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Längenveränderliche Hüllrohrmanschette für Spanngliedkanäle Die Erfindung
betrifft eine längenveränderliche Hüllrohrmanschette für Spanngliedkanäle in den
Fugen zwischen Betonfertigteilen.
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Bei der Herstellung von Wegüberführungen benutzt man neuerdings Brücken,
die aus doppel-T-förmigen Stahlbetonträgern zusammengesetzt sind. Diese Träger werden
in Längsrichtung der Brücke parallel nebeneinander verlegt. Die zwischen den einzelnen
Trägern vorhandenen Fugen werden nach dem Verlegen mit Zementmörtel ausgefüllt.
Nach dem Abbinden des Zementmörtels werden die Träger durch senkrecht zu den Trägern
angeordnete Spannglieder zusammengepreßt. Diese Spannglieder sind durch Spanngliedkanäle
geführt, die bei der Herstellung der doppel-T-förmigen Träger mittels Hüllrohren
freigehalten werden. Diese Hüllrohre würden sich jedoch beim Vergießen der Fugen
mit Zementmörtel füllen, so daß ein nachträgliches Hindurchführen der Spannglieder
unmöglich wäre. Aus diesem Grund verwendet man in den Fugen zwischen den einzelnen
Trägern längenveränderliche Hüllrohrmanschetten, welche die- beiden Hüllrohre zweier
aneinanderstoßender Träger verbinden, so daß kein Zementmörtel in die Hüllrohre
eintreten kann und zugleich durch die Hüllrohrmanschette der Spanngliedkanal zwischen
den Trägern ergänzt wird. Diese Hüllrohrmanschetten verbleiben nach dem Abbinden
des Zementmörtels zwischen den Trägern. Sie stellen eine sogenannte verlorene Schalung
dar.
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Bisher hat man für diesen Zweck Teile von Metallschläuchen verwendet.
Von einem längeren Stück Metallschlauch wurden mittels einer Trennscheibe einzelne
Stücke abgeschnitten, die etwas größer waren als die Breite der Fuge. Diese Metallschlauchstücke
lassen sich um etwa 25 °lo ihrer ursprünglichen Länge zusammenpressen, so daß man
sie in zusammengedrücktem Zustand zwischen die Träger einführen könnte.
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Dank ihrer Elastizität dehnen sich die Metallschlauchstücke nach dem
Einführen zwischen die Träger aus, so daß sie die beiden Hüllrohre von zwei aneinanderstoßenden
Trägern verbinden. Diese bekannten längenveränderlichen Hüllrohrmanschetten haben
jedoch verschiedene Nachteile. Durch das Schneiden mit der Trennscheibe bilden sich
Grate, die schwierig und umständlich zu beseitigen sind, so daß man sie an den Metallschlauchstücken
beläßt. Hierdurch ergibt sich jedoch eine erhebliche Verletzungsgefahr bei der Montage
der bekannten Hüllrohrmanschetten. Weiterhin lassen sich die aus Metallschläuchen
bestehenden Hüllrohrmanschetten, wie oben erwähnt wurde, nur um etwa 25 % ihrer
ursprünglichen Länge zusammendrücken. Für verschiedene Fugenbreiten sind also sehr
viele verschieden lange Hüllrohrmanschetten erforderlich. Dies verteuert die Lagerhaltungskosten
wesentlich und außerdem kann es vorkommen, daß an der Baustelle nicht die Hüllrohrmanschetten
der richtigen Länge vorhanden sind. Ferner ist auch die Montage der aus Schlauchstücken
bestehenden Hüllrohrmanschetten umständlich, da sich diese nicht gleichmäßig zusammenpressen
lassen. Drückt man nämlich mit zwei Fingern einseitig auf die beiden Enden des Schlauchstückes,
so schiebt sich dieses nur an der Druckstelle ineinander, während es auf der der
Druckstelle gegenüberliegenden Seite seine ursprüngliche Länge beibehält. Das Schlauchstück
läßt sich infolgedessen nicht mit einer Hand in die Fuge einführen. Erst wenn man
auf der der ersten Druckstelle gegenüberliegenden Seite mit der zweiten Hand auf
das Schlauchstück drückt, schiebt es sich gleichmäßig zusammen und ein Einführen
in die Fuge ist möglich.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine längenveränderliche
Hüllrohrmanschette zu schaffen, die billig in der Herstellung ist und die obenerwähnten
Nachteile nicht aufweist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Manschette
aus zwei ineinander axialverschiebbaren Büchsen besteht, die durch Federkraft auseinandergepreßt
werden.
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Die neue Hüllrohrmanschette kann aus jedem beliebigen Material hergestellt
werden. Es eignet sich hierfür imprägnierte Pappe, Kunststoff, Blech u. dgl. Für
die Herstellung ist keine komplizierte Maschine erforderlich. Scharfe Grate können
insbesondere bei der Herstellung aus imprägnierter Pappe oder Kunst-
Stoff
nicht auftreten, so daß eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist. Weiterhin lassen
sich die beiden Büchsen vollkommen ineinanderschieben, so daß sich die neue Hüllrohrmanschette
auf etwa 50 % seiner ursprünglichen Länge zusammendrücken läßt. Es läßt sich somit
mit ein und derselben Manschette eine größere Anzahl von verschiedenen Fugenbreiten
überbrücken, so daß man mit wenigen Größen auskommt. Ein weiterer Vorteil der neuen
Hüllrohrmanschette besteht darin, daß sich diese auch bei einseitigem Druck gleichmäßig
zusammenschieben läßt. Dies ist auf die gegenseitige Führung der beiden Büchsen
ineinander zurückzuführen.
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Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der Erfindung sind an Hand von
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt F
i g. 1 einen Axialschnitt durch die neue Hüllrohrmanschette in teilweise zusammengedrücktem
Zustand, F i g. 2 einen Schnitt durch eine Betonfertib eilbrücke, die unter Verwendung
der neuen Hüllrohrmanschette hergestellt wird, F i g. 3 einen Ausschnitt an der
Stelle III-III der F i g. 2 in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel
der neuen Hüllrohrmanschette im Axialschnitt.
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In der Zeichnung ist mit 1 die neue Hüllrohrmanschette bezeichnet,
welche erfindungsgemäß aus zwei ineinander verschiebbaren Büchsen 2 und 3 besteht.
Diese Büchsen werden vorteilhaft aus Kunststoff hergestellt. Sie können jedoch gegebenenfalls
aus jedem beliebigen anderen Material, wie z. B. imprägnierter Pappe, Blech od.
dgl. bestehen. An ihren einander abgekehrten Enden weisen die Büchsen 2, 3 je einen
Bund 4 bzw. 5 auf. An diesem Bund stützt sich eine Schraubenfeder
6 ab, die bei dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel im Inneren der Büchsen
angeordnet ist.
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Eine Anwendungsmöglichkeit der neuen Hüllrohrmanschette ist in F i
g. 2 und 3 dargestellt. Bei der Herstellung einer Betonfertigteilbrücke werden doppel-T-förmige
Stahlbetonträger 7 in Brückenlängsrichtung parallel nebeneinander verlegt. Die zwischen
den Flanschen zweier benachbarter Träger entstehenden Fugen 8 sollen nach
dem Verlegen der Träger mit Zementmörtel 9 ausgefüllt werden. Nach dem Abbinden
des Mörtels werden Spannglieder 10 senkrecht zu der Trägerlängsrichtung durch die
Flanschen der Träger geführt. Zu diesem Zweck sind in den Trägerflanschen Hüllrohre
11 vorgesehen, deren Enden etwas über die Längskanten der Flanschen vorstehen.
Damit nun beim Vergießen der Fugen mit dem Zementmörtel dieser nicht in die Hüllrohre
11
eindringt und außerdem auch in den Fugen 8 ein Kanal für die Spannglieder
10 gebildet wird, setzt man die erfindungsgemäße Hüllrohrmanschette 1 von
oben her in die Fuge 8 ein. Durch Zusammendrücken der beiden Büchsen 2, 3 kann man
die Länge der Hüllrohrmanschette kleiner machen als die Fugenbreite, so daß sie
sich leicht einsetzen läßt. Wie man aus F i g. 3 erkennen kann, schieben sich die
Büchsen 2, 3 über die vorstehenden Enden der Hüllrohre 11, so daß die Hüllrohrmanschette
1 gegen Verschiebung gesichert ist. Dies ist besonders wichtig, damit beim
Einfüllen des Zementmörtels 9 die Hüllrohrmanschette an dem vorgesehenen Platz bleibt.
In Fig. 3 ist eine ungünstige Lage der beiden Trägerflanschen zueinander dargestellt.
Die Trägerflanschen sind gegeneinander gekippt, was manchmal bei der Verlegung vorkommen
kann. Trotzdem wird mit der neuen Hüllrohrmanschette eine gute Abdichtung erzielt,
da die beiden Büchsen 2, 3 mit etwas Spiel ineinander geführt sind, so daß sie sich
etwas schief stellen können und mit ihren Endflächen dichtend an den Trägerflanschen
anliegen. Um eine noch bessere Abdichtung zu erreichen, kann man auch, wie es in
F i g. 1 strichpunktiert dargestellt ist, an den einander abgekehrten Enden der
Büchsen 2, 3 Flansche 12 bzw. 13 vorsehen.
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Bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine Schraubenfeder
im Inneren der Büchse angeordnet. In F i g. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem die Büchsen 2 a bzw. 3 a an ihrer Außenseite Bunde
4a bzw. 5a aufweisen. An diesen Bunden stützt sich eine Schraubenfeder
6a ab, die in diesem Falle außen vorgesehen ist. Die Wirkungsweise dieser Hüllrohrmanschette
ist ähnlich wie die der eingangs beschriebenen.
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Die vorliegende Erfindung soll nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt sein. Die äußere Form der Büchsen kann in jeder beliebigen Weise abgeändert
werden. Ebenso soll die Anwendung der neuen Hüllrohrmanschette nicht auf Betonfertigteilbrücken
beschränkt sein. Die neue Hüllrohrmanschette kann vielmehr in allen Fugen von Betonfertigteilen
verwendet werden, wo Spanngliedkanäle benötigt werden..