DE1248201B

DE1248201B - Verfahren zum Entparaffinieren von Mineraloelen

Info

Publication number: DE1248201B
Application number: DEE21798A
Authority: DE
Inventors: Louis Charlot De Courcy; Max Cohen
Original assignee: Exxon Research and Engineering Co
Current assignee: ExxonMobil Technology and Engineering Co
Priority date: 1960-10-24
Filing date: 1961-10-12
Publication date: 1967-08-24

Description

Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen unter Verwendung eines die Filtrationsgeschwindigkeit bei der Abtrennung der ausgefällten Paraffine erhöhenden Entparaffinierungshilfsmittels. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zum Entparaffinieren von Mitteldestillaten und Schmierölfraktionen geeignet.
Das Entparaffinieren von Mineralölen stellt ein wichtiges Verfahren der Mineralölverarbeitung dar und ergibt nach Entfernung eines Großteiles der im Einsatzprodukt vorhandenen paraffinischen Anteile Produkte mit erheblich verbesserten Trübungs- und Fließpunkten. Beim Entparaffinieren wird das Einsatzprodukt üblicherweise zur Ausfällung der Paraffine scharf abgekühlt und nachfolgend die ausgefällten Paraffine vom Öl abfiltriert. Hierbei wird das Einsatzprodukt gewöhnlich mit Lösungsmitteln vermischt, die das Öl lösen und die Ausfällung der Paraffine unterstützen. Als Lösungsmittel werden hierzu unter anderem paraffinische Kohlenwasserstoffe mit niedrigem Siedepunkt, beispielsweise Propan, Butan, Pentan, Hexan oder Leichtbenzinfraktionen, chlorierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Dichloräthan oder Trichloräthan, oder Mischungen aus Ketonen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, beispielsweise aus Methyläthylketon und Benzol oder Toluol, verwendet. Bei technischen Verfahren zum Entparaffinieren von Schmierölfraktionen werden insbesondere Propan oder Mischungen aus Pro:-,an und Butan oder Methyläthylketon und Toluol verwendet. Die bei der Abkühlung ausgefällten Paraffinkristalle neigen jedoch in starkem Maße zu einem Verstopfen der Filter in der nachfolgenden Filtrationsstufe. Hierdurch wird die Filtrationsdauer unerwünscht verlängert und darüber hinaus in dem auf dem Filter verbleibenden Paraffinkuchen eine erhebliche Ölmenge eingeschlossen.
Infolge des ständig ansteigenden Bedarfs an Mitteldestillaten mit niedrigen Trübungs- und Stockpunkten besteht ein starkes Bedürfnis, die Filtrationsgeschwindigkeit und die Ölausbeute bei der Entparaffinierung zu erhöhen und auf diese Weise einen größeren Durchsatz zu erzielen.
Es wurde nun gefunden, daß man beim Entparaffinieren von Mineralölen die Filtrationsgeschwindigkeit und die Ölausbeute erhöhen und trockenere Filterkuchen erhalten kann, wenn man als Entparaffinierungshilfsmittel ein Copolymeres aus einem Maleinsäuremonoalkylester, einer Mischung von Fumarsäureestern und einem Vinylester verwendet.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen vorgeschlagen, bei dem man dem paraffinhaltigen Mineralöl vor dem Abkühlen und Abfiltrieren der ausgefällten Paraffine ein Entparaffinierungshilfsmittel zusetzt, das ein Copolymeres enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Copolymeres ein Gemisch aus einem Maleinsäuremonoalkylester, einer Mischung von Fumarsäureestern mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen pro Alkylrest und einem Vinylester verwendet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Copolymeres verwendet, das durch Copolymerisation einer Mischung aus 1 bis 60 Gewichtsprozent Fumarsäureestern mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, 1 bis 80 Gewichtsprozent Vinylacetat und 0,1 bis 20 Gewichtsprozent Maleinsäuremonoalkylester erhalten worden ist.
Das erfindungsgemäß verwendete Copolymere wird der zu entparaffinierenden Mischung in einer Menge von etwa 0,001 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,005 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, zugesetzt. Die zu entparaffinierende Mischung wird zweckmäßig auf eine Temperatur abgekühlt, bei der eine hinreichende Paraffinmenge ausgefällt wird, um nach dem Abfiltrieren ein Öl mit dem gewünschten Trübungs- und Stockpunkt zu erhalten. Die Filtration selbst kann in Abhängigkeit von dem zu erstparaffinierenden Produkt und dem verwendeten Lösungsmittel sowohl unter erhöhtem Druck auf der Filteraufgabeseite als auch unter Unterdruck auf der Filtratabzugsseite des Filters durchgeführt werden. Der bei der Filtration angewendete absolute Druck ist nicht wesentlich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch Steigerung der Filtrationsgeschwindigkeit, Erhöhung der Ausbeute an erstparaffiniertem öl, Herabsetzung der erforderlichen Kühlungszeit der Mischung aus Öl und Lösungsmittel und Herabsetzung des Ölgehaltes im Filterkuchen, die Wirtschaftlichkeit der Entparaffinierung verbessert. Auf diese Weise kann in bestehenden Anlagen der Durchsatz erhöht und für neu zu errichtende Anlagen eine kleinere Dimensionierung gewählt werden, so daß sich eine erhebliche Senkung der Investitionen und Betriebskosten ergibt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Beispiels weiter erläutert. Beispiel Durch Copolymerisation in zwei Stufen wurde aus einer Mischung von Vinylacetat, Maleinsäuremonobutylester und Fumarsäureestern einer Mischung von C8 bis C18 Alkoholen mit einem Molekulargewicht von 190 ein Copolymeres hergestellt. Hierbei wurde eine Mischung von 15 Gewichtsteilen C6- C18 Alkylfumarat, 15 Gewichtsteilen Vinylacetat und 1.2 Gewichtsteilen Monobutylmaleat in Gegenwart von 0,06 Gewichtsteilen Azodiisobutyronitril (Katalysator) zwei Stunden polymerisiert. Nach Erreichen einer Viskosität bei 80° C von 2 Poise, bzw. 8 Poise, wurde die Mischung jeweils mit 2,5 Gewichtsteilen Paraffinöl (Viskositätsindex 113, Viskosität bei 99,8° C 5,1 cSt) verdünnt. Nach einer Polymerisationszeit von 2 Stunden wurde eine Mischung aus 9,8 Gewichtsteilen C6- C18 Alkylfumarat, 25 Gewichtsteilen Vynilacetat, 4 Gewichtsteilen Butylfumarat und 0,09 Gewichtsteilen Azodiisobutyronitril zugegeben und die Polymerisation fortgesetzt. Nach Erreichen einer Viskosität bei 80° C von 12 bzw. 24 Poise, wurden weitere 5 bzw. 2,5 Gewichtsteile Paraffinöl und nach Erreichen einer Viskosität bei 80° C von 60 Poise nochmals 88,5 Gewichtsteile Paraffinöl zugesetzt.
Nach einer Polymerisationszeit von 4 Stunden wurden die nicht umgesetzten Monomeren durch Destillation aus der Reaktionsmischung abgetrennt und dabei 24 Gewichtsteile Vinylacetat zurückgewonnen. Für die Herstellung des im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Copolymeren wird im Rahmen der Erfindung kein Schutz beansprucht.
Unter Verwendung des auf diese Weise erhaltenen Copolymeren wurden mit einer nicht erstparaffinierten Brightstockfraktion aus einem Mittelostrohöl Entparaffinierungsversuche durchgeführt. Hierzu wurden 200 ml der Brightstockfraktion bei 55° C mit 800 ml Leichtbenzin (Siedebeginn 60° C, Siedeende 80° C) vermischt. Diese Mischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 12° C pro Minute von -F-55° C auf -20°C und mit einer Geschwindigkeit von 2= pro Minute von -20° C auf -40° C abgekühlt und anschließend bei -40° C unter Verwendung eines Filters mit einem Durchmesser von 25 cm filtriert. Bei einem Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent des Copolymeren (bezogen auf das behandelte Öl) betrug die Filtrationsdauer 13 Minuten und 19 Sekunden und die Ausbeute an erstparaffiniertem Öl (ohne Waschung des Filterkuchens) 76 Gewichtsprozent. Bei Verwendung eines als Entparaffinierungshilfsmittel bekannten Polymethacrylats betrug die Filtrationsdauer dagegen 14 Minuten und 12 Sekunden. Diese bei einem relativ hohen Verhältnis Lösungsmittel zu Öl erzielte Verringerung der Filtrationsdauer stellt bei der technischen Durchführung der Entparaffinierung infolge der Steigerung des Durchsatzes eine bedeutende Ersparnis dar.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen, bei dem man dem paraffinhaltigen Mineralöl vor dem Abkühlen und Abfiltrieren der ausgefällten Paraffine ein Entparaffinierungshilfsmittel zusetzt, das ein Copolymeres enthält, d a -durch gekennzeichnet, daß man als Copolymeres ein Gemisch aus einem Maleinsäuremonoalkylester, einer Mischung von Fumarsäureestern mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen pro Alkylrest und einem Vinylester verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man, bezogen auf die Gesamtmischung, 0,001 bis 2 Gewichtsprozent Entparaffinierungshilfsmittel zusetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 818 071; deutsche Auslegeschrift Nr. 1031918; französische Patentschriften Nr. 1065 388, 1094 461, 65 659; britische Patentschrift Nr. 635 903.