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Druckgasabfüllstand zum Auffüllen von Druckgasflaschen für mindestens
zwei verschiedene Abfülldrücke Die vorliegende Erfindung betrifft einen Druckgasabfüllstand
zum Auffüllen von Druckgasflaschen für mindestens zwei verschiedene Abfülldrücke
mit einer absperrbaren Druckgaszuführungsleitung, mit Anschlußstellen dieser Zuführungsleitung
an die aufzufüllenden Gasfiaschen und mit einem in der Zuführungsleitung angeordneten
ersten Sicherheitsventil für den höchsten Abfülldruck sowie einem Druckmeßgerät,
ferner mit einer absperrbaren Zweigleitung von der Druckgaszuführungsleitung zu
einem zweiten Sicherheitsventil für einen niedrigeren Abfülldruck, wobei die Zweigleitung
mit der Druckgaszuführungsleitung beim Auffüllen auf den niedrigeren Abfülldruck
über ein Absperrventil verbindbar und beim Auffüllen auf den höchsten Abfülldruck
von der Zuführungsleitung absperrbar ist.
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Um bei zum Auffüllen gelangenden Druckgasflaschen, die bekannterweise
auf verschiedene F'ülldriicke, z. B. entweder auf 125, 150 oder 200 atü, zugelassen
sind, bzw. diesen gleichzusetzenden anderen Druckgasbehältern eine gefährliche überfüllung
zu vermeiden, muß in der Druckgaszuführungsleitung ein Sicherheitsventil angeordnet
sein, das eine überschreitung des zulässigen Fülldruckes verhindert. Da die fallweise
Verstellung eines Sicherheitsventils auf verschiedene Fülldrücke nicht zulässig
ist, ist, wenn abwechselnd Behälter mit verschiedenen zugelassenen Drücken aufgefüllt
werden sollen, eine entsprechende Anzahl von Sicherheitsventilen in der Zuführungsleitung
erforderlich, von denen die auf niedrigere Drücke eingestellten beim Füllen von
Gasflaschen auf einen höheren Druck durch ein Absperrorgan ausgeschaltet werden
müssen. Bei der Füllung von Gasflaschen auf hohen zugelassenen Druck sind also die
Sicherheitsventile für niedrigere zugelassene Drücke abgesperrt. Werden nach einem
derartigen Abfüllvorgang Behälter für einen niedrigeren zugelassenen Druck zum Zweck
des Auffüllens angeschlossen, so ist es erforderlich, das auf den entsprechend niedrigeren
Druck eingestellte Sicherheitsventil in die Zuführungsleitung durch öffnen des zugeordneten
Absperrorgans wieder einzuschalten. Nach diesem Prinzip arbeiten die seit Jahren
im praktischen Betrieb befindlichen Druckgasabfüllstände.
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Da das erwähnte Wiederzuschalten des auf einen niedrigeren Druck ansprechenden
Sicherheitsventils vom Bedienungspersonal vorgenommen werden muß, kann es vergessen
werden, was eine Gefährdung erheblichen Ausmaßes bedeutet.
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Die vorliegende Erfindung dient dem Zweck, diese Gefährdung infolge
menschlichen Versagens auszuschließen. Dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß mit der Druckgaszuführungsleitung eine druckempfindliche Einrichtung in Verbindung
steht, welche bei Abfall des Druckes in der Zuführungsleitung unter den niedrigeren
Abfülldruck das Absperrventil zum zweiten Sicherheitsventil öffnet, und daß eine
von Hand bedienbare, mit der druckempfindlichen Einrichtung in Wirkungsverbindung
stehende Betätigungsvorrichtung für das Absperrventil vorgesehen ist, mittels welcher
das Absperrventil bei Erreichen des niedrigeren Abfülldruckes absperrbar ist.
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Da somit das Abschalten des auf einen niedrigeren Druck ansprechenden
Sicherheitsventils erst möglich ist, wenn während eines Füllprozesses der Fülldruck
nahe an den dem betreffenden Sicherlzeitsven til zugeordneten Nenn- bzw. Ansprechdruck
angestiegen ist, wird das Bedienungspersonal unmittelbar vor jedem Abschalten eines
Sicherheitsventils veranlaßt zu überlegen, ob der Füllprozeß zu beenden oder das
Sicherheitsventil abzuschalten ist. Damit werden direkte Fehlschaltungen vermeidbar.
Da außerdem nach jeder Beendigung eines Füllprozesses bzw. jedesmal, wenn der Druck
in der Zuführungsleitung unter den Auslösedruck absinkt, die öffnung des Absperrventils
und damit eine Wiedereinschaltung des Sicherheitsventils selbsttätig erfolgt, ist
bei Beginn eines jeden Füllprozesses unabhängig davon, was für ein Füllprozeß gerade
stattfand bzw. als nächster stattfinden wird, die Druckgaszuführungsleitung mit
dem auf den niedrigeren Abfülldruck eingestellten Sicherheitsventil abgesichert.
Damit sind Fehler und Gefährdungen infolge Vergeßlichkeit ausgeschlossen.
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Vorteilhafte Ausbildungen dieser Anordnung sind dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem vom Druck der Druckgaszuführungsleitung und von einer diesem
entgegenwirkenden Feder betätigten Stößel und einem das Absperrventil zum zweiten
Sicherheitsventil
gegen die Kraft einer Feder schließenden Ventilschaft
die Schenkel eines Scherenhebels angeordnet sind und eine von einer Gegenkraft belastete
Rolle an einem von Hand betätigbaren Hebel zwischen die Schenkel einschiebbar ist,
derart, daß die kraftschlüssige Wirkungsverbindung zwischen dem Stößel und dem Ventilschaft
beim Anwachsen des Druckes in der Zuführungsleitung gegen den niedrigeren Abfülldruck
durch Auseinanderspreizen der Schenkel mittels der Rolle herstellbar und bei weiterer
Drucksteigerung durch die Rolle festhaltende Mittel an den Schenkeln aufrechterhaltbar
ist und beim Absinken des Druckes unter den niedrigeren Abfülldruck mittels der
die Rolle aus den Schenkeln entfernenden Gegenkraft selbsttätig lösbar ist, wodurch
die kraftschlüssige Wirkungsverbindung unterbrochen und der von Hand betätigbare
Hebel in seine Ausgangslage zurückgeht, oder daß ein an die Druckgaszuführungsleitung
angeschlossenes Kontaktmanometer, ein durch eine Kraft belasteter und dadurch einen
Kontakt schließender, von Hand betätigbarer Zweiwegeschalter und optische und/oder
akustische Signale in einem Stromkreis und ein bei Stromdurchgang die Kraft aufhebender
Magnet und ein das zweite Sicherheitsventil bei Stromdurchgang abschaltendes Magnetventil
in einem von einem anderen Kontakt des Zweiwegschalters ausgehenden Stromkreis vorgesehen
sind, wobei das Kontaktmanometer bei Anwachsen des Druckes in der Zuführungsleitung
gegen den niedrigeren Abfülldruck den erstgenannten Stromkreis schließt und bei
Abnahme des Druckes unter diesen Abfülldruck den Strom unterbricht, wodurch der
auf den anderen Kontakt geschaltete Zweiwegeschalter selbsttätig diesen Kontakt
freigibt und den Kontakt zum erstgenannten Stromkreis schließt, wodurch nur bei
Kontaktschluß im Manometer bei Handbetätigung des Zweiwegeschalters das Absperrventil
geschlossen werden kann und bei Kontaktöffnung im Manometer die Magneten am
Zweiweg eschalter und am Absperrventil stromlos sind und damit selbsttätig
in ihre Ausgangsstellung zurückgehen, oder daß ein in zwei Räume unterteiltes Gehäuse
mittels zweier in den einen Raum mündender Stutzen zwischen die Druckgaszuführungsleitung
und das zweite Sicherheitsventil eingeschaltet ist, zwischen diesem Raum und dem
Stutzen zum Sicherheitsventil ein Absperrventil angeordnet ist, im zweiten Raum
ein von Hand bedienbares Doppelventil vorgesehen ist, das in Ausgangsstellung über
ein durch eine öffnend wirkende Feder belastetes Ventil den zweiten Raum mit dem
ersten Raum oder bei Handbetätigung über ein Ventil den zweiten Raum mit dem Freien
bzw. einem Sanunelraum für entspanntes Gas verbindet, und Mittel mit dem Absperrventil
verbunden sind, die dieses beim Anwachsen des Druckes gegen den niedrigeren Abfülldruck
im ersten Raum und bei Druckentlastung im zweiten Raum durch Handbetätigung des
Doppelventils schließen und beim Absinken des Druckes unter den niedrigeren Abfülldruck,
wobei das Doppelventil selbsttätig in die Ausgangslage zurückgeht, wieder öffnen,
wodurch das Absperrventil offengehalten ist, solange das Doppelventil die beiden
Räume verbindet, also in diesen Druckgleichheit herrscht, nur bei einem dem niedrigeren
Abfülldruck entsprechenden Druck in der Zuführungsleitung und bei Handbetätigung
des Doppelventils der zweite Raum vom ersten abgeschaltet und gleichzeitig druckentlastet
werden kann und beim Absinken des Druckes unter diesen das Doppelventil selbsttätig
in die Ausgangslage zurückgeht.
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Die Figuren zeigen schematisch je ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anordnung.
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F i g. 1 zeigt einen Druckgasabfüllstand mit einer Druckgaszuführungsleitung
1, die sich in zwei Stränge 2 und 3 verzweigt, an deren Anfang die Absperrventile
4 und 5 angeordnet sind. Die Stränge 2 und 3 führen zu je einer Abfüllrampe, an
der eine Anzahl von Druckgasflaschen 6 bzw. 7 aufstellbar, an die Stränge 2 bzw.
3 anschließbar und damit auffüllbar sind. Alle Druckgasflaschen, die üblicherweise
auf einen Nenndruck von 200 bzw. 150 oder 125 atü zugelassen sind und nur auf ihren
Nenndruck aufgefüllt werden dürfen, haben die gleichen Anschlüsse. Die Druckgasflaschen
verschiedener Nenndrücke fallen erfahrungsgemäß in willkürlicher Reihenfolge bei
den Abfüllstationen an und sollen ohne große Sortierarbeit und Stilliegezeiten möglichst
umgehend aufgefüllt werden, damit sie in gefülltem Zustand wieder ausgegeben werden
können.
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Um einerseits das Bedienungspersonal möglichst gleichmäßig auszulasten
und um andererseits einen möglichst kontinuierlichen Druckgasverbrauch zu haben,
wird meistens so verfahren, daß an einem der Stränge der Füllprozeß stattfindet,
während am anderen Strang die vorhergehend bereits aufgefüllten Flaschen gegen aufzufüllende
ausgetauscht werden. Dabei ist selbstverständlich das Absperrventil dieses Stranges
verschlossen.
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Da für einen Füllprozeß jeweils nur Flaschen gleichen Nenndruckes
an einen der Stränge angeschlossen werden dürfen, ist es meist unvermeidbar, daß
an den Strängen Füllprozesse auf verschiedene Nenndrücke aufeinanderfolgen. Daher
muß die Druckgasleitung 1 auch mit Sicherheitsventilen, die diesen verschiedenen
Nenndrücken entsprechend eingestellt sind, versehen sein. In die Druckgasleitung
1 sind demnach ein Sicherheitsventil 8, das auf den höchsten der vorkommenden
Abfülldrücke, z. B. 220 atü, eingestellt ist, und Sicherheitsventile 9 und 10, die
entsprechend einemNenndruck von 150 bzw. 125 atü eingestellt sind, eingeschaltet.
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Den Sicherheitsventilen 9 bzw. 10 sind zweckmäßigerweise einander
gleiche Absperrventile 11 bzw. 12 vorgeschaltet. Diese besitzen einen Ventilkörper
13 und einen Ventilschaft 14 mit einer der Schließbewegung nach Pfeil
15 entgegenwirkenden Feder 16. In axialer Richtung, aber mit Abstand zum
Ventilschaft 14, befindet sich ein Stößel 17, dessen Lage in axialer Richtung, also
in Richtung des Pfeiles 15, von der Kraft des auf eine Membran 18 wirkenden momentanen
Fülldruckes in der Druckgasleitung 1 und einer diesem entgegenwirkenden Feder
19 abhängig ist. Der Abstand zwischen dem Stößel 17 und dem Ventilschaft 14 ist
mittels eines einschaltbaren Verbindungsgliedes derart überbrückbar, daß eine Axialbewegung
des Stößels 17 in Richtung des Pfeiles 15 auf den Ventilschaft 14 und damit
auf den Ventilkörper 13 übertragbar ist. Das Verbindungsglied besteht aus einer
Rolle 20, die an einem Ende eines in seinem Scheitel 21 gelagerten Winkelhebels
22 angebracht ist. Der andere Arm 22a
des Winkelhebels 22 verläuft
ungefähr horizontal in einer Anordnung, daß sein Eigengewicht nach Pfeil 27 immer
bestrebt ist, die Rolle 20 aus der Abstandsüberbrückung zwischen dem Stößel
17 und dem
Ventilschaft 14 herauszuhalten. Zur Verbesserung
der Gängigkeit ist noch ein aus den beiden Schenkeln 23 und 24 bestehender und bei
25 gelagerter Scherenhebel vorgesehen. An die Druckgasleitung 1 ist außerdem noch
ein Druckmeßgerät 26 angeschlossen, das den momentanen Fülldruck anzeigt und im
Bereich der Nenndrücke 125 und 150 atü Kontakte schließt, die akustische und/oder
optische, nicht gezeichnete Signaleinrichtungen betätigen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei Beginn eines jeden Füllprozesses
sind die Absperrventile 11 und 12 geöffnet und damit die Sicherheitsventile
9 und 10 an die Druckgasleitung 1 angeschlossen. Die Winkelhebel
22 sind infolge ihres Eigengewichtes (Pfeil 27) in einer Lage, in der sich die Rollen
20 außerhalb einer möglichen Abstandsüberbrückung zwischen dem Stößel 17 und dem
Ventilschaft 14 befinden.
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Nähert sich der momentane Fülldruck dem niedrigsten Nenndruck, also
z. B. 125 atü, so wird am Druckmeßgerät 26 ein Kontakt geschlossen, durch den die
Auslösung akustischer und/oder optischer Signale bewirkt wird. Diese zeigen dem
Bedienungspersonal an, daß nunmehr entweder der gerade laufende Füllprozeß beim
Erreichen des Nenndruckes durch Schließen des betreffenden Absperrventils beendet
werden muß, so daß durch Öffnen des Absperrventils am anderen Strang mit einem neuen
Füllprozeß begonnen werden kann, oder daß, falls der Füllprozeß auf einen höheren
Nenndruck fortgesetzt werden soll, das auf den unteren Nenndruck eingestellte Sicherheitsventil
von der Druckgasleitung 1 abgeschlossen werden muß, was durch Anheben des Winkelhebels
22 von Hand geschieht. Dabei wird die Rolle 20 zwischen die Schenkel 23 und 24 des
Scherenhebels geklemmt. Die Membran 18 und die Feder 19 sind so ausgelegt, daß sich
knapp vor dem Erreichen des diesem Sicherheitsventil zugeordneten Nenndrucks der
Stößel 17 so weit in Pfeilrichtung 15 bewegt hat, daß beim Zwischenschalten
der Rolle 20 der Ventilschaft 14 den Ventilkörper 13 auf seinen Sitz drückt und
damit das Absperrorgan schließt. Damit ist das Sicherheitsventil ausgeschaltet.
Solange eine Druckbelastung von der Membran 18 über den Stößel 17, die Schenkel
23 und 24 des Scherenhebels, die Rolle 20 und den Ventilschaft 14 auf den Ventilkörper
13 ausgeübt wird, d. h. solange der Füllprozeß fortgesetzt wird, ist die Rolle 20
durch eine geeignete Ausbildung der Schenkel 23, 24 des Scherenhebels in
der axialen Verbindungslinie festgehalten, d. h., das Absperrventil 11 bleibt geschlossen
und damit das Sicherheitsventil 9 abgeschaltet. Soll der Füllprozeß über einen weiteren
Nenndruck, also z. B. 150 atü hinaus fortgesetzt werden, also z. B. Druckgasflaschen
mit einem Nenndruck von 200 atü aufgefüllt werden, so wird für das Sicherheitsventil
10 am Absperrventil 12 derselbe Vorgang wiederholt, sobald der momentane
Fülldruck sich dem Nenndruck 150 atü genähert hat. Bei Beginn eines neuen Füllprozesses
fällt der Druck weit unter den niedrigsten Nenndruck, also z. B. auf 50 bis 70 atü
ab, so daß die durch die Feder 19 belastete Membran 18 den Stößel 17 zurückzieht.
Bei der damit verbundenen Druckentlastung zwischen der Rolle 20 und den Schenkeln
23 und 24 des Scherenhebels entweicht die Rolle 20 durch das Eigengewicht des Winkelhebels
aus dem Bereich des Scherenhebels, und die Feder 16 drückt den Ventilschalt 14 zurück
und hebt damit den Ventilkörper 13 vom Ventilsitz ab, so daß das Absperrorgan geöffnet
und das Sicherheitsventil wieder zugeschaltet wird. Dieser Vorgang geschieht vollkommen
selbsttätig und wird bei jedem Absinken des Druckes unter den zugeordneten Nenndruck
wiederholt. Da die Mehrzahl der Druckgasabfüllstände für zwei verschiedene Nenndrücke
einzurichten ist, genügt es meistens, die vorstehend geschilderte Vorrichtung in
einfacher Anordnung vorzusehen.
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F i g. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Abfüllstandes für Druckgasflaschen
mit einer Druckgasleitung 41, an die ein Kontaktmanometer 42 und ein Sicherheitsventil
43 angeschlossen sind. Dem Sicherheitsventil 43 ist ein magnetisch betätigbares
Absperrventil 44 vorgeschaltet. Das Magnetventil 44 ist so ausgelegt, daß es im
stromlosen Zustand in jedem Fall geöffnet ist, wozu z. B. eine Feder 45 dienen kann.
Sollen beispielsweise an diesem Abfüllstand Druckgasflaschen mit einem Nenndruck
von 200 atü und solche mit einem Nenndruck von 150 atü aufgefüllt werden, so ist
die Druckgasleitung 41 in jedem Fall mit einem Sicherheitsventil 46 zu versehen,
das auf einen dem Nenndruck 200 atü entsprechenden Druck eingestellt ist. Das Kontaktmanometer
42 ist zweckmäßigerweise so eingerichtet, daß bereits knapp vor dem Erreichen eines
Abfülldrucks von 150 atü, also z. B. 145 bis 149 atü, der Kontakt geschlossen wird,
der dann bis zum Höchstdruck aufrechterhalten bleibt, während unterhalb dieses Bereichs
der Kontakt geöffnet und damit ein Stromdurchgang durch das Kontaktmanometer unterbrochen
ist. Der eine Pol 47 des Kontaktmanometers 42 ist mit einem Pol 48 einer Stromquelle
verbunden, während der andere Pol 50 mit dem Drehpunkt 51 eines Zweiwegschalters
52 verbunden ist, der über einen Kontakt 53 einen Stromkreis 54, z. B. über eine
Blinkleuchte 55 und eine Signalhupe 56, schließt und über einen anderen Kontakt
57 einen weiteren Stromkreis 58, in den z. B. ein Lichtsignal 59 und das Magnetventil
4A einbezogen sind, schließt. Zweckmäßigerweise ist der Hebel 52 so ausgelegt,
daß er von sich aus immer in Pfeilrichtung 61 auf den Kontakt 53 »fällt«, der den
erstgenannten Stromkreis 54 herstellt, während er zur Schließung des weiteren Stromkreises
58 vom Kontakt 53 zum Kontakt 57 von Hand angehoben werden muß und durch einen Elektromagneten
60 in diesem Stromkreis 58 in der oberen Stellung gehalten wird. Die Funktion ist
folgende: Erster Fall: Füllen von 150-atü-Flaschen Bei Beginn des Füllprozesses
ist der Druck in der Druckgasleitung 41 so niedrig, z. B. 50 atü, daß im
Manometer 42 keinesfalls ein Kontakt hergestellt ist. Da somit auch kein Strom fließen
kann, muß der Hebel 52 auf seinem unteren Kontakt 53 sein und eine Verbindung zur
Blinkleuchte 55 und zur Hupe 56 herstellen. Da das Magnetventil 44 stromlos ist,
ist es offen, so daß das Sicherheitsventil 43 für 150 atü mit der Druckgasleitung
41 in Verbindung steht. Wenn der Abfüllprozeß seinem Ende zugeht, ist der Druck
so weit angestiegen, daß nunmehr im Kontaktmanometer 42 ein Kontakt hergestellt
wird, so daß der Stromkreis 54 über die Blinkleuchte 55 und die Hupe 56 geschlossen
ist, was ein Signal bzw. zwei Signale auslöst und damit dem Bedienungspersonal zu
erkennen gibt, daß der Auffüllprozeß
seinem Ende zugeht und nunmehr
darauf zu achten ist, daß die Absperrung des Stranges, an dem er stattfindet, zeitgerecht,
d. h. ohne Drucküberschreitung, erfolgt. In den meisten Fällen wird mit dem Absperren
des Stranges, an dem der Füllprozeß gerade beendet ist, das Öffnen eines anderen
Stranges, an dem ein Füllprozeß beginnen soll, erfolgen. Dabei sinkt der Druck in
der Druckleitung, z. B. auf etwa 50 bis 70 atü, und der Zeiger geht zurück und unterbricht
den Kontakt, so daß die Blinkleuchte verlöscht und das Signalhorn verstummt. Damit
kann an einer anderen Rampe ein Füllprozeß beginnen, der dem vorstehend geschilderten
für den Fall gleicht, daß auch an dieser Rampe 150-atü-Flaschen angeschlossen sind.
Zweiter Fall: Füllen von 200-atü-Flaschen Wenn bei einem dem Vorstehenden gleichenden
Füllprozeß der Druck in der Druckgaszuleitung 41 so weit angestiegen ist, daß im
Manometer 42 der Kontakt schließt und somit der Stromkreis, in dem die Blinkleuchte
55 und die Hupe 56 liegen, in der vorstehend beschriebenen Art geschlossen ist,
so daß Blinkleuchte 55 und Hupe 56 in Funktion treten, wird das Bedienungspersonal,
das natürlich davon weiß, daß bei diesem FüIIprozeß 200-atü-Flaschen aufzufüllen
sind, durch diese Signale veranlaßt, den Zweiwegeschalter 52 auf den Kontakt 57
zu rücken, so daß der Stromkreis 54 über Blinkleuchte 55 und Hupe 56 unterbrochen
wird, während der Stromkreis 58 über das Magnetventil 44 geschlossen wird, was durch
Aufleuchten des Lichtsignals 59 angezeigt wird. Da auch der Magnet 60 in Funktion
tritt, bleibt der Zweiwegschalter so lange auf seinem oberen Kontakt, wie dieser
Stromkreis 58 geschlossen ist und Strom fährt. Das nunmehr stromführende
Mag netventil44 schließt das Sicherheitsventil 43 von der Druckgasleitung
41 ab, so daß es bei nunmehr erfolgendem Weiteransteigen des Fülldruckes nicht mehr
ansprechen kann. Damit ist ein Füllprozeß bis zum Ausdruck des Sicherheitsventils
46, also bis über 200 atü, möglich. Ist dieser Füllprozeß beendet, das Absperrventil
zum entsprechenden Strang abgeschlossen und eins zu einem anderen Strang geöffnet,
so daß der Druck wieder bis auf etwa 50 bis 70 atü abfällt, tritt eine Unterbrechung
des Stromkreises im Kontaktmanometer ein, wodurch erstens die Kontrollampe 59 verlischt,
zweitens das Magnetventil 44 stromlos wird, d. h. wieder öffnet und das Sicherheitsventil
43 zuschaltet, und drittens der Zvieiwegeschalter 52 auf seinen unteren Kontakt.
d. h. in Ausgangslage, zurückfällt. Der nächste Füllprozeß kann nunmehr bei einer
Ausgangslage, wie vorher beschrieben, stattfinden, unabhängig davon, ob nunmehr
150-atü-Flaschen oder 200-atü-Flaschen aufzufüllen sind.
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F i g. 3 zeigt die Ausführung eines einem Sicherheitsventil vorschaltbaren
Absperrorgans, die geeignet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auf pneumatischem
Wege durchzuführen. Dieses Absperrorgan ist mit dem Rohrstutzen 61 an die Druckgasleitung
und mit dem Rohrstutzen 62 an ein Sicherheitsventil anschließbar. Ein Gehäuse 63
bildet mit einer Membran 64 und einem Tellerventil 65 zwei Räume 66 und 67, von
denen der Raum 66 sich vom Rohrstutzen 61 zum Rohrstutzen 62 erstreckt und mittels
eines kegeligen Absperrventils 68 unterteilbar ist, während der Raum 67 nur über
das Tellerventil 65 im geöffnetem Zustand mit dem Raum 66 und über ein Kegelventil
69 mit der freien Atmosphäre bzw. mit einem überdruckfreien Gasauffangraum in Verbindung
steht. Zwischen dem Tellerventil 65 und dem Kegelventil 69 ist ein Ventilschaft
70 angeordnet. Eine Feder 71, die sich am Gehäuse 63 abstützt und das Tellerventil
65 belastet, hält das Tellerventil 65 offen und das Kegelventil 69 geschlossen,
solange in den Räumen 66 und 67 Druckgleichheit herrscht. An dem Ventilschaft 70
ist außerhalb des Gehäuses 63 eine Handhabe 72 vorgesehen, mit der der Ventilschaft
70 in Richtung des Pfeiles 73 bewegt werden kann, so daß das Kegelventil
69 geöffnet und das Tellerventil 65 geschlossen werden kann. Die Wirkungsweise
ist folgende: Bei Beginn eines jeden Füllprozesses ist infolge der Kraftentfaltung
der Feder 71 das Tellerventil 65 geöffnet und das Kegelventil 69 geschlossen. Damit
herrscht in den Räumen 66 und 67 Druckgleichheit, und die Membran 64 hält gegebenenfalls
im Zusammenwirken mit einer Feder 74 das Kegelventil 58 offen, so daß eine direkte
Verbindung zwischen einem am Rohstutzen 62 angeschlossenen Sicherheitsventil und
einer am Stutzen 61 angeschlossenen Druckgasleitung gegeben ist. An dieser Einstellung
ändert sich nichts, solange der Füllprozeß mit ansteigendem Druck verläuft und dieser
Druck den Ansprechdruck des Sicherheitsventils noch nicht erreicht bzw. eine den
vorstehenden Ausführungsbeispielen ähnliche Signaleinrichtung noch nicht ausgelöst
hat. Wird der Füllprozeß vor Erreichen des Ansprechdrucks des an den Rohrstutzen
62 angeschlossenen Sicherheitsventils beendet, verharren die Ventile in der beschriebenen
Lage, und es finden keine Funktionen statt.
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Soll ein Füllprozeß durchgeführt werden, bei dem der Auffülldruck
über den Ansprechdruck des am Rohrstutzen 62 angeschlossenen Sicherheitsventils
hinausgeht, muß vor Erreirh°n diese3 r:.@isprechdrucks, also beim Infanktionstreten
der Signale, dieses Sicherheitsventil von der Druckgasleitung abgeschlossen werden.
Dies geschieht bei Betätigung der Handlabe 72 in Richtung des Pfeiles 73 durch Öffnen
des Kegelventils 69 und Schließen des Tellerventils 65. Damit ent@veieht der Druck
aus dem Raum 67. Die somit entstehende Druckdifferenz zwischen dem Raum 66 und dem
Raum 67 12ält einerseits das Tellerventil 65 gegen die Kraft der Feder 71
in geschlossenem Zustand und verformt andrerseits die Membran 64 derart, daß das
Kegelventil 68 geschlossen und das Sicherheitsventil von der Druckgasleitung abgesperrt
"Tird. Jede weitere Drucksteigerung ist in einer vorn Sicherr?ieitsventil am Rohrstutzen
62 unbeeinfiußbaren Weise möglich. Wird nach Beendigung dieses Füllprozesses ein
neuer Füllprozeß begonnen, sinkt der Dreck in der Druckgasleitung, wie bereits bei
den anderen Beispielen erwähnt, bis auf etwa 50 bis 70 atü ab, also unter den entsprechenden
Nenndruck. Damit wird die Druckdifferenz zwischen den Drücken in den Räumen 66 und
67 wesentlich kleiner. Die Druckfeder 71 ist so ausgelegt, daß sie beim Absinken
der Druckdifferenz bis in die Nähe eines dem Anfangsdruck eines Füllprozesses entsprechenden
Wertes das Tellerventil 65 öffnet und gleichzeitig das Kegelventil 69 schließt,
so daß der Druck im Raum 67 auf den im Raum 66 ansteigt, wodurch das Kegelventi
168
wieder öffnet, so daß die ursprüngliche Ausgangslage selbsttätig wieder hergestellt
ist.
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F 19- 4 zeigt ein Gehäuse 83 mit den Räumen 89 und 90 und mit den
Anschlußstutzen 81 an die Druckgasleitung und 82 an das Sicherheitsventil. Ein Kegelventil
84, ein Tellerventil 85 mit Feder 91 und ein Kegelventil 86 sind in
zwischeneinander elastischer Anordnung auf einem gemeinsamen Ventilschaft 87 angebracht,
an dem sich auch die Handhabe 88 befindet. Diese Anordnung ist besonders einfach
und raumsparend. Sie funktioniert in der vorstehenden Anordnung analoger Weise.
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In den F i g. 1, 2, 3 und 4 ist je ein Ausführungsbeispiel einer vornehmlich
mechanisch, elektrisch oder pneumatisch arbeitenden Vorrichtung gezeigt. Auch eine
analoge Vorrichtung, die mit überwiegend hydraulischen Mitteln arbeitet, ist auf
Grund der gezeigten Ausführungsbeispiele vorstellbar. Es ist auch ohne weiteres
zu erkennen, daß die Vorrichtungen in bezug auf die Ausgestaltung und Funktion ihrer
Einzelteile in anderer Zusammenstellung kombiniert werden können, ohne daß dadurch
die Gesamtfunktion zur Lösung der gestellten Aufgabe beeinträchtigt würde.