DE1242905B - Diagnostisches Mittel zum Nachweis und zur Bestimmung von Blut, insbesondere zur Bestimmung von okkultem Blut in Koerperfluessigkeiten und Ausscheidungsprodukten - Google Patents
Diagnostisches Mittel zum Nachweis und zur Bestimmung von Blut, insbesondere zur Bestimmung von okkultem Blut in Koerperfluessigkeiten und AusscheidungsproduktenInfo
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Description
DEUTSCHES mTWQSSP PATENTAMT DeutscheKl.: 421-3/54
Aktenzeichen: M 61333IX b/421
1 242 905 Anmeldetag: 11.Juni 1964
Auslegetag: 22. Juni 1967
Die Erfindung betrifft ein verbessertes diagnostisches Mittel zum qualitativen Nachweis und zur
quantitativen Bestimmung von Blut, insbesondere von okkultem Blut in Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsprodukten,
wie Harn, Erbrochenem, Magen-Darm-Inhalt, cerebrospinalen Flüssigkeiten und Fäkalien.
Der Nachweis von okkultem Blut in Körperflüssigkeiten und Körperausscheidungen ist für den
Arzt von großem Wert für die Diagnose einer großen Anzahl anomaler Zustände. Der Wert eines Testes
auf okkultes Blut ist schon seit langem in 'der medizinischen Wissenschaft anerkannt. Es besteht
daher ein Bedürfnis nach einem einfachen und wenig aufwendigen Test zum qualitativen Nachweis und
zur quantitativen Bestimmung von okkultem Blut in Körperflüssigkeiten und Körperausscheidungen.
Blut findet sich im Mageninhalt und in Erbrochenem bei Zuständen, die auf der Erosion der Magen-
und Darmschleimhäute beruhen, und z. B. bei Magengeschwüren sowie unter karzinogenen Bedingungen.
Regelmäßiges und häufiges Auftreten von okkultem Blut in den Fäkalien deutet z. B. auf
Magen-Darm-Krebs, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder Hämorrhoiden hin. Oft ist die
Blutung so gering, daß sich unter dem Mikroskop kein Blut feststellen läßt. Daher benötigt der Arzt
einen empfindlichen und spezifischen diagnostischen Test auf okkultes Blut. Die Anwesenheit von Blutzellen
oder Blutpigmenten im Harn kann ein Anzeichen für z. B. Typhus, Skorbut, Blutfleckenkrankheit,
Pyämie, Nierenentzündung, Verbrennungen dritten Grades, karzinogene Erkrankungen der Harnwege
oder auch das Ergebnis der Wirkung verschiedener hämolytischer Toxine u. dgl. sein. Es sind
bereits verschiedene Methoden, Reagenzien und Vorrichtungen zum Nachweis von okkultem Blut in
Körperflüssigkeiten und Körperausscheidungen bekannt, die auf der katalytischen Wirksamkeit der
prosthetischen Gruppen im Blut beruhen. Die im Hämoglobin identifizierten katalytisch wirksamen
Stoffe gehören zur allgemeinen Klasse der Hämoproteine, der konjugierten Proteine, die sämtlich die
gleichen prosthetischen Gruppen haben, nämlich Eisenprotoporphyrin oder Häm. Diese prosthetische
Gruppe besitzt die Fähigkeit, die Oxydation gewisser Verbindungen durch Peroxyde, wie Wasserstoffperoxyd,
Metallperoxyde und organische Peroxyde, zu katalysieren. Wenn die Verbindung ein
Indikator oder Farbbildner ist, der vor der Oxydation farblos und in oxydierter Form gefärbt ist, dann
gibt sich die katalytische Aktivität und mithin die Diagnostisches Mittel zum Nachweis und zur
Bestimmung von Blut, insbesondere zur
Bestimmung von okkultem Blut in
Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsprodukten
Bestimmung von Blut, insbesondere zur
Bestimmung von okkultem Blut in
Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsprodukten
Anmelder:
Miles Laboratories, Inc., Elkhart, Ind. (V. St. A.) Vertreter:
Dr. K. Th. Hegel, Patentanwalt,
Hamburg 36, Esplanade 36 a
Hamburg 36, Esplanade 36 a
Als Erfinder benannt:
Ernest Clarence Adams,
Cornelia Theodora Haitsma,
Elkhart, Ind. (V. St. A.)
Ernest Clarence Adams,
Cornelia Theodora Haitsma,
Elkhart, Ind. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Juni 1963 (290 253)
Anwesenheit von Blut an der Farbbildung zu erkennen. Die Geschwindigkeit der Farbänderung und
die Tiefe oder Dichte der Farbe im Vergleich zu einer Reihe von Farbnormen ist ein Mittel zur quantitativen
Bestimmung des anwesenden Blutes. Mit den bisher bekannten Mitteln treten häufig, insbesondere
wenn das zu untersuchende Medium eine gewisse Eigenfärbung aufweist, Schwierigkeiten und Ungenauigkeiten
auf, weil die Farbänderung relativ gering ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und wenig aufwendiges diagnostisches
Mittel zur Verfügung zu stellen, welches als hochempfindliches Reagenz für diese Zwecke wirkt und
nicht nur von Ärzten und mit Laborarbeiten vertrauten Fachkräften, sondern auch von hinsichtlich
Laboratoriumsarbeiten ungeschultem Krankenhauspersonal angewandt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst mittels des erfindungsgemäßen diagnostischen Mittels zum Nachweis und
zur Bestimmung von Blut, insbesondere zur Bestimmung von okkultem Blut in Körperflüssigkeiten
und Ausscheidungen, das aus einem Indikator, der in Gegenwart der prosthetischen Gruppe des Hämoglobins
unter Farbänderung oxydiert wird, und einem Oxydationsmittel für den Indikator besteht und das
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dadurch gekennzeichnet ist, daß es als Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit eine Verbindung
der allgemeinen Formel
enthält, in der Ri ein Wasserstoffatom, eine Methyloder Hydroxylgruppe, R2 ein Wasserstoffatom, eine
Methyl- oder Thiophenylgruppe, Rg ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder einen Rest der Formel
OH
CH — N
CH2
CH2
CH2
CH2 — CH — CH — CH = CH2
Rj ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Methoxygruppe, Rs ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
und R6 ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Methyl- oder Aminogruppe bedeutet. Bevorzugt enthält
das erfindungsgemäße diagnostische Mittel entweder Chinolin selbst, Chinin oder Chinchonin oder
auch in 4-, 6- oder 7-Stellung substituierte Chinoline, wie beispielsweise 6-Methoxychinolin-, 4,6-Dimethylchinolin,
6-Methylchinolin, 7-Methylchinolin, 2,6-Dimethylchinolin, 2 - Methylchinolin (Chinaldin),
8-Amino-6-methoxychinolin, 6-Methoxy-3-phenylthiochinolin, 8-Methylchinolin, 2,3-Dimethylchinolin,
2-Chinolinol, 2-Methyl-8-chinolinol und 8-Chinolinol.
Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen diagnostischen Mittels hinsichtlich Oxydationsmittel,
Indikator und sonstigen Zusatzsubstanzen kann in einer beliebigen bekannten Art vorliegen. So kann
beispielsweise der erfindungsgemäße Zusatz von Chinolin oder eines substituierten Chinolins als
Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit zu trockenen Massen oder Tabletten erfolgen, die
aus Indikator, Peroxyd und saurem Material bestehen oder die einen Indikator, ein Peroxyd, einen
Puffer, eine Kombination von gasentwickelnden Verbindungen und ein Farbkontrastmittel enthalten,
oder auch zu solchen bekannten Produkten, die einen Indikator, ein Peroxyd und einen Puffer in einer
geschlossenen Hülle enthalten, die aus einer elektrolytdurchlässigen Folie besteht. Auch zu einem bekannten
Produkt, das aus einem organischen Hydroperoxyd, einem Indikator und einem Puffer besteht,
oder zu eingekapselten bekannten Produkten kann man durch den erfindungsgemäßen Zusatz des Mittels
zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit eine erheblich verbesserte diagnostische Wirkung erzielen
und diagnostische Mittel erhalten, die eine erheblich höhere Empfindlichkeit besitzen als die bisher bekannten
Mittel dieser Art.
Als besonders zweckmäßig hat sich ein erfindungsgemäßes diagnostisches Mittel erwiesen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als Oxydationsmittel ein organisches Hydroperoxyd und zusätzlich einen
Puffer, der den pH-Wert des zu untersuchenden Materials im Bereich von 4 bis 7 hält, sowie Gelatine
und ein Dialdehydpolysaccharid als Fixiermittel für die Gelatine enthält. Dabei können als organische
Hydroperoxyde vorzugsweise z. B. Cumolhydroperoxyd, Diisopropylbenzolhydroperoxyd, p-Methanhydroperoxyd
und 2,5-Dimethylhexan-2,5-dihydroperoxyd vorhanden sein. Andere organische Hydroperoxyde ähnlicher Struktur können gegebenenfalls
ebenfalls vorgesehen werden.
Organische Hydroperoxyde liefern zwar ausgezeichnete Ergebnisse in verschiedenen diagnostischen
Mitteln für okkultes Blut; sie sind jedoch verhältnismäßig unbeständig, wenn sie mit den verschiedenen
anderen Bestandteilen des diagnostischen Mittels vermischt werden. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft,
eines der bekannten Einkapselungsmaterialien, beispielsweise ein Protein oder Polysaccharid, wie
Gelatine, Algin, Carraghenin, Casein, Albumin, mit einzubauen. Diese Proteine oder Polysaccharide
werden dem diagnostischen Mittel zugesetzt und dann möglichst durch ein Fixierverfahren, und zwar
durch die Behandlung mit einem Dialdehydpolysaccharid, gehärtet. Die dazu benötigten Dialdebydpolysaccharide,
die auch als mit Perjodat oxydierte Polysaccharide bekannt sind, z. B. Dialdehydstärke,
können in an sich bekannter Weise durch Oxydation von Polysacchariden mit Perjodsäure hergestellt
werden. Es können die Dialdehydderivate von beliebigen Polysacchariden, wie Mais-, Weizen-, Sagooder Kartoffelstärke, Cellulosen, Harzen, Dextranen,
Alginen, oder Inulin vorhanden sein. Von diesen Polysacchariden sind die Dialdehydderivate der
Stärke, die gewöhnlich als Dialdehydstärke bezeichnet werden, die am besten bekannten und am meisten
verwendeten. Bevorzugt werden in dem erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel Dialdehydpolysaccharide
eingesetzt, die zu etwa 50 bis 100% oxydiert sind, d. h. bei denen im Falle der Dialdehydstärke
fünfzig bis hundert von je hundert ursprünglichen Anhydroglucoseeinheiten, z. B. durch Oxydation mit
Perjodsäure, in Dialdehydeinheiten umgewandelt worden sind.
Für die erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel geeignete Puffer sind z. B. Tartrat-, Phosphat-,
Phthalat-, Citrat- und Acetatpuffer.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, das erfindungsgemäße diagnostische Mittel in gelöster Form vorzusehen. Dabei liegt das organische Hydroperoxyd, der Puffer, die Gelatine und das Dialdehydpolysaccharid in wäßriger Lösung und der Indikator sowie das Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit in organischer Lösung, aufgebracht auf ein saugfähiges Trägermaterial, vor. Das Dialdehydpolysaccharid wird dabei in Form einer wäßrigen Dispersion angewandt, die sich leicht herstellen läßt, indem man das Dialdehydpolysaccharid in der gewünschten Konzentration, gewöhnlich von etwa 0,25 bis 1,5%, zu Leitungswasser oder zu einer Pufferlösung zusetzt und die wäßrige Dispersion dann unter Wärmen vermischt, bis eine verhältnismäßig gleichförmige Dispersion entstanden ist. Das Dialdehydpolysaccharid kann in der Konzentration eingesetzt werden, die jeweils zur zufriedenstellenden Härtung der Einkapselungsmasse zu Erzielung der gewünschten Beständigkeit erforderlich ist.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, das erfindungsgemäße diagnostische Mittel in gelöster Form vorzusehen. Dabei liegt das organische Hydroperoxyd, der Puffer, die Gelatine und das Dialdehydpolysaccharid in wäßriger Lösung und der Indikator sowie das Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit in organischer Lösung, aufgebracht auf ein saugfähiges Trägermaterial, vor. Das Dialdehydpolysaccharid wird dabei in Form einer wäßrigen Dispersion angewandt, die sich leicht herstellen läßt, indem man das Dialdehydpolysaccharid in der gewünschten Konzentration, gewöhnlich von etwa 0,25 bis 1,5%, zu Leitungswasser oder zu einer Pufferlösung zusetzt und die wäßrige Dispersion dann unter Wärmen vermischt, bis eine verhältnismäßig gleichförmige Dispersion entstanden ist. Das Dialdehydpolysaccharid kann in der Konzentration eingesetzt werden, die jeweils zur zufriedenstellenden Härtung der Einkapselungsmasse zu Erzielung der gewünschten Beständigkeit erforderlich ist.
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Das organische Hydroperoxyd wird vorteilhaft mit einem Emulgiermittel, z. B. Akazienschleim, zu einer
Primäremulsion vorbereitet. Andere verwendbare Emulgiermittel sind Polyvinylalkohol, Gummiarabikum
oder Carboxyvinylpolymere. Außerdem kann ein oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel zugesetzt
werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird als Netzmittel Natriumlaurylsulfat verwendet;
jedoch ist z. B. Natriumdioctylsulfosuccinat ebenfalls brauchbar. Wenn ein Emulgiermittel mitverwendet
wird, so erniedrigt dieses die Oberflächenspannung des ölartigen organischen Hydroperoxyds
und bildet um die einzelnen öltröpfchen herum einen Film. Das oberflächenaktive Mittel unterstützt diese
Wirkung und gleichzeitig die Diffusion der Farbe. Es wird dann die Primäremulsion mit einem geeigneten
Puffer gepuffert. Vorzugsweise wird zunächst der Puffer in verdünnter Lösung mit dem Material,
welches die Kapsel für das organische Peroxyd bilden soll, z. B. Gelatine, vermischt, und zwar vor
Zusatz zu der Hydroperoxydemulsion. Wenn der Puffer mit dem Einkapselungsmittel in konzentrierter
Form angewendet wird, besteht die Neigung zur Ausfällung des Einkapselungsmittels vor dem völligen
Verlauf der Einkapselung. Sobald das organische Hydroperoxyd eingekapselt ist, wird der konzentrierte
Puffer zugesetzt, wodurch die Einkapselung verfestigt, der pH-Wert gesteuert wird und falsche
positive Testwerte vermieden werden. Hierauf wird eine wäßrige Dispersion des Dialdehydpolysaccharids
zugesetzt, das als Fixiermittel für das Einkapselungsmaterial dient. Das Einkapselungsmaterial,
das in dem Film um die ölartigen organischen Peroxydtröpfchen herum vorhanden ist, wird durch
das Dialdehydpolysaccharid zu einem beständigeren Präparat fixiert. Es ist vorteilhaft und wichtig, nach
jedem Zusatz das Gemisch gründlich durchzumischen; dies gilt besonders nach dem Zusatz des Gemisches
aus Puffer und Einkapselungsmaterial zu der primären Emulsion des organischen Hydroperoxyds.
Der Zusatz eines geeigneten oberflächenaktiven Mittels oder Netzmittels unterstützt dabei die Bildung
einer beständigen Masse. Der gesondert in einem organischen Lösungsmittel gelöste Indikator und das
ebenfalls darin gelöste Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit werden dann zu dieser
Hydroperoxydmasse zugesetzt.
Als Indikator setzt man beim erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel die an sich bekannten Indikatoren,
vorzugsweise o-Tolidin, ein; es können aber auch verschiedene andere Indikatoren verwendet
werden, sofern sie geeignet sind, in Gegenwart eines Sauerstoff liefernden Stoffes und des Blutes eine
Farbänderung zu zeigen. Solche Indikatoren können verschiedene organische Stoffe, hauptsächlich Derivate
von Anilin und Phenol sein; so kann man beispielsweise o-Toluidin, p-Toluidin, o-Phenylendiamin,
N,N'-Dimethyl-p-phenylendiamin, Ν,Ν'-Diäthyl-p-phenylendiamin, Benzidin, p-Anisidin, Dianisidin,
o-Kresol, m-Kresol, p-Kresol, a-Naphthol, /^-Naphthol, Brenzcatechin, Guajakol oder Pyrogallol
verwenden.
Zu den geeigneten organischen Lösungsmitteln für den Indikator und das Mittel zur Erhöhung der
Nachweisempfindlichkeit gehören Chloroform, Äthylendichlorid, Benzol und Äthylacetat.
Die erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel können in Tablettenform, vorzugsweise etwa 3,2 mm dick
905
und mit einem Durchmesser von etwa 6,3 mm, zu-.bereitet werden. Zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Abwesenheit von okkultem Blut in einer Probe wird ein Tropfen der Probe (im Falle von Fäkalien
ein Tropfen einer wäßrigen Suspension der Probe) auf ein Stück trockenes Filterpapier aufgebracht, und
wenn der Tropfen von dem Papier aufgesaugt ist, wird die Tablette auf die Mitte des Tropfens aufgelegt
und durch Zusatz von zwei Tropfen Wasser zu der Tablette aktiviert. Wenn der Test positiv ist, erscheint
auf dem Filterpapier rings um die Tablette herum ein Farbring, wobei die Farbintensität je nach der Blutkonzentration
in der Probe variiert. Die entwickelte Farbe wird dann mit einer geeichten Farbtafel verglichen,
um die Konzentration zu bestimmen.
Man kann den Test auch so vornehmen, daß das erfindungsgemäße diagnostische Mittel als trockenes
Gemisch zu einer bestimmten Menge Wasser zugesetzt und mit der zu untersuchenden Probe gemischt
wird. Bei Anwesenheit von Blut entwickelt sich eine Farbe. Die Bestimmung der Blutmenge in
der Probe erfolgt durch Vergleich der entwickelten Farbe mit geeichten Farbnormen.
Wenn das erfindungsgemäße diagnostische Mittel in gelöster Form, aufgebracht auf saugfähigem
Trägermaterial, wie Scheiben oder Streifen aus Papier, Stäbchen aus Holz oder anderen saugfälligen
Stoffen, vorliegt, braucht man bei Durchführung des Testes einen der das erfindungsgemäße diagnostische
Mittel tragenden z. B. Papierstreifen oder eines der Holzstäbchen nur in die zu untersuchende flüssige
Probe oder Suspension einzutauchen. Wenn okkultes Blut vorhanden ist, gibt der Teststreifen oder das
Teststäbchen eine positive Farbreaktion. Die auf dem Streifen oder dem Stäbchen entwickelte Farbe wird
dann mit geeichten Farbnormen verglichen, um die Menge des in der Probe enthaltenden Blutes quantitativ
zu bestimmen. Die Farbentwicklung in Gegenwart von okkultem Blut variiert in ihrer Intensität je
nach der Menge des anwesenden Blutes. Diagnostische Mittel, aufgetragen aufsaugfähigen Stäbchen
oder Streifen, werden bevorzugt, weil sie einen Test durch einfaches Eintauchen und Ablesen, also auf
sehr einfache Weise, ermöglichen.
Hydroperoxydlösung: 40 g Gummiarabikum werden in 100 ml siedendem Wasser gelöst. 100 ml dieser
Lösung werden bei einer Temperatur oberhalb 60: C mit 5 ml Cumolhydroperoxyd versetzt, und das
Gemisch wird 5 Minuten gerührt. 700 mg Gelatine werden in 50 ml Puffer Γ (217;7 g Natriumeitrat und
49,2 g Citronensäure, mit Wasser aufgefüllt auf 2 1) gelöst, und die Lösung wird zu dem Cumolhydroperoxydgemisch
zugesetzt. Beide Lösungen befinden sich auf einer Temperatur oberhalb 60~C. Nach gründlichem
Mischen wird 1 ml I0Zoige Dialdehydstärke zugesetzt und vermischt. Dann werden 10 ml 5%ige
Natriumlaurylsulfatlösung zugesetzt, und das Gemisch wird wiederum vermischt. Das so erhaltene
Gemisch wird homogenisiert und auf Raumtemperatur erkalten gelassen. Dann werden 50 ml Puffer II
(489,0 g Natriumeitrat + 111,0 g Citronensäure -1- 1I -Z 1 Wasser) zugesetzt und mit den übrigen
Bestandteilen vermischt.
Indikatorlösung: 400 mg o-Tolidin und 10 mg Chinin werden in 20 ml Chloroform gelöst.
1 24
Eine Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt.
Indikator: Hergestellt durch Lösen von 400mg o-Tolidin, 10 mg Chinin und 12 mg Polyoxyäthylennonylphenol
in 20 ml Chloroform.
Beispiele 3 und 4
Die Testreagenzien werden nach Beispiel 1 hergestellt, wobei die Chininmenge auf 20 bzw. 50 mg
je 20 ml erhöht wird.
Beispiele 5 und 6
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 2 hergestellt, während die Indikatorlösung 2 mg Polyoxyäthylen-nonylphenol
und 20 bzw. 50 mg Chinin je 20 ml enthält.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
10 mg Chinin und 2 mg Polyoxyäthylen-nonylphenol je 20 ml Chloroform.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
5 mg 6-Methylchinolin und 2 mg Polyoxyäthylennonylphenol auf je 20 ml.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
5 mg 6-Methylchinolin und 2 mg Polyoxyäthylennonylphenol auf je 20 ml.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
5 mg 7-Methylchinolin und 2 mg Polyoxymethylennonylphenol auf je 20 ml.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
5 mg 4,6-Dimethylchinolin und 2 mg Polyoxyäthylennonylphenol auf je 20 ml.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
5 mg 2,6-DimethyIchinolin und 2 mg Polyoxyäthylennonylphenol.
Die Hydroperoxydlösung wird nach Beispiel 1 hergestellt. Die Indikatorlösung enthält 80 mg o-Tolidin,
4 mg Chinolin und 2 mg Polyoxyäthylen-nonylphenol auf je 20 ml.
Weitere Reagenzlösungen werden nach Beispielen 1 und 2 unter Verwendung von Äthylendichlorid und
Benzol als Lösungsmitteln hergestellt. Wenn Benzol als Lösungsmittel verwendet wird, ist es vorteilhaft,
eine geringere Menge o-Tolidin zu verwenden, da das o-Tolidin in Benzol weniger löslich ist als in
Chloroform oder in Äthylendichlorid. Der Zusatz des oberflächenaktiven Mittels ist zwar nicht wesent-
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lieh; es wurde aber überraschenderweise durch Beobachtung in ultraviolettem Licht gefunden, daß der
Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels, wie z. B. Polyoxyäthylen-nonylphenol, zu der Indikatorlösung
zu einer gleichmäßigeren Verteilung des Farbindikators und des Chinins führt, wenn das diagnostische
Mittel in Streifen- oder Stäbchenform hergestellt wird. Es wurde gefunden, daß die Menge des oberflächenaktiven
Mittels innerhalb des weiten Bereiches von 1 bis 20 mg je 20 ml variiert werden kann, wobei die
bevorzugte Menge am unteren Ende dieses Bereiches liegt.
Herstellung von Reagenzstreifen
Saugfähige »Stäbchen«, d. h. absorbierendes Papier, welches in schmale Streifen von etwa 7,6 cm ·
5 mm · 0,7366 mm geschnitten ist, werden in die Hydroperoxydlösung eingetaucht und dann in einem
Trockentunnel bei etwa IOO0C getrocknet. Die getrockneten Streifen werden 8 bis 16 Stunden im Ofen
auf 70° C erhitzt, um überschüssiges Cumolhydroperoxyd zu entfernen. Dann werden die Streifen in die
Indikatorlösung getaucht und im Ofen bei 70°C oder in einem Trockentunnel bei 500C getrocknet
Die fertigen getränkten Streifen sind weiß oder sahnefarbig.
Zur Erläuterung der erhöhten Empfindlichkeit der diagnostischen Mittel gemäß der Erfindung sind in
der folgenden Tabelle Ergebnisse von hundertvierzehn an Krankenhauspatienten durchgeführten Harnuntersuchungen
zusammengestellt, wobei das erfindungsgemäß verbesserte diagnostische Mittel mit den
bisher bekannten Mitteln verglichen wird.
35 Anzahl
der Harn proben |
Zellen
je Beobachtungsfeld unter starker Vergrößerung |
Diagnostisches
Mittel ohne Verstärkungs mittel |
Diagnostisches
Mittel gemäß der Erfindung |
40 62 | gelegentlich 1 | 55 negativ 4 Spuren 3 klein |
48 negativ 5 Spuren 7 klein 2 mäßig |
45 26 | 1 bis 5 | 19 negativ 2 Spuren 4 klein 1 mäßig |
10 negativ 1 Spur 8 klein 6 mäßig 1 groß |
50 11 | 5 bis 10 | 5 negativ 0 Spuren 2 klein 4 mäßig |
1 negativ 1 Spur 3 klein 4 mäßig 2 groß |
55 7 | 10 bis 20 | 3 negativ 1 Spur 2 klein 1 mäßig |
0 negativ 0 Spuren 3 klein 4 mäßig |
60 8 | 20 bis 50 | 2 negativ 2 Spuren 2 klein 2 mäßig |
0 negativ 0 Spuren 3 klein 3 mäßig 2 groß |
Benzidinmethode: 2 ml Harn werden mit 3 ml einer gesättigten Lösung von Benzidin in Eisessig
Claims (3)
1. Diagnostisches Mittel zum Nachweis und zur Bestimmung von Blut, insbesondere zur Bestimmung
von okkultem Blut in Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen, bestehend aus einem
Indikator, der in Gegenwart der prosthetischen Gruppe des Hämoglobins unter Farbänderung '20
oxydiert wird, und einem Oxydationsmittel für den Indikator, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit eine Verbindung der allgemeinen
Formel
R4
R3
R5
VAn2'
R2
Ri
Ri
25
30
R6
enthält, in der Ri ein Wasserstoffatom, eine
35
10
Methyl- oder Hydroxylgruppe, r2 ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Thiophenylgruppe, R3
ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder einen Rest der Formel
-C-CH
OH
OH
N CH2
CH2
CH2
CH2
CH2-CH-CH-CH = CH2
R4 ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Methoxygruppe, R5 ein Wasserstoffatom oder
eine Methylgruppe und Re ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Methyl- oder Aminogruppe
bedeutet.
2. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel
ein organisches Hydroperoxyd und zusätzlich ein Puffer, der den pH-Wert des zu untersuchenden
Materials im Bereich von 4 bis 7 hält, sowie Gelatine und ein Dialdehydpolysaccharid
als Fixiermittel für die Gelatine vorhanden sind.
3. Diagnostisches Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das organische
Hydroperoxyd, der Puffer, die Gelatine und das Dialdehydpolysaccharid in wäßriger Lösung und
der Indikator sowie das Mittel zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit in organischer Lösung,
beide Lösungen aufgebracht auf ein saugfähiges Trägermaterial, vorliegen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US290253A US3290117A (en) | 1963-06-24 | 1963-06-24 | Occult blood diagnostic composition with color enhancing agent |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1242905B true DE1242905B (de) | 1967-06-22 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US3290117A (de) |
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DE (1) | DE1242905B (de) |
DK (1) | DK115507B (de) |
GB (1) | GB1057056A (de) |
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