-
Photographische Kamera oder Verschluß mit Blitzlichtautomatikbereich
Es sind bereits photographische Kameras und Verschlüsse vorgeschlagen worden, welche
mehrere Arbeitsbereiche, nämlich einen Blitzlichtbereich, einen Bereich der manuellen
Blendenwahl oder Blendenvorwahl und gegebenenfalls auch noch einen solchen der Belichtungsautomatik
aufweisen und bei denen zwecks Verbesserung des Bedienungskomforts eine Blitzlichtautomatik
vorgesehen ist. Diese Blitzlichtautomatik hat die Aufgabe, in Abhängigkeit von den
eingestellten Leitzahlen- und Entfernungswerten die zugehörige Blende sich selbsttätig
bilden zu lassen, so daß der Kamerabenutzer allen anzustellenden Rechnungen und
Überlegungen enthoben ist.
-
Zwecks Einstellung der verschiedenen Arbeitsbereiche weisen die vorgeschlagenen
Kameras oder Verschlüsse einen sogenannten Umschaltring auf, der die einem festen
Index gegenüberzustellenden Skalen (Leitzahlenskala des Blitzbereichs und Blendenskala
des Bereichs der manuellen Blendenbildung) und gegebenenfalls auch noch ein Merkzeichen
für den Bereich der Belichtungsautomatik aufweist. Diesem Umschaltring ist der Entfernungsstellring
zweckmäßig so benachbart gelagert, daß seine Entfernungsskalenwerte dem gleichen
festen Index gegenübergestellt werden können. Um in jedem Bereich die Bildung der
richtigen Blende gewährleisten zu können, sind zwischen dem Umschaltring und dem
im Blitzlichtbereich ebenfalls bedeutungsvollen Entfernungsstellring bzw. zwischen
der Abtasteinrichtung für die Zeigerstellung des Belichtungsmessers einerseits und
dem drehbaren Blendenkäfig andererseits bewegliche, insbesondere drehbewegliche
Zwischenübertragungselemente vorgesehen, die die eingestellten Werte von Leitzahl
und Entfernung bzw. die gemessenen Werte von Belichtungswert in ihrer Lage, insbesondere
Drehlage, vereinigen bzw. speichern und in den Blendenmechanismus durch unmittelbare
Mitnahme des Blendensteuerringes oder durch Festlegung dessen Drehlage bei dem durch
Kameraauslösung in Gang gesetzten Rücklauf (Springblende, Druckblende) eingeben.
Die Zwischenübertragungselemente bestehen vorzugsweise aus Hebeln, die durch beeinflussende
Teile an den Stellringen bzw. durch die Abtasteinrichtung des Belichtungsmesserzeigers
ausgelenkt werden und diese ihre Auslenkungen mittels einer Mitnahme-oder Anschlagsverbindung
auf den Blendenmechanismus geben. Die Beeinflussungsteile an den Stellringen von
Leitzahl und Entfernung bestehen aus an den Ringinnenseiten vorgesehenen Auslenk-
oder ; Steuerkurven, an denen die Zwischenübertragungshebel am einen Hebelende abtastend
anliegen (Abtasthebel). Die Auslenkungen dieser Abtasthebel werden auf folgende
Weise auf den Blendenmechanismus zwecks Blendenbildung gegeben. Bei unmittelbarer
Blendenbildung werden sie auf einen den Blendenmechanismus sogleich mitnehmenden
Anschlag od. dgl. gegeben, während bei Spring- oder Druckblende ein oder mehrere
Beeinflussungsorgane von ihnen verstellt werden, die bei gespannter Kamera keine
Verbindung mit dem Blendenmechanismus aufweisen. Erst bei Kameraauslösung tritt
ein die Länge des Rücklaufs des entsperrten Blendensteuerringes (Blendenkäfig) bestimmender
Wegwandler in Tätigkeit, der im wesentlichen aus einer fangzahnartigen Ausbildung
des Beeinflussungsorgans und einer mit ihm zusammenarbeitenden Anschlagtreppe am
drehbaren Blendenkäfig besteht. Je nach voreinstellungsbedingter Drehlage des Beeinflussungsorgans
gegenüber der Anschlagtreppe kann der drehbare Blendenkäfig bei Kameraauslösung
einen mehr oder weniger lang dauernden Rücklauf in Richtung auf eine Blendenextremöffnung
durchführen, ehe es zum Zusammenschlagen von Fangzahn und Treppe und damit zur Bremsung
des Blendenkäfigs kommt.
-
Die Steuerkurve am Entfernungsstellring ist so ausgebildet, daß sie
die unterschiedlichen Charakteristiken in den Stellbewegungen von Entfernungseinstellmechanismus
einerseits und Blendenmechanismus andererseits ausgleichend berücksichtigt.
-
Der der Ein- und Ausschaltbarkeit der einzelnen Arbeitsbereiche dienende
Umschaltring weist unter anderem an seiner Innenseite Ein- und Abschaltkurven auf,
die je nach Bereichswahl die Abtast-
Nebel der Automatiken in bzw.
außer Betrieb setzen. Für das auf dem gleichen Wege erfolgende Wirksamwerdenlassen
bzw. Blockieren der Abtastbewegungen des Meßwerkzeigers gegenüber dem Blendenmechanismus
ist ein besonderes Steuerorgan vorgesehen.
-
Für die Übertragung der Abtastbewegungen der Belichtungsautomatik
hat man ein weiteres Fangglied vorgeschlagen, das mit der gleichen oder einer weiteren
Anschlagtreppe zusammenarbeitet. Schließlich ist in Verbindung mit der Ein- und
Ausschaltbarkeit der Bereiche noch der bereits erwähnte Steuerhebel vorgesehen,
der mit entsprechend angeordneten Ein- und Ausschaltkurven am Umschaltring der Bereiche
zusammenarbeitet, um die Wirksamkeit der Tageslicht-Abtastautomatik zuzulassen oder
zu blockieren.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Mehrbereichsarbeitsweisen
der vorgenannten Art auch für photographische Kameras oder Verschlüsse zu ermöglichen,
die mit Wechselobjektiven ausgerüstet sind.
-
Die Erfindung geht dabei aus von photographischen Kameras oder Verschlüssen,
bei denen außer einem Blitzlichtautomatikbereich ein oder zwei weitere Arbeitsbereiche,
nämlich ein Bereich der manuellen Blendenvorwahl und/oder ein solcher der Belichtungsautomatik
für Tageslichtaufnahmen an einem Umschaltring einstellbar sind und bei welchen im
Bereich der Blitzlichtautomatik die Blende selbsttätig über die Einstellungen des
Leitzahl- und Entfernungseinstellorgans abtastende Zwischenelemente (Abtasthebel)
und ein von diesen gesteuertes Beeinflussungsorgan mittels einer Einrichtung gebildet
wird. Sie besteht darin, daß zwecks Verwendung von Wechselobjektiven ein mit dem
Blendenmechanismus des Wechselobjektivs verbindbares und von der Abtasteinrichtung
der Belichtungsautomatik über eine Cberleitungseinrichtung gesteuertes Stellorgan
(Zwischenring) in der Kamera vorgesehen ist und daß das Wechselobjektiv die für
die Durchführung der Blitzlichtautomatik sowie der manuellen Blendenbildung dienenden
Stellglieder nebst den über einen Wegwandler den Blendenmechanismus beeinflussenden
Abtastorganen aufweist.
-
Als Wegwandler wird eine Einrichtung bezeichnet, die bei der Eingabe
von Einstellwerten in den Blendenmechanismus zwecks entsprechender Blendenbildung
folgende Aufgaben zu lösen und folgende Eigenschaften aufzuweisen hat.
-
a) Bei den Einstellskalen von Leitzahl, Entfernung und manueller Blende
handelt es sich um Wertefolgen von meist größerer Umfangserstreckung, die den Intervallschritten
des jeweils verwendeten zu steuernden Blendenmechanismus angepaßt werden müssen.
Dabei ist zu gewährleisten, daß einerseits beim Überstreichen der Skalenwege Steuerbewegungen
resultieren, die ausreichen, um die Blende voll ansteuern zu können, und daß andererseits
kleinste und größte Skalenwege nicht eine Unter- oder überschreitung des Blendenstellbereichs
zur Folge haben können.
-
b) Dieses Ziel muß mit Zwischen- und Beeinflussungselementen zwischen
den Einstellringen und dem Blendensteuerring erzielt werden, die so gestaltet und
angeordnet sind, daß sie trotz des geringen vorhandenen Ringraumes keine Vergrößerung
der Verschlußgehäuseabmessungen zur Folge haben. Dasselbe gilt von Auslenkkurven
an den Stellringen, die nur geringe Steigungen aufweisen dürfen.
-
c) Einbaumäßig darf die Wegwandlereinrichtung also nur klein sein,
sie muß auf lange Hebelarme verzichten, obgleich diese als unumgänglich erscheinen
müssen, um die sehr kleinen Auslenkungen durch die Auslenkkurven so übersetzen zu
können, daß jeder Blendenmechanismus voll ausgesteuert werden kann.
-
Die Lösung ist gemäß einem früheren Vorschlag durch Abtasthebel gegeben,
die so klein sind, daß sie im Verschlußringraum untergebracht werden können. Diese
Leitzahl- und Entfernungskurvenabtasthebel sind zu einem Hebeldifferential vereinigt,
wobei einer dieser Hebel an seinem einen Summenende einen Fangzahn aufweist. Dieser
Fangzahn arbeitet mit einer Schräge oder Anschlagtreppe am Blendensteuerring oder
einem damit gekuppelten Hilfsring so zusammen, daß seine Auslenkungen die Gesamthöhe
der Schräge oder der Treppe nicht übersteigen, und daß die Eingaberichtung der Werte
an den Einstellringen in eine andere gerichtete, praktisch hierzu senkrechte Eingaberichtung
des Fangzahnhebels gegenüber der Schräge oder der Anschlagtreppe umgesetzt wird.
Auf diese Weise ist es möglich, die oft sehr großen Stellwege an den Skalenringen
in kleine Steuerbewegungen eines Stopanschlags umzusetzen und gleichzeitig zu gewährleisten,
daß diese Steuerbewegungen ausreichen, um den gegenüber dem Anschlag ablaufenden
Blendensteuerring oder Hilfsring über alle Intervalle hinweg steuern zu können.
-
Die Merkmale der Erfindung werden an Hand einer Zeichnung erläutert,
die ein Ausführungsbeispiel einer Kamera mit Wechselobjektiv in perspektivischer
Vorderansicht darstellt.
-
Im Gehäuse 58 der Kamera ist ein eingebauter elektrischer Belichtungsmesser
61 für die Belichtungsautomatik vorgesehen, dessen Zeiger 60 durch die Abtasteinrichtung
81 bis 89 abgetastet wird. Des weiteren ist in der Kamera ein mit dem Blendenmechanismus
des anzusetzenden Wechselobjektivs verbindbarer Zwischenring 94 vorgesehen sowie
ein mit der Abtasteinrichtung 81 bis 89 auf der gleichen Drehachse 56 sitzendes
Fangglied 90, das mit einer Anschlagtreppe 95 am Zwischenring 94 zusammenarbeitet.
Dieses Fangglied 90 wird von der Abtasteinrichtung 81 bis 89 auf noch näher zu beschreibende
Weise gesteuert und weist einen nach vorn ins Objektiv hinein sich erstreckenden
Ansatz 92 auf, dessen Abtastbolzen 93 mit Ein- und Abschaltkurven 57, 64 am Umschaltring
19 zusammenarbeitet.
-
Die Abtasteinrichtung der Belichtungsautomatik besteht im wesentlichen
aus einem um 56 drehbaren Winkelhebel 84, dessen eines Ende bei
89 über eine Stift-Langloch-Verbindung mit dem in der Gleitführung 87 laufenden
Schieber 86 verbunden ist. Der Schieber 86 endet in einer Treppe 88, welche mit
dem ausgeschlagenen Zeiger 60 des Meßwerkes 61
zum Anschlag gebracht
wird. Selbstredend ist eine Klemmvorrichtung für den Zeiger vorgesehen, die nicht
dargestellt ist. Eine Feder 85 bewirkt im gegebenen
Moment, d.
h. bei Kameraauslösung, das Hochschnellen des Schiebers 86 gegen den Zeiger 60 hin.
-
Das andere Ende des Winkelhebels 84 endet in einer Abtastnase 81,
die mit einer Erhebung 77 am Zwischenring 94 zusammenarbeitet. Der Zwischenring
94 weist einen Ansatz, Vorsprung 96 od. dgl. auf, gegen welchen sich bei gespannter
Kamera ein vom Verschlußaufzug gesteuertes Sperrorgan 7 blokkierend anlegt. Das
bedeutet, daß der Zwischenring 94 bei gespannter Kamera in einer Lage festgehalten
wird, die einer Extremöffnungslage, vorzugsweise der Lage der größten Blendenöffnung,
des Blendenmechanismus 4, 14, 15 entspricht. Der Zwischenring 94 weist einen weiteren
Ansatz oder Vorsprung 97 auf, welcher mit einem Gegenansatz 106 am objektivseitigen
Zwischenring 78 zusammenarbeitet. Dieser objektivseitige Zwischenring ist seinerseits
wieder durch die Kupplungsverbindung 79, 80 mit dem Blendenmechanismus 4,
14. 15 verbunden. Außerdem greift an seinem Ansatz 10 eine zwischen den Punkten
9 und 50 ausgespannte Feder 8 an, die bestrebt ist, bei Kameraauslösung und damit
wegwanderndem Sperrorgan 7 den Blendenmechanismus in Richtung auf Blendenschließung
zurücklaufen zu lassen.
-
Bei gespannter Kamera liegt die Abtastnase 81 der Erhebung 77 am Zwischenring
94 an. Dieses bedeutet, daß auch bei eingeschaltetem Bereich der Belichtungsautomatik,
d. h. also bei in die Einschaltvertiefung 57 eingefallenem Steuerbolzen 93, die
Abtasteinrichtung 81 bis 89 blockiert ist und daß der Instrumentenzeiger
60 Gelegenheit hat, auszuschwingen und sich in eine Ausschlagslage zu begeben, die
den vorherrschenden Belichtungsverhältnissen gerecht wird. Bei Kameraauslösung beginnen
die Zwischenringe 94 und 78 sowie der eine drehbare Blendenkäfig 4 in Richtung gegen
den Uhrzeiger abzulaufen, was bedingt, daß die Abtastnase 81 von der Erhebung 77
herunterläuft. Damit ist der Abtasteinrichtung 81 bis 89 Gelegenheit gegeben, ihren
Abtastvorgang gegenüber dem Zeiger 60 durchzuführen.
-
Zwischen dem Winkelhebel 84 und dem Fangglied 90 ist eine zusätzliche
Feder 82 vorgesehen, welche bewirkt, daß nach Kameraauslösung eine gute Anlage
zwischen dem Kupplungsanschlag 91 und der diesem gegenüberliegenden Fläche am Winkelhebel
84 gewährleistet ist. Auf Grund dieser Federkupplung folgt das Fangglied 90 den
Bewegungen der Abtasteinrichtung und stellt sich den von dieser erzielten Endlagen
entsprechend gegenüber der Anschlagtreppe 95 ein. Je nach Stellung des Fanggliedes
90 kommt es mit Kameraauslösung nach kürzerem oder längerem Rücklauf des Zwischenringes
94 zum Zusammenschlagen einer der Treppenstufen der Anschlagtreppe 95 mit dem Fangglied
90. Dies bedeutet, daß dem vorherrschenden und gemessenen Belichtungswert entsprechend
sich die passende Blende selbsttätig einstellt.
-
Der Ansatz 97 am Zwischenring 94 ist so angeordnet, daß es nach dem
Anrenken des Wechselobjektivs mittels der an seinem Fassungskörper 103 vorgesehenen
Bajonettvorsprünge 102 zu einer Kupplungslage mit dem Gegenansatz 106 des Objektivs
kommt, wenn die Kamera sich im Spannzustand befindet. Der am Fangglied 90 befindliche
und nach vorn sich erstreckende Ansatz 92 legt sich beim Anrenken mit seinem Steuerbolzen
93 an den mit ihm zusammenarbeitenden Kurven am Anschlagring 19 an.
-
Das Wechselobjektiv weist zwei Stellorgane auf, nämlich den Entfernungsstellring
1 mit der Entfernungsskala 2 und den Umschaltring der Bereiche 19, welche maximal
zwei verschiedene Skalen und ein Merkzeichen für die Einstellung des Bereichs der
Belichtungsautomatik trägt. Die erste Skala ist die den Bereich der manuellen Blendenwahl
bzw. Blendenvorwahl repräsentierende Blendenskala 22 und die zweite Skala die den
Bereich der Blitzlichtautomatik repräsentierende Leitzahlenskala 36. Zwischen beiden
liegt das mit 49 bezeichnete Merkzeichen A für den Bereich der Belichtungsautomatik.
Für alle Skalen und Zeichen gilt der gleiche Index; die hier in der Darstellung
bewußt auseinandergezeichneten Ringe liegen in der praktischen Ausführung unmittelbar
nebeneinander, damit die Einstellung aller Werte gegenüber einem gemeinsamen Index
ohne Schwierigkeiten möglich ist. 101 sind die Einstellhandhaben für den
Entfernungsstellring.
-
Der Entfernungsstellring ist an seiner Innenseite mit einer Steuerkurve
3 versehen, die den an ihr mit der Abtastfläche 41 schleifenden Abtasthebel
44 den eingestellten Entfernungswerten entsprechend auslenkt. Es ist zu erkennen,
daß die Kurve 3 bei kleineren Entfernungswerten sich stärker gegenüber dem Objektivinneren
zu erhebt und umgekehrt. Schließlich ist hervorzuheben, daß diese Kurve 3 so ausgeführt
ist, daß sie auch die bestehenden Unterschiede in den Charakteristiken des Entfernungsstellmechanismus
und des Blendenmechanismus ausgleicht. Bei Einstellung kleinerer Entfernungswerte
wird die Abtastfläche 41 des Abtasthebels 44 stärker in Richtung zur
optischen Achse heruntergedrückt, und der Abtasthebel vollführt eine Drehbewegung
entgegen dem Uhrzeigersinn. Seine Drehachse ist mit 40 bezeichnet. Der Abtasthebel
44 steht mit einem Fangglied 70 mittels der an dessen Ansatz 74
vorgesehenen
Kupplungsfläche 73 und mittels seines Hebelendes 42 in Kupplungsverbindung. Eine
Feder 75, deren eines Federende auf das Ansatzstück 74 drückt, während ihr anderes
Ende an dem gehäusefesten Teil 16 festgemacht ist, sorgt für eine gute Kupplungslage
zwischen 42 und 73. Die Feder 75 ist um die Achse 104 herumgelegt, welche unter
anderem auch die Achse des Fanggliedes 70 bildet.
-
Wenn infolge Einstellung kleinerer Entfernungswerte der Abtasthebel
44 eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn ausführt, wird das Fangglied
70 ebenfalls in diesem Drehsinn mitgenommen, und sein Fangzahn 71 entfernt sich
entsprechend von der Anschlagtreppe 5 am Zwischenring 78. Das bedeutet aber, daß
bei Kameraauslösung der Blendenmechanismus einen längeren Rücklauf ausführen kann,
ehe es zum Zusammenschlagen zwischen 5 und 71 kommt. Die Blende hat sich also in
höherem Maße schließen können. Das Fangglied 70 besteht aus einem auf der bereits
genannten Achse 104 gelagerten Winkelhebel, dessen eines Ende 105 als Abtastnase
gegenüber Ein- und Ausschaltkurven 34, 35 am Umschaltring 19 ausgebildet ist. Zur
Zeit ist der Bereich der Blitzlichtautomatik eingestellt, wie auch aus der Gegenüberstellung
der Leitzahl 10 zum Index 21 hervorgeht. Bei einem Übergang vom Bereich der Blitzlichtautomatik
auf einen der anderen Arbeitsbereiche der Kamera bzw. des Objektivs gerät die
Abtastnase
105 über das ansteigende Kurvenstück 35 auf die Abschaltfläche 135, welche bewirkt,
daß das Fangglied 70 eine solche Drehlage einnimmt, daß ein Zusammenschlagen seiner
Fangspitze 71 mit der Anschlagtreppe 5 unmöglich gemacht ist.
-
Mit 37 ist der die Leitzahlenkurve 38 abtastende Hebel der Blitzlichtautomatik
bezeichnet. Das eine Hebelende 45 dieses wiederum als Winkelhebel ausgebildeten
Zwischenelements schleift auf der Kurve 38, welche bei eingestellten kleineren Leitzahlen
gegen den Außendurchmesser des Ringes 19 zurückspringt und welche eingestellte höhere
Leitzahlen durch eine Erhebung gegenüber der sonstigen Ringinnenfläche berücksichtigt.
Das bedeutet also, daß bei eingestellten höheren Leitzahlen der auf der Achse
104 lose gelagerte Abtasthebel 37 eine Drehung im Uhrzeigersinn vollführt.
-
Die Überleitung dieser Bewegung auf das Fangglied 70 erfolgt
nicht unmittelbar, sondern über den anderen Abtasthebel 44, dessen eines Hebelende
42 die einzige Kupplungsverbindung mit dem Fangglied 70 herstellt. Diese indirekte
Überleitung der Abtastbewegungen des Abtasthebels 37 auf das Fangglied 70 erfolgt
mittels der Achse 40 des Abtasthebels 44, die vom Hebel 37 getragen wird. Wenn nun,
wie vorausgesetzt, durch Einstellung höherer Leitzahlen der Hebel 37 eine
Drehung im Uhrzeigersinn vollführt, dann vollführt der bei 41 an der Kurve 3 sich
abstützende Hebel 44 eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn, welche wiederum
ein Abheben der Fangspitze 71 des Fanggliedes 70 von der Anschlagtreppe 5 bewirkt.
Also auch im Falle der Einstellung höherer Leitzahlen ist bei Kameraauslösung ein
längerer Rücklauf des Blendenmechanismus möglich, bevor es zum Zusammenschlagen
zwischen 71 und Treppe 5 kommt.
-
Der Umschaltring 19 trägt einen Stopanschlag 24, der im Bereich der
manuellen Blendenwahl bzw. -vorwahl wirksam wird. Der bereits erwähnte Ansatz 10
am Ring 78 ist so ausgebildet, daß er als Anschlag für den Stopanschlag 24 am Anschlagring
19 dient. Diese beiden Anschläge bewirken die manuelle Blendenstellung. Der Stopanschlag
24 ist bei eingestelltem Bereich der manuellen Blendenwahl der Vorwahlanschlag.
Bei eingestellter Blende 22 weist er den größten Drehabstand gegenüber 10 auf, was
bedeutet, daß bei Kameraauslösung die Ringe 78 und 4 den längstmöglichen Rücklauf
vollführen können. Bei eingestellter größter Blendenöffnung dagegen ist der Rücklauf
am kleinsten.
-
Die Wirkungsweise der Kamera bzw. des Objektivs bei den einzelnen
eingeschalteten Bereichen ist nun leicht zu erklären. Bei eingeschaltetem Bereich
der Belichtungsautomatik [Gegenüberstellung des Merkzeichens A (49) mit Index 21]
ist bei gespannter Kamera ein Wirksamwerden der Abtasteinrichtung 81 bis 89 verhindert,
da die Abtastnase 81 der Erhebung 77 im Zwischenring 94 blockierend anliegt. Bei
Kameraauslösung dagegen wird die Abtasteinrichtung frei, der die Treppe 88 tragende
Schieber 86 schnellt unter Wirkung der Feder 85 nach oben und kommt je nach Zeigerstellung
nach kürzerem oder längerem Lauf durch Anschlag zur Ruhe. Das Fangglied 90 erhält
in Abhängigkeit von der Anschlaglage zwischen 60 und 88 einen entsprechenden Abstand
bzw. eine entsprechende Winkellage zur Anschlagtreppe 95. Die durch das Wegwandern
des Sperrorgans 7 bei Kameraauslösung freigegebenen Ringe 94, 78 und 4 laufen unter
Wirkung der Feder 8 zurück, bis es zwischen 90 und 95 zum Anschlag gekommen ist.
Mit dem Wiederspannen der Kamera lösen sich die Anschlagsverbindungen zwischen
90
und 95 sowie 60 und 88, da der Zwischenring 94 durch die Wiederkehr des
Sperrorgans 7 in die dargestellte Drehlage gebracht und die Anschlagnase
81
wieder auf die Erhebung 77 aufgelaufen ist. Mit Kameraauslösung wiederholt
sich das Spiel.
-
Wird statt dessen der Bereich der Blitzlichtautomatik eingestellt,
dann wandert der Steuerbolzen 93 aus der Einschaltvertiefung 57 heraus und verhindert
durch Auflaufen auf die Abschalterhebung 64 und damit durch Abheben des Fanggliedes
90 von der Treppe 95 eine Blendenbildung in Abhängigkeit von der Belichtungsautomatik.
Die Abtastnase 105 des Fanggliedes 70 der Blitzlichtautomatik ist von der Abschalthöhe
135 herunter- und in die Einschaltvertiefung 34 hineingewandert, so daß die Blockierung
der einzelnen Elemente der Blitzlichtautomatik aufgehoben ist. Es ist bereits dargelegt
worden, daß sowohl eine Einstellung kleinerer Entfernungswerte als auch eine solche
höherer Leitzahlenwerte ein Wegwandern der Fangspitze 71 von der Anschlagtreppe
5 am Zwischenring 78 hervorrufen. Die Einstellung größerer Entfernungswerte bzw.
kleinerer Leitzahlen (in diesem Beispiel nicht möglich) würden natürlich eine Drehung
des Fanggliedes 70 im Uhrzeigersinn und somit eine Annäherung der Fangspitze 71
an die Anschlagtreppe 5 bewirken. Das bedeutet, daß bei geringeren gewählten Aufnahmeentfernungen
und höheren Leitzahlen die Blende vor Kameraauslösung sich entsprechend stark schließt,
während sie bei gewählten großen Entfernungswerten und niedrigen Leitzahlenwerten
ganz oder nahezu vollständig geöffnet bleibt.
-
Bei Übergang zum Bereich der manuellen Blendenwahl werden durch Auflaufen
des Steuerbolzens 93 auf die Abschaltkurve 64 und durch Auflaufen der Abtastnase
105 auf die Abschalterhebung 135 beide Automatiken blockiert, so daß die Kamera
völlig normal arbeiten kann. Je nach eingestellter Blendenzahl verringert oder vergrößert
sich der Abstand zwischen dem Stopanschlag 24 und dem Gegenanschlag 10, so daß es
bei Kameraauslösung nach längerem oder kürzerem Rücklauf des Blendenmechanismus
und der mit ihm verbundenen Ringe zum Anschlag und damit zur Bildung der eingestellten
Blende kommen kann.