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Verfahren und Vorrichtung zur Gewichtskontrolle bei der Herstellung
von Faserschichten von Faservliesen aus losen Faserflocken Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewichtskontrolle bei der Herstellung
von Faserschichten von Faservliesen aus losen Faserflocken, bei dem vor dem Zusammenlegen
der einzelnen Schichten dieselben einzeln ausgewogen und das Gewicht der einzelnen
Schichten fortlaufend entsprechend korrigiert wird.
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Die sowohl technologische als auch wirtschaftliche Bedeutung der Gewichtsunterschiede
bei der Herstellung von Faserschichten od. dgl. ist allgemein bekannt. Der größte
Teil der mechanischen Eigenschaften der Faserschichten hängt von der Dichte des
Fasergutes ab, die ihrerseits das Gewicht der Faserschicht bestimmt. Ein zu hohes
Gewicht bedeutet überhöhte Produktionskosten, ein zu niedriges Gewicht eine Wertminderung
der Faserschicht.
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Technologisch ergeben die Gewichtsunterschiede zwischen den einzelnen
Schichten, die zur Herstellung von gepreßten Platten in ein und derselben Presse
bearbeitet werden, zwangläufig unterschiedliche Stärken, wodurch die Pressen deformiert
werden können.
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Die Zuführung der Faserflocken wird durch ein mehr oder weniger volumetrisches
Dosierungssystem bestimmt, bei dem die auftretende Dichte, die auch Falldichte genannt
wird, als Konstante eingesetzt wird. Die Falldichte ist jedoch nicht konstant, da
sie von der Größe der Faserflocken, ihrem Oberflächenzustand, ihrer Adhäsion usw.
beeinflußt wird.
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Es sind Waagen für die aus einer Presse kommenden Vliese od. dgl.
bekannt. Die Wiegeergebnisse dienen jedoch nur zum Sortieren der Vliese und können
für die Steuerung des Herstellungsganges nicht verwendet werden. Die Zeit, die zwischen
der Herstellung der Faserschichten und dem Bekanntwerden des Wiegeergebnisses verstreicht,
überschreitet oft 30 Minuten.
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Bei einem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art werden die
vorgepreßten Faserschichten vor der Einführung in die letzte Presse gewogen und
deren Gewicht untereinander ausgeglichen. Durch diese Maßnahme konnte die Herstellungszeit
zwar merkbar verringert werden, aber es verblieb immer noch ein Ausschuß von vielen
Faserschichten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse konnten auch nicht für die Steuerung
des Herstellungsganges verwendet werden, weil die Faserflocken mehrere Schichten
bilden und das Gewichtsausgleichen eine Klaubearbeit ist. Das Fasergut des Ausschusses
ist zwar wiederverwendungsfähig. Es entsteht aber ein Wertverlust, weil die teuren
Außenschichten während des Gewichtsausgleichens mit den billigen Innenschichten
durcheinandergebracht werden.
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Zwecks Vermeidung all dieser Nachteile ist man bereits dazu übergegangen,
das Fasergut vor der Herstellung der Faserschichten zu wiegen. Dabei sind bestimmte
praktische Lösungen erreicht worden, die jedoch wiederum den Nachteil hatten, daß
der Herstellungsgang nicht kontinuierlich war.
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Es ist auch eine Wiegevorrichtung mittels Wiegeband bekannt. Dieses
System kann bei der Bildung von Faserschichten nicht angewendet werden, da es nichts
nützt, zu wissen, wieviel Fasergut in irgendeiner Form, insbesondere in der Form
eines Haufens, auf einem Band verteilt wird. Es muß festgestellt werden können,
wieviel Fasergut von einer Herstellungsmaschine verteilt wird, deren Verteilungsbreite
je nach den herzustellenden Faserschichten 1,20 m bis 2,0 m betragen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden.
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Die Erfindung besteht darin, daß für jede Schicht die Faserflocken
fortlaufend auf eine Reihe von fortlaufend und gleichmäßig bewegten Behältern, Formen
od. dgl. geschüttet wird und zwischen den einzelnen Behältern jeweils ein Zwischenraum
vorgesehen wird, der in seiner Größe so bestimmt und festgelegt wird, daß der durch
ihn gefallene Faserflockenanteil zu der auf den zugehörigen Behälter geschütteten
Faserflockenmenge in einem bestimmten meßbaren Verhältnis steht und daß die durch
die
Zwischenräume fallenden Faserflocken gewogen und entsprechend
dem Wiegeergebnis die Zuführmenge der Faserflocken auf die bewegten Behälter geändert
wird, wenn sie von dem besagten Verhältnis abweicht.
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Durch das Verfahren nach der Erfindung wird erreicht, daß eine laufende
Herstellung von zusammengelegten Faserschichten aus losen Faserflocken erfolgen
kann und die Schichten das gewünschte Gewicht haben. Das Gewicht jeder Schicht wird
konstant gehalten und eine Vermengung der fertiggestellten Faserschichten vermieden.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geht von einer bekannten
Anordnung aus, bei der unterhalb von Verteilereinrichtungen durchlaufende Formen
vorgesehen sind. Erfindungsgemäß haben die Formen einen genau einstellbaren Abstand
voneinander, und eine automatische Wiegevorrichtung zur Aufnahme der Faserflocken
beim Durchlauf ist unter jedem Flockensturz der Verteilereinrichtung angebracht,
wobei jedes Wiegesystem an den Geschwindigkeitsregler der entsprechenden Verteilereinrichtung
angeschlossen ist, wodurch die Menge der Faserflocken der betreffenden Verteilereinrichtung
selbsttätig dem gewünschten Wert des Gewogenen anpaßbar ist.
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Die Kontrolle wird bei jeder Schicht vorgenommen, und das zur Kontrolle
verwendete Fasergut wird sofort in seiner ursprünglichen Form zurückgewonnen.
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Die Formen od. dgl. können aus von Transportketten bewegten Längsblechen
bestehen, die mit in sich starren, gepreßten oder gezogenen und an Transportketten
befestigten Querblechen versehen sind, von denen jeweils zwei benachbarte Querbleche
einen Zwischenraum begrenzen, der als Durchlaß für die zu wiegende Faserflockenmenge
dient. Die Querbleche können Halterungen für die Längsbleche haben und abklappbar
sein.
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In der Zeichnung ist als Beispiel eine Anwendung des Verfahrens an
einer Vorrichtung dargestellt.
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F i g. 1 ist eine schematische Ansicht der gesamten Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; F i g. 2 zeigt eine etwas andere
Ausführungsform der Vorrichtung in einem größeren Maßstab; F i g. 3 ist eine Endansicht
der Vorrichtung nach Fig.2.
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Gemäß F i g. 1 erhält jede der Formen 2 beim Durchlaufen der Vorrichtung
unterhalb einer Verteilereinrichtung 1 eine erste Flockenschicht, die normalerweise
die erste äußere (untere) Schicht des Vlieses od. dgl. bildet. Beim weiteren Durchlaufen
der Vorrichtung unterhalb der Verteilereinrichtungen 3, 4 und 5 erhält dann jede
Form zwei innere Schichten und die zweite äußere (obere) Schicht des Vlieses od.
dgl.
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Damit für jede Form das Gewicht jeder Schicht mit einer gewissen Genauigkeit
bestimmt werden kann, haben die Formen 2, die unterhalb der Verteilereinrichtungen
1, 3, 4 und 5 durchlaufen, einen festen, genau bestimmten Abstand voneinander, der
z. B. ein Achtel der Länge des Vlieses beträgt. Die Faserflocken können dabei durch
den Spalt zwischen zwei Formen 2 hindurchfallen, wenn dieser Spalt durch den von
den Verteilereinrichtungen herabfallenden Flockenstrom läuft: Die durch die einzelnen
Spalten der verschiedenen, jeweils eine Schicht legenden Verteilereinrichtungen
fallenden Faserflocken gelangen auf eine automatische Wiegevorrichtung 6, die mit
einem Schreiber 7 verbunden ist, der sich auf einer Kontrolltafel der Vorrichtung
befindet. So kann zu jedem Zeitpunkt sowohl das Gewicht jeder Schicht als auch das
Gesamtgewicht jedes Vlieses od. dgl. kontrolliert werden. Über eine pneumatische
Anlage, die mit dem Schreiber verbunden ist, ist gleichzeitig ein Geschwindigkeitsregler
für jede Verteilereinrichtung verbunden, der die abgegebene Flockenmenge ändert,
wenn sie von dem eingestellten Wert abweicht.
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Das Fasergut wird nach Verlassen der Wiegevorrichtungen 6 von einem
Förderer 8 bzw. 8' aufgenommen, der es zu seiner jeweiligen Verteilerstelle 9 bzw.
9' zurückbringt.
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Gemäß F i g. 2 und 3 kann das Verfahren auch im Zusammenhang mit einer
Anzahl von Längsblechen angewendet werden, die einen festen und genau bestimmten
Abstand voneinander haben. Um in dieser Ausführungsform eine genügende Genauigkeit
zu erreichen, werden die Ränder der Längsbleche von kleinen vertikalen Querblechen
11 überragt, die abklappbar sind. Die folgende Beschreibung erläutert ein Ausführungsbeispiel:
Zwei endlose Transportketten 10 dienen dazu, die Längsbleche oder Formen 21 mit
einem bestimmten, durch die Länge der Vliese und die Größe der zu wiegenden Flockenmenge
festgelegten Abstand vorwärtszubewegen. Die Ketten tragen die in sich starre, gepreßte
oder gezogene Querbleche 11, die dazu dienen, die Zwischenräume zwischen den Längsblechen
21 zu begrenzen und diese mitzunehmen. Die Querbleche 11 sind so profiliert, daß
die Längsbleche 21, die dem Transport der Schichten dienen, genau in eine Halterung
12 passen, die im unteren Teil der Querbleche 11 vorgesehen ist. Wenn alle Schichten
aufgebracht sind, werden die Querbleche 11 abgeklappt, und während die Transportketten
10 von ihren Antriebsrädern 13 und 13' weiterbewegt werden, übernimmt ein etwas
schnellerer zweiter Förderer das Längsblech 21 mit dem Vlies od. dgl. Der Geschwindigkeitsunterschied
muß erlauben, daß stets die Stelle am Längsblech 21 frei ist, an der jeweils das
hintere Querblech 11 abklappt.