DE1240672B - Verwendung einer Eisen-Chrom-Legierung fuer die Herstellung von Gegenstaenden mit temperaturunabhaengiger magnetischer Permeabilitaet - Google Patents
Verwendung einer Eisen-Chrom-Legierung fuer die Herstellung von Gegenstaenden mit temperaturunabhaengiger magnetischer PermeabilitaetInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C22c
Deutsche Kl.: 40 b-39/18
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Aktenzeichen:
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Auslegetag:
1 240 672
D30051VI a/40b
21. Februar 1959
18. Mai 1967
D30051VI a/40b
21. Februar 1959
18. Mai 1967
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer zunderbestädigen Eisen-Chrom-Legierung
als Werkstoff für die Herstellung von Gegenständen, welche eine bis wenigstens 500° C
konstante und von der Feldstärke bis wenigstens 100 mOe unabhängige magnetische Permeabilität aufweisen
müssen. Solche Legierungen werden beispielsweise benötigt bei der Bestimmung von relativen
Längenänderungen, Exzentrizitäten u. dgl., beispielsweise bei Dampf- oder Gasturbinen, Verbrennungskraftmaschinen
u. dgl. Derartige Messungen sind in letzter Zeit beim Betrieb bzw. der Betriebsüberwachung
von Turbinen besonders wichtig geworden. Sie werden durch Bestimmung gewisser magnetischer
Eigenschaften von Werkstoffen vorgenommen, die in die zu überwachende Maschine eingebaut werden.
Solche Messungen sind infolgedessen an das Vorhandensein eines Werkstoffes gebunden, der bei den
hier in Frage kommenden hohen Temperaturen einmal seine magnetischen Eigenschaften infolge der
erhöhten Temperatur noch nicht verloren hat und zum anderen aber auch bei den in Frage kommenden
Temperaturen zunderbeständig, warmfest und korrosionsbeständig ist.
Bei den bisher bekanntgewordenen Meßmethoden dieser Art wurde als Werkstoff für den in Rede
stehenden Zweck eine Eisen-Nickel-Legierung mit 36% Nickel verwendet. Da der Curie-Punkt dieser
Legierung bei etwa 250° C liegt, konnten die Messungen nur bis etwa 200° C durchgeführt werden.
Hinzu kommt noch, daß die genannte Eisen-Nickel-Legierung leicht verzundert und auch aus diesem
Grunde nicht bei höheren Temperaturen eingesetzt werden konnte.
Legierungen auf Eisen-Chrom-Basis, die wegen ihres Verzunderungsverhaltens an sich für den genannten
Zweck geeignet sind, wurden deshalb nicht eingesetzt, weil sämtliche bisher durchgeführten
Untersuchungen ergeben haben, daß diese in der Temperaturabhängigkeit der Permeabilität mehrere
100° C unter der Curie-Temperatur ein sogenanntes Permeabilitätsloch aufweisen. Es handelt sich hierbei
um ein starkes Abfallen der magnetischen Permeabilität sowie ein Wiederansteigen derselben kurz
vor der Curie-Temperatur. Das Vorhandensein dieses Permeabilitätsloches ist sowohl bei Reineisen wie
auch bei Eisen-Chrom-Legierungen seit langem bekannt, wie beispielsweise aus »Annalen der Physik«,
6. Folge, Bd. 2, 1948, S. 355 bis 369, insbesondere S. 357, hervorgeht. Die Deutung des Permeabilitätsloches
bei Reineisen erfolgt durch J. L. Snoek, der die Erscheinung als eine Folge der Diffusion von
Verwendung einer Eisen-Chrom-Legierung
für die Herstellung von Gegenständen mit
temperaturunabhängiger magnetischer
Permeabilität
für die Herstellung von Gegenständen mit
temperaturunabhängiger magnetischer
Permeabilität
Anmelder:
Deutsche Edelstahlwerke Aktiengesellschaft,
Krefeld, Oberschlesienstr. 16
Krefeld, Oberschlesienstr. 16
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Karl Bungardt,
Dr. rer. nat. Hermann Dietrich, Krefeld
Kohlenstoff- und Stickstoffatomen in energetisch günstigere Aufenthaltsplätze ansah. Messungen, die
von W. Röster und A. von Kienlin (»Archiv für Eisenhüttenwesen«, 27 [1956], S. 787 bis 792) durchgeführt
wurden, sprechen dafür, daß bei hochchromhaltigen Eisensorten wenigstens zum Teil σ-Phasenbildung
und die damit einhergehende Versprödung die Ausbildung des Permeabilitätsloches bedingen.
Es konnte nun beobachtet werden, daß Eisen-Chrom-Legierungen mit genau umrissener Zusammensetzung,
nämlich mit 7 bis 15% Chrom, 0,5 bis 10 %, vorzugsweise 1 bis 7 % Aluminium, 0,2 bis 3 %,
vorzugsweise 0,5 bis 2% Silizium, bis 0,2% Kohlenstoff, Rest Eisen mit erschmelzungsbedingten Verunreinigungen
an Mangan, Schwefel und Phosphor eine derartige Unstetigkeit in der Temperaturabhängigkeit
der Permeabilität nicht zeigen. Die Legierungen haben eine magnetische Permeabilität von etwa
200 Gauß je Oersted, ein Wert, welcher im Bereich von 0 bis wenigstens 500° C konstant bleibt, soweit
die Meßfeldstärke einen von der Temperatur abhängigen Wert, der im angegebenen Temperaturintervall
etwa 100 mOe beträgt, nicht übersteigt. Genauere Angaben über die Grenzfeldstärke, das ist die Feldstärke,
bis zu der die Permeabilität konstant bleibt, können nicht gemacht werden, weil, wie dem Fachmann
bekannt, die Beziehung zwischen Permeabilität und Feldstärke temperaturabhängig ist. Durch einige
Versuche läßt sich aber die Grenzfeldstärke für eine bestimmte, in den erfindungsgemäß beanspruchten
Bereich fallende Legierung bei vorgegebener Arbeitstemperatur in analoger Weise feststellen. Grundsätz-
709 580/218
lieh läßt sich sagen, daß die meisten, in den erfindungsgemäß
beanspruchten Bereich fallenden Legierungen bis zu einer Arbeitstemperatur von 500° C
mit einer Feldstärke von 100 mOe beaufschlagt werden können. Werden Messungen bei höheren Arbeitstemperaturen
bis etwa 650° C erforderlich, muß die Feldstärke entsprechend verringert werden.
Unterhalb einer Arbeitstemperatur von 500° C kann die Feldstärke auch über dem angegebenen Richtwert
von 100 mOe liegen.
Infolge ihres Aluminium- und Siliziumgehaltes ist die vorgeschlagene Legierung bei den in Frage kommenden
Temperaturen zunderbeständig. Sie hat auch eine ausreichende Warmfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit.
Weiterhin ist es für die praktische Herstellung bzw. Verarbeitung der Legierung noch
erwähnenswert, daß die Legierung auch eine hinreichende Warm- und Kaltverformbarkeit besitzt.
Aus der deutschen Patentschrift 731 409 ist es bekannt, daß sich Eisen-Chrom-Legierungen mit mehr
als 10 bis 40% Chrom, Rest Eisen mit etwaigen Verunreinigungen sowie mit Gehalten bis zu 10% Silizium
oder Aluminium und weniger als 0,3 % Kohlenstoff, vorzugsweise mit weniger als 0,15% Kohlenstoff,
weniger als 1% Silizium, weniger als 1,5% Mangan, 15 bis 35% Chrom, 3 bis 7% Aluminium,
Rest Eisen, für die Herstellung von Gegenständen eignen, die eine hohe Anfangspermeabilität und
gegebenenfalls geringe Wirbelstromverluste aufweisen müssen. Auf diese Eigenschaften kommt es jedoch
im vorliegenden Zusammenhang nicht an, und es konnte aus ihnen die Konstanz der Permeabilität
über einen weiten Temperaturbereich nicht hergeleitet werden.
Weiter ist es bekannt, daß Legierungen der angegebenen Zusammensetzung zunderbeständig sind.
Um die Zunderbeständigkeit und die Dauerstandfestigkeit der Legierung noch zu erhöhen, wird vorgeschlagen,
das Aluminium teilweise oder auch ganz durch entsprechende Gehalte an Molybdän und/oder
Wolfram zu ersetzen. Hierbei bleibt die Charakteristik der magnetischen Eigenschaften der Legierung
erhalten.
Um den Temperaturbereich des geradlinigen Verlaufes der Permeabilität zu erweitern, wird ferner
vorgeschlagen, der Legierung unter Beibehaltung ihrer sonstigen Gehalte an Legierungselementen auf
Kosten des Eisengehaltes Kobalt in Mengen von 5 bis 35%, vorzugsweise 20 bis 30%, zuzusetzen.
Auch in anderer Beziehung machen sich die Legierungselemente Chrom, Aluminium, Silizium und
gegebenenfalls Molybdän und/oder Wolfram günstig bemerkbar, und zwar steigt mit deren Gehalt auch
der spezifische Widerstand der Legierung. Es ist sogar möglich, durch entsprechende Abstimmung der
einzelnen Gehalte Legierungen herzustellen, bei denen unter Beibehaltung der günstigen magnetischen
Eigenschaften der spezifische Widerstand ein Maximum aufweist. Diese Eigenschaft ist für die in Rede
stehenden Zwecke besonders deswegen erwünscht, weil auf diese Weise die bei der Messung entstehenden
Wirbelströme möglichst gering gehalten werden.
In den Abbildungen ist in schematischer Weise die Änderung der Permeabilität μ in Abhängigkeit von
der Temperatur bzw. der Feldstärke aufgetragen.
A b b. 1 veranschaulicht den Verlauf der Permeabilitätstemperaturabhängigkeit
für die erfindungsgemäß zu verwendende Legierung. Es ist ersichtlich, daß die Abhängigkeit bis zu einem bei t2 angedeuteten
Punkt nahezu konstant bleibt. Um eine Vorstellung von der ungefähren Lage der dargestellten
Größe zu geben, ist bei I1 die Temperatur von etwa
500° C angedeutet.
In A b b. 2 ist die Abhängigkeit der Permeabilität μ
von der Meßfeldstärke H schematisch wiedergegeben. In dem mit H1 bezeichneten Punkt beträgt die Meßfeldstärke
etwa 100 mOe. Die Abbildung läßt erkennen, daß die drei dargestellten Kurven bis zu
diesem Punkt praktisch zusammenfallen. Erst oberhalb des Punktes H1 tritt ein leichtes Auseinanderlaufen
der Kurven ein. Die Abweichung vom angestrebten gradlinigen Verlauf ist hierbei in der Regel
um so größer, je höher die Meßtemperatur ist. Bei I ist der Kurvenverlauf angedeutet, wie er sich bei etwa
20° C ergibt. Bei II ist die Kurve für 350° C und bei ITl für etwa 500° C zu erkennen.
Claims (4)
1. Verwendung einer zunderbeständigen Eisen-Chrom-Legierung,
bestehend aus
7 bis 15% Chrom,
0,5 bis 10 %, vorzugsweise 1 bis 7 % Aluminium, 0,2 bis 3 %, vorzugsweise 0,5 bis 2% Silizium,
bis 0,2% Kohlenstoff,
Rest Eisen mit den erschmelzungs-
Rest Eisen mit den erschmelzungs-
bedingten Verunreinigungen an
Mangan, Schwefel und Phosphor
Mangan, Schwefel und Phosphor
als Werkstoff für die Herstellung von Gegenständen, welche eine bis wenigstens 500° C konstante
und von der Feldstärke bis wenigstens 100 mOe unabhängige magnetische Permeabilität
aufweisen müssen.
2. Verwendung einer Legierung gemäß Anspruch 1, jedoch mit der Maßgabe, daß das Aluminium
ganz oder teilweise durch Molybdän und/oder Wolfram ersetzt ist für den Zweck nach
Anspruch 1.
3. Verwendung einer Legierung gemäß den Ansprüchen 1 und 2, jedoch mit der Maßgabe,
daß sie zusätzlich 3 bis 35%, vorzugsweise 20 bis 30% Kobalt enthält, für den Zweck nach
Anspruch 1.
4. Verwendung einer Legierung gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 mit der Maßgabe, daß die
Legierungselemente derart aufeinander abgestimmt sind, daß der Werkstoff unter Beibehaltung seiner
magnetischen Eigenschaften einen möglichst hohen spezifischen Widerstand aufweist, für den
Zweck nach Anspruch 1.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 731 409, 737 312,
911139, 512 727;
911139, 512 727;
britische Patentschriften Nr. 272 788, 280 537;
Archiv für das Eisenhüttenwesen, Dezember 1956, S. 787 bis 792;
Annalen der Physik, 1948, 6. Folge, Bd. 2, S. 355 bis 369.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 580/218 5. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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