren und
durch Abtrennen des ausgefallenen Polymeren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerenlösung
in eine gerührte Mischung aus einem Volumteil Tetrachlöräthan und 0,25 bis 0,6, besonders bis 0,5,
vorzugsweise von 0,3 bis 0,35 Volumteilen Methanol einführt und gleichzeitig Methanol allein oder in
Mischung mit Tetrachlöräthan zu dieser Mischung zugibt, so daß das Volumenverhältnis von Tetrachlöräthan
zu Methanol in der Mischung innerhalb der gleichen Grenzen aufrechterhalten wird, und gegebenenfalls
vor der Filtration eine weitere Menge Methanol zugibt, so daß das Volumenverhältnis von
Tetrachlöräthan zu Methanol in der Mischung auf annähernd 1:1 gebracht wird.
Wenn man die Menge des Methanols in dieser Verfahren zur Gewinnung
von chloriertem Polyvinylchlorid
Patentiert für:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
8000 München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
8000 München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Reginald Thomas Foster,
John Heyward Taylor,
Widnes, Lancashire (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 17.. September 1962
(35 283),
vom 7. August 1963
(35 283),
vom 7. August 1963
Mischung unter 0,25 Volumteile je Volumteil Tetrachlöräthan
absinken läßt, so besteht die Wahrscheinlichkeit, daß das Polymere nicht ausfällt. Andererseits
kann, sofern die Methanolmenge über ungefähr 0,6 Volumteile hinausgeht, die Fällung so rasch vor
sich gehen, daß durch das Einschließen einer ausreichenden Menge Tetrachlöräthan in dem Polymeren-
teilchen ein gelähnliches Produkt und große Zusammenballungen erhalten werden.
Um einen Sicherheitsfaktor gegenüber dieser Quelle von Schwierigkeiten zu haben, wird das Verhältnis von
Methanol in dieser Mischung auf den Bereich von 0,25 bis 0,6 Volumteile je Volumteil Tetrachlöräthan beschränkt,
und um weiterhin sicherzustellen, daß das Polymere in einer feinverteilten Pulverform anfällt,
909 633/357
wird die Menge an Methanol vorzugsweise im Bereich von 0,25 bis 0,5 Volumteilen und am besten im Bereich
von 0,3 bis 0,35 Volumteilen gehalten.
Es ist bekannt, daß bei der Chlorierung von Polyvinylchlorid in Lösung in Tetrachloräthan eine geringe
Menge des Lösungsmittels unvermeidbar ebenfalls zu Pentachloräthan chloriert wird. Es wird darauf hingewiesen,
daß das erfindungsgemäße Verfahren besonders die Verarbeitung der Lösungen von chloriertem
Polyvinylchlorid einschließt, die auf diesem Wege erhalten werden und die als Folge neben Tetrachloräthan
eine kleine Menge Pentachloräthan als Lösungsmittel enthalten. Das Verfahren ist jedoch genauso auf
Lösungen des Polymeren in Tetrachloräthan allein anwendbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen bei Zimmertemperatur oder oberhalb Zimmertemperatur
ausgeführt. Um Schwierigkeiten durch die Verdampfung des Lösungsmittels aus dem System zu
vermeiden, wird natürlich vorgezogen, bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes von Methanol zu
arbeiten. Beim Arbeiten oberhalb Zimmertemperatur ergibt sich ein Vorteil, wenn das hergestellte chlorierte
Polyvinylchlorid einen Chlorgehalt unter ungefähr 61 Gewichtsprozent oder über ungefähr 65 Gewichtsprozent
aufweist, da ein derartiges Material im Gegensatz zu dem Material mit einem Chlorgehalt von 61 bis
65% eine verringerte Löslichkeit in Tetrachloräthan besitzt. Eine höhere Arbeitstemperatur trägt außerdem
dazu bei, die Tendenz des Gelierens der Tetrachloräthanlösung des chlorierten Polymeren zu unterdrücken.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll die Lösung des chlorierten Polyvinylchlorids
schnell in der Tetrachloräthan-Methanol-Mischung dispergiert werden. Dies kann erreicht werden,
indem die Polymerenlösung in die gerührte Tetrachloräthan-Methanol-Mischung durch ein Rohr mit
nahe beieinanderliegenden Bohrungen eingeführt wird oder indem bei einem großtechnischen Verfahren die
Lösung durch Vielfachdüsen in die bewegte Mischung eingespritzt oder eingepreßt wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Verfahren leicht zu einer kontinuierlichen
Arbeitsweise'zur Abtrennung von chloriertem Polyvinylchlorid
aus der Lösung in Tetrachloräthan führt. Zum Beispiel kann das erfindungsgemäße Abtrennungsverfahren
zur Ausfällung des Polymeren in einem geeigneten Kessel in kontinuierlicher Weise ausgeführt
werden. Es kann an dem Kessel ein Überlauf angebracht werden, aus dem die Suspension des ausgefällten
Polymeren zu einer Filtrationsvorrichtung übergeführt wird. Es wurde festgestellt, daß es bei einem
Vorgehen in dieser Weise angezeigt ist, daß die Filtration ohne Verzögerung durchgeführt wird, um jegliche
Neigung zur Agglomeration der Polymerenteilchen zu unterbinden. Zur Vermeidung derartiger Beschränkungen
und zur Unterstützung der Filtration wird jedoch vorgezogen, eine zusätzliche und freigestellte
Verfahrensstufe in dem Rahmen der Erfindung aufzunehmen, bei der die bei der Fällungsstufe erhaltene
Suspension des Polymeren in der Mischung aus Tetrachloräthan und Methanol mit einer weiteren Menge
Methanol gemischt wird, um das Volumenverhältnis von Tetrachloräthan zu Methanol in der Mischung
auf nahezu 1:1 zu bringen. Die hierbei erhaltene Suspension des Polymeren kann ohne jede besondere
Maßnahme und Schwierigkeit filtriert werden. Wenn gemäß diesem zusätzlichen Merkmal der Erfindung
verfahren wird, so kann das gesamte Isolierverfahren des festen Polymeren vorteilhafterweise in kontinuierlicher
Art ausgeführt werden, indem z. B. die Fällungsstufe kontinuierlich in einem Kessel durchgeführt
wird, die Suspension des Polymeren im Lösungsmittel vom Fällungskessel kontinuierlich in einen Mischkessel
übergeführt wird, in dem der Verfahrensschritt des Beimischens einer zusätzlichen Methanolmenge
durchgeführt wird, und indem eine Suspension des Polymeren kontinuierlich von diesem Mischkessel in
eine Filtrationsvorrichtung übergeführt wird.
Ob nun kontinuierlich oder diskontinuierlich gearbeitet wird, in jedem Fall können das Methanol und
das Tetrachloräthan aus dem Filtrat in bekannter Weise zum Wiedergebrauch zurückgewonnen werden.
Wenn jedoch der zusätzliche Verfahrensschritt eingeführt wird, bei dem eine weitere Menge Methanol
zu der Mischung von gefälltem Polymeren und Lösungsmittel zugegeben und das Verhältnis von Tetrachloräthan
zu Methanol vor der Filtration wie oben beschrieben auf annähernd 1: 1 gebracht wird, so enthält
das Filtrat eine ausreichend hohe Menge an Methanol, so daß es an Stelle von Methanol allein zur
Aufrechterhaltung des Tetrachloräthan-Methanol-Verhältnisses bei der Fällungsstufe verwendet werden
kann. Eine gewisse Menge des Filtrats kann deshalb gegebenenfalls zur Fällungsstufe für diesen Zweck zurückgeführt
werden.
In den folgenden Beispielen sind alle Teile, wenn nicht anders angegeben, in Volumen ausgedrückt.
Durch Chlorieren einer Polyvinylchloridlösung ist eine Lösung von chloriertem Polyvinylchlorid mit
64 Gewichtsprozent Chlor (K-Wert 63) in symmetrischem Tetrachloräthan hergestellt worden. Die chlorierte
Polyvinylchloridlösung enthielt 7 Gewichtsprozent Polymeres und ungefähr 4 Volumprozent Pentachloräthan.
Bei Zimmertemperatur (ungefähr 18 0C) wurden
500 Teile einer Mischung aus Tetrachloräthan und Methanol, in der das Volumenverhältnis von Tetrachloräthan
zu Methanol 1:0,3 war, in einen mit einem Rührer ausgerüsteten Kessel gebracht und unter Rühren
100 Teile der Lösung des chloriertzen Polyvinylchlorids und 30 Teile Methanol durch getrennte Zuleitungsrohre
während eines Zeitraumes von 3 Minuten hinzugegeben. Das chlorierte Polymere schied
sich aus der Lösung in Form eines feinverteilten weißen Pulvers ab. Weitere 340 Teile Methanol wurden unmittelbar
danach in die Mischung eingerührt, so daß das Volumenverhältnis von Tetrachloräthan zu Methanol
auf annähernd 1 : 1 gebracht wurde. Der gesamte Inhalt des Kessels wurde hierauf durch einen Filter geleitet.
Das auf dem Filter zurückgehaltene chlorierte Polyvinylchlorid wurde zur Abtrennung restlichen Tetrachloräthans
mit Methanol gewaschen und zur Befreiung von Methanol getrocknet.
Das oben geschilderte Verfahren wurde wiederholt, indem verschiedene Verhältnisse von Tetrachloräthan
zu Methanol bei dem Abtrennungsverfahrensschritt verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle angegeben, in der die ersten und letzten Ergebnisse außerhalb des Bereiches der Erfindung
liegen.
Tetrachlor- | Merkmale des abgetrennten Polymeren |
äthan- | |
Methanol- \ J^\111 1^^ a«»* |
keine Abtrennung vom Feststoff |
ν oiumen- verhältnis |
feinteilige Fällung, aber etwas Polyme |
1:0,2 | res blieb in der Lösung |
1: 0,25 | feinteilige Fällung |
feinteilige Fällung, aber weniger gut als | |
1:0,3 | die vorige |
1:0,4 | ziemlich grobkörnige Fällung, zufrie |
denstellend | |
1:0,5 | grobkörnige Fällung, zufriedenstellend |
sehr grobkörnige Fällung mit gelatine | |
1:0,6 | artigen Anlagerungen von Tetrachlor |
1:0,7 | äthan |
Unter Verwendung einer Lösung von chloriertem Polyvinylchlorid wie im Beispiel 1 wurde das feste Polymere
in kontinuierlicher Weise wie folgt abgetrennt, wobei bei Zimmertemperatur gearbeitet wurde (ungefähr
180Q.
Eine Mischung aus einem Volumen Tetrachloräthan und 0,3 Volumen Methanol wurden in einen ersten
Kessel gegeben, der mit einem Rührer ausgerüstet war. Die Lösung von chloriertem Polyvinylchlorid in Tetrachloräthan
wurde dazu mit einer Geschwindigkeit von einem Volumen pro Stunde durch eine Einlaßröhre
eingeführt, während V3 Volumen pro Stunde Methanol durch eine zweite Einlaßröhre eingeführt wurde.
Eine Suspension von gefälltem Polymeren wurde kontinuierlich aus dem ersten Kessel durch eine Uberlaufröhre
in einen zweiten, mit einem Rührer ausgerüsteten Kessel übergeführt, in den ebenfalls Ve Volumen
Methanol pro Stunde eingeführt wurden, um das Volumenverhältnis von Tetrachloräthan zu Methanol
in diesem Kessel auf annähernd 1: 1 zu bringen. Die Suspension des Polymeren wurde kontinuierlich aus
dem zweiten Kessel durch eine Überlaufröhre auf ein Filter gebracht, wo das Polymere von den Lösungsmitteln
abgetrennt wurde. Das auf dem Filter gesammelte Polymere' wurde mit Methanol gewaschen
und getrocknet. Das Produkt bestand aus einem feinverteilten weißen Pulver.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von chloriertem Polyvinylchlorid aus einer Lösung desselben in
«5 Tetrachloräthan durch Ausfällen des Polymeren mittels Methanol unter Rühren und durch Abtrennen
des ausgefallenen Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerenlösung
in eine gerührte Mischung aus einem Vo-
»o lumteil Tetrachloräthan und 0,25 bis 0,6, besonders
bis 0,5, vorzugsweise von 0,3 bis 0,35 Volumteilen Methanol einführt und gleichzeitig Methanol
allein oder in Mischung mit Tetrachloräthan zu dieser Mischung gibt, so daß das Volumenverhält-
»5 nis von Tetrachloräthan zu Methanol in der Mischung innerhalb der gleichen Grenzen aufrechterhalten
wird, und gegebenenfalls vor der Filtration eine weitere Menge Methanol zugibt, so daß
das Volumenverhältnis von Tetrachloräthan zu Methanol in der Mischung auf annähernd 1 : 1 gebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Mischung von
Tetrachloräthan und Methanol, die bei der FiI-tration abgetrennt wird, in den Abtrennungsverfahrensschritt
zurückführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 080 589, 2 352 525.
USA.-Patentschriften Nr. 2 080 589, 2 352 525.
709 680/450 10.67
Bundesdruckerei Berlin
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |