DE1253449B - Verwendung von Copolyamiden zur Herstellung von Formkorpern hoher Klebkraft - Google Patents
Verwendung von Copolyamiden zur Herstellung von Formkorpern hoher KlebkraftInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
EUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C08g
L 77/
Deutsche Kl.: 39 b - 22/04
Nummer: 1253 449
Aktenzeichen: P 38767IV c/39 b
Anmeldetag: 11. Februar 1966
Auslegetag: 2. November 1967
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Mischpolyamiden zur Herstellung von Formkörpern hoher
Klebkraft bei erhöhter Temperatur.
Formkörper aus Polyamid mit hoher Klebkraft bei erhöhter Temperatur sind vielfach verwendbar. Derartige
Polyamidfäden werden beispielsweise zu Filzen, Vliesen, Filtertüchern oder Flausch verarbeitet. Dazu
werden die Kleberfäden geschnitten und in der Regel mit anderen Fäden vermischt, dann in Wasser oder
eine andere Flüssigkeit gebracht und abnitriert, z. B. auf einem laufenden Papiermaschinensieb. Danach
wird die gewonnene Faserschicht bei geeigneter Temperatur getrocknet. Unter Wärmeeinwirkung, gegebenenfalls
unter Preßdruck, kleben die Fäden an den Berührungsstellen aneinander fest, so daß nach
Abkühlen und Erhärten ein zusammenhängender Stoff entsteht.
Polyamidfolien mit hoher Klebkraft bei erhöhter Temperatur werden beispielsweise zum Kaschieren
von Gegenständen verschiedener Art verwendet. Derartige Folien können auch als Verbundschicht zweier
verschiedener Stoffe dienen, für die es keine geeigneten Klebstoffe gibt oder bei denen der Klebevorgang nur
kurze Zeit dauern darf. Bei warm klebender Polyamidfolie ist die Befestigung nach dem Abkühlen
beendet. Es entfällt das sonst notwendige Trocknen oder Verdunsten von Lösungsmitteln des Klebers.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Copolyamiden,
enthaltend 80 bis 20 Gewichtsprozent des Grundbausteins Laurinlactam und entsprechend 20
bis 80 Gewichtsprozent der Grundbausteine von einem oder mehreren anderen, Polyamide bildenden
Stoffen zur Herstellung von Formkörpern hoher Klebkraft bei erhöhter Temperatur.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß Mischoder
— richtiger gesagt — Copolyamide, die in üblicher Weise aus Laurinlactam (Ausgangsprodukt zur
Herstellung von C12-Polyamid) und einem oder mehreren anderen Polyamidbildnerri unter Einhaltung
der vorstehend beschriebenen Mengenverhältnisse hergestellt werden, zu Formkörpern mit bei erhöhter
Temperatur außerordentlich hoher Klebkraft verarbeitet werden können. Die gemäß der Erfindung
durch Verwendung der Copolyamide hergestellten Formkörper hoher Klebkraft, z. B. der auf kurze
Länge geschnittenen Fasern und/oder Folien, entwickeln beim Erhitzen auf erhöhte Temperatur,
beispielsweise auf Temperaturen von etwa 110 bis 190° C, eine vorzügliche Klebkraft. Beim Erkalten
auf Raumtemperatur tritt Verfestigung ein. Die Erfindung öffnet deshalb vielartige Wege zur Verwendung
Verwendung von Copolyamiden zur Herstellung
von Formkörpern hoher Klebkraft
von Formkörpern hoher Klebkraft
Anmelder:
Dr. Plate G. m. b. H., Bonn, Dransdorfer Weg 21
Als Erfinder benannt:
Dr. Fritz Raabe, Bonn
Dr. Fritz Raabe, Bonn
von Copolyamiden mit dem Grundbaustein Laurinlactam zum Verkleben von Gegenständen.
Die Herstellung der Formkörper hoher Klebkraft unter erfindungsgemäßer Verwendung der Copolyamide
erfolgt in an sich bekannter Weise durch Extrudern, Spinnen od. dgl. Beispielsweise können in
üblicher Weise aus den Copolyamiden Fäden gesponnen werden, die nach dem Schneiden auf gewünschte
Länge mit beispielsweise ebenso vielen üblichen bekannten C6-Polyamidfäden vermischt und darauf zu
Filzen, Vliesen oder zu Flausch verarbeitet werden. Es können auch Folien hergestellt werden, die, erwärmt
und gepreßt, eine hervorragende Klebkraft zeigen. Mit Hilfe dieser Folien lassen sich Gegenstände vielfältiger
Art wie feste und elastische Körper, Textilien und darauf aufgetragene Schichten wie Flocken miteinander
verbinden. Gemäß der Erfindung hergestellte Folien können beispielsweise auch zum Kaschieren
. von Papier oder Pappe sowie als Verbundschicht bei Bolz oder Metall eingesetzt werden.
Die gemäß der Erfindung zu verwendenden Mischoder Copolyamide können — wie bereits ausgeführt —
in bekannter Weise aus Laurinlactam und einem oder mehreren anderen Polyamidbildnern hergestellt werden.
Wie bei der Herstellung von C12-Polyamid aus Laurinlactam wird dabei in der Regel bei Temperaturen
von etwa 290° C und Drücken von etwa 18 atü gearbeitet. Es werden .die üblichen für die Polymerisation
von Laurinlactam bekannten Katalysatoren, Kettenabbrecher und/oder sonstigen Zusätze sowie
Verfahrensbedingungen angewandt. Insbesondere wird zweckmäßig unter Luftabschluß, d. h. unter einer
inerten Gasatmosphäre, gearbeitet.
Das Molgewicht wird in bekannter Weise wie bei C12-Polyamid dem gewünschten Verwendungszweck
angepaßt. Zur Herstellung von Folien, insbesondere Schlauchfolien, muß das Copolymerisat im allgemeinen
ein verhältnismäßig hohes Molekulargewicht besitzen, d. h., es muß ziemlich hoch viskos sein.
Eine geeignete Viskosität des Copolyamids bei dessen
709 680/443
Verwendung zur Herstellung von Folien liegt zweckmäßig bei um 1,9 oder darüber. Diese Zahl bezeichnet
die Lösungsviskosität einer 0,5%igen Lösung des Copolyamide in m-Kresol.
Dieses Copolyamid auf Basis von Laurinlactam enthält aus wirtschaftlichen Gründen insbesondere
noch die Bausteine Caprolactam und/oder adipinsaures Hexamethylendiamin. Wenn mehrere andere
Bausteine neben Laurinlactam im Copolyamid enthalten sind, so soll die Summe der »anderen« Bausteine
innerhalb der angegebenen Anteile liegen. Beispiele für »andere« Bausteine sind unter anderem noch
6,30-Salz (Hexamethylendiamin—Sebazinsäure), Capryllactam
und/oder 6,12-Salz (Dodecandicarbonsäure—Hexamethylendiamin).
Zweckmäßig werden solche anderen Polyamidbausteine verwendet, die leicht zugänglich und billig sind.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Copolyamide können in üblicher Weise andere Zusätze,
beispielsweise Farbstoffe, enthalten.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Copolyamide sind Copolymerisate, die bei der gemeinsamen
Polymerisation einer Mischung aus Laurinlactam mit anderen Polyamidbildnern entstehen. Die beschriebenen
überraschenden Effekte werden nicht erzielt, »5
wenn beispielsweise Laurinlactam und Caprolactam getrennt zu Monopolyamiden polymerisiert und diese
dann miteinander verschmolzen werden.
Im Sinne der Erfindung wird beispielsweise unter C12-Polyamid das aus Laurinlactam und unter
C6-Polyamid das aus Caprolactam gebildete Polyamid verstanden. Beispielsweise unter C6,6-Polyamid
wird das aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure hergestellte Polyamid verstanden, wobei die erste
Zahl die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Aminkomponente
und die zweite Zahl die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Säurekomponente bezeichnen.
Dies entspricht der üblichen Nomenklatur. Das Copolyamid aus beispielsweise Laurinlactam und
Caprolactam enthält also im Makromolekül die an sich das C12-Polyamid bzw. C6-Polyamid bildenden
Bausteine in statistischer Verteilung eingebaut.
Es ist bekannt, zur Erleichterung der Polymerisation von Laurinlactam als Katalysator geringe Mengen
von zur Amidbildung befähigten Substanzen mit mindestens sechs aneinanderhängenden Kohlenstoffatomen
zuzusetzen (belgische Patentschrift 618 481.) Die dadurch erhaltenen Polyamide sollen in üblicher Weise
verwendet werden. Die Herstellung von Formkörpern mit bei erhöhter Temperatur hoher Klebkraft ist nicht
erwähnt. Es ist überraschend und durch die belgische Patentschrift nicht nahegelegt, daß Mischpolyamide
mit der angegebenen Zusammensetzung, d. h. mit einem hohen Anteil »anderer« Polyamide zur Herstellung
von Formkörpern mit bei erhöhter Temperatür hoher Klcbkraft verwendet werden können. Für
Produkte dieser Art bestand ein außerordentlich großes Interesse.
Beis piel 1
OO
60 Gewichtsteile Laurinlactam, 40 Teile Caprolactam, 0,5 Teile Adipinsäure und 8 Teile Wasser
werden in einen Druckkessel eingefüllt. Nach gutem Durchspülen mit Stickstoff zwecks Beseitigung des
Sauerstoffs wird die Masse innerhalb von 3 Stunden auf 29O0C aufgeheizt. Währenddessen ist der Druck
auf 18 bis 20 atü angestiegen. Nun wird 4 Stunden lang bei 2900C und etwa 20 atü stehengelassen. Anschließend
wird innerhalb von 2 Stunden auf Normaldruck reduziert und 1 Stunde lang bei 2900C nachpolymerisiert.
Die Polymerisation ist nunmehr beendet. Das Polymerisat wird bei 10 atü Stickstoffdruck ausgesponnen
und granuliert. Das Granulat wird rein oder mit Füll- oder Farbstoff gemischt, vorzugsweise
in einem Extruder zu Fäden oder Folien verarbeitet. Die so gewonnenen Folien werden als Verbindung
mehrerer verschiedener Gewebe oder Stoffe, also zum sogenannten Heißsiegeln erfindungsgemäß verwendet.
Geschnittene Fäden finden bei der Herstellung von Vliesen, Filzen, Flausch, Filtertüchern oder -papieren
Verwendung, ao
60 Gewichtsteile Laurinlactam, 40 Teile adipinsaures Hexamethylendiamin, 0,1 Teil Essigsäure und 8 Teile
Wasser werden in ein Druckgefäß gebracht. Nach Beseitigung des Sauerstoffs durch Spülen mit Stickstoff
wird innerhalb von 3 Stunden auf 29O0C aufgeheizt. Der Druck steigt dabei auf 18 bis 20 atü. Nun
bleibt die Masse 4 Stunden lang bei 2900C und etwa
20 atü stehen. Anschließend wird innerhalb von 2 Stunden auf Normaldruck entspannt und 1 Stunde
bei 29O0C nachpolymerisiert. Die Polymerisation ist damit beendet. Das Polymerisat wird unter Stickstoffdruck
ausgesponnen, gekühlt und granuliert. Folien, die aus dem Granulat mittels eines Extruders hergestellt
sind, verwendet man erfindungsgemäß als Verbundschicht bei der Belegung oder Beflockung
einer Grundschicht mit einer Außenschicht. Fäden eignen sich als thermoplastische Klebfäden in warm
aufzupressenden Bändern, Einlagen oder Geweben.
40 Gewichtsteile Laurinlactam, 40 Gewichtsteile Caprolactam, 20 Gewichtsteile adipinsaures Hexamethylendiamin
und 8 Gewichtsteile Wasser werden in ein Druckgefäß eingefüllt und, wie im Beispiel 2
beschrieben, verarbeitet und erfindungsgemäß verwendet.
Claims (2)
1. Verwendung von Copolyamiden, enthaltend 80 bis 20 Gewichtsprozent des Grundbausteins
Laurinlactam und entsprechend 20 bis 80 Gewichtsprozent der Grundbausteine von einem oder
mehreren anderen, Polyamide bildenden Stoffen zur Herstellung von Formkörpern hoher Klebkraft
bei erhöhter Temperatur.
2. Verwendung von Copolyamiden aus den Grundbausteinen Laurinlactam und vorzugsweise
Caprolactam und/oder adipinsaurem Hexamethylendiamin bzw. sebacinsaurem Hexamethylendiamin,
gemäß Anspruch 1.
709 680/443 10.67 © Bundesdruckerei Berlin
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FR2850412A1 (fr) | 2003-01-28 | 2004-07-30 | Solvay | Bande d'etancheite autocollante pour revetement de toiture en pvc plastifie |
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- 1966-02-11 DE DE1966P0038767 patent/DE1253449C2/de not_active Expired
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Also Published As
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DE1753601A1 (de) | 1971-07-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |