DE123714C - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Erfahrungsgemäfs ist es in gewissen Fällen, u. a. beim Zahnersatz nothwendig, den hierbei
verwendeten Kautschuk bezw. das Celluloid antiseptisch zu machen und ferner diese Mafsnahme
zu wiederholen und zu ergänzen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um dieses Ziel zu erreichen, ohne nach irgend
einer Hinsicht die Zusammensetzung und die Eigenschaften der Kautschuk- oder Celluloidmasse
zu verändern und nachtheilig zu beeinflussen.
Bekannte Versuche zum Antiseptischmachen des Kautschuks konnten aus dem Grunde nicht
das erwünschte Ergebnifs haben, weil ihnen ein verfehltes Princip zu Grunde lag, indem
die Antiseptica der Kautschukmasse selbst ein1 verleibt wurden, sei es, indem der Kautschuk
mit denselben durchtränkt wurde, sei es, indem die Antiseptica in den Kochkessel eingeführt
wurden. Bei diesen Verfahren wird der Kautschuk entweder durch das Eindringen der
Fremdstoffe verändert, die ihn lockerer und unelastischer machen, oder die antiseptischen
Stoffe verflüchtigen sich und entweichen während des Kochens. In jedem Falle wird das gewünschte
Ergebnifs nicht erreicht.
Das Verfahren, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, bewirkt demgegenüber
ein Antiseptischwerden lediglich der Oberfläche des Kautschuks bezw. des Celluloids
mittelst in Lösung aufgetragener Verkleidungsschichten, die die Antiseptica enthalten,
da es genügt, die Oberfläche der Celluloid- und Kautschuktheile antiseptisch zu
machen. Da die genannten Schutzschichten erst nach stattgehabter Erwärmung des Celluloids
und Kautschuks zwecks Formens bezw. Vulcanisirens aufgetragen werden, können beide
Stoffe in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften in keiner Weise verändert werden,
während andererseits die in der Bekleidungsschicht enthaltenen antiseptischen Stoffe ihre
volle Wirkung beibehalten.
Das Auftragen der Schutzschicht erfolgt in nachstehender Weise:
Nicht vulcanisirter Kautschuk bezw. Cellulose werden in geeigneten Lösungsmitteln, z. B.
Aceton, Alkohol oder Aether für Cellulose, Schwefelkohlenstoff, Benzin oder Chloroform
für Kautschuk, gelöst. Nach vollständiger Lösung werden die antiseptischen Stoffe in die
Lösung in dem gewünschten Sättigungsgrad eingeführt und das Ganze gut vermengt.
Hierauf werden ein oder mehrere Schichten der Lösung auf der Oberfläche des Kautschuks
oder des Celluloids aufgetragen. Letztere lösen sich auf ihrer Oberfläche unter dem Einflufs
des Lösungsmittels der aufgetragenen Lösung und es findet eine Verbindung zwischen dem
Stoff der letzteren und dem der Kautschukbezw. Celluloidtheile statt. Während beim
Celluloid die Deckschicht in der beschriebenen Weise befestigt werden kann, nachdem dies
vorher der Wärme ausgesetzt war, ist dies bei Kautschuk nicht der Fall. Nach dem
Vulcanisiren ist letzterer vielmehr in seinen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslich. . Unter
dieser Bedingung können sich daher die Deckflächen nicht mehr verbinden.
Um die vollkommene Vereinigung dieser Schichten auch nach stattgehabtem Kochen des
Kautschuks zu erhalten, wird folgendermafsen verfahren:
Vor dem Vulcanisiren wird mit dem in diesem,: Zustande noch löslichen Kautschuk
eine Schicht reinen Kautschuks ohne Schwefelgehält verbunden, die in Form einer Lösung
oder' als dünne lösliche Blattschicht aufgebracht wird. Nach dem Vulcanisiren des so
vorbereiteten Kautschuks zeigt derselbe bei genügender Härte und Elasticität eine Oberfläche,
die löslich ist, daher durch ein geeignetes Mittel mit der antiseptischen Bekleidungsschicht
innig verbunden werden kann, da der reine Kautschuk sich seine Löslichkeit und die Verbindungsmöglichkeit mit sich selbst
bewahrt hat.
Da ein weiteres Erhitzen nicht mehr zu erfolgen braucht, so wird die Wirkung der
antiseptischen Stoffe vollständig erhalten. Ein weiteres Mittel, um während des Siedens die
Verflüchtigung der Antiseptica zu verhüten, besteht darin, dafs das Werkstück, das eine
antiseptische Oberfläche erhalten soll, mit einem die Verflüchtigung hinderndem Firnifs
überzogen wird. Dies wird erreicht, wenn man das Werkstück mit der antiseptisch gemachten
Oberfläche in Celluloid taucht, welches, an dieser Oberfläche eine dünne Schicht
bildend, das Verdampfen der Antiseptica verhütet. Indessen ist das vorher angegebene
Verfahren vortheilhafter, da es von vornherein die Befürchtung der Zersetzung der Antiseptica
ausschliefst. Soll vermieden werden, dafs, nachdem die Deckschicht einmal antiseptisch
gemacht worden, diese klebrig bleibt, und soll sie alle Eigenschaften des vulcanisirten Kautschuks
erhalten, ohne dafs sich die Antiseptica durch die Wärme verflüchtigen, so ist es erforderlich,
diese Schicht mit einer Lösung zu behandeln, welche ein kaltes Vulcanisiren des Kautschuks ermöglicht, z. B. eine Lösung von
Schwefelchlorid in Schwefelkohlenstoff, in welcher die Antiseptica ihrerseits gelöst enthalten
sind, wodurch deren Wirkung eher verstärkt als vermindert wird.
Falls keine stärkeren Reibungen zu befürchten sind, ein einfaches Aufkleben daher
genügt, kann man den Kautschuk nach vorherigem Sieden mit einem Firnifs überziehen,
der als Grundlage Kautschuk oder einen anderen Stoff enthält, der mit dem Antisepticum durchtränkt
wurde. Offenbar können bei dem vorliegenden, antiseptische Oberflächenschichten an
dem Celluloid und dem Kautschuk anwendenden Verfahren, diese jedesmal, wo es nothwendig
erscheint, und bei Nachlassen der antiseptischen Wirkung erneuert werden, wie dies
z. B. bei den Grundflächen der Gebifsplatten aus Celluloid, oder dem in das Innere
der Haltefedern gefüllten Kautschuk oder bei anderen Anwendungen vorkommen kann, wo
nach mehr oder minder, langem Verbleiben der Deckschichten in der Mundhöhle eine Abschwächung
der antiseptischen Eigenschaften eintreten kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Antiseptischmachen von Theilen aus Kautschuk oder Celluloid
beim Zahnersatz, dadurch gekennzeichnet, dafs deren Oberfläche mit einer Lösung des für das Ersatzstück verwendeten Materials,
der die Antiseptica einverleibt sind, behandelt wird, um so eine antiseptische Deckschicht herzustellen.
2. Ausführungsform des durch Anspruch ι
geschützten Verfahrens für Ersatzstücke aus vulkanisirtem bezw. gekochtem Kautschuk,
dadurch gekennzeichnet, dafs vor dem Vulcanisiren bezw. Erhitzen die Oberfläche des schwefelhaltigen Kautschuks mit einer
dünnen Schicht reinen Kautschuks bedeckt wird.
3. Ausführungsform des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens für Kautschuk-Ersatzstücke,
dadurch gekennzeichnet, dafs die Deckschicht mittelst einer vulcanisirenden
Lösung (Schwefelchlorid in Schwefelkohlenstoff), der die antiseptischen Stoffe einverleibt
sind, kalt vulcanisirt wird.
4. Ausführungsform des durch Anspruch 1
geschützten Verfahrens für Celluloid-Ersatzstücke, dadurch gekennzeichnet, dafs die
antiseptischen Deckschichten auf die Oberfläche der Celluloidtheile in Form von
durch Kleben haftenden Lösungen (Firnifslösungen) aufgetragen werden, denen die Antiseptica einverleibt sind.
5. Bei dem durch Anspruch 1 geschützten Verfahren die Anbringung einer der Verflüchtigung
der antiseptischen Stoffe vorbeugenden, die antiseptische Oberfläche umkleidenden Schutzhaut aus Celluloid.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE123714C true DE123714C (de) |
Family
ID=392547
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT123714D Active DE123714C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE123714C (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US6440280B1 (en) | 2000-06-28 | 2002-08-27 | Sola International, Inc. | Multi-anode device and methods for sputter deposition |
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
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