DE1245176B - Anordnung fuer die waehrend der Herstellung photographischer Filme kontinuierlich vorzunehmende Messung des Wassergehalts photographischer Schichten - Google Patents
Anordnung fuer die waehrend der Herstellung photographischer Filme kontinuierlich vorzunehmende Messung des Wassergehalts photographischer SchichtenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
GOIn
Nummer: 1245 176
Aktenzeichen: F 36483 IX b/421
Anmeldetag: 6. April 1962
Auslegetag: 20. Juli 1967
Die Erfindung betrifft ein Gerät, das die kontinuierliche Messung des Wassergehaltes der Schichten
bei der Herstellung photographischer Filme gestattet.
Photographische Filme bestehen im allgemeinen aus einer oder mehreren lichtempfindlichen Schichten
sowie verschiedenen Hilfsschichten. Insbesondere bei modernen Farbfilmen werden dabei an die Gießgenauigkeit
sehr hohe Anforderungen gestellt, da die Menge des pro Quadratmeter aufgetragenen Silberhalogenids
innerhalb sehr enger Toleranzgrenzen von etwa 1 bis 2°/o liegen muß. Bei der Messung des aufgetragenen
Silbers, zur Überwachung des Begießvorganges, stößt man insofern auf Schwierigkeiten, als
bei mehrschichtigen Filmen auch das Silber der darunterliegenden Emulsionsschichten mitgemessen
wird. Zur Ermittlung des aufgetragenen Silbers sollte man daher den Silberhalogenidgehalt der darunterliegenden
Schichten kennen und von dem gemessenen Ergebnis subtrahieren. Ein derartiges Verfahren
genügt jedoch insbesondere bei Farbfilmen mit mehreren Schichten den Anforderungen an die Meßgenauigkeit
nicht.
Grundsätzlich ist es auch möglich, den Silbergehalt indirekt dadurch zu bestimmen, daß man das mit
dem Gießen einer Schicht aufgetragene Wasser mißt. Sofern dann die unter der aufgetragenen Schicht liegenden
weiteren Schichten nur Wasser in vernachlässigbaren Mengen enthalten, kann man aus diesem
Wasserauftrag bei Kenntnis des Verhältnisses der Konzentration des Wassers zu der des Silbers den
Silberauftrag ermitteln.
Hierzu sind jedoch nicht die bekannten Photometer brauchbar, die beispielsweise zur Bestimmung
des Wassergehaltes in Folien verwendet werden. Die Bestimmung der Wasserkonzentration in Folien wird
mit dem bekannten Gerät z. B. wie folgt durchgeführt:
Mit einer optischen Anordnung werden zwei Lichtbündel
der Wellenlänge 1,95 μ und der Wellenlänge von ζ...B. 1,8 μ hergestellt und die Extinktion der
Folie bei diesen Wellenlängen verglichen. Bei der Wellenlänge von 1,95 μ befindet sich eine Wasserabsorptionsbande,
während bei 1,8 μ das Wasser nur vernachlässigbar absorbiert. Sofern nun die wasserfreie
Folie bei den beiden genannten Wellenlängen gleiche Extinktion aufweist, ergibt der obenerwähnte
Vergleich der Extinktionen bei den beiden Wellenlängen einen Meßwert, der der Wasserkonzentration
in der Folie proportional ist. Das genannte Verfahren funktioniert, wie erwähnt, nur dann, wenn die Extinktion
der trockenen Grundsubstanz bei der Meß- und Vergleichswellenlänge die gleiche ist.
Anordnung für die während der Herstellung
photographischer Filme kontinuierlich
vorzunehmende Messung des Wassergehalts
photographischer Schichten
photographischer Filme kontinuierlich
vorzunehmende Messung des Wassergehalts
photographischer Schichten
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Konrad Bunge, Köln-Stammheim;
Dr. Konrad Hebbel, Grünwald bei München;
Dr. Otto Koch, Leverkusen ■
Derartige Geräte sind in vorliegendem Fall ungeeignet,
da die lichtempfindlichen Schichten ein wellenlängenabhängiges Streuvermögeri besitzen. Es
kommt hinzu, daß auch bereits vorhandene lichtempfindliche oder Hilfsschichten beispielsweise Lichthofschutz-
oder Haftschichten und schließlich auch die Filmunterlagen in dem in Betracht kommenden Spektralbereich
in mehr oder weniger starkem Maß durch Streuung oder Absorption die Messung beeinflussen,
wobei die Beeinflussung der Absorption in einem gewissen Bereich von Infrarot-Wellenlängen allerdings
vernachlässigt werden kann. Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, daß auch wegen der Lichtempfindlichkeit
der photographischen Materialien für die Messungen nur Strahlen aus dem infraroten Bereich
in Frage kommen. Die erwähnten störenden Streuungen und Absorptionen sind wellenlängenabhängig.
Die Messung des Wasserauftrages mit den bekannten Geräten würde beeinflußt werden nicht
nur vom Wasser- und Silbergehalt der zu messenden Schicht und der Art ihres Streuverhaltens, sondern
auch von diesen Eigenschaften aller darunterliegenden Schichten und zudem auch noch von der Lage
der zu messenden Schicht zu den optischen Teilen.
Es wurde nun überrachenderweise gefunden, daß bei geeigneter Wahl der Meß- und Bezugswellenlänge
mit Hilfe eines speziellen optischen Gerätes der Wasserauftrag gemessen werden kann. Eine den Erfindungsgedanken
benutzende Apparatur ist in Abb. 1 schematisch dargestellt.
Ihre Wirkungsweise wird im folgenden beschrieben: Es werden zwei Lichtbündel hergestellt, das
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eine 1 bei einer Wellenlänge (Meßwellenlänge), bei der Wasser absorbiert, das andere 2 bei einer Vergleichswellenlänge,
bei der keine oder nur zu vernachlässigende Absorption durch Wasser eintritt. Mit Hilfe des rotierenden Unterbrechers 3 werden
die Bündel auf den halbdurchlässigen Spiegel 4 geleitet, der sie zu einem Bündel 5 vereint. Dieses Bündel
durchsetzt die Unterlage mit der zu messenden Schicht 6. In der Nähe der Schicht befinden sich
gemäß der Erfindung die optischen Mittel 7, deren Wirkung weiter unten diskutiert wird. Schließlich
gelangt das Lichtbündel auf den photoelektrischen Wandler 8, der ein der momentanen Lichtleistung
proprotionales Signal abgibt. Das Signal steuert mittels eines Servomechanismus den in dem Strahlenbündel
1 befindlichen Graukeil 9 so lange, bis die den Wandler verlassenden Signale für beide Strahlengänge
gleich sind.
Befindet sich im Strahlengang der erfindungsgemäßen Apparatur keine Schicht, so vermittelt jeder
der beiden Strahlengänge eine gewisse Lichtleistung an den Empfänger. Wird jetzt der Träger des Films,
der mit den interessierenden lichtempfindlichen und sonstigen Schichten begossen sei, wobei diese Schichten
alle einen vernachlässigbaren Wassergehalt haben sollen, in den Strahlengang gebracht, so wird die
Lichtleistung in jedem der Strahlengänge beträchtlich geschwächt, wobei jedoch der Schwächungsfaktor in
beiden Strahlengängen der gleiche ist. Wird zusätzlich noch eine wasserhaltige Schicht der interessierenden
Dicke aufgebracht, so ändert sich im wesentlichen nur die Lichtleistung im Meßstrahlengang (1,95 μ),
und zwar monoton mit der Wasserauftragsdicke. Die in der erfindungsgemäßen Anordnung verwendete
Wellenlänge des Meßstrahls beträgt, wie erwähnt, 1,95 μ, die des Vergleichsstrahls liegt zwischen etwa
1,7 und 1,8 μ. Diese Wellenlängen wurden gewählt, weil sich in dem Bereich von etwa 1,7 bis 2,0 μ die
Extinktion der trockenen Schichten der interessierenden Art nur vernachlässigbar ändert.
Anders verhält es sich bei der Streucharakteristik der Schichten in diesem Wellenlängenbereich. Es
zeigt sich nämlich, daß diese Eigenschaft in einem Ausmaß wellenlängenabhängig ist, daß eine Messung
ohne zusätzliche Maßnahmen nicht die erforderliche Genauigkeit besitzt. Der Kern der Erfindung besteht
darin, diese Veränderung der Streucharakteristik durch geeignete optische Mittel 7 unschädlich für die
Messung des Wasserauftrages zu machen. Es wurde hierbei gefunden, daß diese optischen Mittel die Wirkung
haben müssen, daß die den Empfänger erreichende Strahlungsleistung in möglichst geringem
Maß von dem Winkel abhängt, unter dem die Strahlung die Meßstelle verläßt.
Um diese Wirkung zu erreichen, werden erfindungsgemäß zwischen Meßobjekt 6 und Empfänger 8
optische Mittel 7 angeordnet, die die das Meßobjekt 6 auf der Empfängerseite verlassende Strahlung möglichst
quantitativ erfassen und dem Empfänger zuleiten.
Verschiedene Möglichkeiten für diese optischen Mittel sind in den Abb. 2 bis 4 dargestellt. Dabei ist
im Teil (α) der Abbildung jeweils der Strahlengang vor Einbringen eines im interessierenden Spektralbereich
gleichmäßig absorbierenden aber in unterschiedlichem Maß vorwärts streuenden Meßobjektes
und in dem Teil (b) nach dem Einbringen dieses Meßobjektes wiedergeben.
In A b b. 2 wird beispielsweise als optisches Mittel hinter der Schicht eine Integrationskugel 7 verwendet.
Wird nun in den ursprünglich freien Strahlengang das eben beschriebene Meßobjekt (trocken, nicht
rückwärts streuend) eingebracht, so ändert sich zwar die räumliche Verteilung der in die Kugel eintretenden
Strahlung, nicht jedoch die Leistung die den Wandler 8 erreicht. Das gilt für jeden der beiden
Strahlengänge.
ίο A b b. 3 und 4 zeigen weitere Ausführungsformen
der optischen Mittel 7. Bei der Anordnung 3 wird ein Lichtleiter verwendet, bei der Anordnung 4 eine
Optik, die einen extrem hohen Raumwinkel der die Schicht verlassenden Strahlung erfaßt (z. B. eine
Fresnellinse). Die Wirkung der Anordnungen nach 3 und 4 ist die gleiche wie die der Anordnung nach 2.
Das Gemeinsame aller drei Ausführungsformen besteht darin, daß sie einen möglichst großen Teil des
die Schicht verlassenden Lichtes erfassen.
Bei jeder der beschriebenen Anordnungen ändert sich beim Einbringen einer feuchten Schicht die den
photoelektrischen Wandler erreichende Lichtleistung in gleicher Art wie bei den bekannten Einrichtungen.
Diese Änderung kann daher in der bekannten Weise zur Messung der Wasserkonzentration benutzt
werden.
Der Befund, daß die durch die Wellenlängenabhängigkeit der Streucharakteristik der zu messenden
Schichten auftretenden Fehler durch rein optische Mittel beseitigt werden können, ist für den Fachmann
insbesondere deshalb überraschend, weil die wasserhaltigen Schichten nicht nur eine Vorwärtsstreuung,
sondern auch eine erhebliche Rückwärtsstreuung verursachen.
Es sei an dieser Stelle betont, daß in den Zeichnungen nur schematische Ausrührungsformen der
Erfindung dargestellt sind. Bei dem praktischen Bau einer Meßapparatur wird man die Größe und die
Ausführung der Apparatur und der einzelnen Bauelemente ohne Schwierigkeiten den jeweiligen Anforderungen
anpassen können. So kann man beispielsweise die Integrationskugel (Ulbrichtkugel) in einen
gewissen Sicherheitsabstand von einigen Millimetern von dem Film entfernt anordnen. Allerdings erfaßt
man dann nicht die gesamte aus der Schicht austretende Strahlung, der auftretende Fehler ist jedoch so
gering, daß die Messung hierdurch nicht gestört wird. Die Genauigkeit, die sich mit den erfindungsgemäßen
Vorrichtungen erreichen läßt, liegt bei etwa ± 1 μ Wasserauftragsdicke.
Claims (8)
1. Anordnung für die während der Herstellung photographischer Filme kontinuierlich vorzunehmende
Messung des Wassergehaltes photographischer Schichten, arbeitend nach dem Prinzip
der abwechselnden Bestrahlung eines Prüfkörpers mit gebündelter Strahlung der Wellenlänge 1,95
bzw. 1,7 bis 1,8 μ und mit einem auf der der Strahlungsquelle abgewandten Seite des Prüfkörpers
angeordneten Empfänger für die Messung und den Vergleich der durchtretenden Strahlungsernergien,
dadurchgekennzeichnet, daß zwischen Meßobjekt (6) und Empfänger (8) optisehe
Mittel (7) angeordnet sind, die die das Meßobjekt (6) auf der Empfängerseite verlassende
Strahlung möglichst quantitativ erfassen und dem Empfänger (8) zuleiten.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Mittel (7) aus
einer Integrationskugel bestehen, die zwischen der zu messenden Schicht (6) und dem Empfänger
(8) angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Kohlrausch, »Praktische Physik«, I, 19.
Auf lage, 1951, S. 520/521;
Grimsehl-Tomaschek, »Lehrbuch der Physik«, Bd.
II, 1;
8. Auflage, 1938, S. 603/604.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 617/253 7. 67 Bundesdruckerei Berlin
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