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Fotografische Kamera Die Erfindung betrifft eine fotografische Kamera
für in Patronen konfektionierten Film, bei welcher in dem die Patronen aufnehmenden
Patronenraum Haltefedern für die Patronen vorgesehen sind, nach der deutschen Patentanmeldung
A .1617Q IX a / 57a.
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Besonders bei spulenlosen Patronen tritt der Effekt auf, daß der zum
Einlegen des Films aus der Vorratspatrone gezogene Anfangsstreifen -desFilms stark
gekrümmt ist, sich bei offener Kamerarückwand an der Bildbühne abstützt und die
ganze Vorratspatrone verdreht. Dadurch kann es vorkommen, daß das Patronenmaul nicht
mehr dicht neben der Bildbühne liegt. Durch diesen Effekt wird das Einlegen des
Films erschwert und unter Umständen eine einwandfreie Planlage des Films in der
Kamera nicht gewährleistet. Eine bereits vorgeschlagene Anordnung vermeidet diesen
Nachteil durch die Anbringung einer besonderen Haltefeder.
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Es hat sich aber gezeigt, daß es vorkommen kann, daß die Kamera mit
eingelegtem Film in geschlossenem Zustand sehr starken Erschütterungen ausgesetzt
wird. Die Haltefeder ist nun nicht so stark, daß die Patronen nicht bei solchen
Erschütterungen im geschlossenen Zustand der Kamera Verschiebungen erfahren und
ihre Lage gegenüber der Bildbühne ändern könnten, da diese Haltefeder ja lediglich
der Wirkung des gekrümmten Filmanfangs entgegenwirken soll. Solche Erschütterungen
können sich also so auswirken, daß die Patronen ihre Lage gegenüber der Bildbühne
ändern und dann die geänderte Lage beibehalten. Ferner kann bei einer automatischen
Filmempfindlichkeitsabtastung die Abtast- und Auflageeinrichtung außer Eingriff
gebracht werden. Dies führt aber zu einer Minderung der Bildqualität bzw. zu Fehlbelichtungen.
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Dem Gegenstand der Hauptpatentanmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einerseits eine Veränderung der Patronenlage im offenen Zustand der Kamera unter
der Einwirkung des gekrümmten Filmanfangs und andererseits eine Veränderung der
Patronenlage durch Erschütterungen im geschlossenen Zustand der Kamera zu verhindern.
Gemäß der Hauptpatentanmeldung wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß
an der Kamerarückwand eine die Haltefeder im geschlossenen Zustand der Kamera gegen
die Patrone drückende Andruckfläche vorgesehen ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird in weiterer Ausgestaltung des
Gegenstandes der Hauptpatentanmeldung vorgeschlagen, daß die Andruckfläche stufenförmig
ausgebildet ist und mit dem Ende der Haltefeder zusammenwirkt. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die einzelnen Stufen der Andruckfläche je eine zum frei stehenden Ende der
Haltefeder etwa parallele Fläche und je eine dazu geneigte Sperrfläche aufweisen,
wobei letztere ein Ausweichen der Haltefeder von der Patrone weg verhindern. Weiterhin
ist es zweckmäßig, daß die Breite einer jeden Stufe gleich oder kleiner als die
Toleranz ist, innerhalb der sich die Patrone ohne Gefahr für die Bildqualität verschieben
darf. Besonders einfach läßt sich eine Kamera nach der Erfindung ausgestalten, wenn
die Kamerarückwand aus Kunststoff hergestellt und die stufenförmige Andruckfläche
an die Kamerarückwand angeformt ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird erreicht, daß der auf
die Haltefeder und damit auf jede Patrone ausgeübte Druck von den Toleranzen in
den Patronendurchmessern unabhängig ist, während beim Gegenstand der Hauptpatentanmeldung
dieser Druck mit zunehmendem Patronendurchmesser zunimmt.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch Teile einer erfindungsgemäßen Kamera.
Dabei ist der den Patronenraum 1 für eine Vorratspatrone 2 und einen Teil der Bildbühne
3 bildende Gehäuseteil einer Kamera mit 4 bezeichnet. In dem Gehäuseteil 4 ist zwischen
dem Patronenmaul 2ca der in die Kamera eingelegten Vorratspatrone 2 und der Bildbühne
3 das Perforrad für den Filmtransport vorgesehen. Im Patronenraum 1 ist
eine
Haltefeder 6 angeordnet, welche die Patrone 2 gegen die der Bildbühne 3 benachbarte
Wandung 4a des Patronenraumes 1 drückt. Wird die Vorratspatrone 2 so in den Patronenraum
l gelegt, daß ihr Patronenmaul 2a gegen die Bildbühne 3 gerichtet ist, so drückt
die Feder 6 die Kassette in dieser Lage gegen die Wandung 4a. Dabei stützt sich
der aus der Patrone 2 gezogene Anfangsstreifen des Films an der Bildbühne 3 ab.
Da der Film in der Patrone 2 sehr stark gekrümmt aufgewickelt ist, versucht der
sich an der Bildbühne 3 abstützende Anfangsstreifen die Patrone 2 aus der Lage,
in der sie eingelegt worden ist, zu drehen, so daß dann das Patronenmaul 2 a nicht
mehr dicht neben der Bildbühne 3 läge. Damit wären die Planlage des Films in der
Kamera und ein ordnungsgemäßer Filmtransport nicht mehr gewährleistet. Durch die
Andruckkraft und -richtung der Feder und die zwischen Feder 6 und Patrone 2 vorhandene
Reibungskraft wird jedoch eine solche selbsttätige Drehung der Patrone 2, die gemäß
der Zeichnungen im Uhrzeigersinn erfolgen würde, verhindert. Nun braucht der Benutzer
nur mehr den Film aus seiner Perforation an das Perforrad 5 zu legen und die Kamera
zu schließen. Bei den dann erfolgenden ersten Filmtransporten wird der Film automatisch
zwischen Bildbühne 3 und der nicht dargestellten Filmandruckplatte hindurch in das
Patronenmaul der nicht dargestellten symmetrisch zur Vorratskassette eingelegten
Filmaufnahmepatrone eingespult. Der Benutzer spart also durch diese Anordnung einen
Filmstreifen für ein bis zwei Aufnahmen ein, hat keine Einlegearbeit und die Sicherheit
für die ordnungsgemäße Planlage des Films in der Kamera. Dabei ist es zweckmäßig,
daß auch die Aufnahmepatrone durch eine zur Feder 6 symmetrisch angeordnete Feder
im Patronenraum für die Aufnahmepatrone gehalten ist.
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Es hat sich nun aber gezeigt, daß die Andruckkraft der Feder 6 nicht
ausreicht, um die Patrone 2 bei geschlossener Kamera und starken Erschütterungen
in der eingelegten Lage zu halten.
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Verschiebungen der Patronenlage durch solche Erschütterungen würden
sich aber ebenso qualitätsmindernd auswirken, wie eine Verdrehung der Patrone 2
unter der Wirkung des Anfangsstreifens des Films. Zur Vermeidung solcher Verlagerungen
der Patrone 2 im geschlossenen Zustand der Kamera infolge von Erschütterungen ist
riun an dem Kameradeckel 103 gemäß der Hauptpatentanmeldung eine Andruckfläche
104 vorgesehen. Diese drückt bei geschlossener Rückwand 103 die Haltefeder
6 gegen die Patronenwandung der Patrone 2 gegen die in der Zeichnung links
unten liegende Ecke 105 des Patronenraumes 1. Treten nun nach dem Einsetzen der
Patrone 2 und dem Schließen des Rückdeckels 103 Erschütterungen auf, so kann sich
die Patrone 2 unter dem erhöhten Druck der Haltefeder 6 nicht mehr ohne weiteres
verdrehen. Eine weitere Verbesserung, durch die in Verbindung mit der Haltefeder
6 ein Verdrehen der Patrone 2 völlig verhindert ist, kann dadurch erreicht werden,
daß an der Rückwand 103 noch eine weitere Haltefeder 106 angebracht wird.
Diese zusätzliche Haltefeder 106 ist derart angeordnet, daß sie direkt auf die Außenwand
des Patronenmauls 2a bei geschlossener Rückwand 103 einwirkt und so das Patronenmaul
2 a in den Patronenraum 1 und somit in eine zur Bildbühne 3 etwa parallele Richtung
drückt. Da auch eine Verschiebung der Filmaufnahmepatrone infolge von Erschütterungen
die gleiche Minderung der Bildqualität bedingen würde wie eine Verschiebung der
Filmvorratspatrone, ist es vorteilhaft, wenn am Rückdeckel 103 symmetrisch zur Andruckfläche
104 und zur Feder 106 im Bereich der Filmaufnahmepatrone eine weitere Andruckfläche
und eine weitere Haltefeder für die Aufnahmepatrone vorgesehen sind. Die Andruckfläche
104 und die Feder 106 können mit dem Rückdeckel 103 vernietet oder verschraubt sein.
Sie könnten aber auch aus Kunststoff einstückig mit dem Rückdeckel gespritzt werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun die Andruckfläche 104 stufenförmig
ausgebildet, wobei jede Stufe eine zum freien Ende 6 k der Feder 6 etwa parallele
Fläche 104a und eine zu dieser geneigte Sperrfläche 104 b umfaßt. Die Durchmesser
der einzelnen Patronen 2 schwanken innerhalb gewisser, als zulässig erprobter Toleranzen.
Liegt der Durchmesser der Patrone 1 in der Mitte dieses Toleranzbereiches, so trifft
beim Schließen der Kamerarückwand 103 das Ende 6 k der Feder 6 beispielsweise auf
die zweite Stufe der Andruckfläche 104. Bei Erschütterungen der Kamera kann
die Feder 6 also nicht weiter ausweichen, als bis ihr Ende 6 k auf die Fläche 104
b dieser Stufe trifft. Die Breite jeder Stufe ist dabei gleich oder kleiner als
die Toleranz, innerhalb der eine Verschiebung oder Verdrehung der Patrone 2 ohne
Einfluß auf die Bildqualität zulässig ist. Liegt der Durchmesser einer Patrone 2'
im unteren Bereich der zulässigen Toleranzen, so verrastet das Ende 6 k mit der
ersten Stufe der Andruckfläche 104,
wie gestrichelt dargestellt worden ist.
Der Druck, den die Andruckfläche 104 dabei auf die Feder 6 und somit auf die Patrone
2' ausübt, ist etwa gleich dem Druck, den die zweite Stufe auf die Feder 6 und die
Patrone 2 bewirkt. Der Weg, um den sich die Patronen 2 oder 2' oder auch eine Patrone
mit größerem Durchmesser, die dann eine Verrastung der Feder 6 mit der dritten oder
einer weiteren Stufe der Andruckfläche 104 zur Folge hatte, verschieben oder verdrehen
kann, ist immer derselbe und liegt auf Grund der gewählten Stufenbreite innerhalb
des zulässigen Toleranzbereiches. Somit wird verhindert, daß der Druck, den die
Rückwand 103 auf die Feder 6 ausübt, bei Patronen mit großem Außendurchmesser größer
ist als bei solchen mit kleinem Außendurchmesser. Zudem läßt sich die erfindungsgemäße
Andruckfläche 104 besonders einfach herstellen, indem sie bei Kunststoffkameras
an die Kunststoffrückwand angeformt wird. Selbstverständlich kann eine erfindungsgemäße
Andruckfläche 104 auch an der Seite der Filmaufnahmepatrone und nicht nur auf der
Seite der Vorratspatrone 2 vorgesehen sein.