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In einem geschlossenen Gehäuse befindliches elektrisches Meßinstrument
mit austauschbaren Skalenscheiben Die Erfindung bezieht sich auf ein in einem geschlossenen
Gehäuse befindliches elektrisches Meßinstrument mit austauschbaren Skalenscheiben,
bei dem die Skalenscheiben ohne Öffnen des Instrumentengehäuses ausgewechselt werden
können.
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Solche Meßinstrumente sind aus der deutschen Patentschrift 944 324
und aus der USA.-Patentschrift 2 528 640 bekannt.
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Die deutsche Patentschrift beschreibt ein Lichtzeigergalvanometer
mit einer Vielfachskala, die auf der Vorderseite des Gehäuses über einem schmalen
Schlitz desselben in Richtung quer zu ihrer Längsachse verschiebbar und herausnehmbar
angeordnet ist.
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Der Vorteil dieser Skalenanordnung ist einerseits, daß der I,ichtzeiger
je nach der Ouerlage der Vielfachskala nur auf einer der Skalenleitern den Meßwert
anzeigt, und andererseits, daß verschiedene Skalen leicht auswechselbar sind und
der Benutzer sich selber Skalen anfertigen kann.
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Die USA.-I-'atentschrift 2528 640 beschreibt ein Meßinstrument mit
I,ichtzeiger oder materiellem Zeiger, bei dem auf die normale Skalenscheibe auf
der Vorderseite des Instrumentes zusätzlich eine auswechselbare Skalenscheibe solcher
speziellen Art und Farbe aufgelegt werden kann, daß durch sie wenigstens eine der
Skalenleitern der normalen Skalenscheibe unsichtbar gemacht wird.
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Gemäß der Erfindung ist bei einem in einem geschlossenen Gehäuse
befindlichen elektrischen Meßinstrument, bei dem die Skalenscheiben ohne Öffnen
des Instrumentengehäuses ausgewechselt werden können, mindestens der Raum des Gehäuses,
in dem sich der für die Ablesung benötigte Teil des Zeigers bewegt, sowohl an seiner
Vorderseite als auch an der Hinterseite durch einen durchsichtigen Teil der Gehäusewand
abgeschlossen und die jeweils zur Verwendung gelangende Skalenscheibe außen an dem
hinteren durchsichtigen Teil der Gehäusewand angebracht.
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Ein solches Instrument benötigt keine Skalenscheihen besonderer materieller
Beschaffenheit und kann in einfacher Weise mit der jeweils gewünschten Skalenscheibe
ausgestattet werden. Die Anzeige des Instrumentes kann nach Anbringung einer für
einen bestimmten Meßbereich passenden Skala deswegen abgelesen werden, weil diese
Skalenplatte immer durch die beiden hintereinanderliegenden, durchscheinenden Wandteile
des Gehäuses sichtbar ist.
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Die praktische Ausführung des Meßinstrumentes gemäß der Erfindung
kann in verschiedener Weise erfolgen. In der Zeichnung ist beispielsweise eine geeignete
Konstruktion angegeben, bei der als Magnetsystem ein sogenanntes Kernmagnetsystem
Verwendung findet. Ein Kerumagnetsystem nimmt nämlich grundsätzlich wenig Raum in
Anspruch, und es ist dadurch leicht möglich, den erforderlichen Raum für eine gut
sichtbare Unterbringung der Skalenscheibe zu gewinnen. In der Zeichnung zeigt Fig.
1 eine Vorderansicht eines vollständigen Meßinstrumentes, Fig. 2 einen Schnitt längs
der Linie II II in Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht des Instrumentes ohne den vorderen
Teil des Gehäuses, Fig. 4 eine Rückansicht des vollständigen Meßinstrumentes, Fig.
5 eine teilweise längs der Linie V-V in Fig. 1 geschnittene Seitenansicht, Fig.
6 eine perspektivische Rückansicht des Instrumentes, in teilweise auseinandergezogenem
Zustand, Fig. 7 eine Vorderansicht einer Skalenscheibe und Fig. 8 eine Vorderansicht
einer Beschriftungsscheibe für die Vorderseite des Instrumentes.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Gehäuse des Instrumentes
aus einem Vorderteil 1 und einem Hinterteil 2 zusammengesetzt, die beide aus einem
durchsichtigen Kunststoff, z. B. Polystyrol, bestehen. Die beiden Gehäuseteile 1
und 2 passen ineinander (Fig. 6) und sind längs ihrer Ränder dauerhaft miteinander
verbunden, z.B. durch Schweißen oder Kleben. Der
hintere Gehäuseteil
2 ist mit einer Erweiterung 3 zur Aufnahme des Meßsystems 4 mit dem Zeiger 15 versehen,
über deren offene Seite sich eine Brücke 5 (Fig. 3) erstreckt, die das Meßsystem
trägt.
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Der hintere Gehäuseteil 2 ist auf seiner Rückseite mit einer Einsenkung
6 (Fig. 6) versehen, in die eine Skalenscheibe 7 eingelegt werden kann. Diese Skalenscheibe
trägt auf ihrer Vorderseite eine Skalenteilung 8. Wenn die Skalenscheibe 7 in die
Einsenkung 6 eingesetzt ist, so ist ihre Skalenteilung 8 von der Vorderseite des
Instrumentes her durch die beiden durchsichtigen Gehäuseteile 1 und 2 hindurch sichtbar.
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Um Parallaxerscheinungen beim Ablesen zu vermeiden, empfiehlt es sich,
den hinteren durchsichtigen Wandteil des Gehäuses möglichst dünn und die Entfernung
zwischen dem Zeiger 15 und der Skalenplatte 7 klein zu halten.
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Gemäß Fig. 5 ist der hintere Gehäuseteil 2 an zwei Stellen mit einer
Hülse 9 versehen, während der vordere Gehäuseteil 1 an zwei entsprechenden Stellen
je eine etwas längere Hülse 10 trägt. Wenn die beiden Gehäuseteile 1 und 2 ineinandergesetzt
sind, wie dies in Fig. 6 veranschaulicht ist, ragen die Enden der längeren Hülsen
10 über die Hinterseite des Gehäuseteils 2 vor. An den Stellen dieser Hülsen 10
sind in der Skalenscheibe 7 zwei Löcher 11 mit einem etwas größeren Durchmesser
als die Hülsen 10 vorgesehen.
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Durch jedes Paar der gleichachsigen Hülsen 9 und 10 kann eine Schraube
12 gesteckt werden, wobei diese Schrauben zum Befestigen des Instruments an einer
Wand oder Platte 13 dienen (Fig. 5). Die Schrauben 12 lassen sich gleichzeitig dazu
benutzen, eine auf die Vorderseite des Instrumentes gelegte Beschriftungsscheibe
14 festzuhalten (Fig. 8), auf der -die Maßeinheit angegeben ist, in der bei Verwendung
einer bestimmten Skalenscheibe und eines entsprechenden Reihen- oder Parallelwiderstandes
mit dem Instrument gemessen wird.
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Wenn man auf einen anderen Meßbereich übergehen will, braucht man
nur die beiden Schrauben 12 zu lösen und die Skalenscheibe 7 sowie die dazugehörige
Beschriftungsscheibe 8 gegen eine andere Skalenscheibe und Beschriftungsscheibe
auszutauschen. Dabei werden die beiden Gehäuseteile 1 und 2 nicht voneinander getrennt,
so daß das Meßsystem vollkommen unberührt bIeibt und keine Gefahr besteht, daß es
beschädigt wird.
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Die Skalenscheibe 7 wird in der vorgeschriebenen Lage dadurch festgehalten,
daß ihre Gestalt genau gleich derjenigen der Einsenkung 6 im hinteren Gehäuseteil
2 ist. Hierdurch erzielt man unter allen Umständen eine richtige Anzeige des gemessenen
Strom-oder Spannungswertes. Natürlich kann die richtige Lage der Skalenplatte 7
auch mit anderen Paß mi tteln erreicht werden, z. B. durch Verwendung der aus dem
hinteren Gehäuseteil 2 vorstehenden Enden der Hülsen 10. Falls die Löcher 11 der
Skalenscheibe 7 genau auf diese Hülsen passen, ist die Lage der Scheibe ebenfalls
eindeutig festgelegt.
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Die zu dem Instrument gehörenden Skalenscheiben brauchen nicht unbedingt
von vornherein mit einer Skalenteilung versehen zu sein; das Anbringen einer passenden
Skala kann auch dem Benutzer überlassen werden.
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Ferner ist es nicht nötig, daß die beiden Gehäuseteile 1 und 2 vollständig
aus durchsichtigem Material bestehen. Sie brauchen nur an den Stellen durchsichtig
zu sein, wo sie nach vorn und nach hinten den Raum im Inneren des Gehäuses begrenzen,
in dem sich bei der
Verwendung des instrumentes der für die Ablesung benötigte Teil
des Zeigers 15 bewegt.
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In der Zeichnung ist unterstellt, daß als Magnet system 4 ein Kernmagnetsystem
verwendet wird. Ein solches an sich bekanntes Drehspulsystem, das z. B. in einer
Ausführungsform im »Archiv für Techn.
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Messen«, T 721-9, Juni 1948, beschrieben ist, hat den Vorteil, daß
es nur sehr wenig Raum beansprucht, so daß für die Unterbringung des Meßsystems
eine kleine Erweiterung 3 des hinteren Gehäuseteiles 2 ausreicht.
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Dann steht oberhalb, unterhalb und/oder seitlich vom Meßsystem ohne
weiteres der erforderliche Raum für die Skalenscheibe 7 zur Verfügung.
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Zweckmäßigerweise wird als Meßsystem wegen seiner räumlichen Kleinheit
ein Kernmagnetsystem verwendet. Die Erfindung ist jedoch an sich nicht an irgendein
besonderes Meß system gebunden. Außer Drehspulsystemen lassen sich auch beliebige
andere Systeme verwenden.
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Die auf der Bescbriftungsscheibe 14 angebrachte Angabe der gemessenen
Meßgröße bzw. Maßeinheit kann, falls erwünscht, auch auf der Skalenscheibe 7 angebracht
werden. In diesem Fall ist die Beschriftungsscheibe unter Umständen ganz entbehrlich.
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Die Erfindung ist auch nicht auf das in der Zeichnung dargestellte
Instrument mit einem Ausschlagwinkel von etwa 900 beschränkt; sie kann vielmehr
auch auf Instrumente mit einem kleineren oder einem größeren, sogar einem wesentlich
größeren Ausschlagwinkel, z. B. einem solchen von etwa 270.0, angewendet werden.
Im letzterwähnten Fall kann es erwünscht sein, ein etwas anders geformtes, z.B.
quadratisches oder rundes Gehäuse zu verwenden und die Erweite rung 3 ungefähr in
der Mitte des hinteren Gehäuse teiles 2 anzuordnen.
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PATENTANSPRVCHE 1. In einem geschlossenen Gehäuse befindliches elektrisches
Meßinstrument mit austauschbaren Skalenscheiben, bei dem die Skalenscheiben ohne
Öffnen des Instrumentengehäuses ausgewechselt werden können, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der Raum des Gehäuses, in dem sich der für die Ablesung benötigte
Teil des Zeigers bewegt, sowohl an seiner Vorderseite als auch an der Hinterseite
durch einen durchsichtigen Teil der Gehäusewand abgeschlossen ist und daß die jeweils
zur Verwendung gelangende Skalenscheibe außen an dem hinteren durchsichtigen Teil
der Gehäusewand angeordnet ist.