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Abzweigklemme für mehradrige Kabel Die Erfindung bezieht sich auf
eine Abzweigklemme für mehradrige Kabel mit einem das Kabel umgebenden, mehrteiligen,
aus Metall bestehenden Klemmenkörper, dessen Teile durch Haltemittel. z. B. Halteschrauben,
miteinander verbunden sind, und mit im Klemmenkörper isoliert voneinander angeordneten
Anschlußklemmstücken, die Kontaktspitzen od. dgl., die durch die Isolation der Kabeladern
hindurch in die Kabeladern eingepreßt werden und mindestens eine Klemmstelle für
einen Abzweigleiter aufweisen. Es ist eine Abzweigklemme bekannt (deutsches Gebrauchsmuster
1855 753), deren Klemmenkörper aus zwei Isolierteilen besteht, die durch
ein Scharnier und mindestens ein Spannband oder durch Halteschrauben miteinander
verbunden sind. In die Isolierteile sind als Anschlußklemmstücke dienende Körnerschrauben
eingeschraubt, die beim Anziehen durch die Isolation hindurch in die Kabeladern
eindringen. Diese bekannte Abzweigklemme hat den Nachteil, daß durch die Körnerschrauben
Beschädigungen der Kabeladern nicht verhindert werden können.
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Es ist bereits eine Abzweigklemme der oben bezeichneten Art bekannt
(»Fortschritte bei der Montage von Niederspannungskabeln«, S.287 bis 291 der »Elektrizitätswirtschaft«,
Jg. 63, 1964, H. 9), bei der Körnerschrauben und ihre Nachteile vermieden sind.
Die in den Klemmenkörperteilen isoliert angeordneten Anschlußklemmstücke weisen
mehrere Reihen von Kontaktspitzen auf, die beim Zusammenpressen der Klemmenkörperteile
mittels eines hydraulischen Preßwerkzeuges die Isolation der Kabeladern durchdringen
und gegen diese Kabeladern gepreßt werden. Hierbei ergibt sich eine gute Kontaktierung
zwischen den Anschlußklemmstücken und den Kabeladern. Diese bekannte Abzweigklemme
hat jedoch den Nachteil, daß für ihre Montage ein hydraulisches Spezialpreßwerkzeug
notwendig ist, wodurch ihre Montage erschwert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Abzweigklemmen
in bezug auf ihre Montage zu verbessern und sie so auszubilden, daß sie die Herstellung
einer einwandfreien und dauerhaften elektrischen Verbindung der einzelnen Kabeladern
mit den zugehörigen Abzweigleitern gestatten. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
gemäß der Erfindung dadurch, daß die Anschlußklemmstücke undrehbar und radial verschiebbar
in den Klemmenkörperteilen gelagert und, nachdem die Klemmenkörperteile an dem Kabel
durch die Haltemittel befestigt sind, mit ihren Kontaktspitzen bzw. Kontaktschneiden
od. dgl. in die Kabeladern mittels in den Klemmenkörperteilen angeordneter Druckschrauben
einpreßbar sind.
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Bei der Montage der erfindungsgemäßen Abzweigklemme, die in einfacher
Weise durchgeführt werden kann, werden zunächst die einzelnen Klemmenkörperteile
auf das Kabel aufgelegt und mittels der Halteschrauben miteinander verbunden. Dadurch
ist zunächst der gesamte Klemmenkörper am Kabel mechanisch befestigt. Die elektrische
Verbindung zwischen den Anschlußklemmstücken und den Kabeladern ist hierbei roch
nicht hergestellt. Hierbei können die Abzweigleiter mit den Anschlußklemmstücken
gefahrlos verbunden werden, weil ja eine elektrische Verbindung zwischen den Anschlußklemmstücken
und den Kabeladern noch nicht besteht. Zur Herstellung dieser elektrischen Verbindung
werden nun die Druckschrauben angezogen und damit die Kontaktspitzen bzw. Kontaktschneiden
in die Kabeladern eingepreßt. Die erfindungsgemäße Abzweigklemme hat also den großen
Vorteil, daß bei ihrer Montage ein Spezialpreßwerkzeug entfällt und daß sie gefahrlos
am Kabel mechanisch befestigt werden kann, ohne daß die Anschlußklemmstücke während
dieser Arbeiten an Spannung gelegt zu werden brauchen. Bei der erfindungsgemäßen
Abzweigklemme können demnach nach endgültigem Befestigen der Klemme am Kabel die
Anschlußklemmstücke zu beliebiger Zeit unter Spannung gesetzt und mit den Abzweigleitern
verbunden werden.
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Die einzelnen Klemmenkörperteile wjisen Aussparungen auf, die mit
Isolierstoff ausgefüllt sind. Im Isolierstoff werden die Anschlußklemmstücke verschiebbar
geführt. Um die Druckschrauben gegenüber den Anschlußklemmstücken zu isolieren,
sind zwischen diesen Anschlußklemmstücken und den Druckschrauben druckfeste Isolierstücke,
z. B. aus Steatit oder Kunststoff, nicht drehbar angeordnet. Diese Anordnung eines
druckfesten Isolierstük
kes hat noch den Vorteil, daß die Anschlußklemmstücke
lediglich auf Druck beansprucht werden. Der im Inneren der Klemmenkörperteile angeordnete
Isolierstoff kann sich nach außen hin so fortsetzen, daß durch ihn die Klemmenkörperteile
an ihren beiden Stirnflächen bedeckt werden. Mindestens an einer Stirnseite kann
jedes Anschlußklemmstück aus dem Klemmenkörper herausgeführt werden und am herausgeführten
Ende eine Klemmstelle für einen Abzweigleiter aufweisen, wobei die Bohrung für den
Abzweigleiter vorzugsweise quer zur Kabellängsachse liegt. Dadurch wird das Festklemmen
des Abzweigleiters erleichtert. Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zwischen
den einzelnen Klemmenkörperteilen ein großes Spiel in Umfangsrichtung vorgesehen
wird, ergibt sich der Vorteil, daß die erfindungsgemäße Abzweigklemme für Kabel
verschiedenen Durchmessers Verwendung finden können.
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Bei der bekannten Abzweigklemme, deren Klemmenkörperteile mittels
eines hydraulischen Preßwerkzeuges zusammengepreßt werden, sind zwischen den Kabeladern
profilierte Isolierstücke angeordnet. Beim Erfindungsgegenstand können ebenfalls
zwischen den Kabeladern Isolierstücke angeordnet sein, die in einfacher Weise als
Isolierplatten ausgebildet sind und Durchgangsbohrungen für die Halteschrauben aufweisen.
Dadurch werden diese Isolierplatten in ihrer wirksamen Lage gehalten, so daß damit
während des gesamten Betriebes eine einwandfreie zusätzliche Isolierung der einzelnen
Kabeladern voneinander gewährleistet ist.
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Es besteht auch die Möglichkeit, die Anschlußklemmstücke und die druckfesten
Isolierstücke mit etwa halbkreisförmigen Aussparungen zu versehen und in diese den
Abzweigleiter einzulegen. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß gleichzeitig mit
der elektrischen Verbindung der Anschlußklemmstücke mit den einzelnen Kabeladern
auch durch Verklemmen die Verbindung zwischen den einzelnen Abzweigleitern und den
Anschlußklemmstücken hergestellt wird. Zur Schonung der druckfesten Isolierstücke
ist zwischen ihnen und den Druckschrauben je eine Metallplatte vorgesehen.
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Um die Montage zu erleichtern, sind zur Halterung eines jeden Anschlußklemmstückes
und des zugehörigen druckfesten Isolierstückes sowie der Metallplatte vor der Montage
in der entsprechenden Führung des Isolierstoffes an ihrem inneren Ende seitliche,
vorzugsweise einstöckig mit dem Isolierstoff hergestellte Anschlagnasen vorgesehen.
Beim Einsetzen des Anschlußklemmstückes und des zugehörigen druckfesten Isolierstückes
sowie der Metallplatte in die entsprechende Führung des Isolierstoffes werden die
Anschlagnasen elastisch weggedrückt, und sie halten nach dem Einsetzen diese Teile
in der Isolierstofführung so fest, daß die Kontaktspitzen des Anschlußklemmstückes
nicht aus der Führung herausragen.
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Im Fall der Verwendung der erfindungsgemäßen Abzweigklemme bei einem
vieradrigen Kabel kann der Klemmenkörper in an sich bekannter Weise aus zwei etwa
gleichen, vorzugsweise durch Halteschrauben verbundenen Hälften bestehen, in denen
jeweils zwei Anschlußklemmstücke angeordnet sind. Hierbei kann um jede sektorförmige
Kabelader eine winkelförmige Isolierplatte herumgelegt sein, wodurch eine dauerhafte
zusätzliche Isolation der Kabeladern gegeneinander erreicht wird. Die um jede sektorförmige
Kabelader herumgelegten winkelförmigen Isolierplatten können auf ihrer Innenseite
Halteschneiden oder Haltezähne aufweisen, die bei :weicher Ausbildung der Kabelisolation
diese durchdringen und sich an den Leitern abstützen. Dadurch ist gewährleistet,
daß der für den Kontakt notwendige Druck aufrechterhalten bleibt. Für besonders
hohe Drücke können die Halteschneiden oder Haltezähne aus Metall bestehen und an
den Isolierplatten befestigt sein. Bei niedrigen Drücken genügen einstöckig mit
den Isolierplatten ausgebildete Halteschneiden oder Haltezähne.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind mit den erfindungswesentlichen
_ Merkmalen in den Figuren dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Stirnansicht einer
Abzweigklemme gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt, F i g. 2 eine Ansicht von
links gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine Draufsicht gemäß F i g. 1, F i g. 4 einen senkrechten
Schnitt durch den oberen Klemmenkörperteil gemäß F i g. 1, F i g. 5 eine Stirnansicht
einer weiteren Abzweigklemme gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt, F i g. 6
einen senkrechten Schnitt durch die Abzweigklemme gemäß F i g. 5, F i g. 7 eine
Draufsicht auf die Abzweigklemme gemäß F i g. 5, F i g. 8 eine Stirnansicht einer
weiteren Abzweigklemme gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt, F i g. 9 eine
Draufsicht auf die Klemme gemäß F i g. 8 und F i g. 10 einen Schnitt nach der Linie
X-X der Fig.8.
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Die in den F i g. 1 bis 4 dargestellte Abzweigklemme ist für ein dreiadriges
Kabel vorgesehen, das die Adern 1, 2 und 3 besitzt. Die Abzweigklemme weist
drei Klemmenkörperteile 4 auf, die durch Schrauben 5 zusammengehalten werden
und aus Metall, z. B. Stahl oder Gußeisen, bestehen. Die Schrauben 5 sind so ausgebildet,
daß sie mittels eines Steckschlüssels betätigt werden können. Die Klemmenkörperteile
4 weisen in der Mitte zwischen den Verbindungsschrauben-5 Gewindebohrungen
6 auf, in die Schrauben 7 mit einem Innenmehrkant eingeschraubt sind. Diese
Druckschrauben 7 stützen sich an einem druckfesten Isolierstück
8 ab, das entweder aus Steatit oder aus einem hierfür geeigneten druckfesten
Kunststoff bestehen kann. Das druckfeste Isolierstück 8 liegt auf einem Anschlußklemmstück
9 auf, das an seiner Unterseite kegelförmige oder pyramidenförmige scharfe
Spitzen 10 oder Schneiden besitzt. Wie insbesondere aus den F i g. 2 und
4 hervorgeht, weist jedes Anschlußklemmstück 9
seitlich aus dem Klemmenkörperteil
4 herausragende Anschlußstücke 11 für die Abzweigleiter auf. Für diese Abzweigleiter
besitzt jedes Anschlußstück 11
eine Bohrung 12, in die der Abzweigleiter
eingesetzt und darin mit Hilfe einer einen Mehrkant aufweisenden Klemmschraube 13
festgeklemmt wird.
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Jeder Klemmenkörper 4 weist innen eine Aussparung
14 auf, die mit Isolierstoff 15 ausgefüllt ist. Wie insbesondere die
F i g. 2 und 4 zeigen, umgibt der Isolierstoff 15 den Klemmenkörperteil 4 an seinen
beiden äußeren Seiten. Zur sicheren Verbindung des Isolierstoffes 15 mit
dem Klemmenkörperteil 4 dienen schwalbenschwanzförmige Verrastungen
16. Die Anschlußklemmstücke 9 können von innen her in die entsprechenden
Führungen 17 des Isolierstoffes
15 eingeführt werden. In
derselben Weise erfolgt auch das Einsetzen der druckfesten Isolierstücke B.
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Bei der Montage werden zunächst Isolierplatten 17' zwischen die Kabeladern
1, 2, 3 eingelegt und dann die Klemmerkörperteile 4 mit den eingesetzten druckfesten
Isolierstücken 8 und den A_nschlußklemmstücken 9 auf die Kabeladern 1, 2 und 3 aufgesetzt
und danach die einzelnen Klemmenkörperteile 4 mittels der Schrauben 5 miteinander
verbunden. Hierbei stützt sich der Isolierstoff 15 an den Kabeladern 1 bis 3 ab.
Die Schrauben 5 durchdringen die Isolierplatten 17' in entsprechenden Bohrungen
und sichern diese in ihrer Lage gemäß F i g. 1. Nach dem darauffolgenden Anziehen
der Druckschrauben 7 wird über die druckfesten Isolierstücke 8 ein Druck auf die
Anschlußklemmstücke 9 ausgeübt, so daß die kegelförmigen oder pyramidenförmigen
scharfen Spitzen 10 oder Schneiden durch die Isolation der Kabeladern 1. bis 3 hindurch
in diese Kabeladern eindringen. Danach erfolgt das Festklemmen der Abzweigleitungen
in den Bohrungen 12 der Anschlußklemmstücke 9 mit Hilfe der Klemmschrauben 13.
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Um die Montage zu erleichtern, können in der Führung 17 seitlich der
kegelförmigen bzw. pyramidenförmigen Spitzen 1.0 Anschlagnasen vorgesehen sein,
die das entsprechende Anschlußklemmstück 9 in der in F i g. 1. dargestellten Lage
halten.
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Die Abzweigklemme nach den F i g. 5 bis 7 ist ebenfalls für ein dreiadriges
Kabel bestimmt, das die Adern 1, 2 und 3 aufweist. Diese Abzweigklemme weist ebenfalls
drei Klemmenkörperteile 18 auf, die aus Metall bestehen, z. B. Stahl oder Gußeisen,
und durch mittels eines Steckschlüssels betätigbare Schrauben 5 zusammengehalten
werden. In jeden Klemmenkörperteil 18 sind zwei Druckschrauben 19 eingeschraubt,
die auf eine Metallplatte 20 einwirken können. Die Platte 20 liegt auf einem druckfesten
Isolierstück 21 auf, das eine etwa halbkreisförmige Aussparung 22 besitzt, in die
ein Abzweigleiter 23 eingelegt ist, für den ein Anschlußklemmstück 24 ebenfalls
eine halbkreisförmige Aussparung 25 aufweist. Das Anschlußklemmstück 24 ist mit
kegelförmigen oder pyramidenförmigen scharfen Spitzen 10 versehen, an deren
Stelle auch in Kabellängsrichtung verlaufende Schneiden vorgesehen sein können.
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Jeder Klemmenkörperteil 18 besitzt innen eine Aussparung 26. die mit
Isolierstoff 15 ausgefüllt ist, der eine Führung 27 für die Teile 20, 21 und 24
aufweist. Der Isolierstoff 15 umgibt die in der Führung 27 befindlichen Teile nahezu
vollständig und läßt lediglich seitliche Aussparungen 28 frei, durch die der Abzweigleiter
23 in die etwa halbkreisförmigen Aussparungen 22 und 25 eingeführt und die Stellung
der kegelförmigen bzw. pyramidenförmigen Spitzen 10 beobachtet werden kann. In die
Führung 27 ragen einstückig mit dem Isolierstoff 15 ausgebildete Nasen 29 hinein,
die beim Einführen der Teile 20, 21 und 24 in die Führung 27 elastisch seitlich
weggedrückt werden und nach dem Einführen diese Teile in der Führung 27 sicher festhalten.
Die einzelnen isolierten Kabeladern l., 2 und 3 sind zusätzlich gegeneinander durch
dazwischengeschobene winkelförmige Isolierplatten 30 isoliert.
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Beim Anziehen der Druckschrauben 19 wird sowohl der Abzweigleiter
23 zwischen dem druckfesten Isolierstück 21 und dem Anschlußklemmstück 24 festgeklemmt
und andererseits die kegelförmigen bzw. pyramidenförmigen scharfen Spitzen 10 durch
die Isolation der Kabeladern 1, 2 und 3 hindurch in diese Kabeladern eingepraßt,
wodurch eine einwandfreie elektrische Verbindung der Abzweigleiter 23 mit den Kabeladern
1, 2 und 3 erreicht ist.
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Bei der Abzweigklemme nach den F i g. 8 bis 10 besteht der Klemmenkörper
aus zwei Hälften 31 und 32, die mit Hilfe von Schrauben 5 miteinander verbunden
sind. In jeder Hälfte 31, 32 sind je zwei Anschlußklemmstücke 24 vorgesehen. Zwischen
den einzelnen isolierten Kabeladern 33, 34, 35 und 36 befinden sich rechtwinklige
Isolierplatten 37. Im übrigen Aufbau entspricht diese Abzweigklemme der Abzweigklemme
nach den F i g. 5 bis 7.
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Die Isolierplatten 30, 37 können auf ihrer Innenseite Schneiden oder
Zähne aufweisen, die entweder einstückig mit den Isolierplatten ausgebildet oder
aus Metall bestehen und an den Isolierplatten befestigt sind.