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Von Hand auszufüllender und für maschinelle Bearbeitung und Auswertung
geeigneter Wett-oder Wahlschein Die Erfindung betrifft einen Wett-- oder- Wahlschein,
wie er für Wettspiele, Kreuzworträtsel oder Wahlen, insbesondere aber für Lotto-
oder Totoausspielungen geeignet ist, der bekanntlich von Hand auszufüllen ist, ehe
er einer maschinellen Bearbeitung und Auswertung zugeführt wird.
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Bekannte Wettscheine bestehen jeweils aus mindestens zwei Teilen,
nämlich einem Spielabschnitt und einem Quittungsabschnitt. Beide Abschnitte sind
seitenverkehrt und in der Regel in unterschiedlichen Farben mit gleichartigen Aufteilungen
versehen, welche in Form von Spalten und/oder Reihen Spielfelder bilden, die der
Spieler ganz oder teilweise nach freier Wahl durch Eintragen von Zahlen, Buchstaben
oder durch bloßes Ankreuzen kennzeichnen soll. Vor dem Ausfüllen eines derartigen
Wettscheins müssen durch Falten um eine perforierte Linie die auf den Abschnitten
aufgedruckten Spielfelder zur Deckung gebracht werden. Beim Kennzeichnen der Spielfelder
des Spielabschnittes mittels eines Schreibstiftes wird über eine an der Rückseite
dieser Spielfelder angeordnete Kohleschicht, die auf die Vorderseite der Spielfelder
des Quittungsabschnittes einwirkt, die Kennzeichnung auf dem Kopierwege auf den
Quittungsabschnitt übertragen. In einem hierfür gekennzeichneten Feld auf der Rückseite
des Spielabschnittes hat der Spieler Name und Adresse anzugeben.
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Der auf diese Weise handschriftlich ausgefüllte Wettschein, auf dessen
Quittungsrückseite auszugsweise amtliche Spielbedingungen aufgedruckt sind und dessen
für Spielzwecke nicht genutzte Stellen Hinweise, Erläuterungen und Gebührenangaben
enthalten, wird einer Annahmestelle vorgelegt. Nach Entrichten einer festgesetzten
Gebühr prüft die Annahmestelle den Schein, stempelt ihn und versieht ihn mit einer
beide Abschnitte in einem hierfür vorgesehenen Feld überdeckenden Steuerbanderole.
Der Spielabschnitt wird entlang der perforierten Linie vom Quittungsabschnitt getrennt
und dieser dem Spieler ausgehändigt. Der Spielabschnitt verbleibt in der Annahmestelle,
wird dort mit anderen Spielabschnitten gebündelt und zur Auswertung an eine Zentrale
weitergeleitet.
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In der Zentrale muß nun die Auswertung der für eine Ausspielung eingehenden
Spielabschnitte jeweils innerhalb weniger Stunden erfolgen. Es ist daher versucht
worden, die bisher infolge Unzulänglichkeiten der Wettscheine zu einem Großteil
manuell und visuell erfolgende. Auswertung durch eine maschinelle Bearbeitung und
Auswertung zu ersetzen.
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Die hierzu bekanntgewordenen Vorschläge konnten sich aber in der Praxis
nicht bewähren, da bereits geringfügige Unterschiede in der Papier- und Druckqualität,
insbesondere aber Knicke, Falten oder auch Verunreinigungen der Spielabschnitte
ein sicheres maschinelles Erkennen unmöglich machen oder nur mit einem großen Unsicherheitsfaktor
behaftet gestatten.
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Selbst bei gleichzeitiger Verwendung von mehreren Fotodioden zur optischen
Abfrage der Markierung der meist quadratförmigen Spielfelder wirken in diese eingedruckte
Zeichen derart störend, daß die Maschine sie nicht von vom Spieler vorgenommenen
Eintragungen unterscheiden kann. Aus diesem Grunde wurde bereits versucht, die in
den Spielfeldern störenden Zahlen. eines Lottoscheines jeweils in roter Farbe auf
den -für die Auswertung maßgeblichen Spielabschnitt zu drucken und dann bei der
Auswertung diesen Aufdruck elektronisch-optisch auszufiltern. Auch die hierbei erzielbaren
Auswertergebnisse sind nicht zufriedenstellend, da mit den vorerwähnten Nachteilen
behaftete, insbesondere aber zu schwach markierte und durch unkontrollierbare mechanische
und chemische Veränderungen der Kohleschicht beeinflußte Spielabschnitte nicht mit
ausreichender Sicherheit maschinell erkannt werden können.
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Ferner ist versucht worden, die Unzulänglichkeiten der auszuwertenden
Spielabschnitte dadurch zu umgehen, daß man Mikroaufnahmen erstellt. Hierbei müssen
jedoch die auf der Rückseite des Spielabschnittes angebrachten und zur Auswertung
erforderlichen Angaben, wie Stempel der Annahmestelle
oder Namen
und Adresse des Spielers, zusätzlich fotografiert werden. Dies erfolgt meist gleichzeitig
mit der Aufnahme durch Einspiegeln und bedingt großen Aufwand.
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Bei der Auswertung derartiger Mikrofilme an Stelle der Original-Spielabschnitte
zeigt sich jedoch, daß zwar geringe Unterschiede der Druck- und Papierqualität der
Spielabschnitte ausgeglichen werden, aber Knicke und Schmutzstellen auch auf dem
Film erkennbar sind. Darüber hinaus machen zusätzliche Fehlerquellen, wie Lage,
Ausrichtung und insbesondere Wölbung der Spielabschnitte, beim Fotografieren eine
maschinelle Auswertung wiederum fragwürdig.
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Trotz eines umfangreichen maschinentechnischen Aufwandes muß somit
ein beträchtlicher Teil der im wöchentlichen Rhythmus der Ausspielungen auszuwertenden
Spielabschnitte immer noch zusätzlich manuell und visuell ausgewertet bzw. kontrolliert
werden. -Hier Abhilfe zu schaffen ist Aufgabe der Erfindung. Ausgehend -von einem
bekannten Wett- oder Wahlschein, bestehend aus mindestens zwei nebeneinander angeordneten
und durch eine perforierte Linie- getrennten - Teilen, von denen der eine als Quiftung
und seitenverkehrt hierzu der andere als Spiel- oder Wahlabschnitt bezeichnet ist
und beide Abschnitte aufeinander abgestimmte, spalten- und! oder reihenförmige Aufteilungen
in Form von Spiel-oder -Wahlfeldern aufweisen, die nach Falten der Abschnitte um
die perforierte Linie deckungsgleich übereinanderliegen-und von denen der Spieler
oder Wähler zumindest -den rückseitig. mit einer Kopierschicht versehenen
Spiel- oder Wahlabschnitt nach freier Wahl durch Ankreuzen markiert, ist gemäß der
Erfindung der Spiel- oder Wahlabschnitt zumindest im Bereich seiner Spiel- oder
Wahlfelder aus durchsichtigem und knitterarmem Material ohne Aufdruck von Ziffern
oder Buchstaben erstellt und weist maschinell abtastbare Richtmarken zur Ausrichtung
in bezug auf Abtastorgane auf. Bei einem derartigen Spiel- oder Wahlabschnitt sind
somit alle technischen Voraussetzungen für ein einwandfreies maschinelles Erkennen
erfüllt. Allerdings darf hier ein menschlicher Faktor nicht übersehen werden, nämlich
das unsachgemäße Ausfüllen des Scheines durch den Spieler oder Wähler.
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Diese menschliche Unzulänglichkeit läßt sich nun dadurch ausschalten,
daß die Einzelfelder des Spielöder Wahlabschnittes jeweils kleiner als die Spielfelder
des Quittungsabschnittes, aber größer als der Zahlenaufdruck dieser Felder ausgeführt
werden, z. B. kreisrund ausgebildet und mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind.
Der Durchmesser eines Einzelfeldes des Spielabschnittes ist hierbei kleiner gehalten
als die Seitenlänge eines quadratischen Einzelfeldes des Quittungsabschnittes.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, die eine Vielzahl von gleichartigen Einzelfeldern umfassenden Spiel- oder
Wahlfelder in dem durchsichtigen Material des Spiel-oder Wahlabschnittes nach einem
Prägedruckverfahren derart zu erstellen, daß rasterartige Erhebungen, vorzugsweise
auf der Vorderseite des Spiel- oder Wahlabschnittes, Begrenzungen für die Einzelfelder
bilden.
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Durch eine derartige optische bzw. optischmechanische Doppelbegrenzung
wird bereits beim Ausfüllen eines Wett- oder Wahlscheines verhindert, däß der Spieler
beim Ankreuzen der Felder durch Überfahren der das zu markierende Einzelfeld umschreibenden
Grenzen die benachbarten Felder unbeabsichtigt kennzeichnet und so. ein maschinelles
Erkennen des Spielabschnittes unmöglich wird.
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Um ferner die Zuordnung der auszuwertenden Felder zur Auswertmaschine
zu vereinfachen, sind am Wett- oder Wahlschein, insbesondere am Spiel-oder Wahlabschnitt,
Markierungen in Form von an sich bekannten Randkerben oder Löchern, vorzugsweise
auch in Form von fluoreszierenden Richtmarken oder Begrenzungslinien der Felder,
vorgesehen, die sich sowohl für eine diskontinuierliche als auch für eine kontinuierliche
Auswertung eignen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist durch eine an sich bekannte,
nunmehr aber an der Rückseite des Quittungsabschnittes angeordnete, allseitig abgedeckte
und bei Druckeinwirkung die Felder des Quittungsabschnittes von rückwärts kennzeichnende
Kopierschicht Vorsorge getroffen, daß der Spieler oder Wähler zugleich mit dem Ausfüllen
des Spiel-oder Wahlabschnittes auch gleichzeitig den Quittungsabschnitt ausfüllt.
Der Spieler braucht also die Quittung nicht mit dem Spielabschnitt zu vergleichen.
Andererseits ist weder der Spieler noch der Wettschein einer Verunreinigung seitens
der Kopierschicht: ausgesetzt. Auf -diese einfache Weise werden somit auch die bei
maschineller Auswertung durch die Kohleschicht der bisher verwendeten Wettscheine
auftretenden Schwierigkeiten umgangen.
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Aus den angeführten Gründen ergibt sich, daß sich die Erfindung nicht
nur auf Wett- oder Wahlscheine bezieht, sondern auch allgemeine, von Hand auszufüllende
und für maschinelle Auswertung bestimmte Informationsträger betrifft.
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Weitere Einzelheiten über die Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf die Vorderseite - des Quittungsabschnittes
sowie auf die Rückseite des aus Gründen besserer Übersicht transparent dargestellten
Spielabschnittes eines Lottoscheines, F i g. 2 perspektivisch und im Teilschnitt
eine Ansicht des Lottoscheines nach F i g. 1 mit rasterartigen Erhebungen als Begrenzungen
der einzelnen Felder des Spielabschnittes und einer allseitig abgedeckten, von der
Rückseite auf die Felder des Quittungsabschnittes einwirkenden Kopierschicht und
F i g. 3 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt eines deckungsgleich gefalteten
Lottoscheines nach F i g. 2 mit im Spielabschnitt kreisrund eingeprägten Spielfeldern.
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Wie aus der Fig.1 ersichtlich, setzt sich ein Lottoschein aus einem
Quittungsabschnitt 1 und einem in aufgeklapptem Zustand seitenverkehrt zugeordneten
Spielabschnitt 2 zusammen. Eine perforierte Trennlinie 3 bildet die gegenseitige
Begrenzung beider Abschnitte, die durch Falten um diese Linie miteinander zur Deckung
gebracht werden können.
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Der mit einem Aufdruck »Lotto-Quittung« gekennzeichnete Abschnitt
1 weist vier jeweils 49 Quadrate 10 umfassende, mit fortlaufenden Ziffern 1 bis
49 beschriftete Spielfelder 11 bis 14 auf, die neben- bzw. untereinander angeordnet
und mit der Kennzeichnung »Spiel 1...4« versehen sind. Anschließend
an
die untere Begrenzung. des Spielfeldes 13 ist ein Leerfeld 15 zur Aufnahme von hier
nicht zu erläuternden Codeziffern vorgesehen.
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Analog zu Abschnitt 1 des Lottoscheines, aber dazu seitenverkehrt,
weist der mit einem Aufdruck »Lotto-Spielabschnitt« gekennzeichnete Abschnitt 2
eine gleichartige Aufteilung in vier jeweils 49 Quadrate 20 umfassende Spielfelder
21 bis 24 sowie ein Leerfeld 25 für Codeziffern auf. Im Gegensatz
zum Quittungsabschnitt 1 tragen die Spielfelder 21 bis 24 des Spielabschnittes 2
keinen Zifferneindruck und sind, wie auch das Leerfeld 25, aus durchsichtigem Material
27 erstellt. Unterhalb der Spielfelder 23 und 24 ist auf der Vorderseite
des Spielabschnittes 2 ein Feld 26 für Namens- und Adressenangabe vorgesehen.
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Sowohl der Spielabschnitt 2 als auch der Quittungsabschnitt 1 weisen
maschinell abtastbare Richtmarken in Form von Löchern 28 auf.
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Die Begrenzungen der aus durchsichtigem Material erstellten Spielfelder
21 bis 24 des Spielabschnittes 2 sind - wie in F i g. 1 durch verstärkte Linien
angedeutet ist - mit fluoreszierenden Richtmarken 29 bzw. mit Begrenzungslinien
versehen.
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Der in F i g. 2 gezeigte perspektivische Teilschnitt eines Lottoscheines
entspricht dem Aufbau nach dem zu F i g. 1 Gesagten. Demgemäß sind einander entsprechende
Teile mit gleichlautenden Bezugszeichen versehen. So weist auch in F i g. 2 der
Spielabschnitt 2 in gleichartige Quadrate 20 unterteilte Spielfelder 23 und 24 auf.
Diese sind jedoch nach einem Prägedruckverfahren derart in das durchsichtige Material
27 eingepreßt, daß auf der Vorderseite der Spielfelder rasterartige Erhebungen 30
Begrenzungen für die einzelnen Quadrate 20 bilden. Die Rückseite dieser Spielfelder
ist glatt.
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Im Unterschied zu F i g. 1 weist der in F i g. 2 dargestellte Quittungsabschnitt
1 eine zwischen seiner Vorderseite 16 und seiner Rückseite 17 allseitig umschlossen
angeordnete, bei Druckwirkung die Spielfelder 13 und 14 des Quittungsabschnittes
von rückwärts kennzeichnende Kopierschicht 18 auf.
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In F i g. 3 ist an einem Beispiel eines deckungsgleich über einen
Quittungsabschnitt 1 gefalteten Spielabschnittes 2 gezeigt, wie auf das durchsichtige
Material 27 des Spielabschnittes aufgedruckte oder in dieses eingeprägte
kreisrunde Spielfelder 20 die in den Barunterliegenden Spielfeldern 10 des
Quittungsabschnittes angeordneten Ziffern optisch und/oder mechanisch als zusätzliche
Hilfe für den Spieler beim Markieren dieser Felder begrenzen. Analog zu F i g, 2
können auch in F i g. 3 die Einzelfelder 20
des Spielabschnittes von rasterartigen
Erhebungen 30 begrenzt sein. Im Gegensatz zu F i g. 2 sind aber in F i g. 3 die
kreisförmigen Einzelfelder 20 des Spielabschnittes kleiner als die quadratischen
Einzelfelder 10 des Quittungsabschnittes, so daß beim Ausfüllen des Lottoscheines
die aufeinander abgestimmten und übereinanderliegenden Spielfelder 10 und 20 eine
doppelte Begrenzung aufweisen.
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Zusätzlich kann der Spielabschnitt ein Vergleichsfeld 31 aufweisen
(vgl. F i g. 1), das aus dem gleichen durchsichtigen Material 27 wie die Einzelfelder
20
erstellt ist und gegenüber diesen jeweils einen relativen Helligkeitsvergleich
ermöglicht. Abtastfehler, wie sie durch unterschiedliche Papierqualitäten verschiedener
Spielabschnitte bedingt sein können, sind somit ausgeschlossen. Darüber hinaus können
die Einzelfelder 20 des Spielabschnittes in Abhängigkeit der zu erwartenden
mittleren Stärke der sie nach der Markierung teilweise überdeckenden Zeichen so
klein gewählt werden, daß ein relativer Helligkeitsvergleich eines markierten und
eines unmarkierten Spielfeldes zumindest ein Abtastspannungsverhältnis von 1: 8
ergibt.
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Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß die aus verwaltungstechnischen
Gründen in den einzelnen Lotto-Bereichen unterschiedlich benutzten Aufteilungen
für Steuerbanderolen, Stempel der Annahmestellen usw. sowie die -entsprechenden
Hinweise und Erläuterungen in den Zeichnungen nicht berücksichtigt wurden, da sie
die Erfindung nicht betreffen.