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Die Erfindung betrifft ein Durchlaufverfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Streuen eines gewichtskontrollierten Vlieses aus Holzspänen und/oder Fasern, das aus mehreren getrennt voneinander gestreuten Schichten besteht und dessen Flächengewicht auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt wird.
Durch die DE-AS 1453410 ist ein Verfahren und eine Einrichtung bekanntgeworden, womit ein
Regelzugriff während der Streuung der einzelnen Vlies schichten erreicht wird, u. zw. werden dort die von einem Vorrat kommenden Späne über eine einzige Waage geführt, anschliessend wird der Spänestrom in zwei Teilströme aufgeteilt und es werden anschliessend vor dem Streuen in Abhängigkeit des Gewichts des einzelnen Teilstroms ein Teil der zu streuenden Späne zurückgeschleudert. Dieser Stand der Technik hat den Nachteil, dass ein regelnder Eingriff in einzelne Teilvliese nicht durchführbar ist, da durch eine zentrale Gewichtsvorgabe eine unabhängige Eingriffsmöglichkeit vom Vlies her unterbunden ist, u.
zw. auch dann, wenn durch die in jeder Streumaschine angeordnete Mess-und Regeleinrichtung gleichlaufende
Abweichungen des Messwerts vom Sollwert auftreten, da von dem gesamten Spänevorrat als Verteilein- richtung nur eine einzige regelbare Bandwaage vorgesehen ist, so dass eine getrennte unabhängige
Einflussnahme nicht möglich ist. Ein weiterer Nachteil besteht in der nicht universellen Einsetzbarkeit dieses Verfahrens für jedes Streuverfahren. So lässt es sich bei Windstreuverfahren nicht einsetzen, da beispielsweise die mit der Abluft die Streustation verlassenden Späne bereits das vorgegebene Sollgewicht verringern.
Zur Erreichung einer Gleichgewichtigkeit eines fertigen Spanplattenvlieses wurde bereits vorge- schlagen (DE-AS 1156219), dass als Grundlage für die Ermittlung des spez. Gewichts Spangut benutzt wird, das in bekannter Weise aus dem Spanvlies zwischen den zu verpressenden Abschnitten, die je nach Länge und Breite der Aufnahmefähigkeit einer Spanplattenpresse entsprechend herausgeschnitten wird. Dieses Verfahren ist aufwendig. Darüber hinaus wird, bedingt durch die lange Totzeit zwischen Streuung und Wägung, eine sehr träge Regelung erreicht, die nur sehr langsam verlaufenden Veränderungen im Vlies folgen kann. Bei der Streuung von Mehrschichtvliesen ist eine Korrektur der einzelnen Schicht hiebei nicht möglich.
Durch die DE-OS 1523236 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Dosierung der Gutaufgabe an Streumaschinen bekanntgeworden, die eine Verbesserung der Einrichtung gemäss DE-AS 1156219 darstellt. Hiebei wird während des Streuvorgangs seitlich ein Längsstreifen vorgegebener Breite kontinuierlich entnommen und einer Wiegevorrichtung zugeführt, durch die bei Abweichung des Gewichts eines Abschnittes vom vorgegebenen Sollgewicht eine Korrektur des von der Streuvorrichtung abzugebenden Schüttgutes bewirkt werden soll.
Einer der wesentlichen Nachteile solcher Einrichtungen besteht darin, dass zufolge des kontinuierlichen Abnehmens von Schüttgut an einer einzigen Stelle ein Rückschluss auf die über die gesamte Streubreite ausgetragenen Schüttgutmenge zufolge unterschiedlichen Dichteverlaufs quer zur Schüttrichtung und auch unterschiedlicher Feuchte des zu schüttenden Materials nicht reproduzierbar wird. Weiterhin ist auch eine derartige Einrichtung, wie bereits hinsichtlich der DE-AS 1453410 ausgeführt, nicht geeignet, bei Einrichtungen verwendet zu werden, bei welchen das Vlies mit Windstreuung erzeugt wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Durchlaufverfahren in Vorschlag zu bringen, bei dem die dem Stand der Technik anhaftenden Fehler, wie unterschiedlicher Dichteverlauf oder unterschiedliche Feuchte des zu schüttenden Materials, über die Streubreite bei der Herstellung von Span- oder Faserplatten wirkungslos gemacht werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Gewicht einer oder mehrerer Vliesschichten unmittelbar nach dem Streuen gemessen und angezeigt wird, und dass entsprechende elektrische Messsignale die Streuung mindestens einer Vliesschicht regeln.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Lösung besteht darin, dass eine Regelung zwischen gestreuten und zu streuenden Holzspänen oder Fasern erreicht wird, u. zw. auch dann, wenn die gestreuten Teilvliese aus verschiedenem Material gebildet werden und ein Gewichtsausgleich innerhalb der Streustation durchgeführt werden soll.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens besteht darin, dass das Gewicht der ersten Vliesschicht gemessen und angezeigt wird, und dass durch die Messsignale die Streuung mindestens einer nachfolgenden Vliesschicht ausgehend vom Sollwert des fertigen Vlieses geregelt wird. Diese erfindungsgemässe Ausgestaltung des Anmeldungsgegenstandes ermöglicht es, auftretende Schwankungen im Teilvliesbereich durch Änderungen im nächsten Teilvliesbereich auszugleichen und somit
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ein Vlies zu erhalten, welches nach Verlassen der Streustation ohne jeden weiteren Eingriff, wie
Glattstreichen oder Abnehmen von Vliesmaterial zum Zwecke des Vergleichmässigens des Gewichts, sofort beispielsweise durch Pressen weiterverarbeitet werden kann.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen, dass durch die
Messsignale die Streuung der ersten und der letzten Vliesschicht geregelt wird. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass mit Hilfe einer einzigen Wägevorrichtung der Austrag aus zwei Streumaschinen gleichzeitig auf einen vorgegebenen Sollwert des fertigen Vlieses geregelt werden kann.
Als eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens wird es angesehen, dass das
Gewicht einer weiteren Vliesschicht gemessen und dass durch entsprechende Messsignale die Streuung einer weiteren Vliesschicht geregelt wird. Hiemit wird der Vorteil erreicht, dass die Vergleichmässigung des
Vlieses noch innerhalb der Teilvliese durchgeführt werden kann.
In Ausgestaltung dieses Gedankens wird vorgeschlagen, dass das Gewichtsverhältnis eines Teilvlieses zum Gewicht des fertig gestreuten Teilvlieses oder das Gewichtsverhältnis von Teivliesgewichten gemessen und mit dem Sollgewicht verglichen wird und dass weitere Informationen über Formbandgeschwindigkeit und die Menge des gestreuten Gutes miteinbezogen werden. Hiemit wird in besonders vorteilhafter Weise ein
Regelkreis erhalten, der auch bei voneinander unabhängigen Änderungen der einzelnen Faktoren dem
Produktionsprogramm in seiner Charakteristik optimal angepasst bleibt.
Die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass auf mindestens einer Kraftmessdose an zwei Stützen gelagerte Platten abgestützt sind, über welche das vliestragende Unterlagen geführt sind.
Die Erfindung wird an Hand der Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels, welches die Herstellung eines Spanplattenvlieses darstellt, näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Herstellungsverfahren eingeschränkt, sondern ist in derselben Weise auch für die Herstellung von Faservliesen oder aus Spänen und Fasern bestehenden Vliesen verwendbar.
Es zeigen in schematischer Darstellung : Fig. l eine Wägevorrichtung, Fig. 2 eine Mehrschichtstreustation mit Wägevorrichtungen.
Das in einer in Fig. 1 nicht dargestellten Streustation auf flexible Unterlagen--2--aufgestreute Vlies --1-- wird über eine Wägevorrichtung einschliesslich der Unterlagen --2-- transportiert. Die Wägevorrichtung selbst besteht aus zwei gelenkig mit je einer Stütze --3, 4-- verbundene Auflagen --5, 6--, welche sich auf einer Kraftmessdose --7-- abstützen. Die Kraftmessdose ist in bevorzugter Ausgestaltung auf einer Quertraverse --8--, die die Stütze-3 und 4-verbindet, zwischen dem vorlaufenden Trum einer Formbandtransportkette --9-- und dem rücklaufenden Trum der Formbandtransportkette, welche die Unterlagen --2-- mittels Mitnehmern --10-- transportiert angeordnet.
An Stelle der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung mit flexiblen Unterlagen und Ketten als Zugmittel kann auch ein endloses Transportband, beispielsweise aus Textilkunststoff oder Stahl als Unterlage für das Vlies eingesetzt sein. Ebenso können als Unterlagen auch mit einer Fördervorrichtung transportierte Bleche eingesetzt werden. Zufolge der auf die im Ausführungsbeispiel dargestellten einzigen Kraftmessdose --7-- einwirkenden Kräfte gibt diese ein elektrisches Signal ab, das dem Gewicht der auf den Auflagen --5, 6-- der Wägeeinrichtung befindlichen Späne direkt proportional ist. Dieses den Istwert im Streumaschinenregelkreis darstellende Signal wird elektrisch verstärkt und angezeigt. Hiebei ist das Gewicht der Auflagen--5, 6--und der Unterlagen --2-- mit Hilfe eines Tariergewichtes --12-- und/oder auf elektrischem Wege austariert.
Die in Fig. 2 dargestellte Mehrschichtstreustation besteht aus zwei Deckschichtstreustationen --14 und 17--, einer Mittelschiehtstreustation-16--, einer zwischen Deekschichtstreustation-14-- und Mittelschichtstreustation --16-- angeordneten Wägeeinrichtung --15--, einer nach der Deckschichtstreu- station --17-- angeordneten Wägeeinrichtung --20--, einer Trennanordnung --21-- sowie einem Formband --18--.
Die Deckschichtstreustation --14-- ist im Ausführungsbeispiel als Windstreukammer ausgebildet, mittels der auf das Formband --18-- ein Deckschichtvlies abgelegt wird, welches sofort nach der Streuung über eine in Fig. l näher beschriebene Wägeeinrichtung --15-- geführt wird. Auf Grund der elektrischen Signale der Wägeeinrichtung --15-- kann nunmehr entweder die Austragsmenge aus der Mittelschicht- streustation --16-- verändert werden, so dass ein vorgegebenes Sollgewicht entsteht, oder es kann auch die zweite Deckschichtstreustation --17-- entsprechend den elektrischen Signalen auf einen vorgegebenen Sollwert eingeregelt werden.
Es ist jedoch auch denkbar, dass lediglich die beiden Deckschichtstreu-
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maschinen auf einen vorgegebenen Sollwert nachgeregelt werden. Hiebei ermittel die Wägeeinrichtung - nach der ersten Deckschichtstreustelle-14-- das Metergewicht der unteren Deckschicht. Dieser Wert wird stetig mit dem vorgegebenen Sollwert verglichen. Bei Abweichungen werden mit Hilfe eines Reglers die Austragsmengen der beispielsweise mit drehzahlgeregelten Gleichstromantrieben ausgerüsteten Deckschichtsstreumaschinen-14 und 17-- verändert. Dabei werden beide Deckschichtstreumaschinen --14, 17--in gleichem Masse beeinflusst.
Da es sich um zwei identische Maschinen, die bei gleichem Spanmaterial darüber hinaus gleiche Austragscharakteristik haben, handelt können beide Deckschicht- streustationen --14 und 17-- mit einer einzigen Wägeeinrichtung --15-- geregelt werden. Die Regelsteilheit wird in diesem Regelkreis von der Formbandgeschwindigkeit als Parameter beeinflusst.
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17-- eineeinrichtung --15-- zur Verstellung der Austragseinrichtungen der Streustation --16-- herangezogen.
Unter der Voraussetzung, dass, wie oben ausgeführt, die beiden Deckschichtstreustationen-14, 17-konstanten Austrag besitzen kann unter Einsparung der Wägeeinrichtung --20-- mit einer einzigen Wägeeinrichtung --15--, die zwischen der ersten Deckschichtstreustation und der ersten Mittelschicht- streustation --16-- angeordnet ist, ein gewichtskonstantes Spänevlies erzeugt werden.
Bei verschiedenen Herstellungsverfahren ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Deckschichtstreuung der unteren und oberen Deckschicht unbeeinflusst von Regelvorgängen, was einer Dickenänderung in der Deckschicht entspricht, konstant durchgeführt wird. Hiezu wird dann, insbesondere wenn die Mittelschicht von mehreren Mittelsehichtstreumaschinen die hintereinander angeordnet sind hergestellt werden, die austarierte Wägeeinrichtung --15-- zwischen zwei Mittelschichtstreustationen-16-angeordnet ist, der vom Sollwert abweichende elektrische Impulse zur Nachregelung des Austrags einer Mittelschichtstreustation herangezogen.
Erreicht das von der Wägeeinrichtung ausgehende Signal eine derartige Höhe, dass der durch fehlerhafte Mittelschichtstreuung aufgetreten Fehler nicht durch eine einzige Mittelschichtstreustation ausgeglichen werden kann, ist es im Rahmen der Erfindung als besonders vorteilhaft anzusehen, wenn die austarierte Wägeeinrichtung --15-- zwischen der letzten Mittelschichtstreustation und der Deckschichtstreustation angeordnet ist, so dass hiedurch die von der austarierten Wägevorrichtung --15-- ausgehenden Impulse an mehr als eine Mittelschichtstreustation-16-- gegeben werden können. Hiemit wird in besonders vorteilhafter Weise mit einer einzigen Wägevorrichtung das Spanvlies gewichtskonstant hergestellt.
Die in Fig. 2 dargestellten Wägevorrichtungen-15, 20-- lassen sieh dann in besonders vorteilhafter Weise einsetzen, wenn die Wägeeinrichtung --15-- die beiden Deckschichtstreumasehinen-14, 17-- auf konstanten Austrag regelt, während die nachgeordnete Wägeeinrichtung --20-- bei Abweichung vom Sollwert die Mittelschichtstreustation --16-- entsprechend auf den vorgegebenen Sollwert einregelt.
Da im Bereich der Mittelschichtstreung erfahrungsgemäss die grösseren Fehler auftreten, die in der Hauptsache auf Änderungen der Schüttdichte beruhen u. zw. zufolge wechselnder Holzsortimente oder auch im Verlauf der Messerstandszeit bei der Spanerzeugung ist es erforderlich, dass bei Abweichungen zwischen dem Sollund Istwert des Formlings die Mittelschichtstreumaschinen-16-- so in der Austragsmenge verändert werden, dass ein Ausschuss vermieden wird. Dies wird gemäss der Erfindung durch einen Regelkreis gelöst, der ausser der Regelabweichung, d. h. der Abweichung zwischen Soll- und Istwert des Vliesgewichtes, auch das Verhältnis zwischen Deck-und Mittelschicht des Formlings berücksichtigt und darüber hinaus auch die Formbandgeschwindigkeit und die Mittelschichtdurchsatzmenge.
Damit wird erreicht, dass bei voneinander unabhängiger Änderung der Faktoren gemäss dem Produktionsprogramm der Regelkreis jeweils in seiner Charakteristik optimal angepasst bleibt.
Die nach der Deckschiehtstreustation-17-angeordnete Wägeeinrichtung-20-kann gemäss der Erfindung ferner auch dazu herangezogen werden, dass diese mit einer nicht dargestellten Registriereinrichtung verbunden ist, auf der laufend das Flächengewicht registriert wird, so dass hiedurch eine sehr gute Überwachung und ein Vergleich zwischen dem gestreuten Spangut und den fertigen Spanplatten ermöglicht wird. Durch die nachgeschaltete Trennanordnung --21-- wird das Spanvlies in entsprechende Spanplattenrohlinge aufgeteilt, die in einer nicht dargestellten Presse zu Spanplatten verpresst werden.