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Meßuhr mit einem in mehrere Klassenbereiche aufgeteilten Meßbereich
Die Erfindung betrifft eine Meßuhr mit einem mindestens teilweise in mehrere Klassenbereiche
aufgeteilten Meßbereich und einem entsprechend der Meßwertanzeige sich einstellenden
mechanischen Zeiger, wobei zwecks Veränderung der Breiteneinstellung der Klassenbereiche
mehrere Kennblätter nach Art eines in seiner Breite veränderbaren Fächers übereinandergeschichtet
und um eine gemeinsame Welle drehbar sind und der jeweils sichtbare Bereich der
Kennblätter der eingestellten Klassenbreite entspricht.
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Für die Überwachung von Fertigungsprozessen und zur statistischen
Auswertung von Prüfergebnissen serien- oder massenerzeugter Teile werden Meßinstrumente
eingesetzt, deren Skalen statt in absoluten Werten in Klassen eingeteilt sind. Eine
Klassennummer ist in der Regel leichter, sicherer und schneller abzulesen und auszuwerten
als ein mehrstelliger Meßwert. Wegen des vielseitigen Einsatzes eines Meßgerätes
für unterschiedliche Meßaufgaben, z. B.
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Einhaltung jeweils verschiedener Toleranzwerte, reicht jedoch eine
bestimmte Klasseneinteilung nicht aus.
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Es wurde daher schon ein Meßgerät mit einer Skala ausgestattet, die
mehrere Klasseneinteilungen aufweist. Aber auch hier ist der Einsatz des Meßgerätes
nur in beschränktem Rahmen möglich, es sei denn, daß das Gerät geöffnet und ein
anderes Zifferblatt eingesetzt wird, was jedoch sehr mühsam und zeitraubend ist
und das Vorhandensein von Fachkräften voraussetzt. Ferner sind schon Klasseneinteilungen
tragende, der Form des Meßgerätes angepaßte Reiter auf den die Skala tragenden Abschnitt
des Meßgerätes aufgesetzt worden. Hierzu ist jedoch eine große Vorratshaltung an
Reitern notwendig. Auch ergeben sich wegen des großen Abstandes des Reiters von
der Skala Parallaxfehler bei der Ablesung. Ein weiterer Nachteil liegt in ihrer
Lösbarkeit vom Meßgerät, weshalb sie leicht verlorengehen können.
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Bei einem bekannten Meßgerät dient zur Einstellung eines bestimmten
Meßbereiches eine Blende aus zwei möglichst kleinen Kreisausschnitten, die jeder
für sich über dem Zifferblatt drehbar sind. Der eine Kreisausschnitt sitzt an einem
das Zifferblatt nur außen umgebenden Ring, in dessen Ausschnitt sich der andere
Kreisausschnitt befindet, der um eine an dem ersten Ausschnitt angeordnete, in der
Zifferblattachse liegende Achse drehbar ist. Die beiden Abschnitte befinden sich
auf ineinanderliegenden Achsen, die durch Drehknöpfe unabhängig voneinander einstellbar
sind.
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Es ist auch bekannt, an Stelle der kleinen Kreisausschnitte halbkreisförmige
Ausschnitte aus durchscheinendem, gefärbten Werkstoff vorzusehen. Es lassen sich
somit unterschiedlich gefärbte Felder auf dem Zifferblatt einstellen, und zwar ein
freies Feld für die Auswahl des gewünschten Meßbereiches, dann anschließend zwei
nur durch je einen Ausschnitt überdeckte Felder und dazwischen ein durch beide Ausschnitte
überdecktes Feld, das bei halbkreisförmiger Ausbildung der Ausschnitte der Größe
des nicht abgedeckten Feldes entspricht.
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Mit Hilfe der Kreisausschnitte läßt sich jeweils nur ein Meßbereich
beliebiger Größe seitlich begrenzen.
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Dieser Meßbereich ist nicht in Klassen unterteilt. Da eine entsprechende
Unterteilung fehlt, ist auch eine Änderung der Meßbereichsklassen bei Änderung des
Meßbereiches nicht vorgesehen.
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Bei einer bekannten Manometerskala mit einstellbaren Einzelwerten
sind die Skalenzahlen auf fächerblattartigen Lamellen angebracht, die um eine gemeinsame
Welle drehbar sind und deren freie Enden durch Schrauben festgeklemmt werden. Für
die Anderung eines Meßbereiches ist es notwendig, die Schrauben an jeder einzelnen
Lamelle zu lösen, damit diese verschoben werden kann. Die Einstellung der einzelnen
Lamellen ist sehr umständlich und zeitraubend. Um einer vorzeitigen Abnutzung der
Lamellen vorzubeugen, müssen diese aus einem kräftigen Werkstoff, z. B. Blech, hergestellt
werden.
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Es ist auch eine aus Einzelsegmenten nach Art einer Irisblende zusammengesetzte
Skala bekannt.
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Ferner sind bei einem Zifferblatt für Geräte zur Betriebsüberwachung
mit stufenweiser Anzeige der jeweiligen Betriebsverhältnisse mehrere übereinandergelagerte
offene Ringe bekannt, die gegenseitig gedreht werden können.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Meßuhr der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der eine sichere Festlegung der Kennblätter mittels
eines Haltegliedes an einer außerhalb der die Klassen anzeigenden Bereiche befindlichen
Stelle gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die einzelnen
Kennblätter kreisflächenförmig ausgebildet und koaxial zur Drehachse des Zeigers
gelagert sind, jeweils einen kreisausschnittartigen, die Klasse anzeigenden radialen
Vorsprung aufweisen und mittels eines Zapfens an jedem Kennblatt und zugeordneten
Schlitzen an einem Halteglied oder mittels eines in je einen Schlitz der Kennblätter
eingreifenden, als Halteglied dienenden Zapfens in ihrer der jeweiligen Klassenbreite
entsprechenden Drehlage festgelegt sind.
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Durch die kreisförmige Ausbildung der Kennblätter ist eine sichere
Anbringung der Kennblätter an der Zeigerachse gewährleistet, und es besteht weniger
die Gefahr eines Ausreißens der Kennblätter, so daß diese nicht nur aus Metall,
sondern auch aus einer Kunststoff-Folie oder sogar aus kräftigem Papier hergestellt
werden können, wobei diese auch leichter mit Meßwerten zu bedrucken sind als Metallblätter.
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Weiterhin erlaubt die erfindungsgemäße Ausbildung der Kennblätter
einen großen Ausschlagbereich des Zeigers der Meßuhr. Ein einziges Halteglied dient
zur Festlegung aller Kennblätter und wird für die Veränderung der Klassenbreite
verwendet. Die Verstellung der Kennblätter mit Hilfe eines Stellgliedes kann auch
von ungeübtem Personal vorgenommen werden, wobei unter minimalem Zeitaufwand von
einer Klassenbreite auf die andere umgestellt werden kann. Hierbei können Angaben
über die Einstellung der sichtbaren Breite der Kennblätter entweder an diesen selbst,
an der Skala der Meßuhr oder im Bereich des Stellgliedes vorhanden sein.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 die Vorderansicht der erfindungsgemäßen Meßuhr
teilweise im Schnitt, F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1, F i g.
3 die erfindungsgemäßen Kennblätter einer anderen Ausführungsform.
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In dem Gehäuse 1 einer Meßuhr nimmt ein Zeiger 2 über einer Skala
4 in bekannter Weise eine dem Meßwert entsprechende Lage ein. Über der Skala 4 und
dem Zeiger 2 ist ein eine Schanöffnung 5 aufweisender Deckel6 befestigt. Die Skala
4 und der Zeiger 2 sind von einer durchsichtigen Scheibe 7 nach außen abgedeckt.
Im mittleren Abschnitt des Deckels 6 ist die Drehachse 8 für den Meßuhrzeiger gelagert.
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An seinem aus dem Deckel 6 nach außen herausragenden Ende sitzt ein
als Handgriff dienender Rändelknopf 9. Auf der Innenseite des Deckels 6 ist auf
der Drehachse 8 eine Exzenterscheibe 10 befestigt, die einen Exzenterbolzen 11 trägt.
Dieser greift in eine Ausnehmung 12 eines Schiebers 13 ein, der verschiebbar im
Mittelabschnitt des Deckels 6 gelagert ist und ein für den Durchtritt des Drehbolzens
8 bestimmtes Langloch aufweist.
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Der Schieber 13 weist Schlitze oder Führungsnuten 21 bis 28 auf,
in die jeweils ein Zapfen 39 eingreift, wobei die Zapfen mit den die Klassenbereiche
anzeigenden, übereinandergeschichteten Kennblättern verbunden sind.
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Die Kennblätter sind etwa kreisförmig ausgebildet und haben mindestens
einen Vorsprung 31 bis 38, der die Form eines Kreisausschnittes aufweist. Die Kennblätter
sind in der Kreismitte auf der Drehachse 8 drehbar gelagert und mit Hilfe einer
an der Dreh achse 8 angeschraubten Halteplatte gehalten. An dem vom Deckel 6 abgedeckten
Abschnitt der Kennblätter
tragen diese zum Teil an einem Vorsprung die jeweils zugeordneten
Zapfen 39.
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Von den Kennblättern dienen nur die in verschiedenen Farben gehaltenen
oder durch Ziffern gekennzeichneten radialen Vorsprünge31 bis 37 zur Klasseneinteilung,
während der Vorsprung 38 zur Ab deckung verwendet wird. Die Kreisausschnitte 31
bis 37 entsprechen in ihrer Breite den breitesten Klassen und können so weit geschwenkt
werden, daß die Klassenbreite gleich Null wird.
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Zum Verstellen der Klassenbreite wird der Rändelknopf 9 gedreht,
wodurch der am Exzenter angebrachte Bolzen 11 sich auf einem Kreisbogen bewegt und
den Schieber 13 verstellt. Dadurch sind die Zap fen 39 der Kennblätter gezwungen,
jeweils eine andere Lage in den ihnen zugeordneten Führungsnuten 21 bis 28 einzunehmen
und die Kennblätter zu schwenken. Hierbei ändert sich die sichtbare Breite der Kreisausschnitte
31 bis 37 dieser Kennblätter, wodurch sich eine andere Klassenbreite ergibt.
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Die F i g. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Kennblätter
mit Vorsprüngen 41 bis 48.
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Den Kennblättern mit den Vorsprüngen 41 bis 48 ist ein ihnen entsprechend
ausgebildeter, nicht dargestellter Schieber zugeordnet, der jedoch keine Führungsnuten
21 wie der Schieber 13 gemäß den F i g. 1 und 2 aufweist, sondern auf der Seite
der Kennblätter einen Zapfen 49 trägt, mit dem er in unterschiedlich verlaufende
Schlitze 51 bis 58 eingreift, von denen jeweils einer auf einem der Kennblätter
angebracht ist. Die Schlitze verlaufen in jedem Kennblatt anders und sind somit
nicht deckungsgleich. Die.
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Kennblätter sind wiederum um die Drehachse 8 schwenkbar gelagert.
Beim Verschieben des Schiebersl3 mit Hilfe des Rändelknopfes9 wird auch hier durch
Ändern der Lage des Zapfens 49 des Schiebers in den SchlitzenS1 bis 58 der sichtbare
Teil 41 bis 47 jedes der Kennblätter in seiner Breite verändert, wobei die sichtbare
Breite des obersten Kennblattes mit dem Vorsprung 48 wiederum gleich bleibt. Die
Kennblätter stellen sich auch hier wegen der Wirkverbindung zwischen dem Zapfen
49 und den Schlitzen 51 bis 58 jeweils entsprechend der Lage des Stellgliedes 49
ein.