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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Aufeinanderschichten von flächigen
Gütern,
insbesondere von Blechtafeln, auf mehrere Stapelorte.
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Bekannte Vorrichtungen dienen dazu,
flächige
Güter,
beispielsweise bedruckte Blechtafeln aufeinanderzuschichten, um
beispielsweise auf einer Palette einen Stapel zu bilden. Um einen
Produktionsprozeß nicht
unterbrechen zu müssen,
ist es bekannt, mehrere Stapelorte vorzusehen, so daß die Güter zunächst auf
einem Stapelort abgelegt werden, um dann, wenn der Stapel eine maximale
Höhe erreicht
hat, auf dem anderen Stapelort unterbrechungsfrei abzulegen. Solange
der zweite Stapelort beschickt wird, kann der Stapel des ersten
Stapelortes abtransportiert werden, so daß anschließend dort wieder Güter abgelegt
werden können.
Die Separation der Güter
zum ersten oder zum zweiten Stapelort erfolgt mittels umschaltbarer
Weichen, das heißt
es sind mechanische Einrichtungen vorgesehen, die im Gütertransportweg
liegen und je nach Weichenstellung- die Zulieferung zum entsprechenden
Stapelort festlegen. Mechanische Weichen erfordern einen entsprechenden
Aufwand und das Umschalten aufgrund der Schaltzeiten bedeutet eine
Verzögerung. Ferner
sind derartige Weichen teuer und können das Bauvolumen beziehungsweise
die Baulänge
der Anlage vergrößern. Die Übergabe
auf den entsprechenden Stapel erfolgt mittels Förderbändern, vorzugsweise Förderriemen,
von denen mehrere beabstandet zueinander liegend nebeneinander angeordnet sind.
Die Güter
wer den -von dem entsprechenden Förderband
kommend- somit im freien Flug gegen einen Anschlag geführt, wodurch
das Gut abbremst und sich aufgrund der Erdanziehungskraft auf dem zugehörigen Stapelort
beziehungsweise auf dem bereits vorhandenen Stapel ablegt. Da der
Bremsvorgang durch den erwähnten
Anschlag erfolgt, ist es insbesondere bei empfindlichen Gütern -beispielsweise
bei dünnen
Blechtafeln- möglich,
daß die
Vorderkante einer derartigen Tafel durch den Aufprall beschädigt wird.
Um Beschädigungen
zu vermeiden, kann die Geschwindigkeit des Förderbandes reduziert werden,
was jedoch einen geringeren Tafeldurchsatz zur Folge hätte. Hinzu
tritt, daß die
Ablage der Güter
nur relativ unpräzise
erfolgen kann, da der Aufprall auf dem Anschlag stets mit einem
mehr oder weniger starken Abprallen verbunden ist, so daß die sich
absenkende Tafel möglicherweise
nicht genau deckungsgleich auf der Vorgängertafel abgelegt wird. Ein
Wechsel des Stapelortes erfolgt nur, wenn der aktuell beschickte
seine maximale Höhe
erreicht hat.
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Aus der
DE 196 36 160 A1 ist eine
Vorrichtung zum Aufeinanderschichten von flächigen Gütern, insbesondere von Blechtafeln,
auf mehrere, hintereinanderliegende Stapelorte mit einer die Güter zueinander überlappungsfrei
hintereinanderliegend anliefernden, als Überkopfeinrichtung ausgebildeten, eine
schaltbare Güter-Halteeinrichtung
aufweisenden, kombinierten Transport-Ablageeinrichtung zur Zuführung der
Güter zu
den Stapelorten bekannt, wobei die Transport-Ablageeinrichtung mittels
einer Steuereinrichtung für
den jeweiligen Stapelort angesteuert wird.
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Aus der
DE 38 16 756 A1 geht bei
einer Stapelvorrichtung ein Abschalten und gegebenenfalls erfolgendes
Steuern oder Regeln eines Bandes zur Präzisierung der Positionierung
hervor. Das Abschalten führt
zwangläufig
zu einer Absenkung der Transportgeschwindigkeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
kompakte Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit
der die Güter
trotz schnellen Transports zuverlässig und positionsgenau gestapelt werden.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist daher vorgesehen, daß die Abbremsung
des Guts mittels der Transport-Ablageeinrichtung erfolgt. Da diese
als Überkopfeinrichtung ausgebildet
ist und das entsprechende Gut durch Vakuum oder Magnetfeld hält, kann
-ohne daß es
zu einer Relativbewegung zwischen der Auflagefläche der Transport-Ablageeinrichtung
und dem Gut kommt, ein Bremsvorgang derart vorgenommen werden, daß das Gut
nur noch eine sehr geringe Geschwindigkeit oder die Geschwindigkeit
Null aufweist. Es wird somit in definierter Stellung abgebremst.
Ist dies erfolgt, so wird das Vakuum, daß das Gut hält, abgeschaltet und das Gut
kann -ohne oder mit nur äußerst geringerer Horizontalgeschwindigkeitskomponente
auf dem Stapelort abgelegt werden. Sofern es sich bei den Gütern um
ferromagnetische Güter
handelt, ist es zusätzlich
oder alternativ auch möglich,
daß anstelle des
Vakuums ein Magnetfeld das Halten des Guts an der Transport-Ablageeinrichtung
vornimmt. Da das Vakuum beziehungsweise das Magnetfeld schaltbar ist,
kann im Moment des Ablegens der Tafel ein Ausschalten erfolgen,
so daß das
Gut freigegeben wird und sich auf dem Ablageort absenkt. Nachdem
ein Abbremsen auf die Ablagegeschwindigkeit V0 erfolgt ist,
wird die Transport-Ablageeinrichtung wieder auf die Transportgeschwindigkeit
V1 hochgefahren, um das Folgegut übernehmen
zu können.
Mithin erfolgt stets in abwechselnder Reihenfolge ein Brems- und dann
wieder ein Beschleunigungsvorgang. Aufgrund des Abbremsens ist eine
Kantenbeschädigung
verhindert. Gleichwohl sieht die Vorrichtung gegebenenfalls einen
Anschlag vor, der jedoch im wesentlichen eine Führung beim vertikalen Absenken
des Guts darstellt oder – sofern
nicht vollständig
auf Null abgebremst wird- eine Anlage bildet, gegen die das Gut mit äußerst geringer
Geschwindigkeit anläuft.
In einem solchen Falle kann vorgesehen sein, daß der Anschlag pendelnd aufgehängt ist,
so daß er
durch geringfügiges
Nachgeben eine Energieaufzehrung ohne Kantenbeschädigung ermöglicht.
Von besonderer Bedeutung ist, daß die Transport-Ablageeinrichtung
von mindestens zwei umlaufenden, in Reihe liegende Trums gebildet
ist. Jedes dieser beiden Trums ist einem Stapelort zugeordnet. Die
beiden Trums bilden ein zweites und ein drittes Trum. Selbstverständlich ist
es – im
Zuge der Erfindung – auch
möglich, daß mehr als
zwei Trums, also ein zweites, drittes, viertes, fünftes usw.
Trum vorhanden sind, die die Transport-Ablageeinrichtung bilden.
Dementsprechend viele Stapelorte sind dann vorgesehen. Erfindungsgemäß ist – wie bereits
vorstehend erwähnt – jedem
Stapelort eine eigene Transport-Ablageeinrichtung zugeordnet, wobei
die einzelnen Transport-Ablageeinrichtungen
unabhängig
voneinander arbeiten können.
Von Bedeutung ist ferner, dass mittels einer Steuereinrichtung,
die manuell oder automatisch arbeitet, der Bremsvorgang bezogen
auf einen der Stapelorte vorgenommen wird und dort dann die Ablage
der Tafel erfolgt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß keine
Abbremsung vorgenommen wird, wenn das Gut über den Stapelort hinweggeführt und
dem nächsten
oder einem der weiteren Stapelorte zugeführt, dort abgebremst und dort
abgelegt wird. Damit ist eine hohe Flexibilität gegeben, da durch das Überführen der
Güter über einen
oder mehrere Stapelorte hinweg die Ablage auf dem gewünschten
Stapelort erfolgen kann. Die Auswahl des jeweiligen Stapelortes
ist möglich,
also beispielsweise unabhängig von
der jeweiligen Höhe
des Stapels. Selbstverständlich
läßt sich
auf diese Art und Weise auch sicherstellen, daß ein Stapel an einem Stapelort
entfernt werden kann, ohne daß es
zu einer Betriebsunterbrechung kommt. Erreicht nämlich dieser Stapel seine maximale
oder eine beliebig vorgebbare Höhe, so
ist es aufgrund der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, die
Folgetafeln auf einen oder mehrere andere Stapelorte zu verteilen,
so daß in
der zur Verfügung
stehenden Zeit der seine bestimmte Höhe erreichte Stapel entfernt
und durch eine Leerpalette ersetzt werden kann. Anschließend ist
es dann wieder möglich,
auch diesen Stapelort anzufahren.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die
Güter-Haltevorrichtung
ein schaltbares Vakuum oder schaltbares Magnetfeld zum Halten beziehungsweise
Freigeben der Güter aufweist.
Das Ein- beziehungsweise Ausschalten des Vakuums oder des Magnetfelds
wird ebenfalls von der Steuervorrichtung vorgenommen, so daß diese
sowohl das Bremsen oder Beschleunigen der Transport-Ablageein-richtung
vornimmt als auch das Halten beziehungsweise Freigeben der Güter steuert.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, daß – wie vorstehend
bereits erwähnt – die Ablagegeschwindigkeit
V0 0,3·V1 oder 0,5·V1 oder gleich
Null ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der
Transport-Ablageeinrichtung eine Transporteinrichtung vorgeschaltet
ist, die ein umlaufendes erstes Trum aufweist. Dieses erste Trum
ist nach der Art eines Förderbandes
aufgebaut, wobei das Gut auf dem Obertrum aufliegt und so zur kombinierten
Transport-Ablageeinrichtung transportiert wird. Es ist vorgesehen,
daß die
Güter auf
dem ersten Trum durch die Schwerkraft gehalten sind. Mithin liegen
die Güter lediglich
auf dem Obertrum auf. Dies ist – ohne
daß es
zu Relativbewegungen zwischen Gut und Trum kommt – möglich, da
die Transportgeschwindigkeit V1 konstant
ist. Das Trum wird somit mit stets gleichlaufender Geschwindigkeit
betrieben.
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Vorteilhaft ist es, wenn zwischen
dem zweiten und dem dritten Trum eine die Güter überführende Überbrückungseinrichtung angeordnet
ist. Diese Überbrückungseinrichtung
hat zum einen die Aufgabe, die Güter
vom zweiten Trum auf das dritte Trum zu überführen, ohne daß sich die
Vorder- oder Rückkante
des Gutes nach unten biegt, was – insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten – zu einer
Tafelablösung
aufgrund des eindringenden Luftkeils kommen kann. Die Überbrückungseinrichtung
sorgt somit dafür,
daß die
Tafel im wesentlichen plan bleibt. Zum anderen hat die Überbrückungseinrichtung die
Aufgabe Störungen,
die insbesondere durch lange Bauformen auftreten können, zu
vermeiden. Vorzugsweise ist jedem Stapelort ein eigenes Überkopftrum
zugeordnet, wobei zwischen den Überkopftrums
der Stapelorte jeweils eine Überbrückungseinrichtung angeordnet
ist, die eine Haltefunktion auf die Güter ausübt und entweder mit abgebremst
und beschleunigt wird oder aber mit konstanter Geschwindikgeit (Transport-geschwindigkeit
V1) läuft.
Wird beispielsweise an einem Stapelort das Überkopftrum abgebremst, um
dort eine Blechtafel abzulegen, so muß es nach dem Ablegevorgang
wieder beschleunigt werden. Dieser Beschleunigungsvorgang wird um
so länger
dauern, je größer die
Baulänge
dieses Überkopftrums
ist. Werden allerdings Überkopftrums
eingesetzt, die eine relativ kurze Baulänge haben, die beispielsweise
etwa dem größtmöglichen
Tafelformat entsprechen, so sind die trägen Massen kleiner und es kann
eine entsprechende schnelle Abbremsung und Beschleunigung durchgeführt werden.
Um die Lücken
zwischen diesen relativ kurzbauenden Überkopftrums zu schließen, sind
die Überbrückungseinrichtungen
vorgesehen.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn das
zweite und das dritte Trum jeweils einen separat für sich steuer- beziehungsweise
regelbaren Servomotor-Antrieb aufweist. Die Servomotoren lassen
sich – getrennt voneinander – optimal
regeln oder steuern, so daß eine
extrem schnelle Abbremsung beziehungsweise Beschleunigung des zugehörigen Trums
ermöglicht wird.
Da bei der Abbremsung das Gut auf dem Trum mittels Vakuum oder Magnetfeld
gehalten ist, läßt sich
das Gut hochpräzise
in Position bringen und dann dort ablegen.
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Es ist ferner vorgesehen, daß der Transport-Ablagereinrichtung
steuerbare Abdrückelemente
für die
Güter zugeordnet
sind. Die Abdrückelemente
dienen der Beschleunigung des Ablagevorgangs, da sie – nachdem
das Gut mittels der Transport-Ablageeinrichtung abgebremst worden
ist – den
Ablagevorgang durch Herunterdrücken,
also Entfernen des Gutes von der Transport- und Ablageeinrichtung beschleunigen.
Mithin wirkt nicht nur allein die Gravitationskraft auf das abzulegende
Gut, sondern diese wird unterstützt
durch die Abdrückelemente,
so daß auch
das sich unter dem abzulegenden Gut bildende Luftkissen schneller
entweichen kann.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn
die Transport-Ablageeinrichtung ein Gut über einem Stapelort hinwegbewegt,
wenn die Ablage des Guts auf einen nachfolgenden oder mehrere nachfolgende
Stapelorte beziehungsweise zu einer Proben-Entnahmevorrichtung erfolgen
soll. Mithin handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
um eine Hintereinanderschaltung mehrerer Stapelorte, wobei ein Gut zunächst die
Stapelorte nacheinander passiert, die nicht angelaufen werden sollen
und dann über
demjenigen Stapelort abgebremst und abgelegt wird, der – nach einem
Steueralgorithmus der Anlage – für das Aufeinanderschichten
vorgesehen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Zeichnung veranschaulicht die
Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Ablagevorrichtung,
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2 ein
Diagramm der Transportgeschwindigkeit eines Guts in Abhängigkeit
von der Zeit und
-
3 eine
schematische Seitenansicht einer Ablagevorrichtung nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel.
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Die 1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zum Aufeinanderschichten von flächigen Gütern 2,
die als dünne
Blechtafeln 3 ausgebildet sind. Die Vorrichtung 1 weist
ein Maschinengestell 4 auf, das zwei Boxen 5 und
6 umfaßt,
die der Aufnahme von aufeinandergestapelten Blechtafeln 3 dienen.
Insofern bildet die Box 5 einen Stapelort 7 und
die Box 6 einen Stapelort 8.
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Es wird davon ausgegangen, daß die Blechtafeln 3 – von einer
Vorbearbeitung kommend – mittels
einer Transporteinrichtung 9 zugeliefert werden. Die Transportrichtung
ist in der 1 mittels
des Pfeils 10 angegeben. In einem Vorbearbeitungsprozeß können die
Blechtafeln 3 beispielsweise lackiert worden sein, so daß sie nunmehr
vorsichtig aufeinandergestapelt werden müssen, ohne daß es zu
Kratzern und/oder Kantenbeschädigungen
kommt. Die Transporteinrichtung 9 ist als erstes Trum 11 mit
einem umlaufenden Förderband 12 ausgebildet,
so daß sich
ein Obertrum 13 und ein Untertrum 14 ergibt. Das
Förderband 12 ist
vorzugsweise in mehrere parallel zueinander, beabstandete Einzelriemen
aufgeteilt, die über
Umlenkrollen 15 und 16 verlaufen. Mittels eines
nicht dargestellten Antriebs wird das Förderband 12 mit einer
konstanten Transportgeschwindigkeit V1 betrieben,
so daß ein
auf dem Obertrum 13 aufliegendes Gut 2 die in
Transportrichtung 10 weisende Transportgeschwindigkeit
V1 aufweist.
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Der Transporteinrichtung 9 ist
eine Transport-Ablageeinrichtung 17 – in Transportrichtung 10 gesehen – nachgeordnet,
die ein umlaufendes zweites Trum 18 sowie ein umlaufendes
drittes Trum 19 aufweist. Zwischen dem zweiten Trum 18 und
dem dritten Trum 19 ist eine Überbrückungseinrichtung 20 angeordnet.
An das dritte Trum 19 schließt sich eine Proben-Entnahmevorrichtung 21 an.
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Das zweite Trum 18 weist
ein Förderband 22 auf,
das von mehreren, beabstandet zueinander liegenden, parallelen Riemen
gebildet ist, welche um Umlenkrollen 23 und 24 geführt sind.
Entsprechendes gilt für
das dritte Trum 19, das ein Förderband 25 besitzt,
das von mehreren parallel zueinander verlaufenden, beabstandeten
Riemen gebildet wird, die um Umlenkrollen 26 und 27 geführt sind.
Auch die Überbrückungseinrichtung 20 wird
von einem Trum 28 gebildet, mit als Einzelriemen ausgebildetem
Förderband 29 sowie
Umlenkrollen 30 und 31. Zwischen dem Ober- und
dem Untertrum des zweiten Trums 18 befindet sich ein Saugkasten 32 einer
Güter-Halteeinrichtung 57,
der an eine nicht dargestellte Vakuumquelle über ein nicht dargestelltes
Schaltventil angeschlossen ist. Entsprechendes gilt für das dritte Trum 19.
Hier ist ein Saugkasten 33 der Güter-Halteeinrichtung 57 vorgesehen,
der ebenfalls – über ein Schaltventil – an einer
oder derselben Vakuumquelle angeschlossen ist. Schließlich weist
auch die Überbrückungseinrichtung 20 zwischen
Ober- und Untertrum 28 einen Saugkasten 34 auf,
der permanent an eine oder die Vakuumquelle angeschlossen ist. An die
Umlenkrolle 23 ist ein Servomotor-Antrieb 35 und an
die Umlenkrolle 26 ebenfalls ein Servomotorantrieb 36 angeschlossen,
wobei der Kraftübertragungsweg
vom jeweiligen Servomotor-Antrieb zur zugehörigen Umlenkrolle schematisch
mittels einer Kraftübertragungsstrecke 37 angedeutet
ist. Die beiden Servomotor-Antriebe 35 und 36 sind
an geeigneter Stelle am Maschinengestell 4 ortsfest montiert,
so daß die
Darstellung der 1 nur
als schematisch anzusehen ist.
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Es ist erkennbar, daß der vordere
Bereich 38 des zweiten Trums 18 den hinteren Bereich 39 der Transporteinrichtung 9 überlappt,
so daß dem
Obertrum 13 der Transporteinrichtung 9 das Untertrum
des zweiten Trums 18 gegenüberliegt. Die Anordnung ist derart
getroffen, daß entweder
zwischen den Einzelriemen der Trums 18, 19 und 28 jeweils
der Saugkasten 32, 33 und 34 liegt, wobei
diese Saugkästen
auch in mehrere Saugkästen
aufgeteilt sein können,
die parallel zueinander liegen, oder aber es sind die einzelnen
Trums luftdurchlässig
ausgebildet, so daß die Saugkästen 32, 33 und 34 ihre
Wirkung durch die Trums hindurch entfalten können.
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In Transportrichtung 10 gesehen
schließt sich
an das erste Trum 11 der erste Ablagerort 7 derart
an, daß er
unterhalb des Untertrums des zweiten Trums 18 liegt. Die
zugehörige
Box 5 dieses Ablageorts 7 wird von einer benachbart
zum ersten Trum 11 liegenden Wand 40 und einem
in Transportrichtung 10 gesehen beabstandet dazu liegenden
Anschlag 41 begrenzt. Zwischen Wand 40 und Anschlag 41 ist ein
Hubtisch 42 installiert, der der Auflage des zu bildenden
Güterstapels
dient und – in
Abhängigkeit
von der Stapelhöhe – mittels
einer nicht dargestellten Vorrichtung automatisch abgesenkt beziehungsweise
hinaufgefahren werden kann. Entsprechendes gilt für den zweiten
Stapelort 8. Hier weist die zugehörige Box 6 eine Wand 43,
einen Anschlag 44 sowie einen Hubtisch 45 auf.
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Dem zweiten Trum 18 sind
mehrere Abdrückelemente 46 zugeordnet,
die als steuerbare Kolben/Zylinder-einheiten 47 ausgebildet
sind. Im Ruhezustand liegt das Kolbenstangenende 48 jedes
Abdrückelements 46 auf
Höhe des
Untertrums des zweiten Trums 18 zwischen den Einzelriemen.
Dem dritten Trum 19 sind ebenfalls Abdrückelemente 46 zugeordnet,
die jedoch der Einfachheit und der Deutlichkeit halber in den Figuren
nicht dargestellt sind.
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Es ergibt sich folgende Funktion:
Mittels der Transporteinrichtung 9 werden frisch lackierte,
von einer Trocknungseinrichtung kommende Blechtafeln 3 der
Vorrichtung 1 zugeführt.
Die Bleche liegen – in Transportrichtung 10 gesehen – hintereinander
und weisen voneinander – ebenfalls
in Transportrichtung 10 – einen Abstand auf. Es ist
erkennbar, daß gemäß 1 in dem dort dargestellten
Betriebszustand auf dem Obertrum 13 der Transporteinrichtung 9 eine Blechtafel 2 liegt,
die – aufgrund
der Geschwindigkeit V1 dieses Trums 11 – mit dieser
Geschwindigkeit dem zweiten Trum 18 zugeführt wird.
Das zweite Trum 18, das dritte Trum 19 sowie die Überbrückungseinrichtung 20 sind
jeweils als Überkopfeinrichtungen 49 ausgestaltet,
das heißt,
die Blechtafel 2 wird am Untertrum der jeweiligen Einrichtung
saugend von dem mittels der Saugkästen 32, 33 beziehungsweise
34 gebildeten Vakuum verschiebefrei gehalten. Um eine stetige Übergabe
der Blechtafel 2 von der Transporteinrichtung 9 auf das
zweite Trum 18 zu gewährleisten,
bewegt der Servomotorantrieb im Moment der Tafelübergabe das zweite Trum 18 ebenfalls
mit der Geschwindigkeit V1. Sobald sich
die Vorderkante der Blechtafel 3 dem Anschlag 41 nähert, bremst.
der Servomotor-Antrieb 35 das zweite Trum 18 auf
eine Ablagegeschwindigkeit V0 ab, die vorzugsweise
Null ist, das heißt,
das zweite Trum 18 wird zum Stillstand gebracht. Ist dies
erfolgt, so wird das Vakuum des zweiten Trums 18 ausgeschaltet,
indem mittels des nicht dargestellten Ventils der Saugkasten 32 von
der Vakuumquelle getrennt wird. Dieses Trennen kann auch bereits
erfolgen, wenn noch nicht ganz die zuvor beschriebene Endposition
der Blechtafel 3 erreicht ist, da bis zum vollständigen Abbau
des Vakuums noch eine Resthaltekraft wirksam ist. Befindet sich
die Blechtafel 3 in ihrer Stopposition, so treten die Abdrückelemente 46 in
Aktion, das heißt,
die Kolbenstangenenden 48 drücken die Blechtafel 3 von dem
Untertrum ab, so daß sie
sich auf den bereits vorhandenen Blechtafelstapel positionsgenau
ablegt. Wird der gebildete Stapel zu groß, so senkt sich der Hubtisch 42 automatisch
ein Stück
ab, so daß dort weitere
Blechtafeln 3 aufgenommen werden können.
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Sofern nicht vorgesehen ist, daß eine Blechtafel 3 auf
dem ersten Stapelort 7 abgelegt werden soll, sondern daß sie dem
zweiten Stapelort 8 zuzuführen ist, wird das erste Trum 18 keinen
Bremsvorgang durchführen,
sondern nach Übernahme
der Blechtafel 3 diese mit der Geschwindigkeit V1 weitertransportieren, so daß sie – über die Überbrückungseinrichtung 20 – bis zum
dritten Trum 19 gelangt. Die Überbrückungseinrichtung 20 kann
einen eigenen Antrieb aufweisen oder auch antriebsfrei sein, so
daß lediglich
eine Haltekraft von der Überbrückungseinrichtung 20 auf
die Blechtafel 3 aufgrund des Saugkastens 34 ausgeübt wird.
Die Anordnung ist derart getroffen, daß bei der Annäherung der
Vorderkante der Blechtafel 3 an das dritte Trum 19 dessen
Servomotor-Antrieb 36 dafür sorgt, daß auch das dritte Trum 19 eine
Geschwindigkeit V1 aufweist, so daß eine kontinuierliche
Tafelübergabe,
ohne daß es
zu Relativbewegungen und damit zu Beschädigungen kommt, durchführbar ist.
Sobald sich die Vorderkante dem Anschlag 44 nähert, wird
der Servomotor-Antrieb 36 abgebremst,
bis – in
Endposition der Blechtafel 3 – der Stillstand oder nahezu
der Stillstand erreicht ist. Anschließend erfolgt dann durch Abschalten
des Vakuums das Ablegen der Blechtafel 3 auf den Hubtisch 45 beziehungsweise
auf die dort bereits liegenden Blechtafeln 3. Je nach Format
der Blechtafeln 3 kann vorgesehen sein, daß auch das
zweite Trum 18 und/oder die Überbrückungseinrichtung 20 abgebremst
werden, um eine Tafelbeschädigung
zu verhindern, die eintreten würde,
wenn sich zwar die Vorderkante der Blechtafel 3 bereits
auf dem sich im Bremszustand befindenden dritten Trum 19 befindet, die
Hinterkante der Blechtafel 3 jedoch noch im Bereich des
zweiten Trums 18 und/oder der Überbrückungseinrichtung 20 befindet.
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Ist eine Ablage der Blechtafel 3 auf
den ersten oder zweiten Stapelort 7, 8 erfolgt,
so werden die entsprechenden Trums wieder beschleunigt, so daß sie eine
Geschwindigkeit V1 aufweisen, um nunmehr die
Folgetafel entsprechend übernehmen
zu können. Mittels
einer nicht dargestellten Steuerung oder Regelung ist es möglich, sämtliche
zuvor beschriebenen Verfahrensschritte aufeinander abzustimmen, also
das Bremsen und Beschleunigen, das An- und Abschalten des Vakuums
sowie die Betätigung
der Abdrückelemente 46.
Hierdurch ist es möglich,
eine extrem hohe Stückzahl
an Blechtafeln 3 pro Zeiteinheit ablegen zu können.
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Die 1 zeigt,
daß im
Anschluß an
den zweiten Stapelort 8 die Proben-Entnahmevorrichtung 21 angeordnet
ist, die ebenfalls als Überkopfeinrichtung 49 ausgebildet
ist und ein Trum 50 aufweist, das über Umlenkrollen 51 und 52 geführt ist.
Zwischen Ober- und Untertrum befindet sich ein Saugkasten 53,
der an eine Vakuumquelle über
ein Schaltventil angeschlossen ist. Unterhalb des Untertrums der Proben-Entnahmevorrichtung 21 befindet
sich eine in Führungen 54 laufende
Schublade 55, die – aus
der Zeichenebene der 1 heraus – bewegt
werden kann. Es ist möglich,
durch entsprechende Ansteuerung eine Blechtafel 3 auch über den
zweiten Stapelort 8 hinwegzuführen und der Proben-Entnahmevorrichtung 21 zu übergeben,
die die Blechtafel 3 mittels eines nicht dargestellten
Servoantriebs entsprechend abbremst und durch Abschalten des Saugkastens 23 in
die Schublade 55 ablegt. Diese kann dann vom Benutzer vorgezogen
werden, so daß er
Proben entnehmen und die Qualität
prüfen
kann.
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Die 2 zeigt
ein Diagramm, das den Geschwindigkeitsverlauf beispielsweise des
zweiten Trums 18 verdeutlicht. Zunächst ist zum Zeitpunkt t1 eine Geschwindigkeit V1 vorhanden,
das heißt,
das zweite Trum 18 bewegt sich mit der Transportgeschwindigkeit
V1. Der zugehörige Servomotor-Antrieb 35 verzögert dann
die Geschwindigkeit des zweiten Trums 18 bis auf den Wert
Null, das heißt, zum
Zeitpunkt t0 beträgt die Geschwindigkeit des zweiten
Trums 18 V0 = Null. Dies ist die
sogenannte Ablagegeschwindigkeit V0. Im
Anschluß danach
erfolgt wiederum eine Beschleunigung bis auf die Transportgeschwindigkeit
V1 usw..
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Mittels der Vorrichtung können somit
mehrere Stapel gebildet werden, die von aufeinandergeschichteten
Gütern 2,
insbesondere Blechtafeln 3 gebildet sind, wobei zwei oder
mehrere derartige Stapel -in Transportrichtung 10 gesehen-
hintereinanderliegen. Es ist hierbei möglich, aus dem kontinuierlichen Tafelstrom
durch entsprechende Ansteuerung wahlweise oder chargenweise kontinuierlich
abwechselnd auf verschiedene Stapelorte abzulegen.
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Im vorstehenden wurde davon ausgegangen,
daß die
Blechtafeln 3 mittels Vakuum an den entsprechenden Einrichtungen über Kopf
gehalten werden. Sofern es sich bei den Gütern 2 um ferromagnetische
Bauteile handelt, ist es auch möglich,
anstelle der Saugkästen
Magneteinrichtungen, vorzugsweise Elektromagneteinrichtungen, vorzusehen,
die das Halten der Güter 2 bewerkstelligen
und die – mittels
einer elektrischen Steuereinrichtung – im geeigneten Zeitpunkt deaktiviert
werden können,
um die Ablage der Güter 2 vorzunehmen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn – wie aus der 1 ersichtlich – jedem Transportort eine eigene
Transport- und Bremseinrichtung zugeordnet ist, so daß unabhängig voneinander
einer Steuerung beziehungsweise Regelung an jedem Stapel-ort erfolgen
kann. Sofern nicht an einem Stapelort eine Ablage des Guts 2 erfolgen soll,
sondern erst auf einem folgenden Stapelort, ist es aufgrund der
Bauweise der Einrichtung möglich, einen
Tafeldurchtransport zu realisieren, ohne daß Weichen oder dergleichen
vorgesehen sein müssen. Insofern
ergibt sich der Betriebszustand Durchtransport beziehungsweise der
Betriebszustand Ablegen, wobei letzteres mit einem Taktbetrieb durch
das Bremsen und Beschleunigen verbunden ist. Die Steuereinrichtung
kann vorzugsweise derart ausgebildet sein, daß eine automatische Umschaltung
des Stapelbetriebs von einem Ablageort zu einem anderen erfolgt,
sobald die Anzahl der Tafeln an einem Ablageort eine vorgewählte oder
maximal mögliche
Anzahl erreicht hat. Die Proben-Entnahmevorrichtung 21 kann – wie erwähnt – dem Ausschleusen
von Tafeln zu Prüfzwecken
oder dergleichen dienen, oder es ist auch möglich, beschädigte oder
fehlerhafte beziehungsweise fehlerhaft bedruckte Tafeln auszusondern,
so daß diese
gar nicht erst den Stapelorten zugeführt werden. Sollte also während der
Betriebsführung
mittels einer automatischen Erkennung nachgewiesen werden, daß eine der
Tafeln eine Beschädigung
aufweist, so kann von vornherein eine Ausschleusung durchgeführt werden,
wobei die beiden Stapelorte nicht mit derartiger Makulatur beaufschlagt
werden. Aufgrund des Überkopftransports und
der Möglichkeit,
die Blechtafeln 3 in unverschieblicher Stellung an dem
entsprechenden Trum zu halten sowie der Abbremsung des Trums wird
es möglich,
das jeweilige Gut positionsgenau oberhalb der Stapelablage zu stoppen
und dann mit hoher Genauigkeit den entsprechenden Stapel zu bilden.
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Die 3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei dies im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
der 1 entspricht. Auf
die Ausführungen
der 1 wird daher verwiesen.
Unterschiedlich ist lediglich, daß sich unterhalb der Überbrückungseinrichtung 20,
also zwischen dem zweiten Trum 18 und dem dritten Trum 19 ein
weiteres Trum 60 befindet, das um zwei Umlenkrollen 61 und 62 herumgeführt ist
und ein Förderband 63 aufweist,
das ein Obertrum 64 und ein Untertrum 65 besitzt.
Zwischen dem Untertrum der Überbrückungseinrichtung 20 und
dem Obertrum 64 des Trums 60 ist ein Spalt 66 ausgebildet,
durch den die Blechtafeln 3 mit Trum-Berührung hindurchgeführt werden.
Es ist selbstverständlich
auch möglich,
daß das
erwähnte Untertrum
in Anlage mit dem erwähnten
Obertrum steht, so daß eine
passierende Blechtafel 3 eine gewisse Aufspreizung der
Trums durchführt.
Das Obertrum 64 übt
eine Stützfunktion
auf die passierende Blechtafel 3 aus, die verhindert, daß sich eine
Blechtafel 3 von der Überbrückungseinrichtung 20 abschält. Die
Transportrichtung des Untertrums 63 des Trums 60 ist
mittels eines Pfeiles 67 angedeutet. Die Umlaufgeschwindigkeiten
von Überbrückungseinrichtung 20 und
Trum 60 sind aufeinander abgestimmt und gleich groß, damit
keine Relativbewegung entsteht. Vorzugsweise kann dem Trum 60 ein eigener
Antrieb zugeordnet sein; es ist jedoch auch möglich, für die Überbrückungseinrichtung 20 und das
Trum 60 ein und denselben Antrieb zu verwenden.
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Alternativ kann nach einem weiteren,
nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung auch vorgesehen sein, daß anstelle des Trums 60 eine
von unten blasende Drucklufteinrichtung installiert ist, die aufgrund
des entstehenden Luftpolsters verhindert, daß sich eine Blechtafel 3 abschälen kann.
Die Blaseinrichtung kann beispielsweise als eine oder mehrere Druckluftleisten
ausgebildet sein.