DE1247014B - Spritzgussmassen aus einem Butadien-Styrol- und einem teilweise aufgepfropften Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat - Google Patents

Spritzgussmassen aus einem Butadien-Styrol- und einem teilweise aufgepfropften Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat

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DE1247014B
DE1247014B DEU5823A DEU0005823A DE1247014B DE 1247014 B DE1247014 B DE 1247014B DE U5823 A DEU5823 A DE U5823A DE U0005823 A DEU0005823 A DE U0005823A DE 1247014 B DE1247014 B DE 1247014B
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United States Rubber Co
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1 247 014
Aktenzeichen: U 5823 IV c/39 b
Anmeldetag: 9. Dezember 1958
Auslegetag: 10. August 1967
Obwohl sich kautschukartige Kunststoffe einschließlich der Pfropfpolymerisate für viele Zwecke sehr bewährt haben, so leiden sie doch insbesondere an einem sehr entscheidenden Mangel. Ihre im allgemeinen hohe Schlagzähigkeit, Härte und Festigkeit führen nämlich zu Schwierigkeiten, wenn man sie durch Spritzguß formen will. Diese Schwierigkeiten haben bisher eine breitere Anwendung dieser Materialien verhindert.
Der Hauptgrund, weshalb diese kautschukartigen Kunststoffe sich so schlecht durch Spritzguß formen lassen, besteht darin, daß sie nicht leicht genug fließen, um bei hinreichend tiefen Temperaturen (so daß keine Zersetzung der Materialien eintritt) komplizierte Formen vollkommen zu füllen. Bei den üblichen kautschukartigen Kunststoffen ist die Eigenschaft, leicht zu fließen, mit einer großen Festigkeit, Widerstandsfähigkeit und hoher Schlagzähigkeit unvereinbar gewesen. Die bisher bekannten Materialien eigneten sich entweder nicht für das Spritzgußverfahren, oder aber sie waren nicht widerstandsfähig genug und hatten keine so hohe Schlagzähigkeit, wie es für viele Anwendungsgebiete erforderlich ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine verbesserte widerstandsfähige, harte, plastische Masse von hoher Schlagzähigkeit zu schaffen, die leicht sowohl durch Spritzguß als auch in anderer Weise geformt oder verarbeitet werden kann. Erfindungsgegenstand sind Spritzgußmassen aus A) 10 bis 40 Gewichtsprozent eines Emulsionspolymerisats, das mindestens 95 Gewichtsprozent Butadien und höchstens 5 Gewichtsprozent Styrol enthält, und B) 90 bis 60 Gewichtsprozent eines Emulsionspolymerisats aus 25 bis 90 Gewichtsprozent Styrol und 75 bis 10 Gewichtsprozent Acrylnitril, von dem mindestens 5°/o auf das kautschukartige Polymerisat A) aufgepfropft worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung, natürliches Pflanzenharz enthalten, das aus über 80°/o Abietinsäure oder deren Isomeren, die hydriert, dimerisiert oder verestert sein können, besteht. Überraschenderweise lassen sich die erfindungsgemäßen Formmassen dank ihrer deutlich verbesserten Fließeigenschaften sehr leicht durch Spritzen formen. Die erfindungsgemäßen Spritzgußmassen besitzen weiterhin höchst überraschend die hohe Schlagzähigkeit, Zähigkeit und weitgehend die Härte und Festigkeit des Kautschuk-Kunstharzmaterials, so daß sie zu vielseitig verwendbaren, widerstandsfähigen Gegenständen verarbeitet werden können. Dies steht im Gegensatz zu den Ergebnissen, die man durch Mischen ähnlicher Mengen Pflanzenharz mit anderen Kau-Spritzgußmassen aus einem Butadien-Styrol- und einem teilweise aufgepfropften
Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat
Anmelder:
United States Rubber Company,
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder,
Patentanwalt, München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
Als Erfinder benannt:
Mortimer Stafford Thompson,
North Woodbury, Conn. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 8. Januar 1958
tschuk-Kunstharzmaterialien, einschließlich anderer Pfropfpolymerisate, erhält.
Die Zugabe von Substanzen, die Abietinsäure enthalten, als Weichmacher zu Kunststoffen ist bekannt. Nach der französischen Patentschrift 987 990 werden zu Polystyrol Abietinsäure oder Ester der Abietinsäure als Weichmacher gegeben. Hierdurch wird, wie bei Weichmachern üblich, die Schlagzähigkeit der Massen verbessert. Sie erhalten bei normalen Temperaturen eine Weichheit, und die guten· elektrischen Eigenschaften des reinen Polystyrols bleiben erhalten.
Nach der USA.-Patentschrift 2 563 483 werden Ester eines Phenols mit ungesättigten Fettsäuren, unter anderem auch mit Abietinsäure, als Weichmacher für Vinylchloridharze verwendet. Auch hier haben diese Verbindungen die übliche Funktion von Weichmachern, also vor allem; Verbesserungen der Schlagzähigkeit.
Das erfindungsgemäß verwendete Pflanzenharz, das über 80% Abietinsäure enthält, hat jedoch nicht die Wirkung eines Weichmachers. Das Pfropfpolymerisat bleibt zäh, fest und hart und verliert nicht seine hohe Schlagfestigkeit. Unerwarteterweise werden aber durch die Zugabe die Fließeigenschaften in der Menge ver-
709 620/594
bessert, so daß das Pfropfpolymerisat nunmehr als In den folgenden Beispielen sind alle Teile gewichts-
Spritzgußmasse verarbeitet werden kann. Diese Wir- mäßig angegeben.
kung ist ganz unerwartet und war aus der Wirkung
der abietinsäurehaltigen Substanzen auf Kunstharz Herstellung der Ausgangsprodukte
nicht vorauszusehen. 5 a) Herstellung des Kautschuklatex
Das kautschukartige Polymerisat A) besteht bevorzugt ausschließlich aus Polybutadien. Wenigstens
etwa 5°/o des Polymerisats B) müssen durch Polymeri- Folgende Zusammensetzung wurde bei einer Tem-
sation des Styrols und Acrylnitrilmonomeren zusam- peratur von etwa 650C unter Rühren polymerisiert,
men in Mischung mit einem vorher zubereiteten Latex io bis eine Umsetzung von 70 bis 90°/0 erreicht war.
des synthetischen Kautschuks hergestellt sein. Bis zu Teüe
100 % des Styrol-Acrylnitril-Anteils können so in dem Wasser 180
Kautschuklatex polymerisiert werden. Wenn weniger Kaliumoleat 5
als der gesamte Styrol-Acrylnitril-Anteil in dem Kau- Kaliumhydroxyd 0,25
tschuklatex polymerisiert wurde, kann das übrigeis Kaliumpersulfat 02
Styrol-Acrylnitril-Polymerisat in Latexform mit dem Opmi^hte tertiär,- AIWl
τ, ι ι.ιι,· -r*i «j. -Ii VJCllIlöVllLCj ICl LIaIC /A-IJVyI
Latex des kautschukartigen Polymerisats gemischt (r r H r ν „,pri^m-anf» n ?< >
werden, auf welchen ein Teil des Polystyrol—Acryl- Butadien 100
nitrils durch Polymerisation aufgepfropft ist. Die
gemischten Latices werden sodann koaguliert. Auch 20 .
kann, wenn weniger als der gesamte Anteil an Styrol P? erhaltene Latex enthielt etwa 58% Polybuta-
und Acrylnitril in der endgültigen Kunststoffmischung dienkautscnuk.
in dem Latex des synthetischen Kautschuks polymeri-
siert ist, das übrige Styrol-Acrylnitril-Polymerisat in
trockener Form gewonnen und auf einer Mühle oder 25 Die oben angegebene Herstellung wurde unter Verin einem Innenmischer mit dem getrockneten synthe- Wendung von 5 Teilen Styrol und 95 Teilen Butadien tischen Kautschuk gemischt werden, welcher aus dem an Stelle von Butadien allein wiederholt.
Latex nach der Pfropfpolymerisation gewonnen wurde.
Das Verhältnis von Styrol zu Acrylnitril in der Emul-
sion, die zur Herstellung des separaten Kunstharzes 30
diente, kann dasselbe sein, oder es kann von dem Ver- I B wurde unter Verwendung von «-Methylstyrol
hältnis des Styrols zu Acrylnitril in der Mischung, an Stelle von Styrol wiederholt.
welche in dem Latex des synthetischen Kautschuks
polymerisiert wurde, verschieden sein, vorausgesetzt,
daß man innerhalb der angegebenen Größenordnung 35 b) Herstellung des Pfropfpolymerisats
von 25 bis 90% Styrol und entsprechend 75 bis 10%
Acrylnitril bleibt. Das zur Herstellung des synthe-
tischen Kautschuks und/oder des Kunstharzes ver- Der Kautschuklatex IA wurde zur Herstellung
wendete Styrol ist vorzugsweise unsubstituiertes Styrol eines Pfropfpolymerisats durch Mischen nach folgenselbst, d. h. Vinylbenzol, obwohl entsprechende Ver- 40 der Anweisung hergestellt.
bindungen substituierte Styrole, besonders Methyl- Tejle
styrole wie «-Methylstyrol oder kernsubstituierte Polybutadienlatex IA 80
Methylstyrole, zum Teil oder ganz das unsubstituierte Wasser 250
Styrol ersetzen können. Kaliumpersulfat''.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 0,7
Die Herstellung des Latex aus Polybutadien- oder 45 Natriumhydroxyd 015
Butadien-Styrol-Mischpolymerkautschuk, der zur Herstellung des Pfropf polymers dient, ist allgemein Die Temperatur der Mischung wurde auf 50° C bekannt und ist nicht Gegenstand der vorliegenden erhöht und 0,07 Teile Natriumbisulfat zugesetzt. Im Erfindung. Auch die Herstellung des Styrol-Acryl- Verlauf von 6 Stunden wurden dann der Mischung nitril-Kunstharzes ist bekannt und ist nicht Gegen- 50 unter Rühren kontinuierlich zugesetzt: eine wäßrige stand der Erfindung. Ebenso wird das Pfropfpolymere Lösung von 0,2 Teilen Natriumhydroxyd und 2 Teilen durch Emulsionspolymerisation nach Verfahren her- Natriumharzseife und eine Mischung von 30 Teilen gestellt, welche für das Aufpfropfen eines Kunstharzes Styrol und 17,5 Teilen Acrylnitril. Es wurde bei einer auf einen synthetischen Kautschuk bekannt und eben- Temperatur von 50° C 4 Stunden lang weitergerührt, falls nicht Teil der Erfindung sind. 55 wonach die Umwandlung 85% betrug. Der erhaltene
Das erfindungsgemäß verwendete Pflanzenharz kann Latex wurde mit Calciumchlorid koaguliert und das gewöhnliches, natürliches, von Fichten ausgeschie- Koagulat getrocknet. Das Produkt enthielt 46 Teile denes Harz sein. Es ist zu über 80 % aus isomeren Harz und 54 Teile Kautschuk. Formen der Abietinsäure zusammengesetzt, die hydriert, dimerisiert oder verestert sein können. Alle 60
diese pflanzlichen Harze sind bekannt und im Handel
leicht erhältlich. IIA wurde unter Verwendung der Kautschukarten
Wahlweise können übliche Zusätze in der Mischung I B oder I C wiederholt, enthalten sein, wie z. B. Antioxydationsmittel, Pigmente, Füllmittel, Mittel, welche das Herausbringen 65
aus der Form oder das Bearbeiten erleichtern oder ^
das Fließverhalten verbessern, oder geringere Anteile IIA oder II B wurden unter Verwendung von
an anderen Kautschukarten oder Kunstharzen. «-Methylstyrol an Stelle von Styrol wiederholt.
c) Herstellung des Styrol-Acrylnitril-Polymerisats
Folgende Zusammenstellung wurde 4 Stunden lang bei 5O0C gerührt,wobei sich eine 100°/0ige Umwandlung ergab.
Teile
Ac vlnitrii 30
Wasser 200
Emulgiermittel
(z. B. Alkylarylsulfonat) 2
Kaliumpersuliat 0,3
Natriumbisulfit 0 01
Gemischte tertiäre Alkyl '
TC C C Vmerkaptane . 0 35
(Das Emulgierungsmittel ist bekannt und bildet keinen Teil der Erfindung. Es kann jedes übliche Emulgierungsmittel verwendet werden.) Der Latex wurde mit Calciumchlorid koaguliert und getrocknet.
Das Vorangehende wurde unter Verwendung von «-Methylstyrol an Stelle von Styrol wiederholt.
Beispiel 1
Durch Mischen einer vorgemischten Mischung von Pfropfpolymerisat IIA, von zusätzlichem Styrol-Acrylnitril-Harz ΠΙΑ und pulverisiertem, hydriertem Pfianzenharz in einer heißen Mühle wurden sieben verschiedene Mischungen hergestellt. Die Mühle wurde auf 16O0C erhitzt, die Materialien geschmolzen und 10 Minuten lang gemischt. Die verwendeten Bedingungen sind in Tabelle I angegeben.
Durch Spritzguß wurden Versuchsproben unter Verwendung einer 113 g »Reed-Prenticee-Gießmaschine in Form von Stangen hergestellt. Die Gießtemperatur betrug 2160C (die Plastifizierungstemperatur betrug etwa 232°c
*?ie Versuchsproben wurden physikalischen Untersuchungsverfahren unterworfen und zwar wurden entsprechend der ASTM Standard Vorschrift folgende Versuche durchgeführt: Charpy-Schlagzahigkeit ohne Kerbe' Izod-Schlagzähigkeit mit Kerbe, Zugfestigkeit und Bruchdehnung, Rockwell-Härte und Formbeständigkeit in der Wärme. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
»Mindestgießdruck« ist der Druck, wie er auf der
ao Gießmaschine als gerade notwendig zum Füllen der Form unter Standardbedingungen der Temperatur und des Kreislaufes abgelesen wurde. Je geringer dieser Wert ist, um so besser ist die plastische Verformung.
Die »Mooney«-Härte bei 2040C wird mittels des Fließtestes bestimmt, bei der der Widerstand gegen eine Scherbeanspruchung bei Gießtemperaturen gemessen wird. Als Vorrichtung wurde dabei das Mooney-Prüfgerät verwendet, welches in der Kautschukindustrie zur Messung dieses Effektes weitgehend Verwendung findet. Je geringer dieser Wert ist, um so besser sind die Fließeigenschaften.
Tabelle I
Einfluß von Pflanzenharz auf die physikalischen Eigenschaften von Styrol-Acrylnitril-Polybutadien-Pfropfpolymerisat
1*) 2 I 3*) j 4 5 Misct
6*)
lung
7
8 9*) 10 11*) 12
Styrol-Acrylnitril
(70 : 30)-Harz III
35 35 50 50 50 60 60 60 70 70 80 80
Polybutadien(54)-Styrol-Acryl-
nitril, Pfropfpolymerisat II ...
65 65 50 50 50 40 40 40 30 30 20 20
Hydriertes Pflanzenharz
(»Staybelite«)
0 20 0 20 40 0 20 40 0 20 0 20
Mooney-Härte bei 2040C 55 33 50 22 13 39 20 12 35 28
Mindestgießdruck, kg/cm2 60 33 56 33 20 54 30 19 42 25 35 24
Izod-Kerbschlagzähigkeit bei
Raumtemperatur, cm kg/cm..
46,5 48,2 52,4 51,9 41,7 43,9 43,9 36,4 25,1 31,5 13,9 13,9
Zugfestigkeit, kg/cm2 295 229 373 326 252 433 360 281 496 440 583 506
Bruchdehnung, °/n 85 110 63 108 125 60 40 98 10 18 13 10
Rockwell-Härte, »R«-Skala 81 52 91 71 58 99 89 65 108 99 112 105
Wärmeverformungstemperatur,
0C
69 74 81 76 65 91 84 80 98 75 88 80
*) Vergleichsversuch
Wie aus Tabelle I zu entnehmen ist, enthielten die Mischungen 1, 3, 6, 9 und 11 kein hydriertes Pflanzenharz und betreffen nicht die Erfindung. Die Mischungen 2, 4, 5, 7, 8, 10 und 12, welche alle 20 oder 40 Teile hydriertes Pflanzenharz auf 100 Teile des Kunststoffes enthalten, entsprechen dem Verfahren der Erfindung.
Es ist ersichtlich, daß die Mischungen, welche kein hydriertes Pflanzenharz enthalten, in allen Fällen einen außerordentlich hohen Mindestgießdruck erforderten, woraus sich ergibt, daß sie für komplizierte Spritzgußverfahren völlig unzufriedenstellend wären, weil das Material die Form nicht richtig ausfüllen
würde. In allen Fällen, in welchen die Mischungen kein hydriertes Pflanzenharz enthielten, betrug der Mindestgießdruck 35 kg/cm2 oder mehr, was unbefriedigend ist. Die schlechtesten Mischungen in dieser Hinsicht waren solche, die den höchsten Anteil an Pfropfpolymerisat enthielten. Andererseits ist ersichtlich, daß die Mischungen, die gemäß der Erfindung einen Gehalt an hydriertem Pflanzenharz enthielten, in allen Fällen merklich geringere Mindestgießdrucke benötigen als die üblichen Mischungen. Die Mischungen nach der Erfindung hatten Mindestgießdrucke von 33 kg/cm2 oder weniger. Daraus ergibt sich, daß die Mischungen völlig zufriedenstellend für Spritzgußverfahren mit hohen Geschwindigkeiten sind, weil das Material leicht in die Form fließt, die Form genau ausfüllt und sich gut verbindet. Aus der Tabelle I ergibt sich auch, daß die Mischungen gemäß der Erfindung die erwünschte hohe Schlagzähigkeit behielten. Hierauf heruht die Besonderheit der Erfindung. So soll betont werden, daß die Izod-Kerbschlagzähigkeit im ganzen Konzentrationsbereich, in welchem der Kautschukgehalt variiert werden kann, erhalten blieb. Die erfindungsgemäßen Formmassen bewähren sich besonders beim Spritzguß komplizierter Teile. Die Mischungen j ohne Pflanzenharz würden viel höhere Temperaturen erfordern, um eine verzweigte Form für den Spritzguß vollständig auszufüllen. Diese übermäßige Hitze würde das plastische Mittel thermisch so entwerten, daß es nicht die mit einer guten Zähigkeit verbundenen Eigenschaften behalten würde. Im Gegensatz hierzu erfordern die erfindungsgemäßen Pflanzenharz enthaltenden Formmassen nicht so stark erhöhte Temperaturen zur Erreichung der für die Füllung komplizierter Formen erforderlichen Fließfähigkeit. Diese Mischungen behalten im wesentlichen die ihnen eigene Zähigkeit. Aus Tabelle I ist zu erkennen, daß die vorteilhafte hohe Zugfestigkeit der Mischungen der Erfindung erhalten bleibt. Die Bruchdehnung der Mischungen der Erfindung, welche ebenfalls die Zähigkeit ausweist, ist gewöhnlich ebenso hoch oder noch höher als die der Kontrollmischungen wobei sich Ausnahmen in den Grenzwerten ergeben können, welche auf der verfahrensbedingten Schwierigkeit beruhen, die Ergebnisse dieses Testes übereinstimmend zu reproduzieren). Es ist auch zu ersehen, daß die Härte und Wärmeverformungstemperatur der erfindungsgemäßen Formmassen gut innerhalb der für feste, plastische Mittel mit hoher Hitzebeständigkeit geforderten Grenzen bleiben. Wird den Formmassen mit den geringsten Fließeigenschaften (d. h. mit dem höchsten Kautschukgehalt) Pflanzenharz zugesetzt, wird die Wärmeverformungstemperatur in der Tat wirksam verbessert, da wegen der besseren Fließeigenschaften des Materials geringere Gußspannungen auftreten. Die Wärmeverformungstemperatur ist schwierig zu messen. Eine große Zahl von Versuchen hat jedoch das oben Ausgeführte bestätigt.
IB
Beispiel 1 A wurde wiederholt unter Verwendung der Pfropfpolymerisate II B oder II C und/oder der Polymerisate III B an Stelle des Pfropfpolymerisats IIA und des Polymerisats ΠΙΑ, wobei ähnliche Ergebnisse erzielt wurden.
Beispiel2
Beispiel 1 wurde wiederholt, und zwar mit der Ausnahme, daß an Stelle des hydrierten Pflanzenharzes in zwei getrennten Mischungen (14 und 15) zwei andere Pflanzenharzderivate verwendet wurden. Die mit 13 bezeichnete Mischung betrifft einen Vergleichsversuch ohne Pflanzenharz oder Pflanzenharzderivat.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt. Tabelle II zeigt, daß mit diesen Mitteln die hohe Schlagzähigkeit erhalten blieb. Verglichen mit den Mischungen, die mit dem hydrierten Pflanzenharz versetzt waren, wurden sogar noch bessere Eigenschaften bezüglich der Härte und der Formbeständigkeit in der Wärme erreicht.
Tabelle II
Einfluß von Pflanzenharzderivaten auf die physikalischen Eigenschaften von Styrol-Acrylnitril-Polybutadien-Pfropfpolymerisaten.
Kunstharz ΠΙΑ 13 Mischung 5 35 15
20 Pfropf polymerisat IIA 35 14 65 35
Dimerisat-Pflanzenharz 65 30 65
Pentaerythritester des
25 Pflanzenharzes
Mooney-Härte bei 2040C 23 30
Mindestgießdruck, kg/cm2 55 31 25
Izod-Kerbschlagzähigkeit, 60 32
30 cm kg/cm . . 39,0
Zugfestigkeit, kg/cm2 .. .... 46, 267 31,0
Bruchdehnung, °/0 0Q5 35 266
Rockwell-Härte, »R «-Skala 85 74 40
35 Wärmeverformungstemperatur, 81 67
0C 70
69 70
Beispiel 3
Das harzartige Mischpolymerisat III B (oc-Methylstyrol—Acrylnitril, 70: 30) wurde mit dem Pfropfpolymerisat II (Styrol—Acrylnitril auf Polybutadien, 50: 50) in den Verhältnissen, die in der folgenden Tabelle III angegeben sind, gemischt. Eine erfindungsgemäß hergestellte Mischung enthielt 20 Teile hydriertes Pflanzenharz, während eine Vergleichmischung kein Harz enthielt. Die Eigenschsften dieser Mischungen sind vergleichsweise in Tabelle III angegeben.
Tabelle III Misc
A
iiung
B
55 60 60
Polymerisat III B (enthaltend
öc-Methylstyrol)
40 40
60 Pfropfpolymerisat II 20
Hydriertes Pflanzenharz 64(1) 44(2)
Mindestgießdruck, kg/cm2 32,1 38,5
65 Izod-Kerbschlagzähigkeit bei
Raumtemperatur, cm kg/cm..
106 99
Rockwell-Härte, »R«-Skala ....
Fußnoten siehe am Schluß der Tabelle
Tabelle III (Fortsetzung)
Zugfestigkeit, kg/cm2 .
Bruchdehnung, °/o
Biegefestigkeit, kg/cm2
Biegemodul, kg/cm2 ..
Wärmeverformungstemperatur,
0C
Wärmeverformung,
spannungsfrei gemacht, (°C)
Mischung A B
498 58 787 0,26
100 101
428 33 640 0,20
90 98
10
(1) Zylindertemperatur 243°C; Formtemperatur 80°C.
(2) Zylindertemperatur 2320C; Formtemperatur 60°C. Unter Anwendung der gleichen Bedingungen wie bei Mischung A betrüge ihr Mindestgießdruck etwa 37 kg/cm2.
Der Einfluß des Pflanzenharzes oder seiner Derivate auf das hier verwendete plastische Pfropfpolymerisat ist überraschend, wie sich aus der Tatsache ergibt, daß bei plastischen Mischungen anderer Pfropfpolymerisate der Zusatz von Pfianzenharz oder Pflanzenharzderivaten zu einer Erniedrigung der Schlagzähigkeit führt. Es wird auch betont, daß die mit der vorliegenden Erfindung erreichten Ergebnisse nicht durch Ersatz des Pflanzenharzes oder seiner Derivate durch Weichmachern oder Plastifizierungsmittel erzielt werden können, da die letzteren, wenn sie in zur Verbesserung der Eigenschaften für den Spritzguß genügenden Mengen verwendet werden, die Zähigkeit, Festigkeit und hohe Schlagzähigkeit der plastischen Kautschukarten des Pfropfpolymerisats zerstören.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Spritzgußmassen aus A) 10 bis 40 Gewichtsprozent eines Emulsionspolymerisats, das mindestens 95 Gewichtsprozent Butadien und höchstens 5 Gewichtsprozent Styrol enthält, und B) 90 bis 60 Gewichtsprozent eines Emulsionspolymerisats aus 25 bis 90 Gewichtsprozent Styrol und 75 bis 10 Gewichtsprozent Acrylnitril, von dem mindestens 5% auf das kautschukartige Polymerisat A) aufgepfropft worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung, natürliches Pfianzenharz enthalten, das aus über 80% Abietinsäure oder deren Isomeren, die hydriert, dimerisiert oder verestert sein können, besteht.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Französische Patentschrift Nr. 987 990;
    USA.-Patentschriften Nr. 2 563 485, 2 802 808.
    709 620/594 7. 67 © Bundesdruckerei Berlin
DEU5823A 1958-01-08 1958-12-09 Spritzgussmassen aus einem Butadien-Styrol- und einem teilweise aufgepfropften Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat Pending DE1247014B (de)

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