DE2307270C3 - Polyvinylchlorid enthaltende thermoplastische Massen - Google Patents
Polyvinylchlorid enthaltende thermoplastische MassenInfo
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Description
(a) 25 bis 75 Gewichtsprozent Butadien,
(b) 10 bis 50 Gewichtsprozent Styrol,
(c) 5 bis 40 Gewichtsprozent Methylmethacrylat sowie gegebenenfalls
(d) bis 10 Gewichtsprozent einer weiteren mischpolymerisierbaren, monomeren Verbindung,
in
Ii
dadurch gekennzeichnet, daß das in der Masse als Komponente (B) enthaltene Pfropfmischpolymerisat
durch Anlagerung eines Alkylmercaptans mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen modifiziert
worden ist
Gegenstand der Erfindung sind Polyvinylchlorid enthaltende thermoplastische Massen mit hoher Schlagfestigkeit
und ausgezeichneter Wetterbeständigkeit
Bis jetzt sind zahlreiche Verfahren bekanntgeworden, nach denen die Schlagfestigkeit von Vinylchloridpolymerisaten
durch Vermischen mit Butadien-Styrol-Methacrylsäuremethylester-Pfropfmischpolymerisaten
(im folgenden kurz als »MBS-Polymerisate« bezeichnet)
oder mit Butadien-Styrol-Acrylnitril-Pfropfmischpolyrc-irisaten
(im folgenden kurz als »ABS-Polymerisate« bezeichnet) verbessert werden kann. Diese Polymerisatzusätze
werden in großem Umfang als Verstärkersubstanzen für Vinylchloridpolymerisate verwendet.
Diese MBS- oder ABS-Polymerisate weisen jedoch den wesentlichen Nachteil einer schlechten Wetterbeständigkeit
auf, die von Natur aus diesen Bestandteilen innewohnt. Wegen dieses Nachteils hat man einzeln
oder in Mischungen zahlreiche Stabilisatoren mitverwendet, wie
2,6-Di-tert.-Butyl-p-kresol,
2,2'-MethyIen-bis-(4-methyl-6-tert.-butyl-phenol), PhenyI-0-naphthyIamin,
N,N'-Di-j3-naphthyl-p-phenylendiamin,
SJ'-Thiodipropionsäure-dilaurylester,
Dioctylzinn-dioctyl-thioglycolat,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenonoder
2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol.
Denncrh konnte mit diesen Stabilisatoren keine
zufriedenstellende Verbesserung bezüglich der Wetterbeständigkeit erreicht werden.
Vorliegender Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Polyvinylchlorid enthaltende thermoplastische
Massen mit einer verbesserten Wetterbeständigkeit zu schaffen, ohne die mit den als Verstärkersubstanzen
oder als die Schlagfestigkeit modifizierende Mittel verwendeten MBS^ und ABS^Pölymerisaten erzielbäfen
guten Eigenschaften aufzugeben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Alkylmercaptane
in bestimmter Weise mitverwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine thermopla>
»tische Masse tut Herstellung schlag- Und wetterfester
Formkörper, bestehend aus
4r>
■in
60
65
(A) 70 bis 97 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und
(B) 3 bis 30 Gewichtsteilen eines Pfropfmischpolymerisats
aus
(a) 25 bis 75 Gewichtsprozent Butadien,
(b) 10 bis 50 Gewichtsprozent Styrol,
(c) 5 bis 40 Gewichtsprozent Methylmethacrylat sowie gegebenenfalls
(d) bis 10 Gewichtsprozent einer weiteren mischpolymerisierbaren, monomeren Verbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß das in der Masse als
Komponente (B) enthaltene Pfropfmischpolymerisat durch Anlagerung eines Alkylmercaptans mit 2 bis
20 Kohlenstoffatomen modifiziert worden ist
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Pfropfmischpolymerisate sind durch Aufpfropfen von Styrol und
Methylmethacrylat auf ein Butadienpolymerisat oder auf ein Mischpolymerisat erhalten wordes, das zum
größeren Teil aus Butadien und zum kleineren Teil aus einem damit mischpolymerisierbaren monoolefinischen
Monomeren gebildet worden ist Man kann auch die MBS-Polymerisate durch Aufpfropfen von Styrol und
Methylmethacrylat auf ein Mischpolymerisat aus Butadien und Styrol oder auch durch Aufpfropfen von
Styrol und Methylmethacrylat auf ein Mischpolymerisat aus Butadien und Methylmethacrylat herstellen. Weiterhin
kann beim erfindungsgemäß verwendeten MBS-Polymerisat ein Teil des Methylmethacrylats, das ein
Bestandteil in den zuvor beschriebenen Polymerisaten ist, durch ein Vinylcyanid-Monomeres ersetzt werden,
beispielsweise Acrylnitril, Methacrylnitril und Äthacrylnitril.
Die erfindungsgemäßen Pfropfmischpolymerisate bestehen aus 25 bis 75 Gewichtsprozent Butadien, aus 10
bis 50 Gewichtsprozent Styrol, aus 5 bis 40 Gewichtsprozent Methylmethacrylat sowie gegebenenfalls bis zu
10 Gewichtsprozent einer weiteren mischpolymerisierbaren, monomeren Verbindung. Ferner können Polymerisationsregler,
Vernetzungsmittel usw. bis zu einem Gesamtmonomerengehalt von 100 Gewichtsprozent
mit vorliegen.
Die Alkylmercaptane enthalten 2 bis 20 Kohlenstoffatome, doch sind Alkylmercaptane mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen
für die Zwecke vorliegender Erfindung besonders bevorzugt Zwar sind derartige Alkylmercaptane
bei der Herstellung von MBS-Polymerisaten allgemein als Polymerisationsregler verwendet worden,
wobei sie entweder vor oder während der Polymerisation zugegeben worden sind, doch ist der größte Teil zu
der Zeit praktisch verbraucht, wenn dw Polymerisation beendet war. Insbesondere wenn das Alkylmercaptan
den. Polymerisationssystem in einer höheren Menge als zur Steuerung ues Polymerisationsgrades erforderlich
ist zugegeben wird, wirft es zahlreiche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf, wie eine Verlängerung der
Polymerisationszeit und eine deutliche Herabsetzung des Polymerisationsgrades. Darüber hinaus kann praktisch
keine Verbesserung bezüglich einer Wetterbeständigkeit bei Formkörpern aus dem Polymerisat beobachtet
werden. Um die Wetterbeständigkeit von Vinylchloridpolymerisäten zu verbessern, muß das Alkylmereaptän
dem Polymerisatlatex nach der Polymerisierung des MBS-Poiymerisäts öder nach einer Homo- oder
Mischpolymerisiefüng des Butadiens zugegeben wep
den. Eine zeitliche Abstimmung für die Zugabe des Mercaptans ist jedoch nicht auf irgendeine besondere
örenze festgelegt.
Weil das Alkylnnercaptan-Molekül an eine DoppeU
bindung beim Butadien angelagert wird, kann dje Höchstmenge des zu verwendenden Alkylmercaptans in
Molen düe gleiche wie die der Butadien-Komponente innerhalb des MBS-Polymerisats sein. Gewöhnlich wird
jedoch das Alkylmercaptan in einer Menge von Vioo bis ϊ
1/2 Mol im Hinblick auf die Molzahl der Butadien-Komponente
verwendet, denn dies liefert zufriedenstellende Ergebnisse und erhöht außerdem die Wirtschaftlichkeit
sowohl des Herstellungsverfahrens als auch des erhaltenen Produkts. in
Die Anlagerung des Alkylmercaptans erfolgt in einem emulgierten Zustand, wobei das Alkylmercaptan, ein
Katalysator, ein Emulgiermittel und Wasser einem Polymerisatlatex zugegeben werden, nachdem das darin
befindliche MBS-Polymerisat polymerisiert oder nach- ι -,
dem das darin befindliche Butadien-homo- oder mischpolymerisiert worden ist. In diesem Fall wird ein
freie Radikale liefernder Katalysator verwendet, wie Azo-bis-nitril-Verbindungen, Persulfate, organische
Peroxide oder Hydroperoxide, in einer Menge von 0 bis 2» 3%. bezogen auf das zugegebene Alkylmercaptan.
Wenn sich der Katalysator jedoch weder im Alkylmercaptan noch in Wasser löst, sondern nur in organischen
Lösungsmitteln, wie Benzol oder Toluol, löslich ist, wird der Katalysator zuerst in einer geringen Menge eines
dieser organischen Lösungsmittel gelöst und dann zum Polymerisatlatex gegeben.
Um die mechanische Stabilität des Polymerisatlatex während der Umsetzung aufrechtzuerhalten, insbesondere
um ein Ausfällen fester Polymerisatteilchen zu jo verhindern und auch, um die Reaktion gleichmäßig ohne
Störungen durchzuführen, wird ein allgemein bekanntes Emulgiermittel, wie eine Fettuäurese.,e, ein Alkylsulfonat
oder ein Alkylarylsuifonat, in einer Menge von 0,1 bis 2 Prozent, bezogen auf das V iS-Polymerisat, r>
mitverwendet Ferner kann eine angemessene Menge Wasser dem Reaktionsgemisch zugegeben werden, um
die Viskosität des Latex zu erniedrigen und die sich bei der Reaktion bildende Wärme abzuleiten, da sich die
Polymerisatkonzentration innerhalb des Latex und dessen Viskosität aufgrund der vorgenannten Zusätze
erhöhen können. Weiterhin wird vorzugsweise eine angemessene Menge eines Antioxidationsmittels zum
System zugesetzt, um das darin gebildete modifizierte M BS- Polymerisat zu stabilisieren. 4
>
Zum Vermischen des durch Zugabe von Alkylmercaptan nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise
erzeugten modifizierten MBS-Polymerisats mit einem Polyvinylchlorid können die bisher bekanntgewordenen
Verfahren angewendet werden, sofern diese r,o
Verfahren für den beabsichtigten Zweck geeignet sind. Zum Beispiel kann das MBS-Polymerisat im emulgierten
Zustand mit einer wäßrigen Suspension des Polyvinylchlorids oder mit einem pulverförmigen
Polyvinylchlorid vermischt werden. Das Gemisch wird v, dann getrocknet. Es ist auch möglich, das durch
Säureausfällung und Koagulierung des modifizierten MBS-Polymerisat-Latex erhaltene Pulver mit einem
Polyvinylchloridpulver trocken zu vermischen. Für ein derartiges trockenes Vermischen der Pulver kann eine (,0
geeignete Vorrichtung, wie ein HenseheUMischer oder
ein Bandmischer, verwendet werden.
Die Menge des einzumischenden modifizierten MBS-Polymerisats in das Polyvinylchlorid kann entsprechend
der beabsichtigten Anwendung bzw. Ver- es
wendung der thermoplastischen Masse variieren. In
Fällen, bei denen eine hohe Schlagfestigkeit gefordert wird, ist es zweckdienlichj 10 bis 30 Gewichtsteile des
modifizierten MBS-Polymerisats mit 90 bis 70 Gewichtsteilen Polyvinylchlorids zu vermischen. In Fällen,
bei denen die entsprechende Beibehaltung der allgemeinen Eigenschaften des Polyvinylchloridharzes, wie
Schlagfestigkeit, Wärmedeformationstemperatur, Zugfestigkeit usw. gefordert wird, bevorzugt man die
Zugabe von 3 bis 10 Gewichtsteilen des modifizierten MBS-Polymerisats zu 97 bis 90 Gewichtsteilen des
Polyvinylchlorids. Je nach Notwendigkeit können weitere Zusätze, wie Hitzestabilisatoren, Fotostabiiisatoren,
Antioxidationsmittel, Schmiermittel, Weichmacher, Füllstoffe und/oder Pigmente den Harzgemischen
zugesetzt werden, um deren Verarbeitbarkeit und Güte zu verbessern.
Die erzeugten erfindungsgemäßen thermoplastischen Massen können nach den üblichen Preßverfahren
verpreßt werden, die bei gewöhnlichen Vmylchloridpolymerisaten
angewendet werden, wie Strangpressen, Formpressen, Spritzgießen, Blasen oder Kalandrieren,
je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck.
Das erfindungsgemäß einsetzbare Polyvinylchlorid kann ein Homopolymerisat von Vinylchlorid oder ein
Mischpolymerisat aus einem größeren Anteil von Vinylchlorid-Monomeren und einem geringeren Anteil
an einem damit mischpolymerisierbaren anderen Monomeren, wie Vinylidenchlorid, Acrylsäureester,
Methacrylsäureester, f ettsäurevinylester, Acrylnitril oder einem Monoolefin, sein.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiele 1 bis 6
(A) Herstellung des MBS-Polymerisats
(A) Herstellung des MBS-Polymerisats
In einem mit einem Rührer ausgerüsteten Autoklav wird eine Beschickung aus 12,5 g Divinylbenzol, 1000 g
Butadien mit einem Gehalt an 1,25 g Cumol-hydroperoxid, 250 g Styrol, 12,5 g Kaliumoieat, 0,0625 g des
Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure, 0,625 g Formaldehyd-natrium-sulfox.-'lat, 0,0375 g
Eisen(II)-sulfat und 4000 g Wasser mit einem Gehalt an 1,875 g Natriumpyrophosphat 20 Stunden bei 60° C
polymerisiert. Zu dem erhaltenen Latex werden 62,5 g einer 2prozentigen wäßrigen Lösung Sulfobernsteinsäure-dioctylester
und danach langsam eine 0,5prozentige wäßrige Lösung von Schwefelsäure gegeben, um den
pH-Wert des Polymerisatlatex von 9,2 auf 7,0 herabzusetzen. Anschließend wird eine 0,5prozentige
wäßrige Lösung von Natriumhydroxid zugesetzt, um den pH-Wert des Latex auf 10,0 zu erhöhen.
Weiterhin werden zu diesem Latex 2,625 g Divinylbenzol, 350 g Styrol mit einem Gehalt an 0,525 g
Cumol-hydroperoxid, 175 g Methacrylsäuremethylester
und 10 g Wasser mit einem Gehalt an 0,173 g Formaldehyd-natriumsulfoxylat gegeben. Der Ansatz
wird 5 Stunden wiederum bei 60°C polymerisiert.
Ferner werden zu dem nunmehr erhaltenen Latex 1,125 g Divinylbenzol, 225 g Methacrylsäure-methylester
mit einem Gehalt an 0,225 g Cumol-hydroperoxid und 10 g Wasser mit einem Gehalt an 0,1125g
Formaldehyd-natriumsulfoxylat gegeben. Das Gemisch Wird 7 Stunden bei 60aC polymerisiert. Der derart
gebildete Latex enthält 32,6 Prozent Feststoffe,
(B) Herstellung des modifizierten MBS-Polymerisats
Der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erzeugte MBS-Polymerisat-Latex
mit einer Emulsion
wird anschließend versetzt, in der die erforderliche
Menge eines Gemisches von n-Dodecylmeroaptan,
Azo-bis-isobutyronitril und Benzol zu einer wäßrigen
Lösung von Kaliumoleat zugegeben und darin ernulgiert
worden ist Dieses Gemisch wird in einem Rührautoklav 20 Stunden bei 60° C reagierengelassen.
In der nachstehenden Tabelle I sind die Ergebnisse für die modifizierten MBS-Polymerisate aufgeführt, wobei
die Menge des verwendeten n-Dodecylmercaptans variiert worden ist, und aus der auch das Ausmaß der
Anlagerung (in Molprozent) des n-Dodecylmercaptans an die in dem MBS-Polymerisa frei vorliegenden
Butadien-Doppelbindungen ersichtlich ist Die Menge des angelagerten n-Dodecylmercaptans wird durch die
quantitative Bestimmung des Schwefelgehaltes in dem derart modifizierten MBS-Polymerisat mittels Fluoreszenz-Röntgenanalyse
berechnet
Tabelle I | Beispiele | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Bestandteile | 1 | 300 | 300 | 300 | 300 | 300 |
300 | 18,7 | 37,4 | 93,5 | 149,6 | 187 | |
MBS-Polymerisat-Latex | 9,4 | 0,187 | 0,37 | 0,04 | 1,5 | 1,87 |
n-Dodecylmercaptan | 0,094 | 5,6 | 11 | 28 | 45 | 56 |
Azo-bis-isobutyronitril | 2,8 | 1,2 | 1,5 | 2,2 | 2,9 | 3,4 |
Benzol | 1.1 | 32 | 63 | 159 | 255 | 318 |
Kaliumoleat | 16 | 9 | 18 | 42 | 67 | 82 |
Wasser | 5 | |||||
Angelagertes n-Dodecylmercaptan | ||||||
in Molprozent | ||||||
Die Mengenangaben beziehen sich auf Gewichtsteile.
(C) Polyvinylchlorid enthaltende
thermoplastische Masse
thermoplastische Masse
Unter Verwendung der jeweils nach den vorstehend genannten Verfahren gebildeten modifizierten MBS-Polymerisate
wird eine Polyvinylchlorid enthaltende thermoplastische Masse aus den folgenden Bestandteilen
in den angegebenen Mengen hergestellt
Bestandteile
Gewichtsteile
Modifiziertes MBS-Polymerisat
Polyvinylchlorid mit einem
Polymerisationsgrad von 1030
Dreibasisches Bleisulfat
Dibasisches Bleistearat
Bleistearat
Stearinsäure
Titandioxid
10
90
2
2
0,5
1
1
0,3
3
0,2
3
0,2
Zu Vergleichszwecken wird ein MBS-Polymerisat-Latex,
der gemäß (A) hergestellt worden ist, koaguliert und dann in ein Pulver überführt, das zur Bildung eines
jn weiteren Prüfstückes verwendet wird. Dieses Prüfstück wird dann der gleichen Prüfung, wie vorstehend,
unterworfen. Die Ergebnisse sind ebenfalls aus Tabelle II ersichtlich.
r, Tabelle II
Beispiel Vergleichs-
12 3 4 5 6 beispiel
Angelagertes n-Dcdecylmercaptan in Molproz;nt
4(1 5 9 18 42 67 82 0
4(1 5 9 18 42 67 82 0
Die vorgenannten Bestandteile werden gründlich in einem Henschel-Mischer vermischt und dann 3 Minuten
bei 190°C mitte!' eines 20-cm-Walzenkneters im
Versuchsmaßstab verknetet, um eine Folie aus diesem Gemisch herzustellpn. Die Folie wird dann in eine
Formpresse überführt, in der sie 6 Minuten auf eine Temperatur von 205° C vorerhitzt wird. Danach wird sie
4 Minuten utiter einer Belastung von 150 kg/cm2 derart
gepreßt, daß man eine Platte von 6 mm Dicke erhält. Aus dieser Platte werden 10 Stücke geschnitten und der
Bewitterungsprüfung unterworfen.
Die Wetterbeständigkeit der Prüfstücke wird mittels eines Standard-Sonnenscheinmessers vom Typ »WE-Sun-HC«
der Firma Toyo Rikagaku Instruments, Inc., gemessen, wobei ziir Bestrahlung ein Kohlelichtbogen
verwendet wird. Nach einer Bestrahlungsdauer von 100,
200 bzw. 400 Stunden wird bei den Prüfstücken die Schlagzähigkeit nach der Einspannmethode ASTM-D'
256-56 gemessen, Die Ergebnisse sind aus der Tabelle II ersichtlich.
Bestrahlungsdauer, Std.
0
0
100
200
400
131 146 147 147 14b 148 113
66 80 106 125 135 136 20
55 78 93 120 130 133 17
47 76 89 109 120 125 9
Die vorstehenden Zahlenwerte beziehen sich auf kg ■ cm/cm2 und sind bei 23°C gemessen.
Wie aus den Prüfergebnissen in Tabelle II ersichtlich ist, zeigen die Polyvinylchlorid enthaltenden thermoplastischen
Massen mit den durch Zugabe von n-Dodecylmercaptan nach der Erfindung hergestellten modifizierten
MBS-Polymerisaten eine geringere Neigung, die Schlagfestigkeit einzubüßen, als die thermoplastische
Masse des Vergleichsbeispiels, sogar nach einer Bestrahlung mit UV-Strahien. Ferner ist ersichtlich, daß,
je höher die Menge des angelagerten n-Dodecylmereaptans
an das MBS-Pölymerisat ist, um so weniger
die Eigenschaften der thermoplastischer/ Massen infolge von Witterungseinflüssen verschlechtert werden.
Beispiele 7bis 11
Gemäß den Angaben bei den Beispielen 1 bis 6 werden modifizierte MBS-Polymerisate hergestellt, mit
der Maßnahme, verschiedene Älkylffiereäptäne zu
verwenden, Jeweils 10 Gewichtsteile der modifizierten MBS-Polyrnefisäte werden mit jeweils 90 Gewichtsteilen eines Polyvinylchlorids vom Polymerisationsgrad
1030 und mit weiteren Verschiedenen Zusätzen, wie in
den Beispielen 1 bis 6 angegeben, vermischt. Aus den Gemischen werden Prüfstücke gebildet, die der
Witterungsprüfung unterworfen werden. Die Ergebnis^ se sind in der nachstehenden Tabelle HI angegeben, aus
denen ersichtlich ist, daß die Wetterbeständigkeit auch bei Verwendung von anderen Alkylmercäplänefi verbessert
wird.
Die Schlagzähigkeit wird wie bei den Beispielen I bis 6 angegeben gemessen.
Beispiel 12
In einem mit einem Rührer ausgerüsteten Autoklav wird eine Beschickung aus 6,25 g Divinylbenzol, 500 g
Butadien mit einem Gehalt an 0,625 g Cumol-hydroperoxid, 125 g Styrol, 6,25 g Kaliumoleat, 0,0313 g des
Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure, 0,313 g Formaldehyd-natrium-sulfoxylat, 0,0188 g Eisen(II)-sulfat
und 2000 Wasser mit einem Gehalt an 0,938 g Natrium-pyrophosphat 20 Stunden bei 600C
polymerisiert Zu dem erhaltenen Polymerisatlatex werden 31,3 g einer 2prozentigen wäßrigen Lösung von
Sulfobernsteinsäure-dioctylester gegeben. Anschließend wird eine 0,5prozentige wäßrige Lösung von
Schwefelsäure zugesetzt, wodurch der pH-Wert des Latex von 9,2 auf 7,0 herabgesetzt wird. Im Anschluß
daran wird eine O^prozentige wäßrige Lösung von Natriumhydroxid zugegeben, wodurch der pH-Wert des
Latex auf 10,0 ansteigt.
Dann werden zu dem Latex 320 g Wasser mit einem Gehalt an 12 g Kalium-oleat, 1,87 g Azo-bis-isobutyronitril
und 187 g n-Dodecylmercaptan mit einem Gehalt von 56 g Benzol zugegeben. Das Gemisch wird 20
Stunden bei 60°C umgesetzt.
Weiterhin werden zu dem nunmehr erhaltenen Gemisch 1,31 g Divinylbenzol, 175 g Styrol mit einem
Gehalt an 0,262 Cumolhydroperoxid, 87 g Methacrylsäure-methylester
und 5 g Wasser mit einem Gehalt an 0,086 g Formaldehyd-natrium-sulfoxylat gegeben. Das
Gemisch wird 5 Stunden bei 6O0C polymerisiert.
Schließlich werden zu dem Latex 0,565 g Divinylbenzol,
113 g Methacrylsäure-methylester mit einem Gehalt an 0,113 g Cumolhydroperoxid und 5 g Wasser
mit einem Gehalt an 0,0565 g Formaldehydnatrium-sulfoxylat
gegeben. Das Gemisch wird 7 Stunden bei 6O0C
polymerisiert.
Der derart hergestellte Polymerisatlatex wird durch Zugabe von Salzsäure koaguliert. Das erhaltene
Koagulat wird filtriert, gewaschen und getrocknet. In
diesem Fall sind im wesentlichen 9 Molprozent n-Dodecylmercaptan angelagert worden.
10 Gewichtsteile des derart hergestellten modifizierten MBS-Polymerisats werden mit 90 Gewichtsteilen eines Polyvinylchlorids mit einem Polymerisationsgrad
von 1030 und mit weiteren verschiedenen Zusätzen, wie bei den Beispielen 1 bis 6 angegeben,
vermischt. Aus den Gemischen werden Prüfstücke gebildet, die den Witterungsprüfungen unterworfen
werden. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle IV zusammengefaßt
Die Prüfergebnisse sind nahezu mit denjenigen des Beispiels 2 identisch. Daraus ist ersichtlich, daß sogar bei
Durchführung der Pfropfmischpolymerisation nach einer Umsetzung des n-Dodecyimercaptans mit einem
polymerisierten Kautschuklatex die Wetterbeständigkeit des daraus hergestellten Harzgemisches verbessert
werden kann.
Bestrahlungsdauer
Std.
Std.
Schlagzähigkeitkg - cm/cm2
100
200
400
200
400
145
78
75
73
78
75
73
Die Schlagzähigkeit wird wie in den Beispielen 1 bis 6 angegeben gemessen.
Tabelle III | Beispiel | 8 | 9 | 10 | 11 | ί i |
7 | Mercaptan in M | jUVo | I | |||
Angelagertes | n-Octyl- | n-Decyl- | tert.-Dodecyl- | n-Myristyl- | 142 I | |
Äthyl- | mercaptan | mercaptan | mcrcaptan | mercaptan | 76 I | |
mercaptan | 6 | 7 | 5 | 8 | 67 I | |
5 | 58 I | |||||
Bestrahlungs | 133 | 138 | 131 | |||
dauer, Std. | 130 | 68 | 72 | 66 | ||
O | 60 | 58 | 60 | 55 | ||
100 | 54 | 50 | 54 | 47 | ||
200 | 47 | |||||
400 | ||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoplastische Masse zur Herstellung schlag- und ^feuerfester Formkörper, bestehend aus(A) 70 bis 97 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid und(B) i\ bis 30 Gewichtsteilen eines Pfropfmischpolyinerisates aus
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP47017061A JPS5125062B2 (de) | 1972-02-18 | 1972-02-18 |
Publications (3)
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DE2307270A1 DE2307270A1 (de) | 1973-08-23 |
DE2307270B2 DE2307270B2 (de) | 1978-08-03 |
DE2307270C3 true DE2307270C3 (de) | 1979-03-29 |
Family
ID=11933458
Family Applications (1)
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GB (1) | GB1385863A (de) |
IT (1) | IT979198B (de) |
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