DE12395C - Torpedoboot, das mittels beweglicher Schwimmer genügend tief unter Wasser gesenkt werden kann, um gegen feindliche Kugeln geschützt zu sein - Google Patents

Description

1880.

Klasse 66.

BENJAMIN BERKLEY HOTCHKISS in PARIS.

Torpedoboot, das mittels beweglicher Schwimmer genügend tief unter Wasser gesenkt werden kann, um gegen feindliche Kugeln geschützt zu sein.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1880 ab.

Dieses Torpedoboot gehört zur Klasse derjenigen Boote, welche unter gewöhnlichen Umständen auf der Oberfläche des Wassers schwimmen, aber beim Annähern an ein feindliches Schiff ungefähr um 1 m unter die Oberfläche versenkt werden können und so, bis auf einen kleinen hervorragenden Theil vor den feindlichen Geschossen durch das Wasser geschützt sind.

Die Neuerungen beziehen sich hauptsächlich auf eine veränderte Methode zum Heben und Senken des Schiffes, welche im nachstehenden, beschrieben ist.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist ein Grundrifs des Bootes.

Fig. 2 ein Längsschnitt,

Fig. 3 und 4 ein Querschnitt nach A A, Fig. 1 und 2.

Fig. 5, 6 und 7 sind Modificationen der erst gezeigten Construction.

Fig. 8, 9 und 10 sind Grundrifs, Seiten- und Endansicht eines Bootes mit veränderter Aufsenform.

Das Hauptschiff 1, Fig. 1, 2,3 und 4, trägt an seinen beiden Längsseiten zwei bewegliche Schwimmer 22, welche einen Theil des Gewichtes des Hauptboots mittragen helfen. Diese Schwimmer stelle ich aus einem Körper von leichterem specifischen Gewicht als Wasser, gewöhnlich aus Kork her, und sind dieselben so eingerichtet, dafs sie, wenn auch durch feindliche Geschosse beschädigt, doch nicht zerstört werden und noch genügende Schwimmfähigkeit besitzen, um das Hauptboot vor dem Sinken zu schützen.

Die Schwimmer sind mit dem Hauptboot ihrer ganzen Länge nach (s. Fig. 8) durch Scharniere 3 verbunden, so dafs sie durch geeignete Mechanismen vom Innenraum des Schiffes aus um einen gewissen Winkel gedreht werden können. In der in Fig. 3 gezeigten tiefen Lage des Schwimmers wird das Schiff auf der Oberfläche schwimmen; werden dieselben aber nach oben gedreht, so senkt sich das Schiff unter Wasser, wie Fig. 4 zeigt, und ist in seinen wesentlichen Theilen vor den feindlichen Kugeln geschützt.

Die Fig. 1 bis 4 zeigen die Einrichtung eines Torpedobootes für Fischtorpedos. Ein solches mit 4 bezeichnetes Torpedo liegt in einem dazu geeigneten Abschufsrohr 5 vorn im Schiff. Das Abschufsrohr ist nach bekannter Construction durch zwei, von innen aus zu regierende Abschlufsvorrichtungen 6 und 7 geschlossen. Reservetorpedos 8 liegen am Boden des Schiffes. 9 ist der Aussichtsthurm für den Steuermann, ι ο das Steuerrad, welches durch Kette 11 oder sonstige geeignete Zwischenmechanismen mit dem Steuer 12 in Verbindung steht. Ein Kessel 13 geeigneter Consruction liefert den Dampf für die Antriebsmaschine 14 der "Schraube 15. 16 sind wasserdicht verschliefsbare Einsteigeöffnungen.

Die abgeschlossenen Räume 17 und 18 am vorderen und hinteren Ende des Bootes enthalten comprimirte Luft, um den nöthigen Zug für die Kesselfeuerung zu geben und um nöthigenfalls den Innenraum des Schiffes zu ventiliren. Die Kammer 19 zwischen Fufsboden und Schiffswand kann mit Wasser gefüllt werden, um die Bewegung des Schwimmers beim Sinken des Schiffes zu erleichtern; durch Austreiben desWassers aus der Kammer kommt die specifische Erleichterung des Schiffskörpers der abwärtsgehenden Bewegung der Schwimmer zu Hülfe.

Die Schwimmer 2 werden durch gebogene Stangen 20, die durch Stopfbüchsen in der Schiffswand gehen, eingestellt und festgehalten. Die Enden dieser gebogenen Stangen sind durch Zugstangen 21 mit den Muttern 22 verbunden, welche durch Drehen der Spindeln 23 gehoben und gesenkt werden können. Das gleichzeitige Drehen dieser Spindeln wird durch drei Wellen 24 erreicht und geschieht an irgend einer passenden Stelle durch das Handrad 25.

Statt der gebogenen Stangen 20 kann auch die Construction, Fig. 5, angewendet werden, bei welcher die Axe des Scharniers 3 mehrere Hebel 26 trägt, die durch im Innern des

Schiffes liegende passende Mechanismen bewegt werden.

Fig. 6 zeigt eine modificirte Form der Schwimmer 2; dieselben sind von halbkreisförmigem Querschnitt und bilden, wenn sie in ihre höchste Lage gebracht sind, einen vollen Cylinder.

In Fig. 7 sind diese Schwimmer.-?._jest__mit_. dem^ScKirFstorpef* verbunden, und das Heben und Senken des Schiffs geschieht durch Einlassen oder Austreiben des Wassers aus der Kammer 19. Diese festen Schwimmer zeichnen sich von anderen schon bekannten ähnlichen Schwimmvorrichtungen durch ihre eigenthümliche Form aus, indem sie dem Schiffe gegen das Rollen eine grofse Stabilität geben.

Aufser dieser cylindrischen Form des Hauptschiffes, wende ich auch der gröfseren Stabilität wegen die elliptische Form an, wie die Ansichten der Fig. 8, 9 und 10 zeigen. Dieselbe zeigt gegen ähnliche, schon früher angewendete Querschnittsformen unterseeischer Böte den Unterschied, dafs die Form meines Bootes nach der horizontalen Schnittebene vollständig symmetrisch ist, wodurch eine gröfsere Steuerfähigkeit als bisher erzielt wird.

Die hier gezeigte Construction des Bootes schliefst nicht die alleinige Verwendung des Fischtorpedos in sich, durch geeignete Umänderung läfst sich ebensowohl das Stangentorpedo anwenden.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   Ein Torpedoboot von kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt, das mittelst beweglicher Schwimmer aus Kork oder anderem leichten Material genügend tief unter Wasser gelassen werden kann, um vor den feindlichen Kugeln geschützt zu sein, und das in dieser Lage,, aufser unwesentlichen Theilen als Aussichtsthurm, Schornstein und Luftrohr, nur die durch Kugeln nicht zerstörbaren Schwimmer über Wasser zeigt.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.