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Vorrichtung zum selbsttätigen Absprengen von Rohrabschnitten aus Glasröhren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Absprengen von Rohrabschnitten
aus Glasröhren mit einem Vorratsmagazin mit geneigtem Boden und am unteren Ende
angeordneter Sperre sowie einer Leitfläche zum Abführen der abgesprengten Rohrabschnitte.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art ist zum gleichzeitigen Verarbeiten
einer Mehrzahl, z. B. von sechs Glasröhren, bestimmt, die durch mit einer Welle
umlaufende Scheiben eingespannt und gehalten werden. Die Anzahl dieser Haltescheiben
entspricht der Anzahl der gewünschten Schnittlängen, die durch Unterteilung der
Glasröhren erhalten werden sollen, z. B. elf Einheiten. Die an den umlaufenden Haltescheiben
festgespannten Glasröhren werden gleichzeitig an den Abtrennstellen angeritzt und
durch besondere Brechrollen abgebrochen. Hierdurch wird zwar wegen des gleichzeitigen
Aufteilens mehrerer Glasröhren in zahlreiche Abschnitte eine große Leistungsfähigkeit
erreicht, jedoch hat diese bekannte Maschine neben ihrer verwickelten und störanfälligen
Bauweise den Nachteil, daß die Glasröhren nur in Abschnitte von jeweils gleicher
Länge aufgeteilt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Absprengen von Rohrabschnitten aus Glasröhren der eingangs erwähnten Bauart so auszubilden,
daß bei einfacher und billiger Ausgestaltung auch ein leichtes Verändern der Länge
der einzelnen abgetrennten Rohrabschnitte ermöglicht wird.
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Gemäß der Erfindung sind an der Sperre des Vorratsmagazins eine vertikal
bewegliche Zubringereinrichtung und hinter dieser eine horizontale Tragvorrichtung
für jeweils ein zu bearbeitendes Glasrohr angeordnet, das mittels einer Vorschubeinrichtung
in axialer Richtung einer Absprengeinrichtung zuführbar ist, der ein mit dem Ende
eines jeweils abzusprengenden Rohrabschnitts zusammenwirkender Anschlag zugeordnet
ist. Diese Vorrichtung wird von Hand mit einer Anzahl Glasröhren beschickt, von
denen das jeweils untere Glasrohr durch die Zubringereinrichtung über die am unteren
Ende des schrägen Magazinbodens angeordnete Sperre gehoben wird, wobei das Glasrohr
so weit axial bewegt wird, bis sein Ende an dem mit der Absprengeinrichtung zusammenwirkenden
Anschlag anliegt. Durch Verstellen dieses Anschlages kann die Länge des Rohrabschnitts
in einfacher Weise geändert werden, ohne daß weitere zeitraubende Einstellungen
vorgenommen werden müssen. Wenn als Absprengeinrichtung ein Brenner mit einer gekühlten
Absprengrolle verwendet wird, kann das Absprengen in einem einzigen Arbeitsgang
durchgeführt werden, so daß gegenüber der bekannten Arbeitsweise mit dem Anritzen
der Glasröhren durch Messer und deren Abbrechen mittels besonderer Brechrollen eine
wesentlich einfachere und schnellere Arbeitsweise mit glatten Trennstellen ermöglicht
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind unterhalb der horizontalen
Mittelachse des zu bearbeitenden Glasrohres mehrere paarweise über dessen Länge
verteilte Scheiben drehbar gelagert, über denen ein Antriebsrad gelagert ist, das
das Glasrohr während des Absprengvorganges in Drehung versetzt. Zweckmäßig sind
die Zubringereinrichtung und die Vorschubeinrichtung durch eine Nockenscheibe steuerbar,
die mittels durch den Absprengvorgang gesteuerter elektrischer Schaltvorgänge mit
einer gemeinsamen Antriebswelle gekuppelt ist.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist ein an der Absprengeinrichtung
angeordneter Anschlag für das Rohrende mit einem Schaltkontakt versehen, der im
Stromkreis eines die Vorschubeinrichtung steuernden Elektromagneten liegt. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ist neben der Absprengeinrichtung ein an dem Glasrohr
anliegender Fühler vorgesehen, der die Zubringereinrichtung des Vorratsmagazins
betätigt, sobald von dem in der Führung befindlichen Glasrohr alle Rohrabschnitte
abgesprengt worden sind. Hierdurch wird selbsttätig ein neues Glasrohr aus dem Vorratsmagazin
in die Führung gegeben, und die Absprengvorgänge werden fortlaufend und ohne Unterbrechung
durch Zuführen eines neuen Glasrohres bewerkstelligt.
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Die die Absprengvorrichtung verlassenden, abgesprengten Rohrabschnitte
fallen zweckmäßig auf eine schräge Leitfläche, von der sie unmittelbar weiteren
Bearbeitungsstellen zugeführt werden. Da die abgesprengten Rohrabschnitte ebenso
wie das zu bearbeitende Glasrohr eine horizontale Lage haben,
wird
die Abführung der Rohrabschnitte hierdurch wesentlich vereinfacht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der Zeichnung beschrieben
werden, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch in
vereinfachter Darstellung gezeigt ist, wobei der besseren Deutlichkeit halber alle
unwesentlichen Teile weggelassen sind.
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Es zeigt F i g. 1 die Vorderansicht und F i g. 2 die Seitenansicht
der Vorrichtung.
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Das zu bearbeitende Glasrohr 1 ruht mit horizontaler Achse auf mehreren
paarweise über seine Länge verteilten Führungsscheiben 2, die auf zwei parallelen
Wellen in einem nicht gezeichneten Maschinengestell drehbar gelagert sind und vorzugsweise
aus Kunststoff bestehen. Das Glasrohr 1 hat beispielsweise eine Länge von
etwa I m, von dem kurze Rohrabschnitte abgesprengt werden sollen. Seitlich zu den
Führungsscheiben 2 ist ein Vorratsmagazin 3 angeordnet, auf dessen schrägen Boden
4 mehrere Glasröhren 1'
nebeneinanderliegen. Die den Führungsscheiben
2 zugewendete untere Kante des Magazinbodens 4 ist oben zu einer Sperre 5
verlängert, an der das jeweils untere der im Magazin 3 befindlichen Glasröhren 1'
anliegt. Unterhalb der Sperre 5 sind zwei Ausheber 6 Gelagert, die mit einem Hebel
? gelenkig verbunden sind. Der Hebel 7 ist an seinem äußeren Ende
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schwenkbar im Maschinengestell gelagert und trägt eine Rolle 9, die auf
einer Nockenscheibe 10 anfährt. Die beiden Ausheber 6 tragen an ihrem oberen Ende
je eine schräge Lasche 11, in deren Oberseite eine Kimme 12 eingeschnitten
ist. Die beiden Kimmen 12
liegen in einer vertikalen Ebene, die durch die
Mittelachse des in Arbeitsstellung auf den Führungsscheiben 2 ruhenden Glasrohres
1 geht.
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Wenn der Hebel 7 durch die Nockenscheibe 10 um seinen Schwenkpunkt
8 angehoben wird, bewegen sich die beiden Ausheber 6 aus ihrer in F i g. 1 gezeichneten
Ausgangslage nach oben und heben das untere der im Magazin 3 befindlichen
Glasröhren 1'
über die Sperre 5, von wo das Glasrohr über die schräge Lasche
11 in die beiden Kimmen 12 rollt. Die beiden Kimmen 12 werden dabei so weit
angehoben, daß das Glasrohr in seine Arbeitslage auf den Führungsscheiben
2 gelangt.
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Die Rohrabschnitte werden von dem Glasrohr 1 an seinem in F i g. 2
linken Ende mittels einer Absprengeinrichtung abgesprengt, die in an sich bekannter
Weise aus einem Brenner und einer gekühlten Absprengrolle besteht und lediglich
durch einen Pfeil 13 angedeutet ist. Die Länge dieses Rohrabschnittes ist
durch einen Anschlag 14 begrenzt, an dem das Ende des Glasrohres 1 anliegt. Der
Anschlag 14 ist in Achsrichtung des Glasrohres 1 verstellbar am Maschinengestell
angeordnet, um die Länge der abgesprengten Rohrabschnitte den jeweiligen Bedürfnissen
anpassen zu können.
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Die abgesprengten Rohrabschnitte fallen auf eine unterhalb der Absprengeinrichtung
13 angeordnete schräge Leitfläche 15, die sie in waagerechter Lage einer
weiteren Bearbeitungsstelle zuführt.
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Nach dem Absprengen eines Rohrabschnittes erhält das Glasrohr 1 seinen
Vorschub durch eine Vorschubrolle 16, die in der Nähe der Absprengeinrichtung 13
zwischen den beiden linken Führungsscheiben 2 auf einem in vertikaler Richtung beweglichen
Träger 17 gelagert ist. Die Vorschubrolle 16 ist über einen nicht
gezeichneten Kettentrieb mit einer Antriebswelle gekuppelt und läuft dauernd in
Richtung des eingezeichneten Pfeiles entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn um. Sie befindet
sich normalerweise in der in F i g. 2 gezeichneten Lage und wird nach dem Absprengvorgang
durch Bewegung des Trägers 17 nach oben zur Anlage an dem Glasrohr
1 gebracht. Zu diesem Zweck ist der Träger 17 über einen Hebel
18,
der um einen Zapfen 19 des Maschinengestells schwenkbar ist, mit dem Zuganker
eines Elektromagneten 20 gekuppelt. Die Spule des Elektromagneten 20 ist über eine
an eine Stromquelle, z. B. das Netz, angeschlossene Leitung 21 mit einem Schaltkontakt
22 verbunden, der an dem Anschlag 14 angebracht ist. Wenn der abgesprengte
Rohrabschnitt auf die schräge Leitfläche 15 gefallen ist, wird der Schaltkontakt
22 geschlossen und der Elektromagnet 20 zieht das an seinem Zuganker
angelenkte Ende des Hebels 18 nach unten, wodurch der Träger 17
bis
zum Anliegen der Vorschubrolle 16 an dem Glasrohr 1 angehoben wird. Das Glasrohr
1 wird dadurch bis zum Anschlag 14 in Achsrichtung vorgeschoben.
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Während des Absprengvorganges wird das Glasrohr 1 durch ein neben
der Absprengeinrichtung 13
gelagertes Rad 23 in Umdrehungen versetzt, das
über einen Kettentrieb 24 und ein Kettenrad 25 mit der gemeinsamen
Antriebswelle gekuppelt ist. Das z. B. mit einem Gummibelag versehene Rad
23 ist mit einem um einen Zapfen 26 schwenkbaren Arm 27 gekuppelt, der eine
Stützrolle 28 trägt. Während des Vorschiebens des Glasrohres 1 nach beendetem
Absprengvorgang hebt die Stützrolle 28 das Rad 23 von dem Glasrohr 1 ab, dessen
Vorschub daher durch das Rad 23 nicht behindert wird. Neben dem Rad
23
ist ein Fühler 29 angeordnet, der einen Schaltkontakt 30 besitzt.
Dieser Schaltkontakt steht über eine nicht gezeichnete Leitung in Verbindung mit
einer elektromagnetischen Kupplung 31, die eine die Nockenscheibe
10 tragende Nockenwelle 32 mit der gemeinsamen Antriebswelle verbindet.
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Wenn das Glasrohr 1 durch die nacheinander erfolgenden Absprengvorgänge
so weit verkürzt worden ist, daß es nicht mehr von dem Fühler 29 bestrichen wird,
schließt dieser seinen Kontakt 30, wodurch die Nockenwelle 32 ihre Nockenscheibe
10 verdreht und dadurch die beiden Ausheber 6 des Vorratsmagazins 3 angehoben
werden, um in der beschriebenen Weise ein neues Glasrohr auf die Führungsscheiben
2 zu bringen.
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Damit der erste von dem neu eingeführten Glasrohr abgesprengte Rohrabschnitt
ein glattes Ende erhält, wird von dem neu eingeführten Glasrohr zunächst ein kurzes
Stück abgesprengt, da die Enden des unbearbeiteten Glasrohres häufig nicht glatt
sind. Zu diesem Zweck ist unterhalb der Absprengeinrichtung 13 ein in Vorschubrichtung
des Glasrohres 1
seitlich versetzter Hilfsanschlag 33 vorgesehen, der aus
seiner in F i g. 2 gezeichneten Ausgangslage von einer nicht gezeichneten Nockenscheibe
beim Einführen eines neuen Glasrohres bis zu dessen Achse angehoben wird. Das zwischen
diesem Hilfsanschlag 33 und der Absprengeinrichtung 13 befindliche kurze Rohrstück
wird abgesprengt, worauf der Hilfsanschlag 33 durch den Nockenschub wieder in seine
in F i g. 2 gezeichnete Ausgangslage zurückgeht, in der er das Glasrohr 1 nicht
berührt. An dem Hilfsanschlag 33 ist ein Schaltkontakt 34 angebracht, der im Stromkreis
des die Vorschubrolle 16 betätigenden
Elektromagneten 20
liegt. Nach dem Absprengen dieses Rohrstückes wird die Vorschubrolle 16 in der oben
beschriebenen Weise angehoben und schiebt das Glasrohr 1 bis zum Anschlag
14 vor.
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Sobald das Ende des Glasrohres 1 an dem Anschlag 14 anliegt, wird
der Elektromagnet 20 durch den Schaltkontakt 22 abgeschaltet und die Vorschubrolle
16 von dem Glasrohr 1 nach unten abgezogen. Nach beendetem Absprengvorgang wird
der Anschlag 14 von dem Glasrohr 1 weg nach links bewegt, damit der abgesprengte
Rohrabschnitt frei auf die schräge Leitfläche 15 fallen kann.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung arbeitet nach dem Beschicken des
Vorratsmagazins 3 mit einem Bund Glasröhren 1' völlig selbsttätig, und es werden
von dem in der Bearbeitungsstellung auf den Führungsscheiben 2 liegenden Glasrohr
1 fortlaufend Rohrabschni''te abgesprengt und selbsttätig abgeführt, deren Länge
dem Abstand des Anschlags 14 von der Absprengeinrichtung 13 entspricht. Das Glasrohr
1 wird nach vollständigem Absprengen der Rohrabschnitte selbsttätig aus dem Vorratsmagazin
3 ergänzt, ohne daß eine Arbeitsunterbrechung eintritt. Die Vorrichtung ermöglicht
ein besonders rationelles Absprengen von Rohrabschnitten mit beliebigem Durchmesser
und kann auch leicht für unterschiedliche Längen der Rohrabschnitte eingestellt
werden, da hierfür nur der Anschlag 14 verschoben zu werden braucht. Es können daher
sowohl sehr kurze als auch längere Rohrabschnitte abgesprengt werden.