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Schlüsselkopierfräsmaschine Die Erfindung betrifft eine zur Nachanfertigung
von Schließkerben aufweisenden Schlüsseln für Zylinderschlösser dienende Schlüsselkopierfräsmaschine,
mit einem den Musterschlüssel und den Werkstückschlüssel tragenden Support, welcher
die in einer Spannklemme gehaltenen Werkstückschlüssel längs einem sich drehenden
Profilfräser und den in einer benachbarten Spannklemme gehaltenen Musterschlüssel
längs einem Tastfinger zieht, wobei der Support federnd in die Arbeitsstellung geschwenkt
wird.
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Zwecks Vermeidung der umständlichen und zeitraubenden fabrikseitigen
Nachanfertigung von Duplikatschlüsseln zu Zylinderschlössern ist es üblich, solche
an Hand des Originalschlüssels in Handwerksbetrieben anzufertigen. Letztere benutzen
zu diesem Zweck Schlüsselkopiermaschinen der obenerwähnten Art. Erfahrungsgemäß
stellen sich hierbei häufig Fehler ein, so daß die Duplikatschlüssel nicht einwandfrei
schließen, insbesondere bei der Schließdrehung des Zylinders haken. Diese Fehler
treten ganz besonders auf, wenn von einem Schlüssel mehrere Duplikate angefertigt
werden müssen. Es wurde gefunden, daß die Ursache dieser Fehler in der Regel darin
liegt, daß durch den den Musterschlüssel als Schablone benutzenden Tastfinger der
Maschine je nach dem Schlüsselwerkstoff ein mehr oder weniger großer Abrieb erfolgt.
Hierdurch entstehen, besonders bei mehrfachem Abtasten, ins Gewicht fallende Ungenauib
keiten, so daß die Duplikate nicht innerhalb der erforderlichen Maßtoleranz liegen.
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Die Erfindung geht nun von der Aufgabe aus, eine gattungsgemäße Schlüsselkopierfräsmaschine
so auszubilden, daß der Musterschlüssel bei der Herstellung mehrerer Kopien geschont
wird, wodurch die Genauigkeit der Kopien untereinander vergrößert wird, dies jedoch
ohne den Aufbau der Maschine erheblich zu komplizieren und ohne die Bedienung zu
erschweren.
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Gemäß der Erfindung besitzt die Werkstückschlüssel-Spannklemme der
Maschine zwei übereinander angeordnete, in Frässtellung des Supportes mit ihren
Backenflächen auf die Fräserachse weisende Klemmschlitze, von denen der eine Klemmschlitz
unabhängig von der Spannbetätigung der Spannklemme in Klemmrichtung belastet ist.
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Zufolge dieser Ausbildung ist es möglich, zwei Werkstücke in deckungsgleicher
Lage in einem Durchgang, also unter genau gleichen Bedingungen zu fräsen, so daß
toleranzgleiche Doppelstücke erzielt werden. Es wird eine weitgehende Schonung des
Musterschlüssels erreicht, und es ergibt sich eine große Wirtschaftlichkeit durch
die Zeitersparnis. Außerdem erfordert die entsprechende Ausbildung der Maschine
einen sehr geringen Kostenaufwand. Die Bedienung ist nicht erschwert; der eine der
beiden einzuspannenden Werkstückschlüssel wird in dem in Klemmrichtung belasteten
Klemmschlitz bereits gehalten, bevor man den zweiten Schlüssel einlegt, so daß zum
Einlegen des zweiten Schlüssels und zum Anspannen der Klemme beide Hände frei sind.
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Eine diese Handhabung erleichternde vorteilhafte Ausgestaltung der
Werkstückspannklemme und großer Haltekraft ist erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Klemmbacken je einen nach rückwärts ausladenden, überlastigen Arm besitzen,
von denen der obere eine sich auf den unteren Arm aufsetzende, durch Spreizen der
beiden Arme die Spannstellung der beiden Klemmschlitze herbeiführende Spannschraube
trägt.
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Die durch die überlastigkeit bewirkte Klemmung sichert das Festhalten
des zuerst eingebrachten Werkstückes durch die Klemmbacke mit hoher Haltekraft bis
zu deren Spannstellung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt A b b. 1 die Längsansicht einer automatischen Schlüsselkopiermaschine
gemäß der Erfindung, A b b. 2 eine teilweise Draufsicht, in der Hauptsache den mit
der erfindungsgemäßen Werkstückschlüssel-Halteklemme versehenen Support 'veranschaulichend,
A b b. 3 in natürlicher Größe einen Querschnitt durch die Halteklemme bei eingespannten
Werkstückschlüsseln und A b b. 4 eine Ansicht derselben in geöffneter Stellung zwecks
Werkstückwechsels.
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Bei der dargestellten Schlüsselkopiermaschine ist im Maschinengestell
1 eine den Fräser 2 tragende, durch einen Elektromotor 3 angetriebene
Fräserwelle 4 vorgesehen.
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Auf der parallel zur Fräserwelle 4 angeordneten Leitspindel
5 ist der Support 6 geführt, der durch eine
Feder 7 in Richtung
auf den Fräser schwenkend belastet ist. Der Support 6 trägt an seinem einen Ende
eine Spannklemme 8, in der der als Schablone dienende Originalschlüssel 9 eingespannt
gehalten wird. Der Spannklemme 8 ist ein Tastfinger 10 zugeordnet, der justierbar
ortsfest am Maschinengestell 1 befestigt ist und gegen den Schlüssel 9 tritt. Wird
durch die Leitspindel 5 der Support 6 läns dem Fräser 2 gezogen, so wird der Abstand
des- Supportes der Kerbentiefe entsprechend gesteuert.
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Dem Fräser 2 gegenüber ist die Werkstückschlüssel-Halteklemme 11 am
Support 6 angeordnet. Letzterer weist zwei übereinander angeordnete, die eingespannten
Werkstückschlüssel 12,12' in zentral auf die Fräserachse ausgerichteter Lage aufnehmende
Klemmschlitze 13,14 auf. Der Schlitz 14 ist unabhängig von der Spannstellung der
Klemme in Klemmrichtung belastet.
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Hierdurch wird, wie in A b b. 4 dargestellt, auch bei gelöster Stellung
der Klemmbacken der Werkstückschlüssel 12 in seiner Lage festgehalten.
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Die Spannklemme 11 besteht aus einem mittleren, ortsfest angeordneten
Böckchen 15, das an seiner dem Fräser 2 zugekehrten Breitseite zwei übereinanderliegende,
in Frässtellung des Supportes 6 auf die Fräserachse gerichtete Backenfläche 16,17
ausbildet.
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An dem Böckchen 15 sind mittels der Zapfen 18
zwei übereinander
angeordnete, bewegliche Klemmbacken 19, 20 gelagert. Diese Klemmbacken besitzen
je einen nach rückwärts ausladenden Arm 21, 22, von denen der obere eine auf den
unteren Arm aufsetzende Spannschraube 23 trägt. Durch Einschrauben der Spannschraube
23 wird das Spreizen der beiden Arme 21, 22 und damit die Spannstellung der beiden
Klemmschlitze 13,14 bewirkt.
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Jede Klemmbacke 19; 20 ist für sich an ihrem armseitigen Ende überlastet,
indem die Länge und die Masse der Arme 21, 22 derart bemessen sind, daß ihr Hebelgewicht
jeweils erheblich größer als das der Backen 19, 20 ist. Demzufolge klappt
beim Lösen der Spannschraube 23 die untere Klemmbacke 20 in Klemmrichtung gegen
die Backenfläche 17 am Böckchen 15, während die obere Backe 19 in
Öffnungsrichtung belastet ist und demzufolge in die Offen-Stellung tritt. Diese
Eigentümlichkeit ermöglicht es, beim Werkstückwechsel das untere Werkstück 12 zunächst
lose einzuklemmen und selbsttätig festzuhalten, während man das obere Werkstück
12' einlegt und durch Hereinschrauben der Spannschraube 23 gleichzeitig beide
Werkstücke festspannt.
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Wie aus A b b. 3 ersichtlich, schneidet bei Annäherung des Supportes
6 der Fräser 2 gleichzeitig und deckungsgleich die durch den Tastfinger 10 abgetasteten
Kerben des Originalschlüssels 9 in die Werkstückschlüssel 12,12'. Man erzielt demzufolge
fehlerfrei passende Duplikate bei erheblichem Zeitgewinn. Der Fräser arbeitet im
Hin- und Rücklauf, wobei er im Rücklauf die Feinheiten nachschneidet.