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Schwimmfähiges Fernglas Die Erfindung betrifft ein schwimmfähiges
Fernglas mit einem Schutzüberzug aus einem Material mit geringem spezifischem Gewicht.
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Bekannte Ferngläser weisen im allgemeinen einen massiven, gegossenen
und maschinell bearbeiteten Fernglaskörper auf, welcher, gegebenenfalls unter Zwischenfügung
geeignet bemessener Konen, die Objektive und Okulare trägt. Der Fernglaskörper und
die Konen sind üblicherweise aus Metall gefertigt und mit einem Lederüberzug versehen.
Zur Fokussierung sind gewöhnlich die gesamten Okulare in Richtung der optischen
Achse verstellbar. Auch sogenannte Innenfokussierungssysteme, d. h. Systeme, bei
denen zumindest die äußeren Objektiv- und Okularlinsen ortsfest mit dem Fernglaskörper
verbunden sind, sind bekannt. Im Fall von Ferngläsern mit Strahlumlenkung über Prismen
oder Spiegel erfolgt eine Imienfokussierung im allgemeinen durch Verschiebung der
strahlumlenkenden Mittel.
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Wegen der massiven Metallkörper und der gewöhnlich komplizierten und
vielteiligen Fokussierungseinrichtungen sind die bekannten Ferngläser unerwünscht
schwer. Sie führen daher bei Benutzung mit freier Hand schnell zu Ermüdungserscheinungen.
Keines der bekannten Ferngläser ist in Wasser schwimmfähig. Außerdem weisen die
bekannten Fernglaskörper viele undichte Stellen auf, durch die Wasser in das Innere
des Fernglases dringen kann.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Fernglas
so auszubilden, daß es schwimmfähig und wasserdicht ist.
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Die Lösung der Erfindungsaufgabe bildet zum Zweck der Gewichtsersparnis
ein als tragendes Gerüst für alle Funktionsteile des Fernglases dienender Rahmen,
der mit dünnen Deckelschalen verkleidet ist, zum Zweck der Abdichtung ein an sich
bekanntes Innenfokussierungssystem mit im Rahmen fest eingebauten Objektiv- und
äußeren Okularlinsen, von denen mehrere innere Okularlinsen verschiebbar angeordnet
sind; ferner zum Zweck der Abdichtung Nut und Feder sowie Falze am Umfang der Deckelschalen,
die in komplementäre Falze des Rahmens bzw. der mit ihnen zusammenwirkenden Dekkelschalen
eingreifen, wobei die Deckelschalenpaare an Nut und Feder und längs ihrer Falzsysteme
miteinander verklebt und mittels von außen aufgesetzter Objektiv- und Okulardeckelringe
zusammengehalten sind.
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In vorteilhafter Weiterausbildung der Erfindung bestehen die Deckelschalen
aus hochfestem Kunststoff von geringem spezifischem Gewicht, wobei die Deckelschalen
in an sich bekannter Weise mit einer Korkauflage versehen sind.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung an Hand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Patentfiguren erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische
Ansicht des als binokulares Fernglas ausgeführten Ausführungsbeispiels nach der
vorliegenden Erfindung, F i g. 2 teilweise schematisch eine perspektivische Darstellung
der beiden Rahmenteile des Erfindungsbeispiels nach F i g. 1, wobei die beiden Rahmenteile
auseinandergezogen sind, F i g. 3 einen Teilquerschnitt durch eine Hälfte des binokularen
Fernglases nach F i g. 1, F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 1-I der F i g.
3 und F i g. 5 einen Schnitt durch eine der Deckelschalen. Wie aus den F i g. 2
und 3 hervorgeht, sind sämtliche funktionswichtigen Teile des Fernglases auf einer
Rahmenkonstruktion montiert, die aus zwei einander komplementären Rahmenteilen 1
und 2 besteht. Die Rahmenteile 1, 2 sind in der Mittelachse des Fernglases gelenkig
miteinander verbunden. Für diesen Zweck ist jedes der Rahmenteile 1 und 2 mit einem
Auge 3 bzw. 4 und einem koaxial hierzu angeordneten Gegenauge 5 bzw. 6 versehen,
die scharnierartig zusammenpassen und sich mit ihrem Außenumfang in Gelenkschalen
7, 8, 9 bzw.10 des gegenüberliegenden Rahmenteiles einlegen.
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In die äußere Stirnwand 11 des Auges 3 des linken Rahmenteiles
1 ist eine Lagerbuchse 12 eingesetzt,
die einen Ringflansch
13 aufweist, der in eine entsprechende Ringnut der Wand 11 paßt. Mittels
dreier durch den Ringflansch 13 hindurchgreifender Senkschrauben, von denen in F
i g. 3 nur die Schraube 14
veranschaulicht ist, ist die Lagerbuchse
12 mit dem Rahmenteil l fest verbunden. In gleicher Weise ist eine Lagerbuchse
15 an der äußeren Stirnwand 16 des Auges 4 des rechten Rahmenteils 2 angebracht.
Die über die Stirnwände 11,16 nach außen vorstehenden Abschnitte 17, 18 der Lagerbuchsen
12 bzw. 15 greifen gleitend in die Bohrungen 19 bzw. 20 der Gegenaugen 5 bzw. 6
ein und stellen auf diese Weise die Gelenkverbindung der Rahmenteile 1 und 2 her.
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Jedes der Rahmenteile 1, 2 ist mit zwei Deckelschalen 21, 22 bzw.
23, 24 verkleidet, die vorzugsweise aus hochfestem Kunststoff bestehen.
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Jede der Deckelschalen ist der Kontur der Rahmenteile entsprechend
wannenförmig ausgebildet. Die Schalen der Paare 21, 22 bzw. 23, 24 passen über Nut
und Feder 25 bzw. 26 ringsum dicht ineinander. Ein um jedes der Rahmenteile 1, 2
herumlaufender Falz 27 greift in einen komplementär ausgebildeten Falz 28 an dem
der Fernglasmittelachse zugekehrten Rand der Deckelschalen. Die Deckelschalen sind
an Nut und Feder und längs ihrer Falzsysteme vorzugsweise miteinander verklebt.
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An Stelle des bei Ferngläsern üblichen Lederüberzugs tragen die Deckelschalen
21, 22, 23 und 24 Korkbeläge 29 von beispielsweise 2,5 mm Stärke, die vorzugsweise
mit einer seewasserfesten Lackierung versehen sind.
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Das Okular ist aus fünf Linsen L 3, L 4, L 5, L 6
und L 7 aufgebaut,
von denen die Linsen L 3, L 4 und L6, L7 jeweils miteinander verkittet sind. Die
Linsen L 3, L 4 und L 5 sind in einer in Richtung der optischen Achse
verschiebbaren Okularfassung 30 montiert, so daß ihr Abstand von den mit Bezug auf
das Rahmenteil 2 starr gelagerten Linsen L 6, L7
zwecks Fokussierung eingestellt
werden kann.
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Die Linsen L 3, L 4 liegen auf einer inneren Rinb Schulter 31 der
Okularfassung 30 auf. Auf die Linsen L 3, L 4 ist ein in die Okularfassung
30 eingeschobener Distanzring 32 aufgesetzt, gegen den sich die Linse L 5 anlegt
und der den Abstand zwischen den Linsen L 4 und L 5 fixiert. In das
äußere Ende der Okularfassung 30 ist ein Schraubring 33 eingeschraubt, welcher die
aus den Linsen L3, L4 dem Distanzring 32 und der Linse L5 bestehende Baugruppe
gegen die Ringschulter 31 der Okularfassung 30 andrückt. Ein einwärts gerichteter
Flansch 34 am inneren Ende der Okularfassung 30 bildet die Okularblende. Die Okularfassung
30 ist in einer Okularhülse 35 gleitend gelagert, die in eine entsprechende Ausnehmung
36 (F i g. 2) des Rahmenteils 2 eingesteckt ist und sich mit einem Ringflansch 37
gegen die ökularseitige Stirnfläche des Rahmenteils 2 anlegt. Mittels dreier durch
den Ringflansch 37 gesteckter Senkschrauben 38 ist die Okularhülse 35 mit dem Rahmenteil
2 fest verbunden. Mit dem äußeren Ende der Okularhülse 35 ist eine Linsenfassung
42 verschraubt, in welcher die Linsen L 6 und L7 zwischen einer Ringschulter
43 und einem umgebördelten Rand 44 gefaßt sind. Auf den über die Okularhülse
35 vorstehenden, verbreiterten Abschnitt 45 der Linsenfassung 42 ist eine Augenmuschel
46 aufgeschraubt. Ein O-Ring 47 ist in einer Ausdrehung am äußeren Ende der Linsenfassung
42 untergebracht und legt sich dichtend gegen den auf der Stirnfläche der Linsenfassung
42 aufsitzenden Innenflansch 48
der Augenmuschel 46.
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In eine öffnung 49 an der objektivseitigen Stirnfläche des Rahmenteils
2 ist eine Objektivhülse 50
eingesteckt, die mit dem Rahmenteil t über
Senkschrauben 51 fest verbunden ist, die durch entsprechende Bohrungen eines Ringflansches
52 der Objektivhülse gesteckt und in die Stirnfläche des Rahmenteils 2 eingeschraubt
sind. In das äußere Ende der Objektivhülse 50 ist eine Objektivfassung
53 eingeschraubt. Objektivlinsen L 1 und L 2 sind zwischen
einer Ringschulter 54 und dem umgebördelten Rand 55 der Objektivfassung 53 gehalten.
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Auf die Objektivhülse 50 ist eine Objektivkappe 56 aufgeschraubt.
Ein O-Ring 57 umfaßt den über die Objektivhülse 50 vorstehenden Endabschnitt
der Objektivfassung 53 und ist zwischen der Stirnkante der Objektivhülse
50 und einer Innenschulter 58 der Objektivkappe 56 gehalten.
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Ein vorspringender halbzylindrischer Abschnitt 59 der Deckelschalen
legt sich in eine Ausdrehung eines Montageringes 60, der auf der Okularhülse 35
sitzt und mit seiner einen Stirnfläche an den Ringflansch 37 der Okularhülse 35
anstößt. Gegen die andere Stirnfläche des Montageringes 60 liegt der Innenflansch
eines Okulardeckelringes 61 an, dessen Mantelteil den Rand der Abschnitte 59 übergreift
und auf diese Weise die Schalen jedes Deckelschalenpaares an der Okularseite fest
zusammengedrückt hält. Ein in einer Nut am inneren Randteil der Augenmuschel 46
gelagerter O-Ring 62 legt sich dichtend gegen die Außenfläche des Mantelteils des
Okulardeckelrings 61. In ähnlicher Weise passen vorspringende halbzylindrische Abschnitte
63 der Deckelschalen in eine Ausdrehung der Objektivhülse 50. Die Schalen jedes
Deckelschalenpaares werden an der Objektivseite mittels eines die Abschnitte 63
umfassenden Objektivdeckelrings 64 zusammengehalten, der als O-Ring ausgebildet
ist und sich dichtend in eine Ausdrehung am inneren Rand der Objektivkappe 56 einlegt.
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Die bisher beschriebenen Teile des in den Patentfiguren dargestellten
Erfindungsbeispiels sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung, soweit diese Teile
auf die Schwimmfähigkeit des Fernglases gerichtet sind. Hierunter fallen alle Merkmale,
die der Gewichtsersparnis dienen bzw. das Raumgewicht des Fernglases niedrig halten
und alle Merkmale, welche die Abdichtung des Fernglases zum Gegenstand haben.
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Zur ersten Merkmalsgruppe zählen die leichten Rahmenteile der beiden
Fernglashälften und die äußere Verkleidung der Deckelschalen mit Kork.
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Ebenfalls zählt zu der ersten Merkmalsgruppe die an sich bekannte
Innenfokussierung mit verschiebbaren inneren Okularlinsen, die viel weniger Aufwand
an Material und Gewicht erfordern als Mittel zur Verschiebung schwerer Prismen.
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Zur zweiten Merkmalsgruppe zählen neben den Abdichtmitteln an den
Deckelschalen auch das bereits erwähnte Innenfokussierungssystem, das eine bestmögliche
Abdichtung des Fernglasinneren gewährleistet, ferner die erfindungsgemäßen Abdichtmittel
an den Okularen und Objektiven.
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Zwecks weiterer Gewichtsersparnis sind an sich gebräuchliche, relativ
schwere Haltevorrichtungen für die Prismen erfindungsgemäß durch leicht ausgebildete
Haltevorrichtungen ersetzt. Ein Prismenfassungsoberteil
65 weist
zwei Wangen 66 mit je einem Winkelschlitz 67 auf. Zwischen den Wangen 66 ist ein
Gleichschenkelprisma 68 gelagert, auf dessen Seitenflächen zwei Prismenhalteschrauben
69 aufgeklebt sind. Jede der Schrauben 69 greift mit ihrem Schaft durch einen der
Winkelschlitze 67 und trägt eine Schlitzmutter 70, die gegen die Außenfläche
der Wangen 66 festgezogen wird. Auf die okularseitige Stirnfläche des Gleichschenkelprismas
68 ist ein Dachkantprisma 71 quer zur optischen Achse von Okular und Objektiv liegend
aufgekittet. Dank dieser Maßnahme ist für das gesamte Prismensystem jeder Fernglashälfte
des beschriebenen Erfindungsbeispiels nur eine einzige Lagerung erforderlich. Auf
diese Weise wird erfindungsgemäß zusätzlich Gewicht eingespart.
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Bezüglich der Abdichtung eines Fernglases gegenüber Wasser befinden
sich naturgemäß kritische Stellen am Fokussiertriebrad. Das erfindungsgemäße Fernglas
ist mit zwei Triebrädern 74 und 75 für die Verstellung der inneren Okularlinsen
in beiden Fern-Crlashälften ausgestattet. Zwecks Abdichtung ist ein O-Ring 76 zwischen
zwei Innenflächen der beiden Triebräder eingelegt. Die Triebräder werden zwecks
Fokussierung im allgemeinen gemeinsam gedreht, wobei der 0--Ring 76 neben der Abdichtung
noch eine zweite Aufgabe erfüllt, für eine gewisse gegenseitige Reibung der beiden
Triebräder zu sorgen. Für den Ausgleich von Augenfehlern sind die Triebräder aber
auch einzeln betätigbar.
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Die untere Triebachse ist in einer Buchse 12 und die obere Triebachse
in einer Buchse 15 gelagert. Im Innengewinde dieser Lagerbuchsen sind Zweilochschrauben
83 und 84 eingeschraubt. Erfindungsgemäße Abdichtmittel an diesen Stellen bilden
die Dichtringe, z. B. 81 und 82 am unteren Teil des Fernglases. Entsprechende Dichtringe,
die in F i g. 3 nicht besonders bezeichnet sind, befinden sich am oberen Teil des
Fernglases im Bereich der Zweilochschraube 84. Weitere erfindungsgemäße Abdichtungen
bilden an den Triebrädern oben und unten angebrachte O-Ringe 77, 78 und 79, 80.