-
Vorrichtung zum Stapeln von Glaspiatten Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Stapein von Glasplatten mit einer Rollenbahn aus seitlich ausschwenkbaren,
die Glasplatten tragenden Rollen, auf welcher die zu stapelnden Glasplatten in einer
gewissen Höhe oberhalb des Stapels gegen einen das Ausschwenken der Rollen veranlassenden
Anschlag anlaufen und auf den Stapel unter Ausnutzung ihres Eigengewichtes gelangen.
-
Solche Vorrichtungen bezwecken ein automatisches Einsetzen von Glasplatten
nach ihrem Schneiden auf die erforderlichen Abmessungen, beispielsweise in einen
Kasten, um durch den Fortfall von Handarbeit die Gefahr eines Bruches der Scheiben
oder von Beschädigungen derselben zu verringern und die für eine Zwischenstapelung
notwendigen Arbeitsgänge fortfallen zu lassen.
-
Zur Erfüllung dieses Zweckes ist eine Vorrichtung mit den eingangs
angegebenen allgemeinen Merkmalen bekannt, bei der die die Glasplatten tragenden
Rollen sich zum Ende hin verjüngen und infolgedessen beim seitlichen Abschwenken
der Rollen die Glasplatten allmählich bis an die Oberfläche des Stapels abgesenkt
werden und außerdem der Stapel nach jedem Auflegen einer Platte um das Maß dieser
Platte abgesenkt wird (deutsche Patentschrift 812 537).
-
Diese Vorrichtung wirft die Glasscheibe nicht im freien Fall ab,
sondern verwirklicht im wesentlichen den Gedanken, die Glasplatte langsam abzulegen.
Sie hat den wesentlichen Nachteil, daß die Stapelhöhe laufend nachgestellt werden
muß und daß sie daher einen verhältnismäßig technisch komplizierten Aufbau erforderlich
macht.
-
Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt, bei der flache Werkstücke,
beispielsweise Blechtafeln, durch Ausschwenken der Rollen im freien Fall abgeworfen
und während des freien Falls zwischen seitlichen Führungsblechen auf den Stapel
geleitet werden. Bei dieser Vorrichtung wird von einem Endschalter auf der Rollenbahn
ein Verzögerungsrelais betätigt, das mit zeitlicher Verzögerung die Schwenkbewegung
der Rollen bewirkt (deutsche Patentschrift 1035 057).
-
Eine derartige während des freien Falls wirksame Führung hat bei
Glasplatten den entscheidenden Nachteil, daß die gegen Stoßbeanspruchungen außerordentlich
empfindlichen Glaskanten beschädigt werden würden. Außerdem ist diese Vorrichtung
auf die Verwendung von untereinander gleiche Abmessungen aufweisenden flachen Werkstücken
beschränkt. Beim Verpacken von Glasscheiben ist es jedoch häufig notwendig, Scheiben
von verschiedenen Abmessungen in eine Kiste zu verpacken.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung
zum waagerechten Stapeln von Glasplatten zu schaffen, bei der auf besondere Führungen
zum Führen der Glasplatten bei deren Absenken unter Ausnutzung des Eigengewichtes
verzichtet wird und die es dennoch gestattet, die Glasplatten bündig aufeinanderzustapeln.
-
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht gemäß dem Grundgedanken der Erfindung
dadurch, daß die Rollenbahn oberhalb des Stapels während des Stapelvorganges in
der Transportrichtung der Glasplatten gegenüber der Stapelebene um einen Winkel,
dessen Tangens 0,005 bis 0,04 beträgt, geneigt ist und daß die Glasplatten durch
den Anschlag gesteuert in an sich bekannter Weise über ein das Ausschwenken der
Rollen verzögerndes Zeitrelais im freien Fall auf eine ortsfeste Unterlage bzw.
auf den Stapel abgeworfen werden.
-
Durch die Erfindung wird ein rutschfreies und weiches Aufsetzen der
frei fallenden Glasplatten an zimmer der gleichen Stelle erreicht. Dazu trägt sowohl
die angegebene Neigung der Rollenbahn als auch die Tatsache bei, daß die Glasscheibe
erst von dem sie führenden bzw. haltenden Organ freigegeben wird, wenn sie völlig
zum Stillstand gelangt ist, weil das Ausschwenken der Führungsrollen mit einer ausreichenden
zeitlichen Verzögerung erfolgt.
-
Zweckmäßig ist daher auch eine weitere Maßnahme im Rahmen der Erfindung,
gemäß der die
Transportrollen der Rollenbahn mit Rücklaufsperren
versehen sind. Im Ergebnis wird durch die Erfindung der Vorteil erlangt, daß, ohne
besondere Führungen während des freien Falls der Glasplatte auf den Stapel benutzen
zu müssen, die Glasplatten keinerlei mechanischen Beanspruchungen ihrer Kanten ausgesetzt
sind und die Glasplatten im Stapel bündig übereinanderliegen, d. h. die Glasplatten
nicht gegeneinander verschoben sind.
-
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert; es zeigt Fig. 1 in Seitenansicht das Ende
eines eine Glasplatte zuführenden Rollenförderers und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu dessen Absenken und F i g. 2 eine Endansicht auf die Absenkvorrichtung.
-
Eine Glasplatte bzw. -scheibe 1 (F i g. 1) wird durch einen Rollenförderer
2 zugeführt, welcher an der Vorrichtung zum Einlegen der Scheibe in die Kästen endet.
Durch Einsatz von seitlichen Führungsrollen 3 wird der Scheibe die gewünschte Lage
gegenüber der Achse der Absenkvorrichtung erteilt.
-
Diese Vorrichtung hat zwei seitliche Schienen 4 mit über deren ganze
Länge verteilt angeordneten Tragrollen 5, auf welche die Glasscheibe gelangt. Die
Rollen besitzen einen äußeren Spurkranz, um seitliche Abweichungen der Scheibe zu
vermeiden. Daneben sind seitliche Rollen 6 vorgesehen, die auf die seitlichen Kanten
der Scheibe wirken und die Zentrierung vervollkommnen.
-
An dem dem Förderer 2 entgegengesetzten Ende einer der Schienen 4
ist ein Anschlag 7 angeordnet, an den die Glasscheibe zur Anlage kommt und dadurch
festgelegt wird. Um zu verhindern, daß die Scheibe als Folge der ihr innewohnenden
kinetischen Energie von dem Anschlag zurückspringt, sind die Rollen 5 mit einer
Verriegelungsvorrichtung versehen, die verhindert, daß sie sich in zu der Fortbewegungsrichtung
der Glasscheibe entgegengesetzter Richtung drehen.
-
Durch den Kontakt der Glasscheibe mit dem Anschlag 7 wird ein Relais
betätigt, durch welches mit der gewünschten einstellbaren Verzögerung Elektromagnete
8 geschaltet werden, welche gleichzeitig durch ein System von Hebeln die Verschwenkung
der Schienen 4 und der an diesen angeordneten Rollen 5 nach außen in die in F i
g. 2 gestrichelt dargestellte Stellung bewirken.
-
In dieser Lage der Rollen wird die Glasscheibe freigegeben und kann
in den Kasten in der durch die seitlichen Zentrierrollen 6 und den Anschlag 7 gesicherter
Lage herabfallen.
-
Das Herabfallen der Glasscheibe wird durch das zwischen ihr und der
Fläche, auf die sie zu liegen kommt, vorhandene Luftkissen gedäpft. Die Elektromagnete
gelangen nach einer vorbestimmten Verzögerung in ihre Ausgangsstellung zurück, worauf
die Vorrichtung die folgende Scheibe übernehmen kann.
-
Um der Glasscheibe die erwünschte Neigung gegenüber der Fläche, auf
welche sie abgelegt wird,
zu erteilen, kann entweder eine der Schienen 4 um das notwendige
Maß abgesenkt oder auch, dann unter Belassung der Glasscheibe in ihrer horizontalen
Lage, der Kasten 10 geneigt werden. Ferner können auch, wie das in F i g. 1 dargestellt
ist, die seitlichen Schienen 4 in der Fortbewegungsrichtung der Scheibe geneigt
werden.
-
Der Kasten, in welchen die Glasscheiben abgelegt werden, ruht auf
einem Rollenförderer II und kann nach seiner Füllung, wie durch den Pfeile in F
i g. 2 angedeutet ist, in seitlicher Richtung abgeführt werden.
-
Der jeweilige Abstand der Schienen 4 und damit der Abstand der Rollen
5 voneinander kann durch eine nicht dargestellte, z. B. eine mit Stellschrauben
ausgerüstete Vorrichtung geregelt und damit der AS stand der Rollen 5 den Abmessungen
der zu verpackenden Glasscheiben angepaßt werden.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann selbstverständlich für die
Bildung von Stapeln von Glasscheiben für verschiedenste Zwecke in einem Verpackungskasten,
einem Tragbügel, auf einer Plattform od. dgl. verwendet werden. Zwischen die aufeinander
zu stapelnden Scheiben können in bekannter Weise Zwischenpolster in Gestalt von
einigen Spänen, Stroh, oder anderem, beliebigem elastischem Stoff eingelegt werden,
jedoch ist das nicht unbedingt erforderlich.