DE125242C

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Publication number: DE125242C
Application number: DENDAT125242D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vi 125242 KLASSE 34 k.

Es sind bereits eine Anzahl Aborteinrichtungen bekannt geworden, bei welchen bei jedesmaligem Oeffnen bezw. Schliefsen des Deckels ein Papierstreifen über den Abortsitz geschoben wird, um den Benutzer vor Ansteckung zu schützen. Bei allen diesen Einrichtungen geschieht die Uebertragung der Bewegung des Abortdeckels auf die das Papier aufnehmende Rolle in der Weise, dafs beim Oeffnen des Deckels ein Zahnrad oder dergl. durch ein Sperrgetriebe mitgenommen wird, während beim Schliefsen des Deckels das Sperrgetriebe ausgeschaltet wird und demgemäfs das Zahnrad bezw. das Papierblatt in Ruhe bleibt.

Diese Art der Bewegungsübertragung zeigt jedoch den Uebelstand, dafs bei nur theilweisem Oeffnen des Deckels die Papiersitzfläche um ein kleines Stück verschoben wird, und eine weitere regelrechte Wirkung der Einrichtung nicht mehr eintritt, da, wenn man in einem solchen Falle den inzwischen geschlossenen Deckel wieder völlig öffnet, die Papiersitzfläche sich um so viel verschiebt, dafs ihr Ausschnitt sich nicht mehr mit der Abortbrille deckt.

Man hat diesem Uebelstand dadurch abzuhelfen versucht, dafs man besondere Einrichtungen vorgesehen hat (z. B. Kurbeln, vergl. die deutsche Patentschrift 88814), mit welchen der oben erwähnte Fehler, wenn er gemacht wurde, wieder Ausgleichung fand.

Diese Erfindung betrifft nun einen Abort, bei welchem bei jedesmaligem Oeffnen bezw. Schliefsen des Deckels ein Papierstreifen über den Abortsitz geschoben wird, dabei unterscheidet sich derselbe von oben erwähnten dadurch, dafs bei ihm der beregte Uebelstand infolge der besonderen Bauart der Uebertragungsvorrichtung nicht eintreten kann.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt:

Fig. ι ist eine Innenansicht eines derartigen Aborts;

Fig. 2 zeigt den Papierstreifen mit den Ausschnitten sowie die Mitnehmerwalze mit den seitlichen Triebrädern.

Im Wesentlichen besteht die vorliegende Erfindung darin, dafs ein langer, von einer Rolle α ablaufender und entsprechend zubereiteter Papierstreifen b beim Hochheben des Abortdeckels f um ein solches Stück über den eigentlichen Sitz c verschoben wird, dafs eine reine Sitzfläche zur Benutzung steht und die vorher benutzte Sitzfläche nach dem Sammelraum d gelangt.

Die Uebertragung der Bewegung des Deckels_/ auf den Papierstreifen b geschieht in folgender Weise:

Mit der Drehachse e des Deckels f ist ein durch eine Feder nach aufsen getriebener Stift g verbunden, welcher in seiner wagrechten Stellung in einen der vier Innenzähne eines Zahnrades h einschnappt. Das Zahnrad h greift mit seinen Aufsenzähnen in ein kleineres, auf der Welle i (Fig. 2) sitzendes Zahnrad k ein, so dafs beim Hochheben des Deckels f. der Stift g das Rad h mitnimmt, wodurch das Zahnrad k und die auf derselben Welle angebrachte Mitnehmerwalze / sowie die durch Kettenübersetzung m η ο damit verbundene Walze ρ um ein gewisses Stück in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung gedreht werden. Dadurch

wird aber der durch die Rollen q an die Walzen / und ρ angeprefste Papierstreifen mitgenommen; die Uebersetzungsverhältnisse der Bewegungsvorrichtung sind so getroffen, dafs nach jeder vollendeten Bewegung die in bestimmten Abständen in den Papierstreifen vorgesehenen Oeffhungen r sich genau mit der Brillenöffnung decken. Beim Herunterlassen des Deckels f schleift der Stift g auf dem Zahngrund, da das Zahnrad k durch eine Sperrklinke s gegen Rückwärtsbewegung gesichert ist. Durch diese Anordnung wird vermieden, dafs bei einem etwaigen nicht völligen Oeffnen und Schliefsen des Deckels f der Papierstreifen b um ein unzureichendes Stück verschoben und eine der Oeffnungen r nicht mit der Brillenöffnung zur Deckung gebracht würde. Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, bildet diese Erfindung eine wesentliche Verbesserung der bekannten gleichartigen, gesundheitlichen Einrichtungen und hat den Vortheil, an allen gebräuchlichen Aborteinrichtungen leicht angebracht werden zu können.

Durch die selbsttätige Einschaltung einer neuen Sitzfläche ist die Schutzmafsregel von dem Willen des den Abort Benutzenden unabhängig und deshalb einer allgemeinen Einführung zugängig gemacht.

Claims

Patent-Anspruch :

Abort, bei welchem bei jedesmaligem Oeffnen des Deckels ein Papierstreifen über den Abortsitz vorgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dafs ein im Deckel federnd gelagerter Stift (g) bei jeder vollständigen Oeffnung des Deckels (f) ein mit vier Innenzähnen versehenes Zahnrad (h) um eine Vierteldrehung mitnimmt, welches in ein auf der Transportwalzenachse ft) sitzendes Zahnrad eingreift und somit den Papierstreifen (b) bei jeder vollständigen Oeffnung des Deckels um ein gleiches Stück vorwärts bewegt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.