DE1243157B - Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor - Google Patents

Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor

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DE1243157B
DE1243157B DEJ22645A DEJ0022645A DE1243157B DE 1243157 B DE1243157 B DE 1243157B DE J22645 A DEJ22645 A DE J22645A DE J0022645 A DEJ0022645 A DE J0022645A DE 1243157 B DE1243157 B DE 1243157B
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Germany
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chloride
copper
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chlorine
ammonium chloride
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Application number
DEJ22645A
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English (en)
Inventor
Richard Brooks
Harry Smith
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Imperial Chemical Industries Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides
    • C01B7/05Preparation from ammonium chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von Chlor und betrifft im besonderen ein Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor aus Ammoniumchlorid.
  • Chlor wird in großtechnischem Maßstab durch Elektrolyse von Natriumchlordlösungen erzeugt, wobei gleichzeitig äquivalente Mengen Ätznatron anfallen. Wenn die Nachfrage nach Chlor so groß wird, daß die erzeugte äquivalente Ätznatronmenge den Bedarf der Industrie übersteigt, dann wird dieses Verfahren weniger wirtschaftlich, und es ist wünschenswert, andere Verfahren zur Herstellung von Chlor zu erfinden, welche nicht gleichzeitig Ätznatron ergeben. Für derartige andere Verfahren brauchbare chlorhaltige Ausgangsstoffe sind Chlorwasserstoff, welches als Nebenprodukt von organischen Chlorierungen zur Verfügung steht, Ammoniumchlorid, welches beispielsweise beiiin Ammoniaksodaverfahren zu erhalten ist, und andere leicht verfügbare Chloride, beispielsweise Natriumchlorid. Von diesen sind Ammoniumchlorid und Chlorwasserstoff die zugkräftigsten, da einige Verfahren ausgehend von Natriumchlorid, beispielsweise die Elektrolyse des aeschmolzes:eii Salzes cder seine Reaktion mit Salpetersäure unter Bildung von Nitrosylchlorid oder seine Reaktion mit Schwefeltrioxyd, ungünstige Merkmale aufweisen.
  • Es sind Verfahren zur Herstellung von Chlor aus Ammoniumchlorid und Chlorwasserstoff bekannt, bei welchen die Gesamtvorgänge bzw. -wirkungen Oxydationen sind, welche idealisiert durch die folgenden Reaktionsgleichtinaen dargestellt werden können:
    4NH,C1 + O, -- 4N11., + 2H,0 -;- 2C1,
    411C1 + 02 ->- 2H20 + 2C12
    Jegliche Abweichung von den durch diese Gleichungen dargestellten Vorgängen ist im allgemeinen auf unerwünschte Nebenreaktionen zurückzuführen. Die Reaktion der ersten Gleichung kann als in zwei Stufen ablaufend angesehen werden, nämlich nach den folgenden Reaktionsgleichungen
    4NH4C1 ->- 4N113 + 411C1
    und dann
    4 HCl + 02 -->- 2H20 + 2C1
    und bei gegebenen Temperaturen und Drücken kann der Mindestenergiebedarf für jedes Kreislaufverfahren, dessen Gesamtvorgang gemäß der ersten der beiden ersten Gleichungen verläuft, niemals geringer sein als derjenige, welcher bei diesen beiden Stufen insgesamt in Frage kommt.
  • Im Vergleich mit bekannten mehrstufigen Verfahren zur Herstellung von Chlor aus Ammoniumchlorid oder aus dem daraus durch Wärmeeinwirkung erzeugten Chlorwasserstoff hat das vorliegende Verfahren, bei dem Chlorid oder Oxyd auf Metallen als Reaktionsstoffe verwendet werden, den Vorteil, daß bei der ersten Stufe eine niedrigere Temperatur erforderlich ist, wobei Chlor von Ammoniumchlorid absorbiert wird, um Metallchlorid zu bilden. So ist hierfür beispielsweise eine Temperatur von 200 bis 220'C ausreichend, während beim Verfahren der USA.-Patentschrift 2 206 399 Temperaturen von 250 bis 400'C und beim Verfahren der USA.-Patentschrift 2 823 981 Temperaturen von 325 bis 500'C erforderlich sind.
  • Zwecks Erzielung eines technischen Fortschrittes gegenüber bekannten Verfahren ist es daher notwendig, zweckmäßigere Wege zum Zustandebringen des Gesamtergebnisses festzustellen. Einer von diesen ist Gegenstand der britischen Patentschrift 956 598, in welcher ein 4-stufiges Kreislaufverfahren beschrieben ist, in dessen zweiter Stufe Ammoniumchlorid und Kupfer(I)-chlorid sowie Ammoniak in einem wäßrigen System mit Sauerstoff bzw. Luft zu einem Amminkupfer(11)-chlorid umgesetzt werden, welch letzteres anschließend in der dritten Stufe erhitzt wird, um aus dem Ammin das Ammoniak freizusetzen und Kupfer(II)-chlorid zu erhalten. bzw. Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Kupfer(11)-chlorid aus Ammoniumchlorid und Kupfer(1)-chlorid in nur einer Stufe und ohne die Notwendigkeit der Zugabe von Ammoniak zum Reaktionsraum festgestellt.
  • Erfindungsgemäß besteht in einem Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor mit drei aufeinanderfolgenden Stufen, in deren erster Ammoniumchlorid nach bekannten Verfahrensweisen aus Ammoniak erzeugt wird und in deren dritter Kupfer(II)-chlorid nach bekannten Verfahrensweise zwecks Freisetzung von Chlor und Erzeugung von Kupfer(I)-chlorid erhitzt wird, das kennzeichnende Merkmal darin, daß in der zweiten Stufe trockenes Ammoniumchlorid von der ersten Stufe mit Kupfer(I)-chlorid von der dritten Stufe und einem anderen Metallchlorid von der Art der Alkalimetallchloride und Erdalkalimetallchloride in Gegenwart von Sauerstoff zwecks Freisetzung von Ammoniak und Erzeugung von Kupfer(II)-chlorid erhitzt wird, worauf das Ammoniak zur ersten Stufe zurückgeführt und das Kupfer(II)-chlorid zur dritten Stufe geleitet werden.
  • Zu den anderen Metallchloriden, mit welchen das Kupfer(I)-chlorid und Ammoniumchlorid in Gegenwart von Sauerstoff bzw. Luft erhitzt werden, gehören die der Alkalimetalle und der Erdalkalimetalle. Besonders brauchbar ist Kaliumchlorid in einem Anteil von 40 bis 50 Molprozent. So enthält eine charakteristische Reaktionsmischung je 30 bis 25 Mol Ammoniumchlorid und Kupfer(1)-chlorid sowie 40 bis 50 Mol Kaliumchlorid. Es können auch Natriumchlorid und Calciumchlorid verwendet werden.
  • Der bevorzugte Temperaturbereich für die Reaktion zwischen Kupfer(I)-chlorid, Ammoniumchlorid und Sauerstoff beträgt 200 bis 220°C. Höhere Temperaturen ermöglichen die Entwicklung eines höheren anfänglichen Ammoniakpartialdruckes, jedoch nur auf Kosten des umgesetzten Ammoniumchloridanteiles, welcher beträchtlich vermindert wird.
  • Die Geschwindigkeit der Reaktion zwischen Kupfer(1)-chlorid, Ammoniumchlorid und Sauerstoff ist augenscheinlich der Geschwindigkeit des Sauerstoffstromes über bzw. durch die Mischung der Chloride proportional. Gegebenenfalls kann die Reaktionsmasse auf inerte Materialien, wie Aluminiumoxyd bzw. Siliciumdioxyd, als Träger aufgebracht bzw. mit diesen versehen werden, und obwohl der Träger, wie es zu erwarten war, kaum eine nennenswerte Wirkung auf die Reaktionsgeschwindigkeit bzw. das Reaktionsgleichgewicht hat, hilft er bei der Aufrechterhaltung der Reaktion gegen Ende ihres Verlaufes, wenn die Reaktionsmasse zur Undurchlässigkeit gegenüber dem Sauerstoff neigt.
  • Die durch die Reaktion zwischen Ammoniumchlorid, Kupfer(I)-chlorid, dem anderen Metallchlorid und Sauerstoff gebildete Mischung aus Kupfer(Il)-chlorid und dem anderen Metallchlorid wird auf eine höhere Temperatur erhitzt, um das Chlor freizusetzen und das Kupfer(1)-chlorid zu regenerieren. Die Temperatur ist im allgemeinen über 500°C, und es ist gewöhnlich zweckmäßig, das Chlor in einem Strom eines inerten Trägergases zu entfernen.
  • Wenn von der dritten Stufe des Verfahrens kein elementares Chlor benötigt wird, dann kann bzw. können in diese Stufe des Reaktionssystems eine Substanz bzw. Substanzen, welche mit Chlor reagieren kann bzw. können, beispielsweise Kohlenoxyd, gesättigte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Methan, Olefine und Acetylene, eingeführt werden, wodurch die entsprechenden Chlorderivate erhalten werden. Es ist im allgemeinen möglich, dies bei niedrigeren Temperaturen als die zur Erzielung von zufriedenstellenden Ausbeuten an elementarem Chlor erforderlichen Temperaturen zu verwirklichen.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erläutert. Beispiel l Es wurde eine trockene Mischung aus 297 g (3 Mol) Kupfer(I)-chlorid, 160,5 g (3 Mol) Ammoniumchlorid und 298 g (4 Mol) Kaliumchlorid in einem Röhr auf Aluminiumoxyd-Siliciumdioxyd-Körner als Träger aufgebracht und in einem trockenen Sauerstoffstrom mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 670 cm"/ Minute auf 220°C erhitzt, bis keine Reaktion mehr stattfand. Die Analyse der aus dem Rohr austretenden Dämpfe zeigte, daß der Ammoniakpartialdruck in diesem 7,3 mm Hg betrug. Die Umsetzung des Ammoniumchlorides zu Ammoniak belief sich auf 800/" 8,6'/, verflüchtigte sich unverändert, und 40/, blieben in der Reaktionsmasse; der Ammoniumchloridverlust betrug also 7,40/,. Beispiel 2 In diesem Beispiel sind die Ergebnisse von vier getrennten Versuchen wiedergegeben, welche die Wirkung der Temperatur auf den Reaktionsverlauf zeigen. Bei sämtlichen Versuchen bestand die trockene Reaktionsmischung wie im Beispiel 1 aus 297 g Kupfer(I)-chlorid, 160,5 g Ammoniumchlorid und 298 g Kaliumchlorid, welche auf Aluminiumoxyd-Siliciumdioxyd-Körner als Träger aufgebracht war, und die Strömungsgeschwindigkeit des Sauerstoffes betrug etwa 335 cm3/Minute. Das Gleichgewicht wurde als erreicht erachtet, als zwischen der Mischung und dem Sauerstoff keine weitere Reaktion vor sich ging.
    Versuch Temperatur "/01,C1- % NH4C1 % NH@C1 Anfänglicher
    Umsetzung unverändert im Rückstand o/o NH4Cl-Verlust NH$-Partialdruck
    Nr. °C zu NH3 verflüchtigt verblieben in mm Hg
    1 210 84,7 7,3 2,2 5,8 4,3
    2 220 73,5 1,7 12,2 12,6 6,3
    3 228 57,0 kein nicht bestimmt - 10,8
    4 235 38,4 0,4 nicht bestimmt - 11,8
    Diese Ergebnisse zeigen, daß der nahehegende Weg zur Erhöhung des Ammoniakpartialdruckes, nämlich das Arbeiten bei höheren Temperaturen, nicht zweckmäßig ist, da die prozentuale Umsetzung von Ammoniumchlorid mit der Erhöhung der Temperatur rasch abnimmt.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor mit drei aufeinanderfolgenden Stufen, in deren erster Ammoniumchlorid nach bekannten Verfahrensweisen aus Ammoniak und Chlorwasserstoff erzeugt wird und in deren dritter Kupfer(II)-chlorid nach bekannten Verfahrensweisen zwecks Freisetzung von Chlor und Erzeugung von Kupfer(1)-chlorid erhitzt wird, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß man in einer zweiten Stufe trockenes Ammoniumchlorid von der ersten Stufe mit Kupfer(I)-chlorid von der dritten Stufe und einem Alkali- oder Erdalkalimetallchlorid in Gegenwart von Sauerstoff zwecks Freisetzung von Ammoniak und Erzeugung von Kupfer(II)-chlorid erhitzt, worauf man das Ammoniak zur ersten Stufe zurückführt und das Kupfer(II)-chlorid zur dritten Stufe leitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung aus Kupfer(I)-chlorid, einem Alkali- oder Erdalkalichlorid und Ammoniumchlorid in Gegenwart von Sauerstoff auf Temperaturen von 200 bis 220°C erhitzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus Kupfer(1)-chlorid, Kaliumchlorid und Ammoniumchlorid verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anfangszusammensetzung der festen Phase des Reaktionssystems so wählt, daß je 25 bis 30 Molprozent Ammoniumchlorid und Kupfer(I)-chlorid sowie 50 bis 40 Molprozent Kaliumchlorid vorliegen.
DEJ22645A 1961-11-14 1962-11-13 Kreislaufverfahren zur Herstellung von Chlor Pending DE1243157B (de)

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