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Photographische Kamera oder Verschluß mit einem automatischen Blitzlichtbereich
und weiteren Arbeitsbereichen Es sind bereits photographische Kameras oder Verschlüsse
vorgeschlagen worden, welche mehrere Arbeitsbereiche, z. B. einen Blitzlichtbereich,
einen Bereich der manuellen Blendenwahl (auch Blendenvorwahl) und gegebenenfalls
auch noch einen solchen der Belichtungsautomatik, aufweisen, und bei denen zwecks
Verbesserung des Bedienungskomforts eine Blitzlichtautomatik vorgesehen ist. Diese
Blitzlichtautomatik hat die Aufgabe, in Abhängigkeit von den eingestellten Leitzahl-
und Entfernungswerten die zugehörige Blende sich selbsttätig bilden zu lassen, so
daß der Kamerabenutzer allen anzustellenden Rechnungen und Überlegungen enthoben
ist.
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Zwecks Einstellung der verschiedenen Arbeitsbereiche weisen die vorgeschlagenen
Kameras oder Verschlüsse einen sogenannten Umschaltring auf, der die einem festen
Index gegenüberzustellenden Skalen (Leitzahlenskala des Blitzbereichs und Blendenskala
des Bereichs der manuellen Blendenbildung) und gegebenenfalls auch noch ein Merkzeichen
für den Bereich der Belichtungsautomatik aufweist. Diesem Umschaltring ist der Entfernungsstellring
zweckmäßig so benachbart gelagert, daß seine Entfernungsskalenwerte dem gleichen
festen Index gegenübergestellt werden können. Um in jedem Bereich die Bildung der
richtigen Blende gewährleisten zu können, sind zwischen dem Umschaltring und dem
im Blitzlichtbereich ebenfalls bedeutungsvollen Entfernungsstellring bzw. zwischen
der Abtasteinrichtung für die Zeigerstellung des Belichtungsmessers einerseits und
dem drehbaren Blendenkäfig andererseits bewegliche, insbesondere drehbewegliche
Zwischenübertragungs-oder Anschlagelemente vorgesehen, die die eingestellten bzw.
gemessenen Werte in ihrer Lage, insbesondere Drehlage, speichern und mit
je einer Anschlagtreppe und einem Gegenanschlag am drehbaren Blendenkäfig
zusammenarbeiten. Im Falle der Blitzlichtautomatik besteht das Zwischen- oder Übertragungselement
aus einem Hebel, vorzugsweise einer Hebelverbindung, der bzw. die mit einem Fangglied
versehen ist, das mit einer Anschlagtreppe am drehbaren Blendenkäfig zusammenarbeitet.
Diese Anschlagtreppe dient nur der Blendenbildung im Blitzlichtbereich; sie weist
ebenso viele Stufen auf, als Blendenintervalle vorgesehen sind, und je nach
Lage und Anstellwinkel des Fanggliedes bildet sich durch früher oder später zustande
kommenden Anschlag mit der Treppe am mit der Kameraauslösung zurücklaufenden Blendenkäfig
selbsttätig die entsprechende Blende. Die den eingestellten Werten von Leitzahl
und Entfernung entsprechende Auslenkung des Hebels oder Hebelpaares wird durch Steuer-
oder Auslenkkurven bewerkstelligt, die sich an der Innenseite der Stellringe befinden,
wobei der Hebel oder das Hebelpaar in ihrer Stellung die jeweils eingedrehten Skalenwerte
speichern.
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An Stelle des beschriebenen Falles der Blendenbildung in Verbindung
mit einem Springblendenmechanismus kann auch eine unmittelbar mit Einstellung der
Werte von Leitzahl und Entfernung erfolgende Blendenbildung treten. Diese erfordert
dann entsprechende direkte Verbindungen zwischen den Stellringen und dem Blendenmechanismus.
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Die Blendenbildung in Abhängigkeit von der Zeigerstellung des Belichtungsmessers
erfordert als eigenes Zwischen- oder Übertragungselement ebenfalls einen mit Fangglied
versehenen drehbaren Hebel, der mit einer weiteren Anschlagtreppe am drehbaren Blendenkäfig
zusammenarbeitet.
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Der Bereich der manuellen Blendenbildung erfordert bei der vorgeschlagenen
Ausführung ebenfalls die Anbringung besonderer Steuerorgane. Diese bestehen im wesentlichen
aus einem festen Anschlag am Umschaltring, der mit einem Gegenanschlag am drehbaren
Blendenkäfig zusammenarbeitet. Dieser Gegenanschlag kann an der Anschlagtreppe für
die Blitzlichtautomatik selbst vorgesehen sein.
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Die Erfindung geht ebenfalls von einer photographischen Kamera oder
einem Verschluß aus, bei denen in einem Blitzlichtbereich die Blende automatisch
in Abhängigkeit von der Leitzahl und der am Entfernungsstellorgan eingestellten
Entfernung gebildet wird und darüber hinaus ein oder zwei Arbeitsbereiche einstellbar
sind, nämlich ein Bereich der manuellen Blendenwahl (auch Blendenvorwahl) und/ oder
ein Bereich der Belichtungsautomatik bei Tageslichtaufnahmen. Sie hat sich eine
Weiterentwicklung des Bedienungskomforts unter Beibehaltung eines einfachen Aufbaues
zum Ziel gesetzt, wobei als bekannt vorauszusetzen ist, daß zur Abfühlung der Entfernungsauslenkkurve
und zur Eingabe der hierbei
auftretenden Abtastbewegungen in die
Kamera oder den Verschluß ein Abtast- und überleitungsorgan vorgesehen ist. Es soll
erreicht werden, daß eine solche Kamera mit einem eingebauten Entfernungsmesser
versehen sein kann, dessen bewegliches Abgleichglied (Spiegel) mit dem Entfernungsstellglied
gekuppelt und von diesem gesteuert ist.
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Der» Durchführung der vorgenannten AufgabensteRung stand bei einer
Mehrbereichskamera (oder einem derartigen, -VQrRchluß,) die Schwierigkeit entgegen,
daß die Kupplung- und Steuermittel vom Entfernungsstellglied her in allen Arbeitsbereichen
auf den Spiegel des Entfernungsmessers wirken müssen, daß aber die im Blitzlichtautomatikbereich
erforderlijÜe Einwirkung vom gleichen Entfernungsstellglied her auf die Blendenbildung
in allen anderen Arbeitsbereichen zuverlässig aufgehoben sein muß.
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Diese widerspruchsvolle Aufgabe wird erfindungsgemä-ß grundsätzlich
dadurch gelöst, daß dieses Abtast- und überleitungsorgan sowohl mit den Einrichtungen
zur Blendenbildung als auch mit dem beweglichen Abgleichsglied (Spiegel) eines eingebauten
Entfernungsmessers getrieblich verbunden ist, und daß Mittel vorgesehen sind, welche
bewirken, daß die an der Entfemungsauslenkkurve hervorgerufenen Abtastbewegungen
in allen Arbeitsbereichen das bewegliche Abgleichsglied des Entfernungsmessers beeinflussen,
daß sie aber für die Blendenbildung nur im Blitzlichtarbeitsbereich wirksam sind.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform bestehen diese Mittel im wesentlichen
aus einer Hebelverzweigung sowie aus Abschaltkurven, die an einem Bereichsumschaltring
vorgesehen sind.
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Es ist eine photographische Kamera mit einem eingebauten Entfernungsmesser
bekannt, der einen aus zwei für sich einstellbaren, von zwei Gestängen -über Auslenkkurven
gesteuerten Hälften bestehenden Schwenkspiegel aufweist. Dieser Entfernungsmesser
dient sowohl der Entfernungseinstellung als auch der Bildung der Blitzblende. Während
die eine Schwenkspiegelhälfte, die der Entfernungseinstellung dient, in üblicher
Weise vom Objektiv aus gesteuert wir&. erfolgt die Steuerung der zweiten, der
Blitzblendenbildung dienenden Schwenkspiegelhälfte von einem Indexring aus, der
mit einem Leitzahlen- und Blendenangaben tragenden Skalenring zusammenarbeitet.
Dieser Aufbau ist kompliziert. Er umfaßt einen Doppel-Entfernungsmesser mit zwei
Schwenkspiegeln, zwei Steuergestänge und zwei Ableseindizes. Die Handhabung ist
iirn tändlich und schwierig durchfährbar. Um die Blitzblende zu bilden, müssen im
Ganzen drei Bilder, nämlich das Sucherbild und zwei Schwenkspiegelbilder, zur Deckung
gebracht und drei Einstellringe- unter B - eachtung -von drei Indizes eingestellt
werden. Vom Vorhandensein einer Blitzlichtautomatik, die -nach Wahl der Leitzahl
und der Aufnahmeentfernung ohne weitres Zutun des Kamerabenutzers automatisch
' die passende Blitzblende liefert, kann.hier nichtgesprochen werden.
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Die Erfindung geht-demgegenüber von einer Mehrbereichskamera aus,-welche
im Blitzlichtbereich eine, Blitzlichtautomatik aufweist. Die Kamera wird erfindungsgemäß
zu einep, solchen mit gekuppelter Entfernungsmessung dadurch komplettiert, daß der
Entfernungsmesserspiegel.in. allen Arbeitsbereichen von dem Entfemungsa#tast- --und
überleitungsorgan für die Blitzblendenbildung mitgesteuert wird, wobei die-Zsa#!gst7."pnd
#Überteitungsorgan aber qps- ElltfeMuu als - Blendenbildungsmittel nur im
Blitzlichtbereich wirksam ist. In allen anderen Bereichen, nämlich im Bereich der
manuellen Blendenbildung und/oder in demjenigen der Tageslicht-Belichtungsautomatik
ist dieses Entfernungsabtast- und Überleitungsorgan für die Blendenbildung unwirksam
gemacht.
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Diese Merkmale der Erfindung werden an Hand von Zeichnungen erläutert,
die Ausführungsbeispiele in perspektivischer Sicht darstellen. Im einzelnen zeigt
die F i g. 1 eine Kamera oder einen Verschluß nach der Erfindung mit drei
Arbeitsbereichen und unmittelbar sich bildender Blende und F i g. 2 denselben
Gegenstand mit den gleichen drei Arbeitsbereichen, mit Springblendenmechanismus
und mit einer Einrichtung zur Anzeige der durch die Blitzlchtautomatk hervorgebrachten
Blende.
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In F i g. 1 ist 19 der Umschaltring für die einzelnen
Arbeitsbereiche der Kamera oder des Verschlusses. Im folgenden sei bei der Erläuterung
der Ausführungsbeispiele der Einfachheit halber lediglich eine Kamera, die mit den
erfinderischen Merkmalen ausgestattet ist, vorausgesetzt. Die Kamera der F i
g. 1 weist drei einstellbare Arbeitsbereiche auf, nämlich einen Blitzlichtautomatikbereich,
einen Bereich der Belichtungsautomatikundeinensolchen der manuellen Blendenbildung.
Demzufolge sind auf dem Umschaltring entsprechende Skalen bzw. Merkzeichen vorgesehen,
nämlich eine Leitzahlenskala 36, ein Merkzeichen 49 (A) für
die Einstellung des Bereichs der Belichtungsautomatik und eine Blendenskala 22,
welche die frei wählbaren Blendenwerte erkennen läßt. Gegenüberstellung erfolgt
zum gehäusefesten Index 21, der auch für die Ablesung der Entfernungswerte gilt.
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Die Entfernungswerte (Skala 2) sind auf einem Entfernungsstellring
1 angebracht, der dem Umschaltring 19 nach Möglichkeit benachbart
vorgesehen ist. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind diese Ringe, um die
erfindungsgemäßen Automatiken nebst allen Betätigungs- und Zwischenmechanismen erkennen
zu lassen, bewußt auseinandergezeichnet dargestellt.
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Der Umschaltring 19 weist an seiner Innenseite folgende Auslenk-,
Abschalt- und Einschaltkurven auf. Zunächst die Auslenkkurve 38, welche,
von oben betrachtet, gegen den Außenumfang des Ringes 19 zurückspringt und
eine den Werten der Leitzahlenskala entsprechende Kurvenform aufweist. ihr schließt
sich eine Abschaltkurve 48 höherer Steigung an, die in einen mit der optischen Achse
konzentrischen Teill48 übergeht. An den Kurventeil 148 schließt sich die Auslenkkurve
86 für die manuelle Blendenbildung an. Ihre Kurvenform verläuft so, daß sie
mit einem dem kleinsten Blendenwert (Blende 22) entsprechenden vorspringenden Kurvenstück
beginnt, um in einem den größten Blendenöffnungen entsprechenden, am weitesten gegen
den Außenumfang zurückspringenden Kurventeil zu enden.
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Als nächster Kurvenzug ist derjenige der Kurve 64 zu erwähnen, welcher
nach Durchlauf einer Vertiefung 57 wieder seine ursprüngliche Höhe gewinnt.
Dieser Kurvenzug 64 stellt die Abschaltkurve für das Abtastorgan 84 des Bereichs
der Belichtungsautomatik dar,- während die Vertiefung 57 die Einschaltkurve
für dieses Abtastorgan bildet.
Eine den einzustellenden Entfernungswerten
entsprechende Auslenkkurve3 ist am Entfernungsstellring 1 angebracht. Um
einen Ausgleich zwischen der nichtlinearen Entfernungsstellskala und dem mit gleichförmigen
Intervallschritten arbeitenden Blendenmechanismus zu schaffen, ist die Kurve
3 zugleich als Ausgleichskurve ausgebildet.
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4 ist der durch seine Drehlage die Blendenöffnung bestimmende drehbare
Blendenkäfig, der, wie die Lage der Blendenlamellen 15 zur Lichtdurchtrittsöffnung
26 erkennen läßt, die die größte Blendendurchtrittsöffnung bildende Drehlage
aufweist. Der Blendenmechanismus arbeitet, wie noch nachstehend gezeigt werden wird,
mit unmittelbar erfolgender Blendenbildung, d. h., jeder von außen kommende
Steuereinfluß auf den Blendenmechanismus wirkt sich sofort in einer Veränderung
der Blendenöffnung aus.
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Zwischen dem Umschaltring 19 bzw. der Abtasteinrichtung für
die Belichtungsautomatik sowie dem Entfemungsstellring 1 einerseits und dem
Blendenmechanismus andererseits sind Zwischen- bzw. Übertragungsorgane vorgesehen,
welche in ihrer Stellung bzw. Drehlage veränderlich sind und hierdurch die eingestellten
Werte von Leitzahl, Entfernung und Blende in sich aufnehmen und auf den Blendenmechanismus
übertragen. Zur Abtastung und Aufnahme der Leitzahlenwerte ist der Abtasthebel
73
vorgesehen, welcher mit dem an seinem einen Hebelende befestigten Abtaststift
74 an der Auslenkkurve 38 anliegt und durch eine Feder 76 vorgespannt
ist. Der Hebel 73 hat in der F i g. 1 die der eingestellten Leitzahl
10 entsprechende Extremlage inne; bei Einstellung einer höheren Leitzahl
vollführt er, da die Kurve 38 nun immer stärker zurückweicht, eine Drehung
in Richtung des Uhrzeigers, welche bewirkt, daß das andere Hebelende 77 sich
immer mehr nach unten verlagert.
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Die Abtastung der eingestellten Entfernung wird auf diesem Leitzahlenabtasthebel
73 mittels der Hebelelemente 72, 70 und die gehäusefest gelagerte
Übertragungswelle 71 geleitet. Der Abtasthebel 70
wird durch die gleiche
Feder 76, die den Abtasthebel 73 beeinflußt, gegen die Auslenkkurve
3 gezogen. Der am anderen Ende der Übertragungswelle 71 vorgesehene
Hebel 72 ist bei 75 am Abtasthebel 73 festgemacht, so daß die
Auslenkbewegungen des Hebels 70 auf den Hebel 73 übertragen werden.
71 ist gleichzeitig die Drehwelle dieses Hebelsystems. Man erkennt, daß zu
den Auslenkbwegungen des Hebels 73
sich diejenigen der Hebelverbindung
70, 72 überlagern, so daß das Hebelende 77 die Summe bzw. die Differenz
der durch die Leitzahl- und Entfernungseinstellungen verursachten Auslenkungen in
sich vereinigt. Es war bereits darauf hingewiesen worden, daß die Einstellung höhererer
Leitzahlen eine Abwärtsverlagerung des Hebelendes 77 zur Folge hat; hinzugefügt
werden muß noch, daß auch die Einstellung kleinerer Entfernungswerte sich in der
gleichen Abwärtsverlagerung des Hebelendes 77 auswirkt. Entsprechend bewirkt
die Einstellung niedrigerer Leitzahlen sowie höherer Entfernungswerte eine entgegengesetzte,
also eine Aufwärtsbewegung des Hebelendes 77, was in dem gezeigten Beispiel
hinsichtlich der Leitzahlen nicht mehr möglich ist.
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Zur Übertragung der in Abhängigkeit von den eingestellten Entfernungswerten
erfolgenden Auslenkbewegungen des Abtasthebels 70 auf das bewegliche Abgleichsorgan
des im Kämeraoberteil vorgesehenen Entfernungsmessers ist die Transmissionswelle
71
über den Befestigungspunkt, an dem der Übertragungshebel 72 von
ihr abzweigt, verlängert worden. Dieses Verlängerungsstück ist mit 71a bezeichnet
und trägt an seinem Ende den nach aufwärts in das Kameraoberteil hineinragenden
Übertragungshebel 107, dessen Hebelende 207 dem freien Hebelende des
um die Drehachse 109 schwingbaren, durch eine Feder 111 gegen
207 gezogenen und an seinem anderen Hebelende den beweglichen Entfernungsmesserspiegel
110 tragenden Winkelhebels 108 anliegt. Der zweite Entfernungsmesserspiegel
ist mit 112 bezeichnet, wobei dieses rein schematisch dargestellte Meßgerät durch
die Suchereinrichtung Objektivlinse 113
und Okularlinse 114 zu einem Meßsucher
komplettiert sein möge. Es ist der Darstellung ohne weiteres zu entnehmen, daß bei
einer Einstellung niedrigerer Entfernungswerte der Abtasthebel 70 in den
Bereich von gegen den Außenumfang des Ringes 1 zurückspringender Teile der
Kurve 3 gerät und daß die Drehwelle 71 infolgedessen eine Drehung
im Uhrzeigersinn ausführt. Die gleiche Drehbewegung führt auch der übertragungshebel
107 mit seiner Hebelspitze 207 aus, wodurch er den Spiegel
110 tragende Winkelhebel 108, dem zurückweichenden Hebelende folgend
eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn vollführt. Das bedeutet aber, daß die Vorderkante
des Spiegels 110 derjenigen des festen Spiegels 112 zugeschwenkt worden ist.
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Das Abtastorgan für die manuelle Blendenbildung wird durch den Hebel
79 verkörpert, welcher an seinem einen Hebelende einen beidseitig hervorstehenden
Abtast- bzw. Kuppelstift 78 und an seinem anderen Hebelende eine Kupplungsgabel
80 aufweist. Der als Winkelhebel ausgebildete Abtasthebel 79 ist,
durch eine Schraube 156 gehalten, um die Achse 56
lose drehbar; er
kann also sowohl die ihm vom Abtasthebel 73 aufgezwungenen Auslenkungen als
auch die zu gegebener Zeit durch die Auslenkkurve 86 bewirkten Steuerbewegungen
übertragen bzw. in sich aufnehmen und auf den Blendenmechanismus übertragen. Damit
der Abtasthebel 79 die Steuerbewegungen des Abtasthebels 73 aufnehmen
kann, ist er mit diesem über die Kraftschlußkupplung 77, 78 und Feder
76 gekuppelt. Mit dem drehbaren Blendenkäfig 4 ist der Hebel 79 für
die Forinschlußverbindung Gabel 80 und Stift 81 am Blendenkäfig verbunden.
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Der Hebel 79 ist des weiteren noch mit dem Abtasthebel 84 für
die Belichtungsautomatik durch eine Kraftschlußkupplung verbunden. Diese besteht
aus der Feder 83 und der Anlageplatte 82 des Abtasthebels 84. Dieser
Abtasthebel 84 ist fest auf die Steuerachse 56 aufgesetzt, die ihre Steuerbewegungen
von der Abtasteinrichtung der lichtwertbedingten Stellung des Zeigers
60 erhält. Die Belichtungsautomatik nebst ihrer Abtastvorrichtung ist, da
diese kein unmittelbares Merkmal der Erfindung bildet, in der Figur nur rein schematisch
dargestellt. Diese Darstellung umfaßt lediglich das Meßinstrument 62 mit
seinem Zeiger 60, das gegen den Zeiger schlagende Abtastglied 63 und
die als übertragungsmechanismus auf die Steuerachse 56 wirkende Getriebeverbindung
65. Von der Darstellung der zwecks Festhaltung und Schonung des Zeigers erforderlichen
Klemmvorrichtung ist hier abgesehen worden.
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Das Abtastorgan 84 für die Belichtungsautomatik dient im wesentlichen
dem Zweck, die Steuerbewegungen der Steuerachse 56 nur dann auf den Blendenmechanismus.
zur
Auswirkung gelangen zu lassen, wenn der Bereich der Belichtungsautomatik eingeschaltet
ist. Zu diesem Zweck weist das Abtastorgan 84 an seinem einen Hebelende den mit
den Abtastkurven 64 und der Anschlagvertiefung 57 zusammenwirkenden Abtaststift
85 und an seinem anderen Ende die bereits erwähnte Kupplungsverbindung
82,
83 zum Abtastorgan 79 auf. In der dargestellten Lage des
Umschaltringes, welches der Einschaltung des Bereichs der Blitzlichtautomatik entspricht,
muß der Mechanismus der Belichtungsautomatik unwirksam gemacht sein. Dies ist durch
das Auflaufen des Abtaststiftes 85 auf die Abschaltkurve 64 gewährleistet.
Erst dann, wenn vom Bereich der Blitzlichtautomatik durch Drehung des Unischaltringes
19 gegen den Uhrzeiger auf denjenigen der Belichtungsautomatik [Gegenüberstellung
vom Merkzeichen 49 (A) zum Index 21] übergegangen ist, fällt der Abtaststift
85 in die Einschaltvertiefung 57 ein, welche eine solche Tiefe aufweist,
daß der Abtasthebel 84 und damit die Steuerwelle 56 ungehindert auch den
größten Steuerbewegungen des Abtastgliedes 63 folgen können. 58 ist
der schematisch angedeutete Kamerakörper, an bzw. in welchem sich die beschriebenen
Automatiken befinden, und 61 ist die für den Bereich der Belichtungsautomatik
erforderliche Photozelle.
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Die Wirkungsweise der Anordnung nach der Erfinndung ist folgende.
Bei Einstellung eines kleineren Entfernungswertes zum vorgewählten Leitzahlenwert
(Leitzahl 10) verdreht sich der Abtasthebel 70 auf Grund der zurückweichenden
Auslenkkurve 3 im Uhrzeigersinn, so daß der Leitzahlenabtasthebel
73
auf Grund der festen Verbindung bei 75 ebenfalls eine Verdrehung
im Uhrzeigersinn vollführt. Diese bewirkt, daß das Hebelende 77 sich nach
unten, also in Richtung der freien Lichtdurchtrittsöffnung 26,
verlagert und
dabei auf Grund der Kraftschlußkupplung 77, 78 auf das benachbarte Ende des
Abtasthebels 79 für die manuelle Blendenbildung drückt. Dieser Abtasthebel
79 für die manuelle Blendenbildung ist derzeitig hinsichtlich eigener Abtastbewegungen
unwirksam gemacht. Er kommt erst dann in Wirksamkeit, wenn bei entsprechender Einstellung
am Umschaltring 19 sein Abtaststift 78 mit der Auslenkkurve
86 in Berührung gekommen ist. Bei der vorliegenden Einstellung des Bereichs
der Blitzlichtautomatik wirkt der Hebel 79 lediglich als übertragungsorgan
der Auslenkbewegungen des Hebels 73 auf den Blendenmechanismus. Die auf das
den Kupplungsstift 78 tragende Hebelende von 79 ausgeübte Abwärtsverlagerung
wirkt sich in eine Verdrehung des Abtasthebels 79 um die Achse
56 gegen den Uhrzeigersinn aus. Das bedeutet, daß das gabelförmig gestaltete
Kupplungsende 80 des Hebels 79
nach außen schwingt, dabei den Stift
81 am drehbaren Blendenkäfig 4 mitnimmt und somit den Blendenkäfig im Uhrzeigersinn
verdreht. Dies hat zur Folge, daß der Blendenkäfig 4 eine Schließbewegung ausführt,
welche ein Zugehen der Blendenlamellen um einen bestimmten Betrag zur Folge hat.
Ist z. B. am Entfernungsstellring des gezeigten Entfernungswertes von
5 der Entfernungswert von 1 eingestellt worden, dann hat sich gemäß
der bekannten Be-Ziehung Blende = Leitzahl: Entfernung automatisch eine Blendenöffnung
von 10 eingestellt. Das bedeutet also, daß die Blende sich um fünf Intervalle
geschlossen hat. Entsprechendes geschieht, wenn am Leitzahlenstellring an Stelle
der dargestellten Einstellung der niedrigsten Leitzahl 10 eine höhere Leitzahl
eingestellt wird. Der Abtasthebel 73 schwenkt dann, da die Leitzahlenkurve
38 bei Einstellung höherer Leitzahlen immer mehr gegen den Außenumfang zurückweicht,
wieder im Uhrzeigersinn, so daß das Hebelende 77 sich erneut in Richtung
der Lichtdurchtrittsöffnung 26 herab verlagert. Ein Schließen der Blende
um entsprechende Blendenintervalle ist auch jetzt der Fall.
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Es möge jetzt an Stelle des Bereichs der Blitzlichtautomatik derjenige
der Belichtungsautomatik(Gegenüberstellung von A und 21) gewählt werden.
Auf Grund der Drehung des Umschaltringes 19 gegen der) Uhrzeigersinn gerät
der Abtaststift 74 am Abtasthebel 73 in den Bereich der Abschaltkurve 48,
was bewirkt, daß der Hebel 73 sich gegen den Uhrzeigersinn verdreht und somit
das Hebelende 77 vom Kupplungsstift 78 abgehoben ist. Ein Abheben
des Abtasthebels 70 von der Auslenkkurve erfolgt dagegen nicht, da es genügt,
daß der Hebel 73 durch die Kurve 48 so weit gegen den Uhrzeiger verdreht
wird, daß sein Hebelende 77 ausreichend vom Kupplungsstift 78 abgehoben
ist. Auslenkbewegungen vom Abtastorgan 70 können dann auf den Abtasthebel
79
nicht mehr übertragen werden, was bedeutet, daß alle EntfernungssteRwerte
ohne eine Beeinflussung der Belichtungsautomatik gewählt werden können und auf den
Entfernungsmesser übertragen werden.
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Durch die Gegenüberstellung von A und Index 21 ist der Abtaststift
85 von der Abschaltkurve 64 heruntergewandert und der Einschaltvertiefung
57
gegenübergestellt worden. Damit ist bewirkt, daß die Welle 56 ungehindert
ihre Steuerbewegungen über die Kupplungsverbindung 82, 83 auf den Abtasthebel
79 und damit über die Kupplungsverbindung 80, 81 auf den Blendenmechanismus
geben kann.
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Wird nun schließlich der Bereich der manuellen Blendenbildung gewählt,
dann gerät infolge der Gegenüberstellung eines der Werte der Blendenskala 22 zum
Index 21 der Abtaststift 78 des Hebels 79 in den Einflußbereich der
Auslenkkurve 186. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die den hohen Blendenwerten
(Blende 22, 16) entsprechenden Kurventeile gegenüber der Lichtdurchtrittsöffnung
26 vorspringen und daß die den niedrigeren Blendenwerten (Blende 2,
2,8, 4) entsprechenden Kurventeile hiergegen zurückspringen, so daß bei den
hohen Blendenwerten der Abtaststift 78 herabgedrückt und bei den niedrigen
Blendenwerten gehoben ist. Das bedeutet aber, daß der Abtasthebel bei einem Blendenwert
von 22 seine stärkste Drehung um die Achse 56
gegen den Uhrzeiger vollführt,
was einer stärksten Drehung des Blendenkäfigs 4 im Uhrzeigersinn entspricht. Die
Blende schließt sich also bis auf ihren Minimalöffnungswert. Umgekehrt findet bei
Einstellung immer niederer Blendenzahlen eine stets stärker werdende Verdrehung
des Abtasthebels 79 im Uhrzeigersinn statt, was bewirkt, daß der Blendenkäfig
in steigendem Maße sich gegen den Uhrzeigersinn verdreht und damit die Blende bis
zum Maximalöffnungswert öffnet. Eine Beeinflussung des Abtasthebels 79 für
die manuelle Blendenbildung durch die beiden anderen Abtasthebel ist nicht möglich,
da der Hebel 73 auf Grund der Abschaltkurve 148 und der Hebel 84 auf Grund
der Abschaltkurve 64 so weit
aus ihren Kuppellagen abgehoben sind,
daß sie Bewegungen des Abtasthebels 79 nicht behindern können. Die Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Übertragungseinrichtung auf den drehbaren Entfernungsmesserspiegel
ist bereits vorstehend erläutert worden. Es ist darauf hinzuweisen, daß sie für
alle Arbeitsbereiche der Kamera gilt.
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Das Ausführungsbeispiel der F i g. 2 unterscheidet sich von
derjenigen der F i g. 1 durch folgende Merkmale. Der Blendenmechanismus ist
als Springblendenmechanismus ausgebildet, was darin zum Ausdruck kommt, daß ein
vom Verschluß gesteuertes Blockierungsorgan 7 vorgesehen ist, welches sich
bei gespanntem Verschluß an einen Ansatz 9 des Blendenkäfigs 4 anlegt, bei
Verschlußauslösung dagegen in eine Freigabestellung zurückspringt, die dem Blendenkäfig
4 gestattet, seinen alle Blendenintervalle umfassenden Rücklauf mit Kameraauslösung
durchzuführen. Der Rücklauf des Blendenkäfigs 4 wird durch eine in der gezeigten
Stellung gespannte Feder 8 bewirkt, welche einerseits am Ansatz
9 befestigt ist und auf der anderen Seite gehäusefest gemacht ist. Die Erfindung
ist auch in Verbindung mit Springblendenmechanisinen von Bedeutung, da Automatiken
mit Springblende auch in Sucher- bzw. Meßsucherkameras eingebaut werden.
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Die Abschaltkurve für den Leitzahlenabtasthebel 73, der auch
gleichzeitig die Abtastung der Auslenkkurve 3 am Entfernungsstellring
1 in sich aufnimmt, wird durch den Einschnitt 248, 348 im Umschaltring
19 repräsentiert. Beim übergang vom Bereich der Blitzlichtautomatik auf denjenigen
der manuellen Blendenbildung fällt der Abtaststift 74 am Abtasthebel 73 in
diese Vertiefung ein, und es können etwaige Auslenkungen des Abtasthebels
70 auf den Abtasthebel 79 für die manuelle Blendenbildung nicht wirksam
werden. Das bedeutet also, daß im Bereich der manuellen Blendenbildung alle Entfernungseinstellwerte
gewählt werden können, ohne daß diese einen Einfluß auf die Blendenbildung aus--üben
können. Da auf Grund der Vertiefung 248, 348 eine Abstützung für den Abtaststift
74 nicht mehr gegeben ist, ist die Kupplungsverbindung zwischen dem Abtasthebel
79 durch eine Stift-Langloch-Kuppelverbindung 78, 177 ersetzt. Auch
ist die Ablastkurve 86 für die manuelle Blendenbildung durch die Zwangskurve
186 ersetzt worden.
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Der drehbare Blendenkäfig 4 ist bei gespannter Kamera in der Stellung
der größtmöglichen Blendenöffnung festgelegt.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies die Blende 2, die sich
aus dem Bereich der eingestellten Leitzahl 10 einerseits und der eingestellten
Entfernung von 5 m andererseits auch ergibt. Der Abtasthebel 79, der
an Stelle der Kupplungsgabel 80 hier einen einseitig wirkenden Anschlag
180 trägt, kann sich bei eingestellten höheren Leitzahlen, bei eingestellten
niedrigen Entfernungszahlen sowie bei eingestellten höheren Blendenzahlen nur in
einem solchen Sinne um seine Drehachse 156 drehen, daß sein Anschlag
180 sich von dem Gegenanschlag 81
am Blendenkäfig 4 wegbewegt. Bei
Kameraauslösung vollführt somit der drehbare Blendenkäfig einen so lange andauernden
Rücklauf im Uhrzeigersinn, bis sein Gegenanschlag 81 an 180 anschlägt.
Die Blende wird also je nach den eingestellten Werten von Leitzahl, Entfernung
und manueller Blende entsprechend stark geschlossen. Des weiteren unterscheidet
sich die Ausführung der F i g. 2 von derjenigen der F i g. 1 dadurch,
daß ein gesonderter Ring 91 vorgesehen ist, der eine Blendenskala
92 trägt. Diese Blendenskala 92 läßt gegenüber dem gemeinsamen Index
22 die im Bereich der Blitzlichtautomatik gebildete Blende erkennen. Gesteuert wird
der Ring 91 durch eine Steuerstange 87, welche am Steueransatz
180 des Abtasthebels 79 festgemacht ist und mit dem Ring
91
mittels des gabelförmigen Ansatzes 90 gekuppelt ist. Um die Steuerbewegungen
der Belichtungsautomatik auf den Abtasthebel 79 gelangen lassen zu können,
ohne eines eigenen Steuerorgans am Abtasthebel 84 für den Blendenkäfig 4 zu bedürfen,
ist eine aus dem Ansatz 89 am Abtasthebel 79 und aus der Kupplungsnase
88 am Abtasthebel 84 gebildete Kuppelverbindung vorgesehen, welche bewirkt,
daß bei Einschaltung des Bereichs der Belichtungsautomatik Steuerbewegungen der
Steuerwelle 156 dem Abtasthebel 79
zugeleitet werden, der sie wieder
in entsprechende Auslenkbewegungen seines Steuerorgans 180 umsetzt.