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Elektrische Steuervorrichtung zum Einstellen der Leuchtweite des Abblendlichts
eines Kraftfahrzeugscheinwerfers Die Erfindung betrifft eine elektrische Steuervorrichtung
zum Einstellen der Leuchtweite des Ab-
blendlichts eines Kraftfahrzeugscheinwerfers,
dessen Reflektor stufenlos um seine Querachse verstellbar ist, wobei das Verstellen
des Reflektors durch ein Einstellglied, beispielsweise durch einen elektrisch beheizbaren
Bimetallstreifen bewirkt wird, während ein Sperrglied ein Feststellen des Reflektors
in jeder gewählten Einstellage ermöglicht.
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Elektrische Steuervorrichtungen zum Einstellen der Leuchtweite des
Abblendlichts arbeiten in der Regel vollautomatisch in Verbindung mit einem bei
wechselnder Fahrzeugbelastung selbsttätig ansprechenden Schaltglied, das den zur
Betätigung des Einstellgliedes dienenden elektrischen Strom steuert. Damit das Einstellglied
nicht auf alle durch Unebenheiten der Fahrbahn entstehende Erschütterungen und das
hierdurch bedingte Ein- und Ausschalten des Schaltgliedes anspricht, ist das Einstellglied
bei einer bekannten Ausführungsform als elektrisch beheizbarer Bimetallstreifen
mit ausreichend großer Wärmeträgheit ausgebildet, so daß das Verstellen des Bimetallstreifens
beim Ein- und Ausschalten des Heizstromes mit entsprechender Verzögerung erfolgt.
Um durch Unebenheiten der Fahrbahn verursachte Verstellbewegungen des Scheinwerfers
zu vermeiden, ist auch bekannt, auf ein Verstellen des Scheinwerfers während der
Fahrt überhaupt zu verzichten und hierzu die Steuervorrichtung so auszubilden, daß
nur bei Stillstand oder während des Anfahrvorganges des Fahrzeuges das Einstellen
der Scheinwerfer erfolgt. Vorrichtungen dieser Art besitzen ein bei Fahrtantritt
zu betätigendes Bedienungsglied, welches ein Verstellen des Einstellgliedes oder
des Schaltgliedes nur in der Aussehaltstellung des Bedienungsgliedes zuläßt,
d. h. also während des Stillstandes des Fahrzeuges. Während die zuvor beschriebenen
Steuervorrichtungen ein Verstellen der Scheinwerfer - wenn auch teilweise
nur vor Fahrtantritt - in allen Zwischenlagen zwischen zwei Anschlägen gestatten,
also eine kontinuierliche Scheinwerfereinstellung bewirken, sind andere elektrische
Steuervorrichtungen bekannt, die mit Elektromagneten als Einstellglied arbeiten,
wobei jedoch die Scheinwerfer mittels der Elektromagneten jeweils nur zwischen bestimmten
Einstellungen verschwenkt werden können, in welchen die Scheinwerfer durch besondere
Verriegelungseinrichtungen festgehalten werden. Eine kontinuierliche Anpassung der
Scheinwerferneigung an die tatsächlichen Belastungsverhältnisse des Fahr-;-,euges
ist somit bei diesen Steuervorrichtungen nicht möglich. Es sind weiter rein mechanisch
wirkende Steuervorrichtungen bekannt, die von Hand zu betätigen sind und im wesentlichen
von einem die Scheinwerfer verstellenden und in den Führerraum geführten Seilzug
od. dgl. Gebrauch machen. Die Einstellung der für die Fahrzeugbelastung jeweils
günstigsten Scheinwerferneigung bleibt dabei dem Fahrzeugführer überlassen. Jedoch
sind derartige mechanische Verstelleinrichtunaen mit dem wesentlichen Nachteil behaftet,
daß sie eine ausreichend genaue Einstellung der Scheinwerfer während der Fahrt nicht
zulassen bzw. hierfür eine erhebliche Mühe des Fahrzeugführers erfordern, weil die
durch Unebenheiten der Fahrbahn bedingten Fahrzeugerschütterungen sich von der Hand
des Fahrzeugführers auf den Verstellmechanismus übertragen und ungewollte Scheinwerfereinstellungen
hervorrufen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache halbautomatische
Steuervorrichtung zum Einstellen der Leuchtweite des Abblendlichtes eines Fahrzeugscheinwerfers
zu schaffen, bei der die Verstellung zwar manuell ausgelöst wird, jedoch über einen
elektrischen Steuerkreis erfolgt, so daß im Gegensatz zu den automatischen Vorrichtungen
der Fahrer selbst die jeweilige Einstellung der Scheinwerfer bestimmen kann, jedoch
im Gegensatz zu den bekannten manuell zu betätigenden Einstellvorrichtungen sich
die durch Fahrterschütterungen bedingten,
ungewollten Handbewegungen
des Fahrers nicht auf den Verstellmechanismus übertragen und die Einstellung der
Scheinwerfer beeinflussen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Sperrglied
sich normalerweise in Sperrlage befindet und zu seiner Freigabe ein elektrischer
Stromkreis vorgesehen ist, daß zum Ein- und Ausschalten der elektrischen Steuerkreise
für das Einstellglied und das Sperrglied ein einziger, vom Fahrer während der Fahrt
betätigbarer Schalter vor-Le , sehen ist, wobei durch das Schließen des Steuer
kreises für das Sperrglied der Reflektor sofort frei-e ge geben wird, so
daß dieser durch ein Rückstellglied in die Ausgangsstellung zurückziehbar ist, während
durch das Schließen des Steuerkreises für das Einstellglied der Reflektor über dieses
sich bei Stromdurchfluß relativ langsam verformende Einstellglied verstellt wird,
so daß beim öffnen des Schalters, d. h. beim Unterbrechen des Stromflusses,
der Reflektor in der in diesem Augenblick eingenommenen Lage feststellbar ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein in an sich bekannter
Weise mit einer Einstellschraube am Reflektor in kraftschlüssiger Verbindung stehendes
Zwischenanschlagstück durch das bei Stromdurchfluß sich relativ langsam verformende
Einstellglied verschiebbar und durch das Sperrglied feststellbar.
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Das Einstellglied selbst kann in verschiedener Weise ausgeführt sein.
Neben seiner Ausbildung als Bimetallstreifen ist eine vorteilhafte Ausführunesform
dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellglied durch eine der Wirkung einer Feder
ausgesetzte dünne Metallplatte gebildet ist, welche durch einen unter der
Wirkung des elektrischen Stromes dehnbaren Metalldraht zurückaehalten ist.
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Das Sperrglied besteht vorzugsweise aus einem sich schnell verformenden
Bimetallstreifen. Weiter besteht die Möglichkeit, daß das Sperrglied aus einem mit
einer Sperrfeder versehenen Anker eines Elek# tromagneten besteht und durch Erregung
der Wicklung entriegelbar ist. Schließlich kann das Sperrglied aus einer verschwenkbaren
Klemmplatte für das Zwischenanschlagstück bestehen, an welche ein im Steuerk-reis
des Sperrgliedes liegender Metalldraht angelenkt ist, der die Klemmplatte bei geöffnetem
Stromkreis entgegen der Zugwirkung einer Feder in Klemmlage hält und bei geschlossenem
Stromkreis infolge des Stromdurchflusses dehnbar ist, wodurch eine Freigabe über
die Zugfeder erzielbar ist.
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Das Zwischenanschlagstück weist zweckmäßig ein normalerweise zwischen
dem Sperrglied und einem am Scheinwerfergehäuse sitzenden Reibbelag festgeklemmtes
Teil auf.
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Weiter empfiehlt es sich, die elektrischen Steuerstromkreise für das
Sperrglied und das Einstellglied parallel zu schalten und den Schalter in der gemeinsamen
Stromzuführung anzuordnen. Es besteht aber auch die Mö-lichkeit, daß nur der Steuerstromkreis
für das Sperrglied durch den Schalter schließbar ist und der Steuerstromkreis für
das Einstellglied nach erfolgter Entriegelung durch das Sperrglied selbsttätig geschlossen
wird.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß die erfindungsgemäße elektrische Steuervorrichtung gegenüber den mit
mechanischer Übertragung durch Handverstellung arbeitenden bekannten Vorrichtungen
ohne wesentliche Vergrößerung des Aufwandes erheblich einfacher zu bedienen ist,
nämlich die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht beansprucht und keinerlei Geschicklichkeit
des Fahrers erfordert, da der Fahrer lediglich einen elektrischen Schalter zu betätigen
hat. Die vom Fahrer geforderten Handgriffe sind also äußerst einfach und können
ohne Schwierigkeiten von ihm ausgeführt werden, unabhängig davon, welche Stöße das
Fahrzeug gerade durch Unebenheiten der Fahrbahn erleidet. Diese wesentlich vereinfachte
Betätigung der Scheinwerfereinstellungsvorrichtung nach der Erfindung ist insofern
von entscheidender Bedeutung, als durch sie die Verkehrs- und Fahrsicherheit gleichzeitig
erhöht wird. Es wird nicht nur die Aufmerksamkeit des Fahrers weniger in Anspruch
genommen, so daß er weniger vom Verkehr abgelenkt wird, der Fahrer wird auch weniger
zögern, eine schlechte Scheinwerfereinstellung zu korrigieren, die in jedem Fafl
gefährlich ist, sei es wegen Blendung entgegenkommender Fahrzeuge bei zu weiter
Scheinwerfereinstellung oder wegen eigener zu kurzer Sichtweite bei zu starker Neigung
der Scheinwerfer.
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Gegenüber den vollautomatischen, durch die Belastung des Fahrzeu es
gesteuerten Einstellvorrich-9 Z,
tungen besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
den Vorteil der Preiswürdigkeit, Einfachheit und damit geringen Störanfälligkeit,
weiter die Vorteile, daß der Fahrer von sich aus die Scheinwerfereinstellung bestimmen
kann und daß die erfindungsgemäße Vorrichtung nur während des Verstellens der Scheitiwerfer
Strom verbraucht, in der einmal gewählten Einstellung dagegen stromlos ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine erfindungsgemäße
Steuervorrichtung in teilweise schematischer Darstellung, F i g. 2 einen
Schnitt in Richtung 11-II durch die Vorrichtung nach F i g. 1,
F i
g. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach F i g. 1, ohne die elektrischen
Stromkreise, F i g. 4 und 5 weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, F i g. 6 und 7 verschiedene Ausführungsformen dei für
die erfindungsgemäße Steuervorrichtung verwendeten Sperrvorrichtung.
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Bei -der in den F i g. 1 bis 3 dargestellten
Steuervorrichtung wird die z. B. von dem nicht dargestellten Reflektor des Scheinwerfers
getragene Einstellschraube V mit ihrem äußeren Ende unter der Wirkung von ebenfalls
nicht dargestellten und auf der Reflektor einwirkenden Federn gegen ein ZwischenanschlagstückE
gedrückt, das die Form eines Winkels besitzt und zwischen einen mit dem Scheinwerfergehäuse
C fest verbundenen Reibbelag F und eir als Bimetallstreifen ausgebildetes
Sperrglied B ge-
klemmt ist, das mit dem Scheinwerfergehäuse C vernietet
ist (in F i g. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht daraestellt).
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Unter dem Zwischenanschlagstück E wird auf dei zur Einstellschraube
V entgegengesetzten Seite eir als Bimetallstreifen ausgebildetes Einstellglied
D an. geordnet, dessen Heizwicklung S parallel zur Heiz. wicklung
R für das Sperrglied B geschaltet ist. Eit durch den Führer des Fahrzeugs zu betätigendei
Schalter I steuert den Stromlauf in den Heizwicklun. gen R und S.
Die
Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn man die Leuchtweite des Abblendlichts zu ändern
wünscht, weil die Belastung des Fahrzeuges geändert wurde, schließt man den Schalter
I, der den beiden Heizwicklungen R und S Strom zuführt. Diese Heizwicklungen
werden derart bemessen, daß der Bimetallstreifen des Sperrglieds B sich sehr schnell
verformt, während der Bimetallstreifen des Einstellglieds D
sich langsamer
verbiegt. Der Bimetallstreifen des Sperrglieds B gibt bei seiner Verformung das
Zwischenanschlagstück E frei, das unter der Wirkung der ein Teil des üblichen
Einstellsystems bildenden Feder in eine der am stärksten geneigten Lage des Lichtbündels
des Scheinwerfers entsprechende Stellung zurückfällt. Der Schalter I wird weiter
geschlossen gehalten, so daß sich der Bimetallstreifen des Einstellglieds
D langsam verformt und den Scheinwerfer aufrichtet.
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Ist die genaue Scheinwerfereinstellung erreicht, öffnet der Fahrer
den Schalter I, wobei der Bimetallstreifen des Sperrglieds B das Zwischenanschlagstück
E wieder sperrt und der Scheinwerfer in seiner Lage - halten wird;
der Bimetallstreifen des Einstell-, --e glieds D kühlt sich ab und kehrt
in seine Ausgangsstelluna zurück.
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Eine solche Vorrichtung ermöglicht eine elektrische Steuerung der
Einstellung, ohne daß die Einstellvorrichtung ständig unter Strom stehen muß.
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Die Bimetallstreifen könnten ohne eine besondere Heizwickluna auch
unmittelbar vom Strom durchflossen werden.
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Die in F i 4 veranschaulichte Vorrichtum, unterscheidet sich von der
zuvor beschriebenen dadurch, daß die Heizwicklung S des Bimetallstreifens
D nicht unmittelbar durch den Schalter 1, sondern in Parallelschaltung
zu dem Abblendlichtfaden der Scheinwerferlampe über die Kontakte P und
Q mit Strom versorgt wird. Diese Koniakte P und 0 kommen nur miteinander
in Berührung, wenn das §Perrglied B das Zwischenanschlaostück E entriecrelt
hat. Auf diese Weise wird die Betätigung des Sperrglieds B vor derjenigen des Einstellglieds
D gewährleistet, und die Änderung der Einstellung kann bewirkt werden, wenn
die Lampen für abgeblendetes Licht eingeschaltet sind.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform gemäß F i g. 5
wird das Einstellglied L durch eine dünne Metallplatte gebildet, die bei
0 derart angelenkt ist, daß eine Feder K die Metallplatte auf der der Einstelischraube
V gegenüberliegenden Seite des Zwischenanschlagstück-es E zur Anlage bringen
kann, wobei die Metallplatte entgegen der Wirkung der Feder K durch einen Metalldraht
M in Ruhestellung gehalten ist, der zum Schalter I führt und in dem elektrischen
Steuerstromkreis parallel zu der Heizwicklung R des Sperrglieds B geschaltet ist.
Wenn man den Schalter I schließt, wird das Zwischenanschlagstück E durch
das Sperrglied B freigegeben, und der Metalldraht M dehnt sich zunehmend und ermöglicht
es, daß die Feder K das Einstellglied L und auf diese Weise das Zwischenanschla,:,stück
E
und die Einstellschraube V verstellt.
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Bei den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen wird die Sperrung durch
einen Bimetallstreifen bewirkt. Man kann eine beliebige andere Sperrvorrichtung
verwenden, welche die Entsperrung unter der Wirkung des elektrischen Stromes ermöglicht.
Die F i g. 6 und 7 zeigen zwei Ausführungsbeispiele. In F i o,.
6 verschiebt sich das Zwischenanschlagstück E oder ein beliebiges
anderes Anschlagstück für die Einstellschraube V in einer festen Platte
X
und in einer mit dieser Platte X gelenkig verbundenen als Sperrglied
dienenden Platte Y. Eine Feder H zieht die Platte Y gegen die Platte X in
der Weise, daß das Zwischenanschlagstück E sich frei hin und her verschieben
kann, wobei jedoch ein dehnbar gehaltener Metalldraht N an der Platte Y in
anderer Richtun- in der Weise angreift, daß das Zwischenanschlagstück
E mit den Platten verklemmt ist und es in iraendeiner (,ewünschten Stellung
festhält. Läßt man den Strom durch den Metalldraht N fließen, so dehnt sich
der Metalldraht und ermöglicht es, daß die Feder H das Zwischenanschlagstück
E freigibt.
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In F i g. 7 drückt ein bei V angelenktes Sperrglied
A das Zwischenanschlagstück E gegen den mit dem Scheinwerfergehäuse
C fest verbundenen Reibbelag F unter der Wirkung der Feder J. Die
Entriegelunc, wird durch Anschalten des Stromes an die Wicklung W eines Elektromagneten
bewirkt, dessen Anker das Sperrglied A bildet.