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Sicherheitsvorrichtung für Druckbehältertüren oder -deckel Die Erfindung
bezieht sich auf eine Sicherheitsvorrichtung für Türen oder Deckel von Druckbehältern,
z. B. Bleichfässern, Autoklaven, Dampfbehältern, Vulkanisierpfännen od. dgl., die
ein plötzliches Aufspringen der Tür oder des Deckels und eine hiermit verbundene
Gefährdung der Bedienungspersonen verhindern soll, wenn der zu öffnende Teil beim
Lösen seines hermetischen Verschlusses durch die gesondert hierfür vorgesehenen
Verschlußmittel freigegeben wird.
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Es ist bekannt, bei Kraftfahrzeugen zum Verschließen einer abgefederten
Motorhaube oder eines abgefederten Kofferraumdeckels einen schwenkbar gelagerten,
abgefederten Sicherungsriegel zu verwenden, der einen seitlich offenen Führungsschlitz
für einen an der Motorhaube bzw. an dem Kofferraumdeckel angebrachten Anschlagstift
aufweist, wobei der seitliche Schlitzeinlaß auf der dem Lager des Schwenkriegels
zugekehrten Seite von einer den Anschlagstift beim Schließen der Motorhaube oder
des Deckels in den Führungsschlitz leitenden schrägen Anlauffläche, auf der anderen
Seite von einer durch den äußeren Teil des Führungsschlitzes gebildeten hakenartigen
Vorrast eingefaßt ist. Die den Schlitzeinlaß begrenzende schräge Anlauffläche geht
dabei an ihrem inneren Ende in eine zweite Vorrast über, die den Anschlagstift in
der Schließstellung der Motorhaube oder des Kofferraumdeckels übergreift. Für Druckbehälterdeckel
ist diese Ausbildung des Schwenkriegels jedoch nicht brauchbar, weil sie voraussetzt,
daß der zu öffnende Teil mit dem daran befindlichen Anschlagstift zunächst eine
zusätzliche Bewegung in der Schließrichtung ausführt, damit er von der zweiten Vorrast
freikommen kann. Diese zusätzliche Stellbewegung verträgt sich aber nicht mit einem
hermetischen Verschluß des zu öffnenden Deckels od. dgl. und ist daher bei einer
Sicherheitsvorrichtung für Druckbehälter nicht verwendbar.
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Die Erfindung überträgt diese bekannte Sicherheitsvorrichtung auf
hermetisch schließende Türen oder Deckel von Druckbehältern und sieht dabei eine
Ausführung des Schwenkriegels vor, die auch seine Ausrüstung mit einer die Schließstellung
sichernden Abfederung entbehrlich macht. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der
Schwenkriegel am Rand eines Druckbehälters gelagert ist und die seinen seitlichen
Schlitzeinlaß begrenzende Anlauffläche an ihrem inneren Ende etwa rechtwinklig in
eine den Anschlagstift in der Schließstellung übergreifende Seitenfläche des Führungsschlitzes
übergeht, wobei diese Seitenfläche als Antriebsfläche dient und den Schwenkriegel
mit seiner Vorrast selbsttätig in die den Anschlagstift abfangende Sicherungsstellung
schwenkt, wenn der zu öffnende Teil beim Lösen seines hermetischen Verschlusses
aus seiner Schließstellung durch inneren überdruck aufspringt. Der Deckel wird dann
durch den Schwenkriegel in einer gelüfteten Stellung gehalten, in der das im Behälter
befindliche Druckmittel entweichen kann, worauf der Deckel in seine Schließstellung
zurückfällt, aus der man ihn ungefährdet öffnen kann, wobei der Schwenkriegel selbsttätig
und langsam in die Freigabestellung schwenkt.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung der Sicherheitsvorrichtung
nach der Erfindung, und zwar zeigt F i g. l eine schaubildliche Teilansicht einer
mit der Sicherheitsvorrichtung versehenen Tür in geschlossener Stellung, F i g.
2 eine Seitenansicht der Sicherheitsvorrichtung in größerem Maßstab, F i g. 3 eine
Stirnansicht der Sicherheitsvorrichtung, in F i g. 2 von links her gesehen, und
F i g. 4 eine ähnliche Ansicht wie F i g. 2, jedoch mit in der Sperrstellung befindlichem
Schwenkriegel. Die Sicherheitsvorrichtung, die ein plötzliches Aufspringen der angelenkten
Tür 1 verhindern soll, weist einen Schwenkriegel 2 auf, der um einen Bolzen 3 drehbar
gelagert ist. Der Bolzen 3 sitzt in
Lageransätzen 4, die am Öffnungsrand
5 des Behälters angeordnet sind.
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Der Schwenkriegel 2 ist gemäß F i g. 2 und 4 mit einem Schlitz 6 versehen,
der einen Durchlaß 7 für einen Anschlag 8 aufweist, der auf der Vorderseite der
Tür 1 an einem Stützblock 9 befestigt ist.
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Diese Teile sind so angeordnet, daß der Anschlag 8 beim Schließen
der Tür in den Durchlaß 7 und dann in den Schlitz 6 eindringt, wobei er zunächst
gegen die Schrägkante 10 des Schwenkriegels stößt, den letzteren etwas anhebt und
dann wieder senkt, wenn der Anschlag in den Teil 6 a des Schlitzes 6 eindringt.
Diese Teile sind natürlich an der dem Türgelenk gegenüberliegenden Türseite angebracht.
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Wird die Tür nur langsam geöffnet, so gleitet die obere Kante des
Schlitzes 6 einfach auf der Oberkante des Anschlages 8 auf und nieder. Der Anschlag
8 bewegt sich mit der Tür, die sich ohne Hindernis öffnet, und läuft dann durch
den Schlitzdurchlaß 7 nach außen. Der gleiche Vorgang verläuft umgekehrt, wenn die
Tür 1 geschlossen wird. Der Schwenkriegel hebt sich zunächst und senkt sich anschließend
auf den Anschlag nieder.
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Springt die Tür bei Überdruck im Behälter rasch auf, so dreht der
Anschlag 8 den Schwenkriegel 2 kräftiger und schneller nach oben als bei langsamem
Öffnen der Tür. Als Folge dieser schnellen Drehbewegung des Schwenkriegels und der
schnellen Bewegung des Anschlages 8 kann dieser daher nicht in den Durchlaß 7 eindringen,
sondern er stößt gegen den vorderen Teil 6 b des Hebelschlitzes 6, und der Teil
2 a des Schwenkriegels 2 greift gemäß F i g. 4 hakenartig über den Anschlag 8 und
verhindert ein weiteres Öffnen der Tür 1. Die Öffnungsweite der Tür in dieser Sperrstellung
beträgt etwa 5 cm, kann aber je nach Größe der Tür und des Schwenkriegels 2 verschieden
sein.
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Die Empfindlichkeit des Ansprechens der Sicherungsvorrichtung kann
durch Verändern der Schwerpunktslage des Schwenkriegels 2 bezüglich seiner Drehachse
3 geregelt werden. Mit zunehmender Länge des fast senkrechten Armes 11 des Schwenkriegels
2 bezüglich des nach vorn vorstehenden Hebelteils wird die Geschwindigkeit vermindert,
die erforderlich ist, damit der Schwenkriegel mit seinem hakenförmigen Teil 2 a
den Anschlag 8 übergreift.
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Die Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung ist besonders einfach,
benötigt keine Feineinstellungen und auch keine Wartung, um sie betriebsbereit zu
halten.
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Gewöhnlich ist in der Öffnung des Behälters ein elastischer Dichtungsring
angeordnet, der mit der Türkante in Eingriff kommt, wenn die Tür geschlossen wird.
Durch die Federungskraft des Dichtungsringes, besonders wenn er neu ist, muß gewöhnlich
eine beträchtliche Schließkraft aufgebracht werden, damit die Tür in die Schließstellung
kommt. In diesem Zusammenhang hat die Sicherungsvorrichtung nach der Erfindung den
weiteren Vorteil, daß sie auch als Hilfsvorrichtung zum Schließen der Tür benutzt
werden kann, wenn dies zur Überwindung der Federungskraft des Dichtungsringes erforderlich
sein sollte. Dies wird durch Anbringen einer Pedalplatte 12 am Teil
2 a des Schwenkriegels 2 erreicht. Durch Drücken auf diese Platte
12 mit dem Fuß oder mit der Hand kann die Tür dann leicht vö'läg geschlossen
werden, weil die Schrägkante 13 des Teils 6 u des Hebelschlitzes 6 den Anschlag
8 der Tür in die Schließrichtung drückt. Obwohl die Sicherungsvorrichtung nur eine
geringe Größe aufweist, wird von dem Schwenkriegel auf den Anschlag 8 eine beträchtliche
Hebelwirkung ausgeübt, die ausreicht, um die Elastizität des Dichtungsringes zu
überwinden und die Tür zu schließen.