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Leuchtbildneigungswaage mit einer Verstellvorrichtung zum Kompensieren
von Taralasten oder durch sonstige äußere Einflüsse hervorgerufenen Nullpunktsverschiebungen
Die Erfindung betrifft eine Leuchtbildneigungswaage mit einer Projektionsvorrichtung
und mit einer entsprechend den Ausschlägen des Waagenpendeis unterteilten, Ziffern
aufweisenden Merkmalsträgeranordnung, von welchen die eine mit dem Waagenpendel
verbunden und die andere ortsfest und relativ zu der ersteren mittels einer Verstellvorrichtung
zum Kompensieren von Taralasten oder von durch sonstige äußere Einflüsse hervorgerufenen
Nullpunktsverschiebungen der Waage verstellbar ist, wobei der Stellweg durch eine
zweite Merkmalsträgeranordnung anzeigbar ist; Zweck einer derartigen Ausbildung
ist es, bevor das zu verwägende Gewicht auf die Waage zur Wirkung gebracht wird,
eine durch irgendwelche äußeren Einflüsse bewirkte Verstellung des Nullpunktes zu
korrigieren bzw. eine bereits auf die Waage wirkende Taralast auszugleichen.
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Es sind sowohl Ausbildungsformen bekannt, bei denen mit dem Waagenausschlagsorgan
ein Merkmalsträger fest verbunden ist, als auch solche, bei denen mit dem Waagenausschlagsorgan
die den Merkmals träger abtastende, vorzugsweise optische Vorrichtung fest verbunden
ist. Während im ersteren Fall zum Zwecke der Nullpunktskorrektur bzw. des Taraausgleichs
die Merkmalsabtastvorrichtung verstellbar ausgebildet ist, ist im zweiten Fall umgekehrt
der Merkmalsträger verstellbar angeordnet. Für die Verstellung ist sowohl Hand-
als auch automatischer Antrieb bekannt. Diesen bekannten Vorrichtungen haftet jedoch
der Nachteil an, daß nach vollendetem Ausgleich bzw. vollendeter Korrektur das Maß
der vorhergehenden Abweichung von der Null stellung der Waage, also beispielsweise
die Größe der Taralast, nicht mehr ablesbar ist, wenn das eigentliche zu ermittelnde
Gewicht auf die Waage einwirkt. Weiterhin ist auch für den Fall, daß bei bekanntem
Taragewicht eine Bruttolast auf die Waage gebracht wird, ein nachträglicher Ausgleich
der Taralast, um sogleich zu einer Anzeige der Nettolast zu kommen, nicht mehr möglich.
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Es ist weiterhin eine Vorrichtung bekannt, bei welcher durch den
Lastzug zunächst gleichzeitig zwei Ausschlagsorgane ausgelenkt werden, von denen
nach Aufbringen eines Teiles der Gesamtlast, beispielsweise der Taralast, das eine
vom Lastzug abgekuppelt und festgehalten wird. Der Stellweg der beiden .Ausschlagsorgane
ist mittels je einer Merkmalsträgeranordnung gesondert anzeigbar. Als Nachteil dieser
Vorrichtung wird der Aufwand für ein zweites Ausschlagsorgan und die damit verbundenen
wägetechnischen Schwierigkeiten empfunden sowie die Tatsache, daß bei dieser Vorrichtung
lediglich eine durch Einwirkung auf die Lastaufnahme hervorgerufene Nullpunktsverschiebung
feststellbar ist, nicht jedoch eine durch sonstige äußere Einflüsse hervorgerufene
Verschiebung. Bei einer anderen Ausführungsform dieser Vorrichtung mit einer zum
Zwecke der Nullpunktskorrektur verstellbaren und einer feststehenden Skala wird
bei weiterer Belastung der Weg der zur Korrektur vorgenommenen Verstellung nicht
angezeigt, sondern ergibt sich lediglich als Differenz der Anzeigen der beiden Skalen
und muß somit gesondert errechnet werden. Bei auf die Waage wirkende Bruttolast
ist darüber hinaus die Kompensation einer bekannten Taralast mit dieser Vorrichtung
nicht möglich.
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Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekann-.ten Waagen zu vermeiden
und auch bei bereits auf die Waage wirkendem Gewicht der Gesamtlast die Anzeige
des Ausmaßes einer eventuellen Korrektur, sei es zum Zwecke der Nullpunktsverbesserung,
sei es zum Zwecke eines Taraausgleichs od. dgl. zu ermöglichen. Dies wird nun dadurch
erreicht, daß erfindungsgemäß von der zweiten Merkmalsträgeranordnung und einer
zugeordneten Projektionsvorrichtung der eine Teil mit der Verstellvorrichtung verbunden
und der andere ortsfest angeordnet ist, dreart, daß der Verstellweg ständig anzeigbar
ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen erläutert,
wobei in den Zeichnungen nur die Schemata dargestellt sind.
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In F i g. 1 ist eine Leuchtbildneigungswaage in Seiten- und Vorderansicht
dargestellt. Am Neigungspendel 1, das dem auf die Waage wirkenden Gewicht entsprechend
ausgelenkt wird, ist im Bereich des durch Lichtquelle 2, Kondensor 3 und Objektiv
4 be-
stimmten Strahlenganges ein transparentes Skalendiapositiv
5 angeordnet. Dies stellt den Träger für die Merkmale dar, die über die Projektionsvorrichtung,
zu der die Ablenkspiegel 6 und 7 gehören, abgetastet und auf die Mattscheibe 8 projiziert
werden. Ebenfalls um die Drehachse 9 des Pendels 1, jedoch von diesem unabhängig
drehbar, ist ein Trägerglied 10 gelagert, auf dem die Lichtquelle 2, der Kondensator
3, das Objektiv 4 und der Spiegel 6 angeordnet sind und welches mittels des in Form
einer handbedienten Drehkurbel dargestellten Antriebs 11 der Verstellvorrichtung
so lange verstellt wird, bis es sich im Ruhestand des Neigungspendels 1 vor der
Nullmarke der Skala befindet. Diese in an sich bekannter Weise ausgebildete Einrichtung
ist gemäß der Erfindung durch eine ortsfest angeordnete Lichtquellel2 und einen
ebenfalls ortsfest angeordneten Kondensator 13, ein Objektiv 14, Ablenkspiegel 15
und 16 sowie eine Mattscheibe 17 ergänzt. Auf dem Trägerglied 10 ist zusätzlich
noch ein Merkmalsträger 18, der ebenfalls als transparentes Skalendiapositiv ausgebildet
ist, angeordnet. Der Merkmalsträger 18 kann jedoch kleiner sein als der Merkmalsträger
5. Je nach den zu erwartenden Nullpunktsabweichungen bzw. Taralasten kann er lediglich
auf einen Teil des Wägebereiches bemessen werden. Im Ruhestand der Waage, d. h.,
bei unbelasteter Lastaufnahme und bei richtiger Nullpunktslage erscheint, wie in
Fig. 1 in der Vorderansicht dargestellt, auf den Mattscheiben 8 und 17 an der Ablesemarke
jeweils Null.
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Wird auf die Waage eine Taralast aufgebracht, oder entsteht aber
aus irgendeinem Grunde eine Nullpunktsverschiebung, so tritt der in F i g. 2 dargestellte
Zustand ein. Die Taralast, im Beispiel sind 30 kg angenommen, bzw. das Maß der Nullpunktsverschiebung
erscheint auf der Mattscheibe 8. Solange kein Ausgleich stattgefunden hat, erscheint
auf der Mattscheibe 17 immer noch Null. Wird nun durch Betätigung der Handkurbel
11 der Verstellvorrichtung die Nullpunktskorrektur oder der Taraausgleich vorgenommen,
so wird durch die Vorrichtung 11 das Trägerglied 10 um die Achse 9 so lange verschwenkt,
bis zufolge der Verschwenkung der Projektionseinrichtung 2, 3, 4, 6 auf der Ablesemarke
an der gehäusefesten Mattscheibe 8 der Wert Null erscheint. Da gleichzeitig der
mit einer der Teilung der Skala 5 gleichen Teilung versehene Merkmalsträger 18 entsprechend
verschwenkt wurde, wird durch die Projektionseinrichtung 12 bis 18 auf der ortsfesten
Mattscheibe 17 der zuvor auf der Mattscheibe 8 erschienene Wert, im Beispiel 30
kg, angezeigt. Dieser Zustand ist in Fig. 3 dargestellt.
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Das in Fig.4 ebenfalls in Seiten- und Vorderansicht dargestellte
Ausführungsbeispiel unterscheidet sich in mehreren Punkten von dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1. Während die den eigentlichen Gewichtswert projizierende Einrichtung
2 bis 8 mit derjenigen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 übereinstimmt, ist die
die Verstellbewegung anzeigende Einrichtung insofern anders ausgebildet, als das
den Merkmalsträger bildende Skalendiapositiv 18' ortsfest und die die Merkmale abtastende
Vorrichtung zusammen mit dem Verstellglied 10 verschwenkbar angeordnet ist. Kondensor,
Objektiv und erster Ablenkspiegel sind daher auch in einer von dem ersten Ausführungsbeispiel
abweichenden Weise bezeichnet, während gleichartig ausgebildete Teile der gesamten
Vorrichtung
mit gleichen Bezugsziffern versehen sind.
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Weiterhin unterscheidet sich dieses Ausführungsbeispiel vom ersten
dadurch, daß gemeinsam für beide Projektionseinrichtungen eine einzige Lichtquelle,
die mit 2' beziffert ist, vorgesehen ist. Die Arbeitsweise dieses Ausführungsbeispiels
entspricht im Prinzip derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Die Übertragung
der Anzeige von der Mattscheibe 8 auf die Mattscheibe 17 beim korrigierenden oder
ausgleichenden Verstellen mittels der Verstellvorrichtung erfolgt zum Unterschied
von dem ersten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch, daß hier die Abtastvorrichtung
13' bis 15' verstellt wird und der Merkmalsträger 18' stehen bleibt.
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Selbstverständlich ist in Anlehnung an die bekannte Ausführungsform
auch bei der das eigentliche Gewicht anzeigenden Projektionseinrichtung 2 bis 8
ein ortsfestes Skalendiapositiv und eine zusammen mit dem Ausschlagsorgan 1 verstellbare
Abtastvorrichtung 2 bis 4 und 6 verwendbar, desgleichen ist auch eine entsprechende
Verbindung dieser Vorrichtung mit einer der in den beiden Ausführungsbeispielen
dargestellten Ausführungsformen, für die die Verstellung anzeigende Projektionseinrichtung
möglich.
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In den Ausführungsbeispielen sind die Anzeigeflächen (Mattscheiben)
für die das zu ermittelnde Ce wicht anzeigende Projektionseinrichtung und für die
die Verstellung anzeigende Projektionseinrichtung voneinander getrennt dargestellt.
Selbstverständlich können die zu projizierenden Merkmale (Skalen) beider Projektionseinrichtungen
auf einer gemeinsamen Anzeigefläche nebeneinander, oder bei entsprechend unterschiedlicher
Darstellung (beispielsweise Verwendung verschiedener Färbung) zusammenfallend auf
eine Anzeigefläche projiziert werden. Es ist weiterhin auch möglich, durch die zusätzliche
Projektionseinrichtung eine entsprechende Marke, die der Verstellbewegung entsprechend
verstellt wird, auf die Skala für die eigentliche Gewichtsanzeige zu projizieren.