DE1247271B

DE1247271B - Siebanordnung zur Abscheidung von Feststoffen aus Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE1247271B
Application number: DEL50784A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Ziegenbein
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1965-05-24
Filing date: 1965-05-24
Publication date: 1967-08-17

Description

Siebanordnung zür Abscheidüng von Feststöffen aus Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft eine Sieb anordnung zur Abscheidung von Feststoffen aus Flüssigkeiten in Rohren vor Ventilen, insbesondere gesteuerten Ventilen, für nur unter geringem Druck stehende Flüssigkeiten, z. B. in Warmwasserheizanlagen, unter Verwendung eines bewegbaren Siebes, das von außen zwecks Rückspülung und Abgabe der Feststoffe an einen Schlammstutzen umdrehbar ist.
In Warmwasserheizanlagen sind die Heizkörper im allgemeinen mit von Hand zu verstellenden Ventilen versehen. An Stelle der Handventile können aber auch automatisch gesteuerte Ventile verwendet werden, die den Durchfluß des Heizwassers durch den Heizkörper in Abhängigkeit von der Raumtemperatur selbsttätig einstellen. Während bei handbetätigten Ventilen Schmutzansatz am Ventilverschluß weniger störend ist, kann die Funktionsfähigkeit eines automatisch gesteuerten Ventils durch Schmutzablagerungen erheblich beeinträchtigt werden.
Es ist zwar bekannt, die im Heizwasser mitströmenden Schmutzteilchen durch ein dem Ventil vorgeschaltetes Sieb abzufangen, jedoch macht die Reinigung des Siebes, die von Zeit zu Zeit vorgenommen werden muß, erhebliche Schwierigkeiten. Zur Siebreinigung muß das Heizwasser abgelassen und die das Sieb enthaltende Armatur ausgebaut werden. Es wäre zwar auch denkbar, vor und hinter dem Sieb Absperrventile einzubauen, damit bei Siebreinigung nicht die ganze Heizanlage entleert zu werden braucht, jedoch stellen die Absperrventile einen zusätzlichen Aufwand dar.
Schmutzteilchen in dem strömenden Heizwasser können auch dadurch abgefangen werden, daß der Querschnitt des Strömungskanals in einer knieartigen Ausbuchtung erweitert wird. Durch die Erweiterung wird die Geschwindigkeit der strömenden Flüssigkeit herabgesetzt, und die Schmutzteilchen lagern sich in der knieartigen Ausbuchtung ab, von wo sie durch einen Ausfluß aus dem Strömungskanal entfernt werden können. Diese Methode ist aber auch nicht voll wirksam, da hiermit nur besonders schwere Schmutzteilchen abgefangen werden können. Leichtere Teilchen strömen weiter und können sich am Ventil festsetzen.
Durch die deutsche Patentschrift 572 265 ist eine Filtervorrichtung für Flüssigkeiten bekanntgeworden, bei der ein in einer flüssigkeitsführenden Leitung angeordnetes Sieb während des Normalbetriebes von außen so verstellbar ist, daß jeweils ein unbenutzter oder ein gereinigter Teil zur Anwendung kommt oder eine Reinigung durch die Flüssigkeit selbst erfolgt. Zur Siebreinigung durch die strömende Flüssigkeit wird bezüglich des Siebes die Stromrichtung eines Flüssigkeitsteils umgekehrt, der, ohne die Normalströmung zu beeinflussen, durch einen bei Normalbetrieb verschlossenen Abfluß abgeleitet wird.
Diese Anordnung ist jedoch sehr aufwendig und bedingt so große Abmessungen, daß ihre Verwendung bei üblichen Warmwasserheizanlagen ausgeschlossen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebanordnung vor Ventilen zu schaffen, wobei die äußeren Abmessungen der dieses Sieb aufnehmenden Armatur von den Abmessungen der verwendeten Rohre nicht wesentlich abweichen sollen und außerdem eine Reinigung des Siebes von Feststoffen ohne Ausbau aus dem Gehäuse möglich sein soll.
Die Erfindung besteht darin, daß das Sieb eben ausgebildet ist und bei Normalbetrieb quer zur Strömungsrichtung steht und um eine Achse um 900 durch Betätigung von außen schwenkbar ist.
Infolge des sehr einfachen Aufbaues der Anordnung und der ebenen Ausbildung des um 900 schwenkbaren Siebes läßt sich die gesamte Einrichtung in einem T-rohrförmigen Gehäuse unterbringen, dessen Durchmesser nur unwesentlich von dem der angeschlossenen Rohre abweicht. Außerdem ist die Sieb anordnung nach der Erfindung auf Grund der geringen Zahl von Einzelteilen einfach herzustellen, leicht bedienbar und schließt Fehlermöglichkeiten praktisch aus.
An Hand der Zeichnung sei die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Bei dem Ausführungsbeispiel iSt die erfindungsgemäße Anordnung in einer Armatur 1 untergebracht, die an beiden Enden zwei Anschlußstutzen la und lb aufweist. Die Armatur ist in ihrem Mittelteil gegenüber den Stutzen la und lb erweitert und hat nach einer Seite hin einen Abfluß Z, der durch eine Schraube 3 verschlossen ist. An dem einen Ende der Erweiterung der Armatur ist ein Sieb 4 angeordnet, das um eine im Armaturengehäuse gelagerte Achse 5 schwenkbar ist. Die Achse 5 ragt aus dem Innenraum der Armatur nach außen und steht mit einem Handbedienungshebel 6 in Verbindung. Das Sieb ist so angebracht, daß es in der durch einen Pfeil 7 angedeuteten Strömungsrichtung hinter dem Ausfluß 2 sitzt. Bei Betätigung des Hebels 6 im Uhrzeigersinn kann das Sieb 4 in die gestrichelt gezeichnete Lage 4' geschwenkt werden. In dieser Lage ist die in Betriebsstellung angeströmte Fläche des Siebes dem Ausfluß 2 zugekehrt. Schmutzteilchen, die sich beim Normalbetrieb der Anlage an der angeströmten Fläche angesammelt haben, werden in der gestrichelt gezeichneten Reinigungsstellung dadurch entfernt, daß der Flüssigkeitsstrom das Sieb jetzt in Richtung der Pfeile 8 bei gelöster Schraube 3 in entgegengesetzter Richtung durchsetzt. Die Schmutzteilchen werden somit vom Sieb abgespült und durch den Ausfluß aus dem Rohrsystem entfernt. Nach Beendigung der Siebreinigung wird der Ausfluß durch die Schraube 3 wieder verschlossen und das Sieb in die stark ausgezeichnete Betriebsstellung zurückgeklappt.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist insbesondere auch deshalb vorteilhaft, weil die Siebreinigung wäh- rend des Betriebes der Rohranlage vorgenommen werden kann. Der durch die Siebreinigung entstehende Verlust an Flüssigkeit ist so gering, daß er den Betrieb der Anlage nicht stört. Die verlorengegangene Flüssigkeit kann nach der Reinigung über einen an die Rohranlage angeschlossenen Zulauf erneuert werden.

Claims

Patentanspruch: Siebanordnung zur Abscheidung von Feststoffen aus Flüssigkeiten in Rohren vor Ventilen, insbesondere gesteuerten Ventilen, für nur unter geringem Druck stehende Flüssigkeiten, z. B. in Warmwasserheizanlagen, unter Verwendung eines bewegbaren Siebes, das von außen zwecks Rückspülung und Abgabe der Feststoffe an einen Schlammstutzen umdrehbar ist, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß das Sieb eben ausgeführt ist und bei Normalbetrieb quer zur Strömungsrichtung steht und um eine Achse (5) um 900 durch Betätigung von außen schwenkbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 572 265; USA.-Patentschrift Nr. 2 663 429.