DE1246237B - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern, UEberzuegen oder Verklebungen auf der Basis von Polyaddukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern, UEberzuegen oder Verklebungen auf der Basis von PolyadduktenInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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- C08G59/18—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing
- C08G59/40—Macromolecules obtained by polymerising compounds containing more than one epoxy group per molecule using curing agents or catalysts which react with the epoxy groups ; e.g. general methods of curing characterised by the curing agents used
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- C08G59/54—Amino amides>
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c-13
Nummer: 1246237
Aktenzeichen: J24591IVd/39c
Anmeldetag: 19. Oktober 1963
Auslegetag: 3. August 1967
Es ist bekannt, zur Herstellung von Formkörpern auf der Basis von Polyaddukten Epoxydverbindungen
mit basischen Verbindungen, wie aliphatischen Aminen oder Polyaminen, welche primäre oder sekundäre
Aminogruppen enthalten, umzusetzen. Viele der bekannten Amine oder Polyamine, die mindestens
drei an Stickstoff gebundene Wasserstoffatome enthalten, sind jedoch relativ niedrigsiedende
Verbindungen mit einem hohen Dampfdruck und bereiten daher, besonders auf Grund ihrer toxischen
Eigenschaften, Schwierigkeiten bei der Verarbeitung. Weiterhin sind die daraus hergestellten Formkörper
sehr spröde und daher in ihrer Verwendung eingeschränkt. Auch bekannte Polyarninoamidoverbindungen,
z. B. solche, die durch Reaktion von dimeren ungesättigten Fettsäuren mit Polyaminen herstellbar
sind, kommen als basische Umsetzungskomponenten in. Frage. Polyaminoamidoverbindungen sind zwar
wesentlich weniger toxisch als aliphatische Amine
und Polyamine; sie weisen aber eine relativ höhr Viskosität auf und sind daher schwierig zu handhaben.
Die mit Hilfe solcher Polyaminoamidoverbindungen hergestellten Formkörper sind zwar weniger
spröde, dafür aber in der Hitze weniger formbeständig,
wodurch die Anwendungsmöglichkeit dieser basischen Umsetzungskomponenten eingeschränkt" ;
bleibt. --■'"
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Formkörpern, Überzügen oder Ver-30 klebungen auf der Basis von Polyaddukten durch
Umsetzen von Epoxydverbindungen, die mehr als eine Epoxydgruppe im Molekül enthalten, mit basischen
Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als basische Verbindungen Kondensationsprodukte,
die aus lMol Biuret und mindestens 2MoI,
eines mehrwertigen aliphatischen Amins hergestellt ■:
worden sind, verwendet werden.
Kondensationsprodukte aus Biuret und mehrwertigen
aliphatischen Aminen, wie Diäthylentriamm, Triäthylentetramin und Tetraäthylenpentamin, sind
flüssig und können mit flüssigen Epoxydverbindungen direkt vermischt werden. Selbstverständlich
können auch feste Epoxydverbindungen gelöst und diese Lösung, mit den flüssigen Amin-Umsetzungskomponenten
vermischt, für die obenerwähnten Zwecke eingesetzt werden. Die erfindungsgemäß hergestellten
Formkörper sind in bezug auf Festigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit den Körpern, welche
mit den bekannten Polyaminoamiden hergestellt wurden, mindestens ebenbürtig, in bezug auf die
Formbeständigkeit in der Wärme aber deutlich über-Verf ahren zur Herstellung von Formkörpern,
Überzügen oder Verklebungen auf der Basis
von Polyaddukten
Überzügen oder Verklebungen auf der Basis
von Polyaddukten
Anmelder:
Inventa A. G. für Forschung und
Patentverwertung, Zürich (Schweiz)
Patentverwertung, Zürich (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. R. K. Löbbecke, Patentanwalt,
Berlin 37, Neue Str. 6
Als Erfinder benannt:
Dr, Markus Marti, Zürich;
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. Manfred Hoppe,
Chur (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
- Schweiz vom 7. November 1962 (13 034) \
- Schweiz vom 7. November 1962 (13 034) \
legen. Ein besonderer Zusatz von Flexibilisierungsmitteln ist beim erfindungsgemäßen Verfahren überflüssig,
es wird daher bei der Alterung auch kein "Weichmacher ausgeschwitzt, und ä\6 mechanischen
Eigenschaften verändern sich nicht.
Wenn flüssige Biuret-Arnin-Kondensate, z. B. ein -solches aus Biuret und Diäthylentriamin,; mit bei
Raumtemperatur-flüssigen Epoxydverbindungen vermischt
und in dünner Schicht, aus der die bei der Umsetzung frei werdende. Wärme noch abgeführt
•werden kann, so daß nicht die exotherme Wärme
selber schon eine vollständige Umsetzung bewirkt, z. B. auf einer Polyäthylenfolie ausgebreitet werden,
entstehen Formkörper, die wohl fest und bereits teilweise
vernetzt sind, doch erst in der Wärme;· vollständig auspolymerisieren und -vor der endgültigen
Umsetzung wieder flüssig werden und ein gutes Fließvermögen besitzen. Diese Produkte im teilweise
umgesetzten Zustand lassen sich z. B. auch zu feinkörnigem Pulver zermahlen, das frei fließt und nicht
zum Kleben neigt. Trägt man ein solches Pulver auf eine erwärmte Fläche auf, dann zerläuft es, bevor es
sich vollständig zu einem unschmelzbaren Überzug umsetzt, zu einer glatten Fläche. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist deshalb besonders geeignet zur Herstellung von Überzügen nach dem Wirbelbett-
709 619/693
und Flammspritzverfahren sowie für die Herstellung von Preßmassen und Formkörpern aus Substraten
z.B. aus Glaswolle, Textilien, Papier, Holz, Füllstoffen, z. B. Sand, Metallpulver oder Sägespäne, die
mit noch nicht umgesetzten Mischungen aus den erfindungsgemäß genannten Komponenten imprägniert
sind. Außefdem ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Anwendung von Epoxydverbindungen
für Heiß-Siegelverklebung oder für Heiß-Siegelfolien
mit einer' Metallunterlage..
Die Geschwindigkeit der selbständigen oder durch Erhitzung bewirkten erfindungsgemäßen Umsetzung
ist abhängig von der Aminzahl des verwendeten Biuret-Amin-Kondensates. Die Aminzahl ist definiert
durch die Anzahl Milligramm Kalilauge, die der für die Neutralisation der. freien Aminogruppen eines
Gramms Substanz ^benötigten Menge Salzsäure entspricht.
' '<-
Die Biuret-Amin-Kondensate können beliebig lange ohne Zersetzung oder Eigenschaftsveränderung ao
gelagert werden. " -
Die Herstellung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Kondensationsprodukte, für
die im Rahmen dieser Erfindung kein Schutz begehrt wird, erfolgt so, daß-man 1 Mol Biuret mit mindestens
2 Mol eines mehrwertigen aliphatischen Amins, vorzugsweise mit 1 bis 4 Mol auf 100 bis
300° C, vorzugsweise 130 bis 200° C, erhitzt und das
bei der Reaktion entstandene Ammoniak abführt. Die Reaktion ist bei den oben beschriebenen Temperaturen
in etwa 2 Stunden vollständig, und es wird nun nur noch eventuell überschüssiges mehrwertiges
Amin durch Destillation entfernt. Die Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Kondensationsproduktes kann diskontinuierlich oder kontinuierlich
erfolgen. Als Kondensationsprodukte werden bei der Verwendung von aliphatischen mehrwertigen Aminen
leicht gelblichgefärbte Flüssigkeiten erhalten, die sich mit flüssigen Epoxidverbindungen gut vermischen lassen.
Durch Veränderung der Molverhältnisse der Ausgangsprodukte im erfindungsgemäß genannten Rahmen
ist es möglich, die Aminzahl des Kondensationsproduktes nach Wunsch einzustellen. Arbeitet man
mit einem großen Überschuß an mehrwertigem aliphatischen Amin, z. B. 4 Mol Amin pro Mol Biuret,
so kann man durch unvollständige Abtrennung des Aminüberschusses im Kondensationsprodukt eine
beliebig oberhalb 400 liegende Aminzahl erreichen. Trennt man sämtliches überschüssiges Amin ab, dann
erhält man ein Kondensationsprodukt mit einer Aminzahl von 400 mg KOH pro Gramm Substanz.
Man kann auch so verfahren, daß man die Mengen der Ausgangsprodukte so auswählt, daß man sofort
zu einem Kondensationsprodukt mit einer erwünschten Aminzahl gelangt, ohne überschüssiges Amin
abtreiben zu müssen. Bei der-Kondensation von
1 Mol Biuret mit mindestens 2 Mol Amin werden
2 Mol Ammoniak abgespalten, und das Ende der Reaktion ist aus der Ammoniakmenge zu ersehen.
■ Die geeigneten Mischungsverhältnisse zwischen
der Epoxydverbindung und dem erfindungsgemäß verwendeten Biuret-Amin-Kondensat können durch
entsprechende Vorversuche ermittelt werden. Sie sind natürlich abhängig von der Art der Epoxydverbindung
und der Art des zur Herstellung des Kondensats verwendeten mehrwertigen aliphatischen
Amins, dem Verwendungszweck und ebenso von der Aminzahl. Die Verhältnisse Epoxydverbindung zu
Biuret-Amin-Kondensat schwanken aber nicht in weiten Grenzen. Im Prinzip können mit etwa 15 bis
'50 g für 100 g Epoxydverbindung Formkörper für alle materialgerechten Zwecke erzielt werden.
Daß die Sprödigkeits- und Formbeständigkeitseigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Formkörpern besser sind als diejenigen der nach bekannten Verfahren unter Ve^
Wendung von aliphatischen Aminen oder von PoIyaminoamidoverbindungen
hergestellten, geht aus folgender tabellarischer Zusammenstellung hervor:
Verwendete | Martens- TYi-ι rt Iff· |
Schlag | Bemerkungen | |
. AusgangSrEpoxydverbindung | zähigkeit | |||
und Umsetzungskomponente | 65 bis 75 | cmkg/cm2 | Ciba-Prospekt: | |
I. | Epoxydverbindung* | 17 bis 20 | »Gießharz-Systeme«, | |
Druck Nr. 30227621.214 | ||||
66 | gemäß eigener Prüfung, durchgeführt | |||
Π. | Epoxydverbindung * | 20,8 | nach DIN-Norm 53453; Wärme | |
Polyaminoamidoverbindung | beständigkeit nach Martens | |||
40 bis 50 | wie in I | |||
m. | Epoxydverbindung** | 15 bis 22 | ||
Triäthylentetramin | 72 | |||
rv. | Erfindungsgemäß nach folgendem | 36,8 | ||
Beispiel! hergestellt | ||||
* Nicht modifizierte Epoxydverbindung mit einem Epoxydgruppengehalt von 0,51 bis 0,54/100 g.
** Epoxydverbmdung mit einem Epoxydgruppengehalt von etwa 43/100 g, enthaltend Dibutylphthalat zwecks Verbesserung
der Schlagzähigkeit.
Aus vorstehender Tabelle geht hervor, daß die erfmdungsgemäß hergestellten Formkörper eine
bessere Schlagzähigkeit aufweisen als vorbekannte.
Herstellung des Ausgangsproduktes
• In einem 3-1-Dreihalskolben, ausgestattet mit
einem Thermometer, einem Gaseinleitungsrohr und einem Rückflußkühler, werden 515 g Biuret (5 Mol)
und 2060 g Diäthylentriamin (20 Mol) unter einem schwachen Stickstoffstrom erhitzt. Bei 128° C beginnt
die Abspaltung von Ammoniak, und die Temperatur wird innerhalb 2 Stunden auf 200° C erhöht.
Nach dieser Zeit wird kein Ammoniak mehr abgespalten, und die Reaktion ist beendet. Überschüssiges
Diäthylentriamin wird unter einem Vakuum von 30 Torr bis zu einer Sumpftemperatur von 1600C
Claims (1)
- 5 6abgetrieben, und als Rückstand werden 1455 g eines bis 200° C hergestellt worden war und eine Viskosität klaren, hellen, leicht gelblichen Kondensationspro- von 834 cP (absolut) bei 25° C und eine Aminzahlduktes erhalten; welches eine Viskosität von 176,5 cP von 406 besitzt, werden mit 100 g der im Beispiel 1 (absolut) bei 25° C und eine Aminzahl von 501 auf- beschriebenen Epoxydverbindung gut vermischt undweist. 5 auf einer Polyäthylenfolie in einer Schichtdicke vonBeispiel 1 etwa ^ 1^11 ^ Raumtemperatur umgesetzt. Nachm 24 Stunden wurde das feste Reaktionsprodukt in30 g dieses Kondensatidnsproduktes werden einer Kugelmühle zermahlen; es wurde ein frei flie-mit 100 g Epoxydverbindung, hergestellt durch Um- ßendes und nicht klebendes Pulver erhalten, dassatz von ρ,ρ'-Dihydroxydiphenylmethan mit Epi- io zwischen 90 und 160° C gut schmilzt und verläuftchlorhydrin in Gegenwart von Alkali, mit einer und dann vollständig ausreagiert.
Epoxydzahl von 0,52 pro 100 g, bei Raumtemperaturgut vermischt und in Formen vergossen. Es wurden Patentanspruch:
nach einer Umsetzungszeit von 4 Stunden bei 120° Cdie Schlagbiegefestigkeit nach DIN 53453 und die 15 Verfahren-zur Herstellung von Formkörpern,Formbeständigkeit in der Wärme nach Martens an Überzügen oder Verklebungen auf der Basis vonPrüfstäben von 120 · 15 · 10 mm gemessen. Polyaddukten durch Umsetzen von Epoxydver-u· · o/r ο ο bindungen, die mehr als eine Epoxydgruppe imSchlagbiegefestigkeit 36,8 cmkg/cms Molekül enthalten, mit basischen Verbindungen,Martenspunkt 72 C ao dadurch gekennzeichnet, daß alsBeispiel 2 basische Verbindungen Kondensationsprodukte," die aus -1 Mol Biuret und mindestens 2 Mol eines35 g eines Kondensationsproduktes, das aus 103 g mehrwertigen aliphatischen Amins hergestelltBiuret (1 Mol) und 206 g Diäthylentriamin bei 130 worden sind, verwendet werden.709 619/693 7.67 © Bundesdruckerei Berlin
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