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Vorrichtung zum Waschen von Leitplanken Es ist bereits bekannt, Leiteinrichtungen
an Straßen maschinell zu reinigen, um die optische Wirksamkeit derartiger Einrichtungen,
welche durch Verschmutzung besonders leiden kann, zu gewährleisten.
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So sind zum Waschen von Leitplanken Vorrichtungen bekannt, welche
mittels eines verstellbaren Anbaurahmens an ein Trägerfahrzeug anbaubar sind, wobei
mit dem Anbaurahmen ein Bürstenträger verbunden ist, in welchem eine oder mehrere
um etwa lotrechte Drehachsen rotierende Waschbürsten und eine Vorrichtung zum Versprühen
einer Reinigungsflüssigkeit angeordnet sind. Das Trägerfahrzeug fährt bei der Reinigung
von Leitplanken auf der Straße längs der Leitplanken, wobei durch entsprechende
Einstellung des Anbaurahmens und des Bürstenträgers vom Fahrzeug aus die Waschvorrichtung
mit den motorisch angetriebenen Waschbürsten an den Planken zur Anlage gebracht
wird und die Bedienung des Gerätes vom Führerhaus des Trägerfahrzeuges aus vom Fahrer
erfolgt.
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Geräte dieser Art sind z. B. durch die französische Patentschrift
1 371669 und das deutsche Gebrauchsmuster 1881928 bekanntgeworden. Weiter
wird Bezug genommen auf die Zeitschrift »Straßen- und Tiefbau«, 1963, S.3421343,
denen ebenfalls eine Vorrichtung zum Waschen von Leitplanken als bekannt zu entnehmen
ist.
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Neu ist es auch nicht mehr, Leitpfosten mittels einer an einem Trägerfahrzeug
anbaubaren Waschvorrichtung weitgehend maschinell zu waschen.
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Bei einem bekannten Gerät dieser Art (vergleiche z. B. deutsches Gebrauchsmuster
1909 026) wird eine mit einem Ausleger versehene Arbeitsbühne an einem Trägerfahrzeug
angebracht. Von der Arbeitsbühne aus erfolgt die Reinigung von Leitpfosten in der
Weise, daß ein mit dem Ausleger verbundener Waschkorb von oben über den Leitpfosten
gestülpt wird, wobei, bedingt durch die Reinigung des Leitpfostens durch den ihn
umgebenden Bürstenkorb, das Trägerfahrzeug während der Reinigung des Leitpfostens
in seiner Fahrt anhalten muß. Die Reinigung des Leitpfostens erfolgt durch eine
auf der Arbeitsbühne befindliche Bedienungsperson.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Waschen
von Leitplanken so auszubilden, daß mit ihr auch Leitpfosten so gewaschen werden
können, daß es möglich ist, daß während der Reinigung von Leitpfosten das Trägerfahrzeug
in seiner Fahrt nicht anzuhalten braucht.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zum Zweck
der wahlweisen Reinigung von Leitpfosten oder von Leitplanken der die Bürstenwellen
gabelförmig fassende Bürstenträger derart angeordnet und ausgebildet ist, daß in
der Ausgangsstellung der Waschvorrichtung die nach der Fahrbahnmitte hin verlängerte
Verbindungslinie zwischen den Drehachsen der Bürsten mit der Fahrbahnachse oder
der Fahrtrichtung des Trägerfahrzeuges nahezu einen rechten Winkel einschließt und
um eine nahezu lotrechte Achse drehbar ist, welche auf der Mittelsenkrechten zur
Verbindungslinie zwischen den Drehachsen und gegenüber dieser, bezogen auf die Fahrtrichtung
des Trägerfahrzeuges, in der Fahrtrichtung zurückversetzt ist, und Mittel vorgesehen
sind, welche eine begrenzte Drehung des Bürstenträgers aus der Ausgangslage während
des Betriebes der Waschvorrichtung im Uhrzeigersinn, andererseits die Rückbewegung
des Bürstenträgers in die Ausgangsstellung nach einer Drehung gewährleisten und
die Bürsten, welche ineinander entgegengesetztem Drehsinn angetrieben sind, im Bürstenträger
in einem solchen Abstand voneinander gelagert sind, daß zwischen den von den Borstenenden
beschriebenen Mantelflächen bei der Drehung der Bürsten ein hinreichender Abstand
zur Aufnahme eines Leitpfostens zwischen den Bürsten besteht und die Borstenenden
satt auf den Mantelflächen des Leitpfostens anliegen.
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Durch diese Ausbildung der Vorrichtung wird erreicht, daß bei ihrer
Verwendung zum Waschen von Leitpfosten und der Annäherung eines Trägerfahrzeuges
an einen Leitpfosten die beiden Bürsten den Leitpfosten von vorne gabelförmig erfassen,
der Bürstenträger aus seiner Grundstellung im Zuge der Bewegung des Trägerfahrzeuges,
die bei der Reinigung eines Leitpfostens in zweckentsprechender Geschwindigkeit
gehalten werden kann, um seine Drehachse im Uhrzeigersinn ausschwenkt, wobei die
rotierenden Bürsten allseitig die Mantelflächen eines Leitpfostens bearbeiten und
die Bürsten dann den
Leitpfosten freigeben, worauf der Bürstenträger
selbsttätig in seine Ausgangslage zurückkehrt, in der er für das Erfassen des nächsten
zu reinigenden Leitpfostens geeignet ist.
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Während des Reinigungsvorganges ist ein Anhalten des Trägerfahrzeuges
nicht erforderlich.
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Der Vorteil, der durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung gegenüber
den bekannten Geräten zu erreichen ist, ist einmal darin zu sehen, daß mit Hilfe
nur eines Gerätes wahlweise Leitplanken oder Leitpfosten gewaschen werden können.
Dieser Umstand ist von besonderer Bedeutung auf Straßen, bei welchen beispielsweise
in Kurven mit kleinen Krümmungsradien als Leiteinrichtungen Leitplanken angeordnet
sind, wohingegen auf geraden Strecken oder in Kurven mit großen Krümmungsradien
als Leiteinrichtungen nur Leitpfosten vorgesehen worden sind. Es braucht nicht betont
zu werden, daß durch die Haltung nur eines Gerätes auch erhebliche Kosten für die
Beschaffung von Reinigungsgeräten einzusparen sind.
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Darüber hinaus ist bei der Reinigung von Leitpfosten bezüglich der
Arbeitsleistung eine erhebliche Steigerung gegenüber den bekannten Geräten zu erreichen,
da das Trägerfahrzeug bei der Reinigung von Leitpfosten in seiner Fahrt nicht anzuhalten
braucht. Schließlich sei erwähnt, daß die Reinigung von Leitpfosten mittels um etwa
lotrechte Achsen rotierender Bürsten deshalb besonders vorteilhaft ist, weil die
Leitpfosten in ihren Verankerungen bekanntlich drehfest angeschlossen und bei der
Reinigung von Leitpfosten mit einem Gerät gemäß der Erfindung auf den Leitpfosten
im wesentlichen nur ein in der Horizontalen wirksames Drehmoment ausgeübt wird.
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Bei der Verwendung des Gerätes zum Waschen von Leitplanken werden
die Bürsten derart an den Planken zur Anlage gebracht, daß entweder nur eine Waschbürste
oder beide Bürsten an den Leitplanken anliegen, der Bürstenträger jedoch aus seiner
Grundstellung bei der Reinigung von Leitplanken im Uhrzeigersinn ausgeschwenkt ist.
Die den Bürstenträger in seine Grundstellung zurückdrehenden Mittel gewährleisten
den für die Reinigung von Leitpfosten und Leitplanken erforderlichen Anpreßdruck
der Bürsten gegen die Leiteinrichtungen.
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Es liegt auf der Hand, daß bei der Reinigung von Leitplanken der Drehsinn
der Bürsten dem Reinigungsvorgang anzupassen ist, was ohne weiteres durch eine entsprechende
Ausbildung des Antriebes der Bürsten oder des vom Antriebsmotor angetriebenen Getriebes
für den Antrieb der Bürsten möglich ist.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmale, die sich auf die Lagerung des Bürstenträgers
und des diesen tragenden Schwenkarmes, den Antrieb der Bürsten, die Bedienung des
Gerätes insgesamt vom Fahrerhaus und eine Vorrichtung erstrecken, die dazu dient,
die Bewegung des Bürstenträgers um die Leitpfosten zu unterstützen, sind in den
Unteransprüchen angegeben.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigt F i g. 1
eine Draufsicht auf ein Trägerfahrzeug, an dessen Frontseite die Vorrichtung gemäß
der Erfindung angebracht ist, in der Stellung, in welcher ein Leitpfosten zum Zweck
der Reinigung gerade von den Bürsten gabelförmig erfaßt worden ist, F i g. 2 eine
Seitenansicht zur Vorrichtung gemäß F i g. 1, wobei aus Gründen der Übersicht die
Bürstet gestrichelt und der Leitpfosten punktiert dargestellt sind, F i g. 3 eine
Ansicht eines Trägerfahrzeuges von vorne mit an der Frontseite angebrachter Vorrichtung.
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An einem Trägerfahrzeug 1, das zum Zweck der Reinigung von Leiteinrichtungen
in bekannter Weise mit einem Wasserbehälter versehen ist, ist an der Frontseite
ein Anbaurahmen 2 angebracht, der durch einen Antrieb 3 in die für den jeweiligen
Verwendungszweck der Waschvorrichtung erforderliche Lage einstellbar ist. Die Waschvorrichtung
gemäß der Erfindung besteht aus einem Bürstenträger 4, der von einem Schwenkarm
5 oder einem entsprechenden Tragrahmen getragen und mit dem Anbaurahmen gelenkig
verbunden ist.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Bürstenträger
4 in der Draufsicht als U-förmiger Rahmen ausgebildet und so bemessen, daß
die Bürsten in einem solchen Abstand voneinander zu liegen kommen, daß sie beim
Reinigen eines Leitpfostens 6 diesen fassen und alle Mantelflächen berühren. Von
besonderer Bedeutung ist, daß der Bürstenträger 4 an dem freien Ende des mit dem
Anbaurahmen gelenkig verbundenen Schwenkarmes 9
so um eine angenähert lotrechte
Achse drehbar gelagert ist, daß die Verlängerung der Verbindungslinie zwischen den
Bürstenwellen nach der Fahrbahnachse hin nahezu einen rechten Winkel bildet und
der Drehpunkt des Bürstenträgers mittig zu den Bürstenwellen und gegenüber diesen
in der Fahrtrichtung zurückversetzt ist.
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Gemäß der Erfindung sind auch noch Mittel vorgesehen, welche dazu
dienen, den Bürstenträger nach seiner Schwenkung im Uhrzeigersinn in seine Ausgangslage
zurückzudrehen, was jedoch aus Gründen der Übersicht nicht dargestellt worden ist.
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Die Bürsten sind bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung, so weit
diese zum Reinigen von Leitpfosten verwendet werden soll, in einander entgegengesetztem
Drehsinn, wie in F i g.1 durch Richtungspfeile angegeben, antreibbar.
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Da es bei der Reinigung von Leitpfosten sehr darauf ankommt, daß die
Bürstenwellen möglichst vertikal zu stehen kommen, ist der Schwenkarm
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seinerseits am Anbaurahmen 2 in bezug auf die drei Raumachsen und in diesen
verschwenkbar gelagert. Dadurch ist man in der Lage, den Bürstenträger
4,
gleichgültig welche Stellung das Trägerfahrzeug 1 mit Anbaurahmen
2, bedingt durch Steigung, Gefälle oder Querneigung einer Straße einnimmt, so einzustellen,
daß die Drehachsen der Bürsten 5 vertikal und damit parallel zu den Leitpfosten
zu liegen kommen. Erwähnt sei auch noch, daß die begrenzt schwenkbare Lagerung des
Schwenkarmes 5 im Uhrzeigersinn und in der horizontalen Ebene auch von besonderer
Bedeutung für die Drehung des Bürstenträgers um einen Leitpfosten ist und ihr auch
bei der Reinigung von Leitplanken mit Hilfe der Vorrichtung eine Bedeutung zukommt.
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Gemäß der Erfindung erfolgt der Antrieb der Bürsten durch einen Motor
7, der unabhängig von der Drehzahl des Motors des Trägerfahrzeuges ist. Als Antriebsmotore
können an sich bekannte Benzinmotore verwendet werden, welche bei der Fahrt des
Trägerfahrzeuges 1 von einem Leitpfosten
zu dem nachfolgenden Pfosten
im Leerlauf laufen können und deren Drehzahl durch entsprechendes Gasgeben beim
Reinigungsvorgang vom Fahrerhaus aus reguliert werden kann. Dadurch ist man in der
Lage, die Bürsten 5 in dem für den Reinigungsvorgang erforderlichen Maß und unabhängig
von der Fahrgeschwindigkeit des Trägerfahrzeuges 1 anzutreiben. Geeignet sind auch
die bekannten, hydraulischen Motore, deren Antrieb zweckmäßig über eine von der
Zapfwelle des Trägerfahrzeuges aus in bei Anbaugeräten bekannter Weise angetriebene
Ölpumpe erfolgt, deren geförderte Ölmenge zum Ölmotor hin vom Fahrerhaus in entsprechender
Weise gestellt werden kann. Gemäß der Erfindung erfolgt die Steuerung der Drehzahl
der Motore für den Antrieb der Bürsten und die Zufuhr von Wasser zu der Sprühvorrichtung,
welche am Bürstenträger angeordnet, jedoch nicht dargestellt ist, durch die Bedienung
nur eines Hebels und vom Führer des Trägerfahrzeuges aus.
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Um zu gewährleisten, daß die Drehbewegung des Bürstenträgers 5 um
den zu reinigenden Leitpfosten besonders begünstigt wird, ist an der Lagerung der
Bürsten unten eine Führung $ angebracht, welche im Zusammenwirken mit der drehbaren
Lagerung des Bürstenträgers und des Schwenkarmes den Bürstenträger beim Erfassen
eines Leitpfostens einerseits auf den Leitpfosten weitgehend zentriert, andererseits
sicherstellt, daß der Bürstenträger so weit verdreht wird, daß bei der Fahrt des
Trägerfahrzeuges der bereits gereinigte Leitpfosten von den Bürsten wieder freigegeben
wird.
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Erwähnt sei, daß für die Bürsten bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung
die bekannten Bürsten mit steifen Borsten oder aber auch solche Bürsten verwendet
werden können, deren Borsten im Ruhezustand frei herabhängen und sich bei der Drehung
der Bürste unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft nach außen stellen. Es liegt
auf der Hand, daß die Höhenabmessungen der Bürsten bei einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung dem Maß des Leitpfostens entsprechend zu wählen sind.