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Anordnung der Hub- und Wippwerke von Auslegerkranen Die Erfindung
betrifft die Anordnung der als Antriebseinheit mit Seiltrommel und Motor ausgebildeten
Hub- und Wippwerke und von deren Schalt- und Steuergeräten von Auslegerkranen mit
einem geschlossenen Stützbock, der an seinem oberen Ende eine Seilrolle trägt und
an dem das Hub- und das Wippwerk von außen her angebrachtsind.
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Bei bekannten Ausführungen, bei denen Hub- und Wippwerk mit Stirnradgetrieben
ausgerüstet werden, wird das Getriebe mit parallelem nebeneinander liegendem Antriebsmotor
und Seiltrommel auf der Rückseite des Stützbockes oder auf der Plattform befestigt,
wobei die Seiltrommel- und Antriebsmotorachse parallel zur Seilrollenachse, im Stützbock
liegt. I Andere Ausführungen, die als Hub- und Wippwerk Umlaufgetriebe mit auf der
gleichen Achse liegendem Antriebsmotor und Seiltrommel vorsehen, sind ebenfalls
achsparallel zu den Seilrollenachsen angeordnet und mittels Trommelböcken od.
ä. auf Montageflächen am Stützbock oder auf der Plattform bef e-stigt. Die
Schaltgeräte werden bei Kranen mit Kugeldrehverbindung größtenteils im Stützbock
untergebracht, wogegen die Steuergeräte auf der Plattform neben dem Führersitz angeordnet
werden.
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Diesen Ausführungen ist gemeinsam, daß erhebliche Kabellängen verlegt
werden müssen, die über Kabeldurchführungen und Kabelschächte zu den außerhalb und
innerhalb der Plattform und des Stützbockes liegenden Schalt- und Steuergeräten
sowie den Antriebsmotoren geführt werden müssen. Dadurch wird eine industrielle
Fertigung und Erprobung der Triebwerke vor der Fertigmontage erschwert. Durch die
Anordnung des Hub- und Wippwerkes hinter dem Stützbock und die vor dem Kranführersitz
aufgestellten Steuergeräte ladet der Kran nach hinten weit aus, und nach vorn wird
die kleinste Ausladung ungünstig beeinflußt.
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Auch die schon vorgeschlagene Getriebeanordnung mit Winkelgetrieben
auf der Plattform des Kranes bedarf einer größeren Ausbildung der Plattform selbst
und damit geht bei Verwendung auf Schiffen an Bord ein großer freier Raum im Schwenkbereich
an Ladelukenflächen verloren. Mit weiteren Verlusten an Ladeluken- und Deckfläche
muß gerechnet werden, wenn die Plattform hinter den Getrieben mit Seiltrommeln zur
besseren Wartung der Seile verlängert wird.
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Es sind ebenfalls bereits Auslegerkrane mit einem geschlossenen Stützbock
bekannt, bei denen am oberen En-de des Stützbockes eine Seilrolle angeordnet ist
und das Hub- und das Wippwerk mit den Antriebsmotoren von außen her angebracht sind.
Bei verschiedenen Ausführungen erfolgt dies auf einem gemeinsamen Rahmen. Nachteilig
wirkt sich hierbei aus, daß die, Schalt- und Steuergeräte nicht mit auf diesem Rahmen
sitzen, wodurch eine industrielle Fertigung nicht möglich ist. Außerdem sind im
Stützbock Kabeldurchbrüche vorhanden, und der Kran ladet nach hinten weit aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe, zugrunde, durch eine vorteilhafte
Anordnung von Hub- und Wippwerk und den dazugehörenden Schalt- und Steuergeräten
eine industrielle Fertigungdes Kranes zu ermöglichen, günstigere Montagebedingungen
zu schaffen und dabei gleichzeitig einige wichtige Kenngrößen, wie Eigenmasse, kleinste
Ausladung und freier Raum im Schwenkbereich zu verbessern.
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Bei einer Anordnung von als Antriebseinheit mit Seiltrommel und Motor
ausgebildetem Hub- und Wippwerk und deren Schalt- und Steuergeräten bei Auslegerkranen
mit einem geschlossenen Stützbock, der an seinem oberen Ende eine Seilrolle trägt
und an dem das Hub- und das Wippwerk von außen her angebracht sind, wird das dadurch
erreicht, daß die mit der Seiltrommelachse im rechten Winkel zur Seilrollenachse
angeordneten Hub- und Wippwerke auf der Rückwand des Stützbockes so angebracht sind,
daß die Seiltrommeln des Hub- und des Wippwerkes im rechten Winkel aus der Rückwand
des Stützbockes herausragen und deren Motoren sich innerhalb des Stützbockes befinden.
Eine weitere erfindungsgemäße Verbesserung besteht darin, daß die Rückwand des Stützbockes
eine lösbare Verbindung zum Stätzbock erhält. Die Rückwand wird als Montageplatte
für das Hub- und Wippwerk und für die dazugehörenden Schalt- und Steuergeräte ausgebildet.
Hub-
und Wippwerk werden mit in der Trommel eingebauten Getrieben und in der gleichen
Achse liegenden Antriebsmotoren ausgerüstet.
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Unterhalb der Seiltrommel ist ein Befestigungsflansch vorgesehen,
der eine senkrecht auf der als Montageplatte ausgebildeten Rückwand des Stützbockes
stehende Montage des Hub- und Wippwerkes ermöglicht. Dabei werden Hub- und Wippwerk
in Längsrichtung hintereinander in der Montageplatte angeordnet, wobei die dazugehörenden
Schalt- und Steuergeräte den in Längsrichtung hinter den Triebwerken noch freibleibenden
Platz einnehmen.
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Die Steuerschalter werden auf Konsolen hinter den durch die Montageplatte
ragenden Antriebsmotoren angeordnet. Damit können alle elektrischen bzw. hydraulischen
Geräte auf der einen Montageplattenseite und die Seiltrommeln auf der anderen Seite
angebracht werden.
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Die Verdrahtung der elektrischen Geräte kann jetzt in einfacher Weise
mit vorgefertigten Kabelbäumen oder Kabelbahrien mit Kabeln erfolgen. Somit ist
es jetzt möglich, den fertig verdrahteten Montageblock auf einen Prüfstand zu nehmen
und auf mechanische und elektrische Fehler zu überprüfen.
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Die Beseitigung der eventuell festgestellten Fehler bis zur Montage
der Rückwand im Kran ist soweit verhältnismäßig einfach.
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Danach wird der fertiggeschaltete und geprüfte Montageblock in den
hinten offenen Stützbock eingeführt und die Montageplatte an der StützbockrÜckseite
befestigt. Die elektrischen Geräte liegen so geschützt innerhalb des Stützbockes,
und nur die Steuerschalter ragen vom heraus. Sie werden mit einer Verkleidung versehen,
die gleichzeitig als Kranführersitz ausgebildet ist. Die Schaltgeräte können durch
Klappen an der vorderen Stützbockseite leicht zugänglich gestaltet werden.
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Durch die Zusammenfassung aller Schalt- und Steuergeräte in einem
Montageblock wird die Kabelführung kürzer und einfacher. Ebenso wird die Erprobung
und die Fehlersuche und,dir, Beseitigung der Fehler vereinfacht. Durch die kurze
Bauart hinter dem Stützbock kann der Stützbock zurückgesetzt werden, und es ergibt
sich eine geringe Plattforinfläche, ein geringer Platzbedarf hinter dem Kran, und
die geringste Ausladung kann ebenfalls weiter vermindert werden. Die freie Fläche
neben dem Stützbock ermöglicht dabei eine bessere Wartung der Seile. Durch die Anordnung
der Geräte und der Triebwerke ergibt sich auch eine Verminderung der Eigenmasse
des Kranes, was sich nicht nur auf die Stabilität des Schiffes günstig auswirkt.
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In bestimmten Fällen kann es natürlich erforderlich werden, daß der
Einbau der beschriebenen Seiltrommeln mit Getriebe und Motor für Hub- und Wippwerke
in den Stützbock unter Beibehaltung des vorteilhafteren äußeren Aufbaues des Kranes,
wie in der Zeichnung dargestellt, einzeln erfolgen soll.
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Das komplette Aggregat, bestehend aus Antriebsmotor und in die Seiltrommel
eingebauten Umlaufrädergetrieben wird dann an der Rückseite des Stützbockes derart
befestigt, daß der Antriebsmotor in Auslegerrichtung von hinten in den Stützbock
ragt und der Befestigungsflansch am Umlaufgetriebe auf einer Verstärkung an der
Rückseite des Stützbockes angebracht ist. Der Kranführersitz ist durch eine mit
Schnellverschlüssen angebrachte Abdeckhaube überdeckt. Die Erfindung wird an Hand
eines Ausführungs. beispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigt F i
g. 1 eine Seitenansicht eines Montageblocke,-eines Kranes gemäß der Erfindung
(Rückwand de! Kranes), F i g. 2 eine Seitenansicht des Kranes und F i
g. 3 einen Schnitt A-A nach F i g. 2.
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Ein Stützbock 1 ist als Kastenträger ausgebildei und auf einer
Plattform 2 aufgesetzt. Der Stützbock 1
ist nach hinten offen ausgeführt und
durch eine a15 Montageplatte ausgebildete Rückwand 3 geschlossen, Die Rückwand
3 ist über Bolzen kraftschlüssig mil dem Stützbock 1 verbunden und
trägt ein Hubwerk 4, ein Wippwerk 5, Schaltgeräte 6 und Steuergeräte
7,
so daß insgesamt ein Montageblock 8 entsteht. D&,q Hubwerk 4
ist mit in der zugehörigen Seiltrommel eingebautem Getriebe und auf der gleichen
Achse mil der Seiltrommel liegendem Antriebsmotor versehen. Zwischen Seiltrommel
und Antriebsmotor ist eiu Befestigungsflansch angeordnet, der das gesamte Hubwerk
4 mit der Rückwand 3 verbindet und die Stützkräfte ableitet. In der gleichen
Weise ist dae Wippwerk 5 parallel oberhalb von dem Hubwerk 4 auf der Rückwand
3 befestigt. Oberhalb von dem Wippwerksmotor sind die Schaltgeräte
6 so angeordriet, daß sie genau wiedie Motoren nach der Montage des Montageblockes
8 in den Stützbock 1 ragen. Die Steuergeräte 7 werden auf Konsolen
ebenfalls auf der Innenseite der Rückwand 3 befestigt. Dies erfolgl jedoch
derart, daß sie nach der Montage des Montageblockes 8 nach vom aus dem Stützbock
1 herausragen. Die nachträgliche Verkleidung der Steuergeräte 7 erfolgt
in zweckentsprechender Weise mit dem Kranfahrersitz und gestattet eine gute Zugänglichkeit
zu den Steuergeräten 7. Die Zugänglichkeit zu den Schaltgeräten
6 wird durch Klappen an der vorderen Seite des Stützbeckes 1 gewährleistet.
Am oberen Ende des Stützbockes 1 sind auf einer im rechten Winkel zu den
SeHtromnielachsen von Hub-und Wippwerk angeordneten Seilrollenachse 10 entsprechende
Seilrollen gelagert.
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Der Kranführersitz kann durch eine Abdeckhaube 9 vor Witterungseinflüssen
geschützt werden. Dabei wird die Abdeckhaube 9 durch bekannte Schnellverschlüsse
am Stützbock 1 angebracht.