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Krankenbett mit motorisch betriebener Neigungsverstellung Es ist bekannt,
für die Verstellung der Neigung der Rückenlehnen von Krankenbetten einen motorisehen
Antrieb vorzusehen, der im wesentlichen aus einem Elektromotor und einem Untersetzungsgetriebe
besteht. Derartige Antriebe können auch dazu dienen, die Neigung einer Fußstütze
oder des ganzen Bettrahmens zu verändern. Der motorische Antrieb gibt dem Patienten
die Möglichkeit, ohne Mitwirkung des Pflegepersonals in jedem Augenblick diejenige
Neigung einzustellen, die er als die bequemste empfindet. Dazu braucht er lediglich
einen einfachen Schalter im einen oder anderen Sinn zu betätigen.
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Der motorische Antrieb bedeutet jedoch gerade in Verbindung mit Krankenbetten
eine Gefährdung des Patienten, weil der motorische Antrieb beträchtliche Kräfte
entwickelt und daher, wenn er nicht rechtzeitig abgeschaltet wird, dem Patienten
Verletzungen beibringen, mindestens Gliedmaßen einklemmen kann, beispielsweise zwischen
dem Bettrahmen und der sich senkenden Rückenlehne. Von einem Patienten, der sich
unter der Einwirkung von Drogen befindet, kann jedoch eine stets sachgemäße Betätigung
des Schalters nicht mit Sicherheit erwartet werden.
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Die Erfindung erstrebt eine Lösung der sich damit ergebenden Probleme
und sieht zu diesem Zweck innerhalb des Getriebes ein nur durch Kraftschluß gesperrtes
übertragungsglied vor, das bei überschreiten eines bestimmten Belastungswertes ausrastet
und die Kräfteübertragung damit unterbricht. Der genannte Belastungswert kann leicht
so gewählt werden, daß der beim Einklemmen zwischen zwei Gestängeteilen auftretende
Lastanstieg die Vorrichtung ansprechen, das übertragungsglied also ausrasten läßt,
bevor ein Schaden entstanden ist. Damit ist die geschilderte Gefahr beseitigt.
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Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich, wenn das Getriebe
aus einem Spindeltrieb besteht. In diesem Fall wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Mutter des Spindeltriebes in einem Rohr in Richtung der Spindelachse
verschiebbar gelagert und in einer bestimmten Stellung durch kraftscelüssige Federrastung
gegen Verschiebung festgehalten.
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Besonders zweckmäßig ist es, einen Wechselstrommotor mit Kurzschlußläufer
zu verwenden, der vielpolig, und zwar mindestens achtpolig ausgeführt ist. Denn
die Drehzahl eines derartigen Motors liegt so tief, daß die Läuferwelle direkt mit
der Spindel eines als Antrieb dienenden Spindeltriebes verbunden werden kann, daß
also weitere Untersetzungselemente entfallen. Außerdem lassen sich vielpolige Motoren
dieser Art leicht so auslegen, daß das Verhältnis des Nennstroms zum Kurzschlußstrom
nahe bei 1 leigt, was den Vorteil hat, daß der Motorstrom, wenn das Getriebe
gegen den einen oder anderen Endanschlag anläuft, sich nicht wesentlich ändert.
Es ist dann möglich, auf die sonst nötigen Endausschalter zu verzichten, eine Maßnahme,
die die Betriebssicherheit erheblich heraufsetzt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. Es zeigt F
i g. 1 die Gesamtanordnung in schematischer Darstellung, F i g. 2
eine vergrößerte Darstellung des in F i g. 1
erscheinenden Spindeltriebes
nebst Motor im Längsschnitt, F i g. 3 einen Schnitt nach Linie A-A
in F i g. 2, F i g. 4 einen Einzelheit aus der Darstellung nach F
i g. 1 in vergrößertem Maßstab und perspektivischer Darstellung, F i
g. 5 einen schematisch vereinfachten Querschnitt durch einen Motor,
der der bevorzugten Ausführungsform entspricht, F i g. 6 einen zur Steuerung
des Motors dienenden Drückknopfschalter in Seitenansicht und F i g. 7 den
Schalter nach F i g. 6 in Stirnansicht. In der Zeichnung ist als Beispiel
der Fall gewählt, daß es sich um ein Krankenbeit mit in der Neigung motorisch verstellbarer
Rückenlehne handelt. In F i g. 1 sind daher lediglich der aus Holmen
1 und Querstreben 2 bestehende Bettrahmen und die an diesem Rahmen mittels
eines Gelenks 3 schwenkbar gelagerte Rückenlehne 4 gezeichnet, während die
übrigen Teile des Bettgestells zur besseren übersicht weggelassen sind.
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Zur Verstellung der Neigung der Rückenlehne 4 dient ein teleskopartig
gestalteter Spindeltrieb, der
aus zwei ineinandergeführten Vierkantrohren
5 und 6
und einem Elektromotor 7 besteht. Durch den Motor
7 wird das Teleskoprohr 6 relativ zum Teleskoprohr 5 axial
verschoben, wie unten näher dargestellt werden wird. Das Teleskoprohr
5 ist mittels einer Lasche 8 durch ein Gelenk 9 an die eine
Querstrebe 2 angeschlossen. Ein Gelenk 10 am Motor 7 verbindet diesen
mit einem gekröpften Arm 11, der starr mit der Rückenlehne 4 verbunden ist.
Der Motor 7 kann durch Kabel 12 und Stecker 13 an ein Netz angeschlossen
werden. Er ist durch ein Kabel 14 mit einem mit zwei Druckknöpfen versehenen Schalter
15 verbunden, der in der Ausführung nach F i g 1
mittels eines Saugnapfes
16 an irgend geeigneter Stelle wahlweise befestigt werden kann.
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Die in F i g. 5 sichtbare Läuferwelle 17 des Motors
7 ist direkt mit einer Gewindespindel 18 verbunden, die in F i
g. 2 sichtbar ist. Gleichachsig zur Spindel 18 liegt das Vierkantrohr
6, das mit dem Gehäuse des Motors 7 fest verbunden ist und an seinem
freien Ende eine Büchse 19 enthält, in der das Vierkantrohr 5 geführt
ist. Auf dem Vierkantrohr 5 befindet sich eine mittels einer Madenschraube
20 in wählbarer Lage feststellbare Muffe 21, die als Endanschlag für das Rohr
6 dient.
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Die Spindel 18 ist in einer Mutter 22 drehbar, die sich normalerweise
am inneren Ende des Vierkantrohres 5 befindet und in dieser Lage durch eine
Scheibe 23 gesichert ist, die das Rohr 5 an seiner inneren Stirnseite
abschließt. In entgegengesetzter Richtung ist die Mutter 22 jedoch im Rohr
5 axial verschiebbar, wird aber in der in F i g. 2 gezeichneten Lage
durch zwei Blattfedern 24 gehalten, die mit Nasen 25 durch Ausschnitte
26 des Rohres 5 hindurch in Rasten 27 der Mutter greifen. Die
Spindel 18 ist an ihrem freien Ende in einem Kugellager 28
drehbar,
dessen Außenring im Rohr 5 gleichfalls axial verschiebbar ist.
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Durch den im einen oder anderen Sinn laufenden Motor 7 wird
der Abstand zwischen den Gelenken 9
und 10 verkürzt oder verlängert
und demgemäß die Neigung der Rückenlehne 4 vergrößert oder verkleinert. übersteigt
die dabei vom Motor 7 zu überwindende Last während des Senkens der Lehne
4 ein bestimmtes Maß, weil sich irgendein Körper zwischen der Lehne 4 und dem Bettrahmen
1 befindet, der bei weiterer Senkung der Lehne eingeklemmt werden würde,
so geben die Federn 24 nach, treten mit den Nasen 25 aus den Rasten
27 aus und geben damit die Mutter 22 für Verschiebung im Vierkantrohr
5 frei. Damit wird die Kraftübertragung vom Motor auf die Rückenlehne und
deren Weiterbewegung unterbrochen, so daß kein Schaden angerichtet wird. Um den
Antrieb wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzuführen, braucht lediglich der
Motor 7 umgesteuert zu werden. Die Mutter 22 verschiebt sich dann im Rohr
5 rückwärts, bis sie die in F i g. 2 gezeichnete Lage erreicht hat
und die Nasen 25 der Federn 24 in die Rasten 27 wieder einfallen.
Der Motor 7 besteht gemäß F i g. 5 aus einem Kurzschlußläufer
29 und einem Ständer 30 mit acht Polen 31. Die Drehzahl eines
derartigen Motors liegt bei normalen Netzfrequenzen so niedrig, daß seine Welle
17 bei unmittelbarer Verbindung mit der Spindel 18
eine genügend langsame
Verstellung der Rückenlehne 4 liefert. Motoren mit Kurzschlußläufer und mindestens
acht Polen können außerdem so ausgelegt werden, daß sie im Kurzschluß, also bei
Stillstand, einen Strom aufnehmen, der sich vom Strom im normalen Lauf, also vom
Nennstrom, nicht wesentlich unterscheidet. Dadurch ist es möglich, auf die andemfalls
nötigen Endschalter zu verzichten. Läuft also die Büchse 19 an der Muffe
21 oder das Kugellager 28 an der Mutter 22 an, so wird der Strom nicht unterbrochen,
hält sich aber in zulässigen Grenzen. übermäßiger Dauerbelastung im Stillstand kann
durch einen nicht gezeichneten Thennoschalter begegnet werden.
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Das Gelenk 9, mittels dessen die Lasche 8 am Bettrahmen
1 angeschlossen ist, besteht gemäß F i g. 4 aus einem Stift
32, der wahlweise in ein beliebiges Loch 33 einer Lochreihe des Rahmens
1 gesteckt werden kann. Dies ermöglicht in Verbindung mit der Verstellbarkeit
der Muffe 21 eine Wahl der beiden Endstellungen der Rückenlehne 4.
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In F i g. 1 ist der Schalter 16 zur wahlweisen Befestigung
mit einem Saugnapf versehen. An die Stelle des Saugnapfes können gemäß F i
g. 6 und 7 Stabsegmente 34 treten, die den Zweck des Saugnapfes
16
mit besserer Wirkung erfüllen, sofern Flächen mit ferromagnetischen Eigenschaften
zur Verfügung stehen, beispielsweise die Wand eines metallenen Bettschränkchens,
wie es in Krankenhäusern üblich ist.