-
Auswertevorrichtung zum Ermitteln der waagerechten Entfernung, der
Höhen und der Schrägentfernung durch Einstellen theodolitisch gemessener Größen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Auswerten von Beobachtungsdaten
zwecks Ermittlung der waagerechten und der Schrägentfernung eines im Raum oder auf
der Erde befindlichen Gegenstandes, beispielsweise eines Flugzeuges, vom Beobachtungsstand
aus sowie zur gleichzeitigen Feststellung der Höhenlage dieses Gegenstandes, insbesondere
also der Flughöhe. Die tatsächlichen Entfernungslängen ergeben sich dabei als Folge
rein mechanischer Vorgänge, nämlich lediglich durch Einstellen von Bedienungshandhaben
der Vorrichtung auf Größen, wie sie sich mit Hilfe irgendeines Entfernungsmeßgerätes
beobachten lassen.
-
Es sind bereits Fernmeßgeräte bekannt, an denen man die reduzierten
Koordinaten eines im Blickfeld beobachteten -Punktes auf Grund der mittels Tachymeter
und Meßlatte o. dgl. Geräten mehr festgestellten Zielentfernung unmittelbar ablesen
kann. Regelmäßig ist bei diesen eine Vermessung aber nur dann möglich, wenn eine
Seite des Vermessungsdreieckes bekannt ist oder wenn eine Vergleichswertung gegenüber
vorher abgemessenen Abständen erfolgen kann.
-
Die Erfüllung dieser 'Voraussetzungen schränkt natürlich das Anwendungsgebiet
der bekannten Einrichtungen erheblich ein. Vollends unmöglich ist es, mit ihnen
z. B. die Ortung eines Flugzeuges vorzunehmen, denn man muß sich die Umstände vergegenwärtigen,
die es bereitet, zunächst die errechnete Schrägentfernung auf einer Teilung einzustellen,
dann die Vorrichtungsteile zu verklemmen und danach erst die Koordinaten abzulesen,
wie das ausnahmslos bei den bekannten Meßgeräten der Fall ist. Hinzu kommt noch
die Fülle der Fehlerquellen, die sich nicht nur beim Ablesen bemerkbar macht, weil
dieses an verschiedenen Stellen erfolgen muß, sondern sich vielmehr als Folge der
Behandlung des Gerätes ergibt, das beispielsweise bei Feldübungen o. dgl. ständig
umhergetragen werden muß, nichtsdestoweniger aber einer äußerst pfleglichen Behandlung
bedarf.
-
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, diese Mängel abzustellen
und eine Auswertevorrichtung auszubilden, die zusammen mit einer Fernmeßvorrichtung
ein Ordnungsgerät insbesondere für den Meldedienst im Flugverkehr u. dgl. darstellt,
dessen Anwendung bei der Bedienung keinerlei Kenntnisse der Theorie voraussetzt.
-
Erfindungsgemäß werden an dem Gerät.
über Stellknöpfe
Einstellgetriebe betätigt, die das Einrückeh vori MäUstäben bewirken, aus denen
man die Maßzahlen für die geradlinige Entfernung ablesen kann, nämlich für die Hypotenuse
des rechtwinkligen Dreiecks »Augenpunkt-Gegenstand-Lot auf die Augenebene« aus dem
Verhältnis der bekannten Größe des von einem Entfernungsmeßgerät angeschnittenen
Gegenstandes, z. B. eines bestinuriten Flugzeugtyps, zu, der etwa in Promille als
Vergleichseinheit auf der Strichplatte dieses Entfernungsmeßgerätes gemessenen Erscheinungsgröße,
nachdem deren Maßzahl an der entsprechenden Handhabe eingestellt ist. Weiter ist
ein ebenfalls mittels einer gleichen Handhabe zu betätigendes Einstellgetriebe sowie
eine Ablesevorrichtung vorgesehen, die nach Einstellen des, wie erwähnt, vorher
ermittelten -Sehwinkels die Maßzahlen für die Längen beider Katheten des vorerwähnten
Dreiecks; d. h. der Ordinaten des beobachteten Punktes, unmittelbar angeben.
-
Im einzelnen kann die Einrichtung so getroffen sein, daß mit einem
Stellknopf die Einstellung nach Ke#a?nzeichen beispielsweise eines beobachteten
Flugzeuges, d. h. seiner bekannten Abmessungen, die auf einer dem Stellknopf zugeordneten
Teilungsscheibe verzeichnet stehen, erfolgt.- Dann kann mit einem weiteren Stellknopf,
der ebenso mit einer ihm zugeordneten Teilungsscheibe versehen ist, die Verhältniszahl
der scheinbaren Größe des Gegenstandes zur Vergleichseinheit eingestellt werden.
Durch Übertragung dieser Drehbewegung auf _ das Getriebe einer weiteren Teilung
wird auf dieser Teilung dann die Hypotenusenlänge, d. h. die Tangensfunktion des
Sehwinkels, angezeigt.
-
Es kann dann weiter mit Hilfe eines dritten Stellknopfes eine Einstellung
auf den an dem Fernmeßgerät gemessenen Sehwinkel erfolgen. Bei dieser Drehung verschiebt
ein Trapezmechanismüs ein Querlineal, das sog. Kathetenlineal, welches infolge der
Drehung der beiden ersten Stellknöpfe auf die Hypotenusenlänge eingestellt war,
derart, daß nunmehr die Längen der beiden entsprechenden Dreieckskatheten auf den
zugeordneten Teilungen, somit also die Distanz und die Flughöhe abzulesen sind.
-
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines einzelnen Ausführungsbeispieles der Erfindung hervor.
-
Der wesentliche Vorzug dieses Gerätes gegenüber den bekannten liegt
demnach darin, daß man keine Seite des Vermessungsdreiecks zu kennen braucht, sondern
die Hypotenusenlänge, also die Schrägentfernung, wird aus dem Verhältnis der Objektgröße
zur Erscheinungsgröße durch Verlagerung der Getriebeteile des Gerätes selbst ermittelt.
Nach deren Einstellung sind ebenfalls die Höhe und der waagerechte Abstand ablesbar,
ohne daß es einer Zwischenlesung bedarf.
-
Man kann also unmittelbar nach Beobachten eines Flugzeuges oder eines
sonstigen Gegenstandes im Raum durch Vornahme bloßer mechanischer Einstellungen
an dem Gerät die Schrägentfernung, die Höhenlage sowie die waagerechte Entfernung
angeben. Da es weiterhin fast unmöglich ist, Fehler zu machen, kann auch die Anwendung
eines solchen Gerätes in Eile, beispielsweise bei artilleristischen Übungen, im
Kriegsfalle o. dgl., mit gleich guten Ergebnissen erfolgen. wobei noch hinzukommt,
daß man das Gerät in kleiner handlicher Form, in ein Gehäuse eingeschlossen, sozusagen
in der Tasche mit sich tragen kann.
-
Die Zeichnungen stellen dar: Fig. z einen Aufriß der Einrichtung bei
geöffnetem Gehäuse mit Ansicht der Vorrichtung zur Einstellung der bekannten Objektgröße.
-
Fig. z zeigt einen senkrechten Schnitt hiervon ungefähr durch den
Einstellknopf.
-
Fig. 3 zeigt einen Aufriß der Einrichtung mit Ansicht der Vorrichtung
zur Einstellung des Verhältnisses -der scheinbaren Größe zur Vergleichseinheit.
-
Fig. q. zeigt einen senkrechten .Schnitt hierzu.
-
Fig. 5 zeigt das geöffnete Gehäuse der Einrichtung mit Ansicht der
Vorrichtung zur Einstellung des Sehwinkels und Auswertung der Bewegungen der in
Fig. i und 3 dargestellten Organe und Fig. 6 einen senkrechten Schnitt hierzu. Fig.7
zeigt eine Außenansicht der Einrichtung.
-
Fig. ß zeigt in größerem `Maßstab einen senkrechten Schnitt durch
den in Fig. 2 gezeichneten Stellknopf.
-
Fig. 9 zeigt eine Frontansicht des Kathetenlineals nebst zugehörigen
Organen, Fig. io einen senkrechten Schnitt davon und Fig. i i eine Rückansicht desselben
mit Teilschnitt nach Linie XI-XI in Fig. io.
-
' Fig. 12 zeigt eine Draufsicht desselben. Fig.13 zeigt einen Schnitt
nach Linie XIII-XIII in Fig. ii.
-
Fig.14 zeigt eine Ansicht des Parallellineals, Fig.15 eine Seitenansicht
desselben mit senkrechtem Teilschnitt nach Linie XV-XV in Fig. 14 und Fig. 16 einen
waagerechten Schnitt nach Linie XVI-XVI in- Fig. 13: Fig. 17 zeigt eine Einzelheit
in Ansicht.
Fig. 18 zeigt ein Mitnehmerstück in Ansicht, Fig. i9
einen Schnitt desselben nach Linie XIX-XIX in Fig. 18 und Fig. 2o eine Draufsicht
desselben.
-
Fig.21 und 22 zeigen Diagramme zur Wirkungsweise der Einrichtung.
-
Die gesamte Einrichtung ist in ein flaches, rechteckiges Gehäuse i
eingeschlossen, welches einen mit Skalenöffnungen versehenen Deckel 2 (Fig.2 und
7) hat. Auf das zum Deckel herausragende Ende einer im Gehäuse gelagerten Achse
3 (Fig. i) ist ein Stellknopf 4 (Fig. 2) aufgesetzt, der, um ein Überdrehen zu verhindern,
in der in Fig. 8 angegebenen Weise befestigt ist. In einer Bohrung des Knopfes ist
ein am einen Ende halbkugeliger Mitnehmerbolzen 5 gelagert, welcher durch eine an
der Schraube 7 abgestützte Feder 6 in eine entsprechende Vertiefung der Achse gedrückt
wird. Sobald nun die Achse 3 überdreht wird, tritt der Bolzen 5 aus der Vertiefung
heraus, und der Stellknopf rutscht auf der Achse. Ein Herunterstreifen desselben
wird hierbei durch eine Schraube 8 verhindert, welche in eine Rille 3a der Achse
3 hineinragt. Auf der Achse 3, welche mittels eines Fußlagers 8 im Gehäuseboden
i gelagert ist, ist eine Skalenscheibe 9, eine Anschlagscheibe io, welche mit einem
Vorsprung ioa an einen Stift i2 anschlägt und ein Zahnritzel i i befestigt. Ein
Stück der Skala der Skalenscheibe ist durch einen sektorförmigen Ausschnitt 2a (Fig.
7) des Deckels 2 hindurch sichtbar. Das Zahnritzel i i greift in eine Zahnstange
13 (Fig. i) ein, die an einem an der Gehäusewandung verschiebbar gelagerten Stab
14 befestigt-ist, an dessen oberem Ende eine Gabel 15 sitzt, in welche das freie
Ende eines Armes 16 eingreift, dessen anderes Ende mittels Schwenkzapfens am Gehäuseboden
gelagert ist (Fig. i und 2). Der Arm 16 ruht in einer Vertiefung des Gehäusebodens
(Fig.2), welche ihm genügend Bewegungsfreiheit für die Verschwenkung beläßt. Auf
dem Gehäuseboden ruht eine verschiebbare Platte 17, an welcher ein Mitnehmerstift
18 befestigt ist, der in einen Schlitz ig des Armes 16 hineinragt. Die Platte 17
ist in seitlichen Längsnuten der Gehäusewandungen geführt und hat einen Querführungsschlitz
17a, in welchem das Gleitstück 44 ruht. Über dem Querschlitz hat die Platte eine
über die ganze Breite sich erstreckende rechteckige öffnung 17b.
-
Auf gleicher Weise wie der Stellknopf 4 auf seiner Achse ist auf der
Achse 2o ein Stellknopf 21 befestigt (Fig. 3 und 4). Die Achse ist in gleicher Weise
mittels einer Fußlagerbüchse im Gehäuseboden gelagert wie die Achse 3, und eine
auf die Achse 2o aufgekeilte Schnurscheibe 22 (Fig. 3) hat eine zentrale Vertiefung
zur Aufnahme dieser Büchse. Außerdem hat die Schnurscheibe eine konzentrische Anschlagsrille
22a, in welche ein am Gehäuseboden fester Anschlagsstift 23 hineinragt, um ein Überdrehen
zu verhindern. Auf der Achse 2o ist eine Skalenscheibe 24 befestigt, von welcher
ein Stück durch den sektorförmigen Ausschnitttb (Fig. 7) des Deckels 2 hindurch
sichtbar ist. Um die Schnurscheibe 22 ist die Schnur oder Drahtkordel 25 gelegt,
welche an einer Stelle des Trommelumfanges befestigt ist und in Kanälen des Gehäusebodens
läuft; diese Kordel ist über Leitrollen 26 geführt, welche mittels Schrauben 27
am Gehäuseboden befestigt sind. Die beiden Enden der Kordel 25 sind an einem Mitnehmerstück
28 vereinigt, das in einer Quernut 29 des Gehäusebodens geführt wird. Dieses Mitnehmerstück
28 (Fig. 18 bis 2o) ist ein in die Führungsnut eingepaßter länglicher Körper, welcher
in der Mitte eine Aussparung 28a hat. In einer Quernut 33 (Fig. 3) des Gehäusebodens
ist ein Gleitstück 30 geführt, an welchem das sog. Parallellineal 34 befestigt
ist, welches außerdem an einem in einer Quernut 31 geführten Gleitstück 32 befestigt
ist. In das Parallellineal greift das sog. Kathetenlinea135 ein (Fig. 5), welches,
wie nachstehend noch näher beschrieben, mit einem Einklinkhebel 36 (Fig. i i bis
13) versehen ist, der mit seiner Nase 36a in die Aussparung 28a des Mitnehmerstückes
28 eingreift (Fig. 9 und 13) und hierdurch die Bewegungsverbindung des letzteren
mit dem Parallellineal 34 herstellt.
-
Am Gehäuseboden ist eine Achse 37 (Fig. 4.) befestigt, und in der
Platte 17 ist ein senkrechter Schlitz 17c (Fig. 1) vorgesehen, durch welchen diese
Achse hindurchtritt, ohne die Längsverschiebung der Platte zu.beeinträchtigen. Auf
der Achse 37 ist ein Zahnsektor 38 (Fig. 3) verschwenkbar gelagert, welcher mit
einem Zahnritzel 39 kämmt, das zusammen mit einer Skalenscheibe 24 auf einer frei
auf der Achse 2o sich drehenden Büchse 41 befestigt ist, wobei der Zahnkranz des
Sektors 36 zwischen zwei Scheiben 42 geführt ist. Der Zahnsektor hat einen Arm 38a
mit einem Längsschlitz 38b, welcher sich bis zur Drehachse hin erstreckt. In diesem
Längsschlitz ist ein Gleitstück 43 geführt, ein weiteres Gleitstück 44 (Fig. 14
und 15) ruht in einem Querschlitz 17a der Platte 17 und ein drittes Gleitstück 46
ist in einem Längsschlitz 34a (Fig. 3) des Parallellineals 34 geführt. Alle drei
Gleitstücke sind durch einen Bolzen 47 miteinander verbunden, wodurch das Paralle4lineal
34, der Zahnsektor 38 und die Platte 17 miteinander in Bewegungsverbindung
gebracht
sind. "Die Gleitstücke 44 und 46 sind auf dem Bolzen 4.7 fest angebracht und stehen
rechtwinklig zueinander. Das Gleitstück 43 befindet sieh zwischen den Gleitstücken
44 und 46 und ist auf dem Bolzen 47 drehbar gelagert.
-
Im Gehäuseboden ist eine dritte Achse 48 (Fig.5) gelagert,@und auf
dieser ist ein Stellknopf 49 in gleicher Weise befestigt wie der Stellknopf 4 und
21 auf den beiden anderen Achsen. Auf der Achse 48 ist eine Skalenscheibe 5o, ein
Zähnritzel 51 und eine Anschlagscheibe 52 angeordnet. Letztere hat einen Vorsprung
52a, welcher am Ende der Drehung gegen einen Anschlagstift 53 anstößt. An einer
am Gehäusedeckel befestigten Achse 54 ist ein Zahnsektor 55 verschwenkbar gelagert,
dessen Zahnbogen mit dem Ritzel 5 z kämmt und der sich in einem sog. Trapezarm 56
fortsetzt, welcher -sich über die ganze Breite des Gehäuses erstreckt und eine Längsrinne
56a aufweist, die konkaven Querschnitt hat. Ein zweiter Trapezarm 57 mit einer gleichen
Längsrinne 57a ist um einen Zapfen 58 drehbar am Deckel 2 gelagert. Beide Arme sind
am freien Ende durch einen Lenker 59 miteinander verbunden. Am Kathetenlineal 35
sind mittels zweier Niete 6o zwei Klemmschieber 61 (Fig. io und 9) befestigt, welche
die beiden Trapezarme 56 und 57 umfassen und mit im Grundriß ovalen Köpfen in deren
Längsrinnen gleiten, so daß das Kathetenlineal 315 mit den beiden Trapezarmen 56
und 57 verbunden ist, wobei die Nietköpfe so angeordnet sind, daß die größere Achse
ihrer Ellipse parallel zur Längsachse des Kathetenlineals liegt. Sobald nun die
beiden Trapezarme 56, 57 durch Drehung des Zahnsektors S5 verschwenkt werden, klemmen
sich die ovalen Nietköpfe 6o in den Längsrinnen der Trapezarme, und hierdurch werden
die Klemmschieber 61- auf den Trapezarmen festgeklemmt: Das Katheternlineal35 hat
zwei in einer Flucht liegende Nasen 354 (Fig. 5 und i i), welche in Einschnitte
34b (Fig: 14) des Parallellineals 34 eingreifen, Durch die .übertragene Drehbewegung
des Einstellknopfes 49 werden die Nasen 35a aus den Aussparungen 34b des Parallellineals
34 herausgedrückt, wobei der in einem Längsschlitz des Kathetenlineals 35 sich bewegende
Einklinkhebel 36 (F'ig. 13) in der Aussparung 28a- (Fig. 18) des Mitnehmerstückes
28 hängenbleibt. Bei-dieser Verschiebung des Kathetenlineals bewirkt der Stift 35e
(Fig. 1i), däß der Einklinkhebel 36, welcher an einem.Stift 3-5b mittels Längsschlitz
geführt ist, mit seiner Nase vom. Mitnehmer 28 abgehoben wird. Am Parallellineal
34 ist ein Klemmstück 70 (Fig. 14 und 16) gelagert. Sobald-die Auflauffläche A (Fig.
iz) des Käthetenlineals 35 sich entfernt, drückt die am Lineal 34 befestigte Feder
71 (Fig. 14) das Klemmstück 70 zwischen das Lineal 34 und die Platte 17 und
legt das erstere, 34, gegen letztere, 17, fest an, so daß das Lineal 34 sich nicht
verschieben kann. Beim Rücklauf des Kathetenlineals 35 stößt der Einklinkhebel 36@am
Parallellineal 34 mit seinem unteren Ende auf und wird bei der Weiterbewegung durch
die von hinten auf ihn drükkende Feder 72 (Fig. io, 13) wieder in die Ausgangsstellung
gebracht. Wenn jedoch bei ausgeklinktem Hebel 36 das Mitnehmerstück 28 durch
Drehen des Kopfes 21 aus der Einklinkstellung verschoben worden ist, fällt der Einklinkhebel
36 mit seiner Nase in die Nut 29 (Fig. 3), läuft beim Verschieben des Mitnehmerstückes
28 an der geneigten Auflaufflanke desselben auf und wird dann durch die Feder 72
in die Aussparung 28a gedrückt.
-
Das Kathetenlinea135 hat eine schwalbenschwanzförmige Führungsnut
(Fig.9 und 12), in welcher das mit einer Skala und dem Ablesestrich versehene Höhenlineal
62 verschiebbar ruht. Zum Verstellen des Höhenlineals 62 ist im Kathetenlineal 35
auf einem Zapfen 63 (Fig. ii) verschwenkbar ein Schneckenradsektor 64 angeordnet,
welcher mit einer Schnecke 65 in Eingriff steht. Der Sektor 64 hat einen Gabelarm
64a, der einen an -der Rückseite des Höhenlineals 62 befestigten Stift 62b
(Fig. 9) umfaßt, welcher in einem Längsschlitz 35d des Kathetenlineals 35 läuft.
Durch Einstellen aller Skalen auf die Nullstellung wird das Kathetenlineal 35 ganz
nach rechts verschoben, und die Schneckenwelle der Schnecke 65 gelangt in Eingriff
mit einem in der rechten Gehäusewand gelagerten Schlüsselstück 66 (Fig. 5 und 17),
welches mittels eines von außen aufzusetzenden Schlüssels gedreht werden kann.
-
Der in Fig. 7 in Ansicht dargestellte Gehäusedeckel 7 ist in eine
-ringsum laufende Versenkung des Gehäuserandes eingesetzt und auf dem letzteren
festgeschraubt. Die Skalenscheibe 9 des Stellknopfes 4 (Fig. 6 bis 8) ist in dem
Gehäusedeckel versenkt untergebracht und hat auf der Sichtseite eine Vertiefung
zum Einlegen von auswechselbaren Benennungsringen sowie eine am äußeren Rand angebrachte
Teilung, Im Deckel ist ein Schieber 2e eingelassen, welcher nach Lösen der ihn haltenden
.Schraube entfernt werden kann, uni den -Skalenring der Skalenscheibe 9 auswechseln
zu können. Die Skalenscheibe 24 des Stellknopfes 21 ist an ihrem Rand ebenfalls
mit einer Teilung versehen. In gleicher Weise ist auch die Skalenscheibe 5o des
Stellknopfes.49 am Rande mit einer Teilung versehen. Die drei Sehöffnungen für die
Skalenscheiben 9,=24, 5o im Deckel, nämlich 2a, 2b
und 2c, sind
durch Celluloidfenster mit Markierungsstrichen abgeschlossen. Das Ablesefenster
der Öffnung 2d ist von unten in den Deckel 2 eingelassen und mittels des von der
Rückseite her befestigten Lineals 67 befestigt (Fig. 2). Dieses Ablesefenster 2d
ist mit einer Teilung 68 von i bis 5o versehen. In der Mitte der Höhe des Fensters
ist über die ganze Länge eine Markierungslinie 2e angebracht, an welcher die Höhe
abgelesen werden kann.
-
Die durch das Ablesefenster 2C sichtbare Skala des Höhenlineals 62
hat in der Mitte eine Markierungslinie 62a (Fig. 7), an welcher die Entfernung
auf der über der Öffnung 2° befindlichen Skala abgelesen wird.
-
Zur Erklärung der Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung mögen
die beiden Diagramme Fig. 21 und 22 dienen.
-
Den Einstellvorgang in der Einrichtung zeigt das Diagramm Fig. 21.
Hier ist A der Drehpunkt des Parallelogramms, A-B die Hypotenuse, H die dem
Winkel a gegenüberliegende Kathete (Höhenskala 62), D die dem Winkel a anliegende
Kathete (Entfernungsskala 68), s der Gradbogen für die Höhenwinkel, e-f die verschiebbare
Seite des Parallelogramms. ' Beim Einstellen der Skala S auf einen beliebigen Winkel
dreht sich das Parallelogramm um die Punkte A, und dabei ändert sich die Stellung
der Seite e-f, und die Skalen zeigen an ihrem Schnittpunkte die Distanz bzw. anliegende
Kathete des Dreiecks und die Höhe bzw. gegenüberliegende Kathete an; es ist also
H =Strecke A B X sin a
und D = Strecke A B X cos
a.
-
Im- Diagramm Fig. 22 ist A der -Augenpunkt des Beobachters, 0g die
Objektgröße und Eg die scheinbare Größe, während Vg die Vergleichsgröße ist. D ist
die Entfernung und S die Skalenscheibe des Gerätes. Es ergibt sich hieraus:
Vergleichseinheit im Ausführungsbeispiel = 1/l000. Die Objektgröße und der Augenpunkt
sind verstellbar, und die Verstellung des einen oder andern wird auf der Skala S
angezeigt. Die Objektgröße kann auch mit -einer andern Einheit gemessen werden als
Entfernung und Höhe, z. B. sind bei der praktischen Ausführung des dargestellten
Beispiels 4 ,mm auf der Entfernungs- und Höhenskala gleich i km, während bei der
Objektgröße 0,4 mm i m darstellen.
-
Zur näheren Erläuterung des- Vorganges beim Gebrauch des Gerätes wird
folgendes Beispiel angegeben.
-
Es soll der Standort eines gesichteten Flugzeuges bestimmt werden.
An der jedem Flugzeug eigenen Form erkennt man sofort, um welchen Flugzeugtyp es
sich handelt. Angenommen, es sei eine Fokkermaschine FVII 3 M gesichtet worden.
Die Bedienung stellt nun den Knopf 4 auf das am Fenster 2a auf der Teilung 9 vorgesehene
Kennzeichen an der Ablesemarke ein. Das kann sehr schnell erfolgen, denn die verschiedenen
Flugzeugarten, die für die Beobachtung in Betracht kommen, sind auf der in die Ausdrehung
der Teilscheibe 9 auswechselbar eingelegten Benennungsscheibe an ihren der Größe
entsprechenden Stellungen in Vorder- und Seitenansichtgröße, gegebenenfalls auch
Größe der Schrägansicht eingetragen, abgesehen davon, daß sowieso noch .eine neutrale
Teilung vorgesehen sein kann. Es erfolgt somit die Einstellung ohne Rücksicht auf
Masse gleich auf den Gegenstand hinsichtlich seiner Benennung selbst.
-
Die Bewegung des Knopfes 4 bzw. der Teilscheibe 9 wird durch die Teile
3, 11, 13;i4; 15, i.6,' i8, 18 auf 17, i7a und somit auf das Gleitstück 44 mit Achse
47 übertragen. Bei dieser Bewegung ändert sich dementsprechend der senkrechte Abstand
des Gleitstückes 44 bzw. der Abstand der Achse 47 zum Drehpunkt 37 des gezahnten
Sektorarmes 38, wie das aus Fig. i bis 7 ersichtlich ist.
-
Hat 'man nun auf der in der Optik eines Fernmeßgerätes befindlichen
Teilung das Flugzeug in einer Größe von 2 %o erscheinen sehen, so dreht man zweiter
den Knopf 21. Dadurch wird die Teilscheibe 24 -mittelbar auf diese Größe eingestellt.
Diese Einstellbewegung wird durch die Teile 2o, 22, 25, 28, 2"8a, 36, 3!5 bzw. deren
Nasen 35ä auf 34 und somit auf die Achse 47 und die Gleitstücke 46, 43 und 44 übertragen.
Die Bewegung ändert den seitlichen Abstand der Achse 44 bzw, des Gleitstückes 43
zum Drehpunkt 37 des gezahnten Sektorarmes 38. Das hat eine Schwingung dieses Armes
um- seinen Drehpunkt 37 zur Folge. . Diese Schwingung überträgt sich durch die Zahnung
des Armes auf das Kitzel 39, das durch die Buchse 41 mit der Teilscheibe 4 fest
verbunden ist. Diese beiden eben erwähnten Bewegungen ergeben mechanisch die Hypotenuse
des Dreiecks und somit die Schrägentfernung Auge-Gegenstand,
die
sonst nur durch Berechnung oder Tabellen oder, optisc_ he Instrumente -ermittelt
werden konnte. -Hat man nun weiter-mit Hilfe des Beobachtungsgerätes das Flugzeug
unter einem Winkel von beispielsweise 22° zur Waagerechten .gesehen, so stellt man
den Knopf 49 mit der Teilscheibe 5o auf 22° ein. Diese Bewegung wird durch die Teile
48, 51 und 55 bzw. die Parallelogramme 56 und 57 übertragen, die um Drehpunkte 54
und 58 schwingen. Das durch die Einstellung des Knopfes 21 in Stellung gebrachte
Kathetenlinea135, das gleichzeitig eine Querseite des Parallelogramms bildet, verschiebt
sich dementsprechend nach oben und nach rechts. Auf dem Kathetenlineaal 35 befindet
sich das Teilungslineal 62 mit der Ableselinie 62a für die schräge und waagerechte
Entfernung. Am Ablesefenster 2d, das mit einer Teilung und einer Ableselinie 2e
(vgl. Fig. i) versehen ist, erscheint auf dem Teilungslineal 62, und zwar
über dieser Ableselinie 2e die Maßzahl der Höhe und in dem Schnittpunkt der Ablese-Linie
62a mit der Teilung 68 (vgl. Fig. 5 und 7) die Maßzahl der waagerechten Entfernung,
so daß damit alle wichtigen Daten ohne weiteres zur Verfügung stehen.
-
Die Flughöhe eines Flugzeuges über dem Meer wird bestimmt, indem man
die Teilung 62 durch die Einstellorgane 62b, 64, 65 und 66 auf die Ordinate des
Beobachtungsstandes über dem Meeresspiegel (NA5 einstellt. Es entfällt dann auch
in dem Falle jede zeitraubende undmit der Gefahr des Einschlusses von Fehlern verbundene
Rechnung.