DE4036723C2 - Füll- und Entleerungseinrichtung für Feuerlöschanlagen - Google Patents
Füll- und Entleerungseinrichtung für FeuerlöschanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Füll- und Entleerungseinrichtung
für Steigleitungen ortsfester Feuerlöschanlagen, deren
Füllarmatur und deren Entleerungsarmatur durch den über
Stellmotor genutzten Druck des Löschmittels betätigt werden,
wobei die Bewegungen der beiden Armaturen aufgrund einer
Kopplung in entgegengesetzten Richtungen verlaufen und wobei
der über eine Steuerleitung erfolgende Zufluß zu der
Arbeitskammer eines Stellmotors durch ein fernbetätigtes
Magnetventil zu öffnen oder zu sperren ist.
Derartige Einrichtungen sind Bestandteil fernbetätigter Füll-
und Entleerungsstationen, die neben den genannten Teilen noch
handbetätigte Absperrarmaturen, Meß-, Alarm- und Steuer
einrichtungen enthalten. Solche Stationen dienen der
Versorgung von Steigleitungen, die in Zeiten außerhalb ihres
Gebrauchs leer und trocken gehalten und erst im Bedarfsfall
fernbetätigt gefüllt und unter Druck gehalten werden. Der beim
Öffnen eines an die Steigleitung angeschlossenen Schlauch
anschlußventils ausgelöste Steuerbefehl soll zum
unverzüglichen Öffnen der Füllarmatur bei gleichzeitigem
Schließen der Entleerungsarmatur führen. Während aber das
Öffnen der Füllarmatur gemäß DIN 14 463 mindestens 1,5 sec und
höchstens 6 sec betragen darf, muß deren Schließen zur
Verhinderung von Druckstößen mindestens 20 sec dauern.
Durch die DE-AS 24 47 864 und die DE-OS 29 16 904 sind
Einrichtungen der eingangs zitierten Art bekannt, bei denen
die Füll- und die Entleerungsarmatur in einem gemeinsamen
Gehäuse vorgesehen sind. An der Oberseite des Gehäuses ist der
weitgehend integrierte Stellmotor angeordnet. Mit der
Unterseite seiner Steuermembran grenzt der Stellmotor
unmittelbar an die Eingangsseite der Füll- und Entleerungs
armatur, während die Oberseite der Stellmembran über eine
Steuerleitung und ein Magnetventil mit dem Inneren der das
Löschmittel führenden Rohrleitung bzw. der Armatur verbindbar
ist. Die notwendige Kopplung zwischen Füll- und Entleerungs
ventil der Armatur erfolgt über eine Stange, die mit einem die
Steuermembran und das Verschlußstück des Füllventils
umfassenden Paket verschraubt ist und die am unteren Ende das
Verschlußstück des Entleerungsventils trägt. Wie bereits aus
der Schilderung deutlich wird, besitzt eine so hoch
integrierte und spezialisierte Armatur eine sehr gedrängte
Bauweise, die sicherlich Vorteile, aber auch entscheidende
Nachteile besitzt. Hier ist vor allem der hohe Strömungs
widerstand zu nennen. Die Verwendung strömungsgünstiger
Armaturen, die aufgrund ihres einfacheren Aufbaus und ihrer
großen Anwendungsbreite wesentlich günstiger zu fertigen sind,
ist aber im Rahmen einer derart weit getriebenen
Spezialisierung nicht möglich.
Es ist daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, eine
Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit
einfachen, strömungsgünstigen Armaturen in wenig aufwendiger
Weise zu verwirklichen ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Füllarmatur und die Entleerungsarmatur mit voneinander
unabhängigen Stellmotoren ausgestattet sind, wobei die
Kopplung der beiden Armaturen durch ein den beiden
Stellmotoren gemeinsames Magnetventil erfolgt, das über eine
sich verzweigende Steuerleitung einerseits mit der in Schließ
richtung wirkenden Arbeitskammer des die Füllarmatur
betätigenden Stellmotors und andererseits mit der in
Öffnungsrichtung wirkenden Arbeitskammer des Stellmotors der
Entleerungsarmatur verbunden ist.
Diese Gestaltung erlaubt die Verwendung solcher Armaturen, die
bereits in vielen Einsatzgebieten erprobt und bewährt sind. Da
die Stellmotoren lediglich auf die Armaturengehäuse aufgesetzt
werden müssen, ergeben sich auch Vorteile für Montage,
Kontrolle und Wartung.
Der Vorzug der Erfindung, sehr strömungsgünstige und bewährte
Armaturen einsetzen zu können, gilt vor allem dann, wenn die
Füllarmatur und die Entleerungsarmatur durch Membranventile
gebildet werden, wobei jeweils deren den Innendruck des
Systems aufnehmende Absperrmembran in ein definiertes
Kräfteverhältnis zu einem am Armaturengehäuse angeordneten
Stellmotor gebracht ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
Hervorzuheben ist noch der Umstand, daß die erfindungsgemäße
Einrichtung auch die Funktion eines Sicherheitsventils
übernehmen kann. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß der in
schließender Richtung auf die Steuermembran des Stellmotors
der Entleerungsarmatur wirkende Druck so bemessen ist, daß der
auf der Absperrmembran lastende Innendruck bei Überschreiten
eines vorgegebenen Maximaldruckes die Entleerungsarmatur
öffnet.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt in den
Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemäße Einrichtung in
schematischer Darstellung in ihren beiden möglichen
Schaltstellungen, und in
Fig. 3 ein als Füllarmatur verwendbares Membranventil mit
aufgesetztem Stellmotor, beide in teilweiser Schnitt
darstellung.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Füll- und Entleerungs
einrichtung wird im wesentlichen gebildet durch eine
Füllarmatur 1 und eine Entleerungsarmatur 2 mit ihren
Stellmotoren 3 und 4, die über ein Magnetventil 5 und eine
sich hinter dem Magnetventil 5 in die Steuerleitungen 6 und 7
verzweigende Steuerleitung 8 mit dem Druck der zuführenden
Löschmittelleitung 9 beaufschlagbar sind.
Der Füllarmatur 1 nachgeschaltet ist eine zu mehreren - nicht
dargestellten - Schlauchanschlußventilen führende Steigleitung
10. Über eine Rohrleitung 11 ist die Füllarmatur 1 mit der
Entleerungsarmatur 2 verbunden.
Die in der Fig. 3 detailliert dargestellte Füllarmatur 1
besitzt ein Gehäuse 12, das mit einem Anschluß 13 für die
Steuerleitung 8 und einem Anschluß 14 für die zum
Entleerungsventil 2 führende Rohrleitung 11 versehen ist.
Verschlußglied der Füllarmatur ist eine Absperrmembran 15,
deren Träger 16 über eine Betätigungsstange 17 mit dem
Membranträger 18 der Steuermembran 19 des auf den Deckel 20
der Füllarmatur 1 aufgeschraubten Stellmotors 3 verbunden ist.
Der oberhalb der Steuermembran 19 gebildete Arbeitsraum 21 des
Stellmotors 3 besitzt einen Anschluß 22 für die vom Anschluß
13 des Gehäuses 12 kommende Steuerleitung 6. Der oberhalb der
Absperrmembran 15 gelegene Raum 23 und der unterhalb der
Steuermembran 19 gelegene Raum 24 sind über Bohrungen 25 und
26 mit der Atmosphäre verbunden.
Während der Stellmotor 3 der Füllarmatur 1 durch den Druck des
Löschmittels in Schließrichtung zu belasten ist, wird der
Stellmotor des Entleerungsventils 2 durch den Löschmitteldruck
in Öffnungsrichtung belastet. In Schließrichtung der
Entleerungsarmatur 2, die im Ausführungsbeispiel ebenfalls
durch ein Membranventil gebildet wird, wirkt eine Feder 27.
Die Kraft der Feder 27 ist so bemessen, daß ein unzulässig
hoher Druck in der Steigleitung 10, der sich über die
Rohrleitung 11 auch der geschlossenen Absperrmembran der
Entleerungsarmatur 2 mitteilt, die Feder 27 zusammendrückt und
die Entleerungsarmatur 2 öffnet.
Die in der Fig. 1 dargestellte Schaltstellung zeigt den
Normalzustand der Füll- und Entleerungseinrichtung. Dieser
Normalzustand ist dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche
Schlauchanschlußarmaturen geschlossen sind, also keine
Löschmittelanforderung besteht. Außerdem ist im Normalzustand
elektrischer Strom mit der erforderlichen Spannung vorhanden,
so daß das Magnetventil 5 geschaltet, d. h. geöffnet ist.
Daher gelangt über die Steuerleitung 8 und die Steuerleitungen
6 und 7 unter Druck stehendes Löschmittel zu den Stellmotoren
3 und 4, wodurch die Füllarmatur 1 geschlossen und die
Entleerungsarmatur 2 offen gehalten wird. Die Steigleitung 10
ist damit entleert und belüftet.
Die in der Fig. 2 dargestellte Schaltstellung ergibt sich,
sobald das Magnetventil 5 stromlos wird. Dies kann durch einen
gewollten Schaltvorgang aufgrund einer Anforderung von
Löschmittel, aber auch bei einem Stromausfall, beispielsweise
aufgrund eines Brandes, erfolgen. Die Füllarmatur 1 wird nun
durch den an der Absperrmembran 15 anstehenden Druck des
Löschmittels geöffnet, da nun der oberhalb der Steuermembran
19 gelegene Arbeitsraum 21 durch das Abfließen des dort
vorhandenen Löschmittels über die Steuerleitung 6 und das zu
einem Abfluß geöffnete Magnetventil 5 entlastet wird.
Gleichzeitig wird aufgrund der durch den gemeinsamen Anschluß
an das Magnetventil 5 gegebenen Kopplung das im Arbeitsraum
des Stellmotors 4 befindliche Löschmittel über die
Steuerleitung 7 und das Magnetventil 5 abgeführt, so daß die
Feder 27 die Entleerungsarmatur 2 in die Schließstellung
bewegt. Die Steigleitung 10 wird gefüllt, über deren
Schlauchanschlußventile kann Löschmittel entnommen werden.
Nach beendeter Löschmittelentnahme wird das Magnetventil 5
wieder auf die in der Fig. 1 gezeigte Stellung geschaltet. Das
nun unter Druck in die Arbeitskammer 21 des Stellmotors 3
gelangende Löschmittel bewirkt über die Steuermembran 19 die
Schließung der Füllarmatur. Gleichzeitig öffnet das in die
Arbeitskammer des Stellmotors 4 gelangende Löschmittel die
Entleerungsarmatur 2, so daß die Steigleitung 10 entleert und
nach der Entleerung belüftet wird.
Claims (5)
1. Füll- und Entleerungseinrichtung für Steigleitungen (10)
ortsfester Feuerlöschanlagen, deren Füllarmatur (1) und
deren Entleerungsarmatur (2) durch den über Stellmotor
genutzten Druck des Löschmittels betätigt werden, wobei
die Bewegungen der beiden Armaturen (1, 2) aufgrund einer
Kopplung in entgegengesetzten Richtungen verlaufen und
wobei der über eine Steuerleitung (8) erfolgende Zufluß zu
der Arbeitskammer eines Stellmotors durch ein
fernbetätigtes Magnetventil (5) zu öffnen oder zu sperren
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllarmatur (1) und
die Entleerungsarmatur (2) mit voneinander unabhängigen
Stellmotoren (3, 4) ausgestattet sind, wobei die Kopplung
der beiden Armaturen (1, 2) durch ein den beiden
Stellmotoren (3, 4) gemeinsames Magnetventil (5) erfolgt,
das über eine sich verzweigende Steuerleitung (8, 6, 7)
einerseits mit der in Schließrichtung wirkenden
Arbeitskammer (21) des die Füllarmatur (1) betätigenden
Stellmotors (3) und andererseits mit der in
Öffnungsrichtung wirkenden Arbeitskammer des Stellmotors
(4) der Entleerungsarmatur (2) verbunden ist.
2. Füll- und Entleerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Füllarmatur (1) und die
Entleerungsarmatur (2) durch Membranventile gebildet
werden, wobei jeweils deren den Innendruck des Systems
aufnehmende Absperrmembran (15) in ein definiertes
Kräfteverhältnis zu einem am Armaturengehäuse (12, 20)
angeordneten Stellmotor (3, 4) gebracht ist.
3. Füll- und Entleerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1
und 2, gekennzeichnet durch eine im Stellmotor (3) der
Füllarmatur (1) angeordnete, an ihrer Arbeitsfläche mit
dem Innendruck des Systems beaufschlagbare, an der anderen
Fläche unter Atmosphärendruck stehende Steuermembran (19),
deren Arbeitsfläche geringfügig größer ist als die dem
Innendruck ausgesetzte Fläche der Absperrmembran (15).
4. Füll- und Entleerungseinrichtung nach den Ansprüchen 1
und 2, gekennzeichnet durch eine im Stellmotor (4) der
Entleerungsarmatur (2) angeordnete, an ihrer Arbeitsfläche
mit dem Innendruck des Systems beaufschlagbare, an der
anderen Fläche mit einem gespeicherten Druck, insbesondere
dem einer Feder (27), beaufschlagten Steuermembran.
5. Füll- und Entleerungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der in schließender Richtung auf die
Steuermembran des Stellmotors (4) der Entleerungsarmatur
(2) wirkende Druck so bemessen ist, daß der auf der
Absperrmembran (15) lastende Innendruck bei Überschreiten eines
vorgegebenen Maximaldruckes die Entleerungsarmatur (2)
öffnet.
Priority Applications (3)
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