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Vorrichtung zum Überbrücken von Dehnungsfugen in Straßenbrücken od.
dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überbrücken von Dehnungsfugen in
Straßenbrücken öd. dgl. mit aufrecht stehenden Lamellenstäben, zwischen diesen
angeordneten elastisch nachgiebigen, vorgespannten Dehnkörpern und einem Zwischenträger,
bei der die Lamellenstäbe und der als Kastenträger ausgebildete Zwischenträger auf
sich in Dehnungsrichtung erstreckenden, an wenigstens einem Ende verschiebbar gelagerten
Auflagerbalken abgestützt sind.
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Bei den bekannten Überbrückungsvorrichtungen dieser Art ist der zwischen
den Dehnkörpern angeordnete Zwischenträger mit Traversen verschweißt, die in Dehnungsrichtung
begrenzt beweglich gelagert sind, und besteht aus einem geschlossenen Kasten. Er
hat die Aufgabe, ein Schrägstellen der Lamellenstäbe unter der Einwirkung von Horizontalkräften,
die von Fahrzeugen herrühren, weitestgehend zu verhüten.
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Derartige Vorrichtungen werden z. B. in der Fuge zwischen einer Straßenbrücke
und der anschließenden Straße angeordnet, um aus Temperaturänderungen herrührende
Längenänderungen der Brücke sowie Widerlageränderungen, Bodensetzungen, Kriechen
und Schwinden von Beton oder dergleichen. Bewegungen zwischen Brücke und anschließender
Straße auszugleichen. Während Längenänderungen der Brücke infolge Temperaturänderungen
in stetem Wechsel fast ununterbrochen vor sich gehen, erfolgen Widerlageränderungen,
Bodensetzungen, Kriechen und .Schwinden des Betons und ähnliche Bewegungen, die
die Fuge zwischen Brücke und Straße ändern, meist nur einmal an einem Bauwerk; sie
gehen in der Regel nur in einem verhältnismäßig langen Zeitraum vor sich und bleiben
dann bestehen, ohne wieder zurückzugehen.
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Bei der Ausbildung bisher bekanntgewordener Überbrückungsvorrichtungen
hat man die Fugenänderungen, die nicht durch Temperaturänderungen verursacht sind,
nicht gesondert berücksichtigt, sondern die Vorrichtung für die gesamte zu erwartende
Fugenänderung derart ausgebildet, als ob auch die Längenänderungen aus Widerlageränderungen,
Bodensetzungen, Kriechen und Schwinden des Betons u. dgl. in stetem Wechsel vor
sich gehen. Insbesondere bei überbrückungsvorrichtungen, die im wesentlichen aus
aufrecht stehenden Lamellenstäben und zwischen diesen angeordneten elastisch nachgiebigen,
vorgespannten Dehnkörpern bestehen, ergab sich dadurch der Nachteil, daß der bauliche
Aufwand für die Aufnahme auch der bleibenden Änderungen der Fugenbreite verhältnismäßig
groß war; kommt es doch z. B. vor, daß die Längenänderungen infolge Temperaturschwankungen
nur ± 15 mm betragen, aus Kriechen und Schwinden des Betons aber 120 mm Fugenverbreiterung
zu erwarten sind, die die Vorrichtung ebenfalls ausgleichen muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Überbrücken
von Dehnungsfugen in Straßenbrücken öd. dgl. der eingangs genannten Art zu schaffen,
die auf einfache Weise und möglichst schnell den bleibenden Änderungen der Fugenbreite
angepaßt werden kann, ohne daß sie dazu zeitweise ganz aus der Fuge herausgenommen
oder gegen eine Vorrichtung anderer Breite ausgetauscht werden muß. Die Lösung besteht
darin, daß der Zwischenträger als nach unten offerier, hutförmiger Kasten ausgebildet
ist, dessen Deckplatte mittels außenliegender Schweißnähte nur mit den beiden Stegen
des Kastens verbunden ist und der in seinem Innern Schottbleche aufweist, die zwischen
an den Stegen angeschlossenen Führungen eingeschoben sind, und daß die Auflagerbalken
durch Öffnungen in den die Ränder der Fuge bildenden Abschlußkonstruktionen der
beiden durch die Fuge getrennten Verkehrswegabschnitte greifen und an den Abschlußkonstruktionen
abgestützt sind.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die wechselnden Änderungen der
Fugenbreite infolge Temperaturänderungen ohne weiteres von den elastisch nachgiebigen
Dehnkörpern aufgenommen werden, die z. B. bei Brückenverlängerungen zusammengedrückt
werden und sich bei Brückenverkürzungen infolge ihrer Vorspannung ausdehnen, wogegen
die bleibenden Änderungen der Fugenbreite aus Widerlageränderungen, Bodensetzungen
sowie Kriechen und Schwinden des Betons auf einfachste Weise an dem Zwischenträger
ausgeglichen werden können. Dies geschieht in der Weise, daß z. B. nach Erreichen
einer Fugenbreite, bei der die Dehnkörper so weit
ausgedehnt sind,
daß sie kaum noch eine Vorspannung haben, zunächst die Deckplatte des Kastens nach
Auftrennen der Schweißnähte, die sie mit den Stegen verbinden, entfernt wird und
die Schottbleche herausgenommen werden. Sodann werden die Stege mittels Holzkeile
oder anderer bekannter Hilfsmittel so weit auseinandergedrückt, daß die elastisch
nachgiebigen Dehnkörper wieder eine Vorspannung entsprechend der gerade herrschenden
Temperatur haben. Anschließend werden dem neuen Abstand der Stege entsprechende
Schottbleche eingeschoben, die Keile od. dgl. entfernt und eine neue, breitere Deckplatte
an die Stege geschweißt. Sollte nach einem längeren Zeitraum die Fugenbreite sich
nochmals wesentlich geändert haben, kann der Zwischenträger wiederum ohne Schwierigkeiten
den neuen Verhältnissen angepaßt werden.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g.1 die Vorrichtung im Querschnitt, F i g. 2 die Vorrichtung nach erfolgtem
Anpassen des Zwischenträgers an eine inzwischen eingetretene bleibende Verbreiterung
der Fuge, F i g. 3 den Schnitt in der Ebene HI-III der F i g. 2 und F i g. 4 den
Schnitt in der Ebene IV-IV der Fig.2.
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Die von dem Verkehrswegabschnitt 1 einer Straßenbrücke und dem anschließenden,
von einer Straße gebildeten Verkehrswegabschnitt 2 begrenzte Fuge F ist an ihren
Rändern durch Abschlußkonstruktionen 3 geschützt. In der Fuge F ist die überbrückungsvorrichtung
angeordnet, die im wesentlichen aus aufrecht stehenden Lamellenstäben 4, den zwischen
diesen angeordneten elastisch nachgiebigen Dehnkörpern 8 und einem Zwischenträger
besteht. Dieser ist als nach unten offener hutförmiger Kastenträger ausgebildet
und besteht aus den Stegen 5, die zugleich als Lamellenstäbe dienen, einer Deckplatte
6 und Schottblechen 7. An den Stegen sind mit Zwischenraum Führungen 9 mittels Schweißnähte
befestigt, zwischen die die Schottbleche 7 lose eingeschoben sind und von denen
diese in seitlicher Richtung gehalten sind. Anschläge 16 an den Stegen 5 verhindern,
daß die Schottbleche 7 nach unten durchfallen, doch kann auf die Anschläge verzichtet
werden, wenn die Schottbleche in der Ebene der Auflagerbalken 10 liegen, die dann
als Anschläge dienen können. Die Deckplatte 6 ist nur mit den Stegen 5 durch außenliegende
leichte Schweißnähte verbunden. Die Stege des Zwischenträgers sind auf den in Dehnungsrichtung
der Vorrichtung begrenzt beweglichen Auflagerbalken 10 abgestützt, die durch öffmangen
der die Abschlußkonstruktion 3 bildenden Walzprofilträger hindurchgeführt und an
diesen unter Zwischenschaltung von Auflagerstücken 11 und 12 abgestützt sind. Die
Auflagerbalken sind mit Zapfen 13 in dem jeweiligen Auflagerstück 11 gelenkig gehalten
und gleiten bei Fugenänderungen auf den Auflagerstücken 12. Die seitlichen Lamellenstäbe
4 sind an ihrer Unterseite im Bereich der Auflagerbalken 10 mit einer Ausnehmung
versehen und liegen nicht auf den Auflagerbalken auf, um Klemmungen zu vermeiden,
sondern sind mit besonderen, nicht dargestellten bekannten Halterungen an den Walzprofilträgern
gehalten. Durch leichte Abdeckungen 14 und 15 wird dem Auflagerbalken der notwendige
Bewegungsraum im Beton der Straßenbrücke und der Straße gesichert.
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In dem Ausführungsbeispiel ist der Zwischenträger zwischen jeweils
nur einer Lage elastisch nachgiebiger Dehnkörper angeordnet. Selbstverständlich
kann die Erfindung auch bei Vorrichtungen verwendet werden, die zum Ausgleich wechselnder
Fugenbreiten mehrere Reihen elastisch nachgiebiger Dehnkörper mit dazwischen angeordneten
Lamellenstäben aufweisen. Es ist auch unerheblich, ob die Stege des Zwischenträgers
selbst als Lamellenstäbe zum Halten der Dehnkörper dienen oder als ebene Bleche
ausgebildet sind, so daß der Zwischenträger ein vollständig selbständiges Bauglied
ist.