DE1237878B - Koernerspitze - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT 1237 878 Int. CI.:

B 23 b

Deutsche Kl.: 49 a - 26/02

Nummer: 1 237 878

Aktenzeichen: R 282331 b/49 a

Anmeldetag: 7. Januar 1956

Auslegetag: 30. März 1967

Die Erfindung bezieht sich auf Körnerspitzen mit axial gegen Flüssigkeitsdruck im Spitzengehäuse verschiebbarer Zentrierspitze und an den Druckraum für die Flüssigkeit im Spitzengehäuse angeschlossenem Druckmesser.

Es sind Körnerspitzen dieser Art bekannt, bei denen als Druckmesser ein Flüssigkeitsmanometer verwendet wird, das durch einen Kanal im Gehäuse der Körnerspitze mit dem Druckraum der Körnerspitze in Verbindung steht. Hierbei ist das Mano- to meter an eine radial aus dem Gehäuse mündenden Bohrung angeschlossen und steht radial vom Gehäuse ab. Der wechselnde Druck im Druckraum der Körnerspitze wird von der durch die Querbohrung strömenden Flüssigkeit auf das Antriebsclement des Triebwerkes im Manometergehäuse übertragen. Nachteilig ist hierbei, daß nur eine verhältnismäßig grobe Ablesung möglich ist, da das Manometer unmittelbar den im Druckraum herrschenden Druck anzeigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Körnerspitze der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß eine genaue Ablesung des Druckes ■—- insbesondere oberhalb des normalen Einspanndruckes — ermöglicht wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein einseitig von einer einstellbaren Feder beaufschlagter Kolben in eine mit dem Druckraum des Spitzengehäuses in Verbindung stehende Bohrung verschiebbar eingesetzt und mit einer Verzahnung versehen ist, in die ein die Anzeigevorrichtung des Druckmessers antreibendes Ritzel eingreift. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung wird der Vorteil erreicht, daß der auf die Zentrierspitze und durch diese auf die Druckflüssigkeit im Druckraum wirkende Druck unmittelbar auf einen verschiebbaren Kolben übertragen wird, der unter dem einstellbaren Gegendruck einer Feder steht und der selbst unmittelbar mittels einer Verzahnung die Anzeigevorrichtung antreibt. Die Anzeige beginnt dadurch erst, wenn eine dem eingestellten Druck der Gegenfeder entsprechende Druckhöhe im Druckraum herrscht, die im allgemeinen dem Einspanndruck entspricht. Der erforderliche Meßbereich der Anzeigevorrichtung kann daher auf die Druckzunahme nach dem Einspannen beschränkt und die Skala entsprechend groß unterteilt sein, so daß sie deutlich ablesbar ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Bohrung für den Kolben parallel zur Achse der Spitze liegen kann, vorzugsweise im Spitzengehäuse. Die Anzeigevorrichtung steht daher nicht oder nur wenig über den Umfang des Gehäuses vor, so daß Körnerspitze

Anmelder:

Günter Horst Röhm, Sontheim/Brenz

Als Erfinder benannt:

Günter Horst Röhm, Sontheim/Brenz

die Anzeigevorrichtung weder bei der Benutzung im Wege, noch mechanischen Beschädigungen durch äußere Einwirkungen ausgesetzt ist.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine Veränderung des Federdruckes auf den Kolben mit einfachen Mitteln, vorzugsweise mittels einer in die Bohrung für den Kolben eingesetzten Stellschraube, vorgenommen werden kann.

Es wird somit erreicht, daß der Druck auf die Zentrierspitze insbesondere im Bereich eines über dem normalen Einspanndruck liegenden Überdruckes genau angezeigt wird, wodurch eine eventuelle Überbeanspruchung der Körnerspitze und besonders der Lager für die Zentrierspitze sicher erkannt werden kann.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Anzeige des Druckes entweder die Welle des Ritzels ein mit benachbarten Zahnrädern kämmendes Zahnrad trägt, wobei an den Zahnrädern Seilscheiben angeordnet sind, an denen ein Seil oder Band mit einem über einer Skala bewegbaren Zeiger befestigt ist, oder daß die Welle des Ritzels mit der Zeigerwelle einer auf das Spitzengehäuse aufgesetzten Meßuhr verbunden ist.

Tn der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 im Längsschnitt eine Körnerspitze mit einer Ausführungsform des Druckmessers,

F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.l,

F i g. 3 einen Teil der Körnerspitze mit dem Druckmesser nach F i g. 1 in Seitenansicht,

F i g. 4 in teilweisem Schnitt eine Körnerspitze mit einer zweiten Ausfuhrungsform des Druckmessers,

F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,

F i g. 6 die Körnerspitze in Seitenansicht zu F i g. 4.

Die Körnerspitze besteht aus dem Spitzengehäuse 1 und der Zentrierspitze 2, deren Schaft 3 auf einem Radialdrucklager mit den Rollen 4, dem im Ge-

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häuse 1 festsitzenden Lagerring 5 und dem auf dem Schaft 3 festsitzenden Lagerring 6 sowie auf einem Axialdrucklager mit den Kugeln 7, dem äußeren Lagerring 8 und dem inneren Lagerring 9 drehbar gelagert ist. Der innere Lagerring 9 liegt auf einem Ring 10, der in einer von der Wand des Gehäuses 1 und einer Buchse 11 gebildeten Rinne, die den Druckraum 11« für das Druckmittel bildet, verschiebbar und gegen die Wände der Rinne mittels eines Dichtungsringes 12 abgedichtet ist, so daß er den hinter ihm liegenden Druckraum 11 α flüssigkeitsdicht abschließt. Die Zentrierspitze 2, 3 ist mit dem Lagerring 6 des Rollenlagers und dem Axialdrucklager 7, 8, 9 axial im Gehäuse 1 verschiebbar. Der Druckraum 11 α ist mit einem Druckmittel wie Fett oder Öl gefüllt, und außerdem sind in diesen Druckraum zwei ringförmige Tellerfederringe 13 und 14 eingelegt. Eine Schulter 15 an der Buchse 11 begrenzt die Verschiebung des Ringes 10 und der Federn 13, 14, wobei die Begrenzung der Verschiebbarkeit des Ringes 10 und damit auch der Zentrierspitze 2, 3 so bemessen ist, daß die auszugleichende Längenänderung des Werkstückes auf jeden Fall aufgenommen wird. Der mit dem Druckmittel gefüllte Druckraum 11 α steht durch, eine Querbohrung 16 mit einer langen zylindrischen Bohrung im Gehäuse 17 eines Druckmeßgerätes in Verbindung, das fest auf das Gehäuse 1 aufgesetzt und mittels einer Dichtung 18 gegen die Querbohrung 16 abgeschlossen ist. In die genannte Bohrung des Druckmeßgerätes ist ein Kolben 19 verschiebbar eingesetzt, an dem sich eine Verzahnung 20 befindet. Der Kolben 19 steht anter dem Druck einer Feder 21, deren Druck mittels einer Schraube 22 eingestellt werden kann, um den Flüssigkeitsdruck auf den Kolben in eine proportionale Beziehung zu dem Druck der Zentrierspitze auf die Flüssigkeit zu bringen. Die Druckanzeige kann also mittels der Schraube 22 geeicht werden, die danach blockiert wird. Mit der Verzahnung 20 des Kolbens 19 kämmt ein Ritzel 23, dessen Welle 24 bei dem AusfÜhrungsbeispiel nach den F i g. 1 bis 3 in dem auf das Spitzengehäuse 1 aufgesetzten Gehäuse 17 gelagert ist und ein Zahnrad 25 trägt. Dieses Zahnrad 25 kämmt mit zwei benachbarten Zahnrädern 26 und 27, an denen sich Seilscheiben 28 und 29 befinden. Über die Seilscheiben ist ein Seil 30 geführt und an diesen befestigt. An dem Seil befindet sich ein Zeiger 31. Das Gehäuse 17 ist über der Skala 32 mittels einer durchsichtigen Scheibe 33 abgeschlossen.

Bei dem Ausführungsbeispiel des Druckmessers nach den Fig. 4 bis 6 ist der Zylinderraum für den Druckkolben 19 unmittelbar im Spitzengehäuse 1 vorgesehen. Die Verzahnung 20 des Druckkolbens 19 kämmt mit dem Ritzel 23, dessen Welle 24 mit der Zeigerwelle einer Meßuhr 47 verbunden ist. Die Meßuhr 47 ist unmittelbar auf das Spitzengehäuse 1 aufgesetzt und an diesem befestigt.

Die Zentrierspitze 2, 3 steht über die Lager 4 bis 9 unter dem Normaldruck der Federn 13 und 14 und des Druckmittels im Druckraum 11 a, das auch auf den Kolben 19 einwirkt. Mittels der Schraube 22 wird der Gegendruck der Feder 21 auf eine bestimmte, für verschiedene Spitzengrößen errechnete Höhe eingestellt, entsprechend dem niedrigsten Einspanndruck. Durch Anstellen des Reitstockes der Werkzeugmaschine an ein Werkstück wird die Zentrierspitze 2,3 in das Spitzengehäuse 1 gedrückt, und dieser Druck überträgt sich über die Lager 4 bis 9 auf das Druckmittel und wird von der Anzeigevorrichtung angezeigt. Sobald der erforderliche Einsapnndruck durch Anstellen des Reitstockes erreicht ist, kann mit der Bearbeitung des Werkstückes begonnen werden. Dehnt sich dabei das Werkstück infolge Erwärmung aus, so wird die Zentrierspitze 2, 3 weiter in das Spitzengehäuse 1 hineingeschoben und verdrängt einen Teil des Druckmittels aus dem Druckraum 11 a, wobei der Kolben 19 gegen die Feder 21 verschoben und somit der Überdruck angezeigt wird.

Sobald der von außen auf die Zentrierspitze 2, 3 wirkende Druck bei Abkühlung oder Ausspannen des Werkstückes nachläßt, drücken die Tellerfedern 13, 14 die Zentrierspitze 2. 3 in die Ausgangslage zurück, wobei auch der Ring 10 zurückgeht, so daß sich der DruckraiimHa vergrößert. Dadurch verringert sich der vom Druckmittel auf den Kolben 19 ausgeübte Druck, und die Feder 21 kann den Kolben 19 wieder in Richtung zur Ausgangslage bewegen. Entsprechend geht der Ausschlag des Zeigers an der Anzeigevorrichtung zurück.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Körnerspitze mit axial gegen Flüssigkeitsdruck im Spitzengehäuse verschiebbarer Zentrierspitze und an den Druckraum für die Flüssigkeit im Spitzengehäuse angeschlossenem Druckmesser, dadurch gekennzeichnet, daß ein einseitig von einer einstellbaren Feder (21) beaufschlagter Kolben (19) in eine mit dem Druckraum (11 ä) des Spitzengehäuses (1) in Verbindung stehende Bohrung verschiebbar eingesetzt und mit einer Verzahnung (20) versehen ist. in die ein die Anzeigevorrichtung des Druckmessers antreibendes Ritzel (23) eingreift.

2. Körnerspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (24) des Ritzels (23) ein mit benachbarten Zahnrädern (26, 27) kämmendes Zahnrad (25) trägt, wobei an den Zahnrädern (26, 27) Seilscheiben (28, 29) angeordnet sind, an denen ein Seil oder Band (30) mit einem über einer Skala (32) bewegbaren Zeiger (31) befestigt ist.

3. Körnerspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (24) des Ritzels (23) mit der Zeigerwelle einer auf das Spitzengehäuse (1) aufgesetzten Meßuhr (47) verbunden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 691 834;
Machine Moderne, Juli 1955, S. 8.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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