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Aus einer Mühle mit nachgeschaltetem Windsichter bestehende Zerkleinerungsvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus einer Mühle mit nachgeschaltetem Windsichter
bestehende Zerkleinerungsvorrichtung, bei der das zerkleinerte Gut über den Mühlenaustragkanal
mittels eines in die Mühle eingeleiteten Stromes von Förderluft zum Windsichter
gefördert und das vom Windsichter abgeschiedene Gut über den Mühleneintragkanal,
der zugleich zur Eingabe von unzerkleinertem Gut in die Mühle dient, wieder in die
Mühle zurückgeführt wird.
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Bei solchen Zerkleinerungsvorrichtungen wird üblicherweise die Förderluft
durch den Mühleneintragkanal hindurch in die Mühle eingeleitet, so daß die Förderluft
zugleich als Transportmittel für das im Windsichter abgeschiedene Gut und das frisch
eingegebene, unzerkleinerte Gut dient. Dabei ist es auch bereits bekannt, durch
geeignete Leiteinrichtungen (Prallplatten, Klappen u. dgl.) zu verhindern, daß das
Gut aus dem Mühleneintragkanal von der Förderluft unmittelbar in den Mühlenaustragkanal
und damit zum Windsichter transportiert werden kann, ohne daß es zuvor die Mühle
ordnungsgemäß passiert hat.
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Die Zerkleinerungsvorrichtungen des vorangehend umrissenen Typs besitzen
den wesentlichen Nachteil, daß sehr häufig eine unregelmäßige, stoßweise Förderbewegung
auftritt. Diese Erscheinung geht, wie inzwischen erkannt wurde, darauf zurück, daß
der Mühleneintragkanal zugleich auch der Zufuhrkanal für die Förderluft ist. Der
Strom der Förderluft zur Mühle und damit auch der Strom des zerkleinerten Materials
von der Mühle zum Windsichter wird nämlich bei einer derartigen Anordnung abhängig
von dem durch den Mühleneintragkanal hindurchgehenden Strom an abgeschiedenem bzw.
unzerkleinertern Gut. Dies führt zu einer wechselweisen Beeinflussung der einzelnen
Ströme, indem bei einem starken Gutstrom im Mühleneintragkanal der Förderluftstrom
geringer wird und folglich auch der Gutstrom im Mühlenaustragkanal bzw. der Strom
des vom Windsichter abgeschiedenen Materials geringer werden. Dadurch wiederum vermindert
sich der Gutstrom im Mühleneintragkanal, so daß der Förderluftstrom entsprechend
zunehmen kann, mit der Folge, daß sich kurze Zeit später der Gutstrom im Mühleneintragkanal
wieder stark erhöht und der Förderluftstrom wieder stark vermindert. Natürlich ergibt
eine solche, stoßweise pendelnde Förderbewegung eine stark schwankende Abgabeleistung
und außerdem auch - weil die Kornverteilung des ausgetragenen Gutes vom Förderluftstrom
abhängt - einen stark schwankenden Wirkungsgrad.
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e Mit der Erfindung soll demgegenüber eine Zerkleinerungsvorrichtung
geschaffen werden, in der eine völlig gleichmäßige Förderbewegung und damit eine
konstante Abgabeleistung bei gleichbleibend hohem Wirkungsgrad sichergestellt ist.
Dieses Ziel erreicht die Erfindung dadurch, daß in dem Mühleneintragkanal eine mechanische,
den Kanal gegen den Durchtritt der Förderluft sperrende Fördereinrichtung angeordnet
ist und für die Einleitung der Förderluft in die Mühle ein zusätzlicher, von dem
Mühleneintragkanal gesonderter Kanal vorgesehen ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung
so getroffen, daß der Mühleneintragkanal als ringförmiger Kanal koaxial den Mühlenaustrag,kanal
umgibt, und der Mühlenaustragkanal seinerseits als ringförmiger Kanal koaxial den
rohrförmig ausgebildeten Luftkanal umgibt. Dabei hat es sich außerdem noch als zweckmäßig
erwiesen, am Ende des Mühlenaustragkanals eine weitere mechanische Fördereinrichtung
anzuordnen, die das bereits auf dem Wege zum Sichter aus der Förderluft abgeschiedene
Gut zum Mühleneintragkanal fördert.
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Bei dem Vorschlag der Erfindung werden mithin die Förderluft einerseits
und das eingetragene Gut (frisches unzerkleinertes Gut und im Windsichter abgeschiedenes
Gut) andererseits über getrennte Kanäle geführt, die auch gesondert voneinander
steuerbar sind. Dies vermeidet jegliche gegenseitige Beeinflussung der einzelnen
Ströme, so daß sich eine sehr
01 eichmäßiae Förderbewe-,ung und
dementsprechend auch eine konstante Abgabeleistung und ein gleichbleibender Wirkungsgrad
ergibt. Dabei kann der Wirkun,a.s,-rad in einem durchweg hohen Bereich gehalten
u-erden, insbesondere wenn, wie es an sich bekannt ist, das abgeschiedene Gut mittels
Leiteinrichtungen erst durch die Mühle geführt wird, bevor es wieder mit dem Förderluftstrom
ausgetragen werden kann.
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Es ist bereits eine Zerkleinerungsvorrichtung bekanntgeworden, bei
der das abgeschiedene Gut - gesondert vom Mühleneintragkanal - mittels
einer Förderschnecke zur Mühle zurückgeführt wird. Dabei erfolgt jedoch die Eingabe
des frischen, unzerkleinerten Gutes über den Mühleneintragkanal wiederum zusammen
mit der Förderluft, so daß trotz Verwendung einer Förderschnecke die Gefahr einer
stoßweise pendelnden Förderbewegung nicht vermieden ist. Um diese Gefahr zu beseitigen,
genügt es keineswegs, nur einen Teil des in die Mühle ein-,getragenen Gutes (also
z. B. das im Windsichter abcy geschiedene Gut) mit einer Förderschnecke zu fördern,
sondern es muß, wie es der Vorschlag der Erfindung vorsieht, der Kanal für die Förderluft
von C
dem Kanal (bzw. den Kanälen) für das gesamte ein-#yegebene Gut getrennt
und zugleich für das gesamte Gut eine mechanische Fördereinrichtung vorgesehen werden,
die den Mühleneintragkanal gegen den Durchtritt der Förderluft sperrt.
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Im übrigen weist auch die vorgenannte mit einer Förderschnecke für
das im Windsichter abgeschiedene Gut versehene Zerkleinerungsvorrichtung einen Anschluß
für einen besonderen Luftstrom auf. Dabei handelt es sich aber nicht um den Förderluftstrom
im Sinne der Erfindung, sondern um einen Zusatzluftstrom. Bei der vorgenannten Zerkleinerungsvorrichtung
wird nämlich das zerkleinerte Gut nur teilweise mit der Förderluft aus der Mühle
ausgetragen, teilweise aber auch mittels einer spiralförmigen Schaufel mechanisch
aus derMühle entnommen. Dies bedingt, daß am Ende des Austragkanals ein zusätzlicher
Luftstrom vorhanden sein muß, um alles Material zum Windsichter übertragen zu können.
Lediglich dieser zusätzliche Luftstrom, der also nicht die Mühle durchströmt, wird
durch den erwähnten Anschluß eingeleitet, nicht hingegen der durch die Mühle hindurchgeführte
Förderluftstrom oder auch nur ein Teil desselben.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
ausführlich erläutert. Dabei zeigt F i g. 1 die teilweise geschnittene Ansicht
einer erfindungsgemäß aufgebauten Zerkleinerungsvorrichtung, F i g. 2 ein
Detail der F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 3 und 4 Schnitte
in den Ebenen III-111 bzw. IV-IV der F i g. 2, F i g. 5 einen
Schnitt im vergrößerten Maßstab in der Ebene V-V der F i g. 1.
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Die in der Zeichnung dargestellte Zerkleinerungsvorrichtung besteht
aus einer Kugelmühle 10, die zwei Windsichter 12 versorgt. Das zu zerkleinernde
Gut wird von einem Vorrat, der nicht dargestellt ist, in einen Eingabekanal 14 eingespeist
und der Kugelmühle 10 zugeführt, und zwar mittels einer Schnecke
16, die, wie weiter unten noch ausführlicher beschrieben wird, mit gutem
Paßsitz in dem Mühleneintragkanal 46 angeordnet ist. Die Mühle 10, die üblicher
Konstruktion sein kann, ist in Lagern 18 gelagert und verrnittels nicht dargestellter
Einrichtungen über einen Zahnkranz 20 angetrieben. Die beiden Windsichter 12 und
ihre An-5 schlußleitungen zur Mühle sind identisch ausgebildet und daher nur für
die eine Seite der Mühle beschrieben.
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Der Mühle wird über ein Einlaßrohr 22 und ein Rohr 24 ein Strom von
Förderluft zugeführt. In der Mühle nimmt die Luft das pulverisierte Material auf
und transportiert es über den Mühlenaustragkanal 26, der als Ringraum zwischen
dem Rohr 24 und einem es koaxial umgebenden Rohr 28 ausgebildet ist, zu dem
zugeordneten Windsichter. Das Rohr28 stellt dabei zugleich die eine Begrenzungswand
des Mühleneintragkanals 46 dar.
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Der Windsichter besitzt einen zylindrischen Mantel 30 mit einem
domförmigen oberen Ende und einem offenen unteren Ende, an das sich ein nach unten
konvergierender Rohrschuß 31 anschließt, der senkrecht in ein Rohr
32 mündet, welches koaxial zuffi Rohr 28 liegt und die zweite Begrenzungswand
des Mühleneintragkanals 46 ist. In dem Mantel des Windsichters 30 ist ein
Prallblech 34 angeordnet, das einen umgekehrt liegenden U-förmigen Kanal bildet,
der zu zwei Auslässen 36 führt (F i g. 3). Das untere Ende des Prallbleches
34 und eine Platte 38 bilden zusammen eine Tasche 40, in die die übergroßen
Teilchen, die abgeschieden worden sind und nicht durch die Auslässe 36 wegtransportiert
werden, hineinfallen. Die Tasche 40 ist durch eine Klappe 42 verschlossen, die durch
eine Feder 44 belastet ist. Diese Klappe kann sich periodisch unter dem Einfluß
der Schwerkraft öffnen, wobei der Inhalt der Tasche (also das abgeschiedene Gut)
in den ringförmigen Raum 46 zwischen die Rohre 32 und 28 befördert
wird.
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Das Rohr 24, das Rohr 28 und die Schnecke 16
bilden eine
Baueinheit, die sich zusammen mit der Mühle 10 dreht. Dabei ist das Rohr
24 an seinem äußeren Ende in einem Lager 48 gelagert und an seinem inneren Ende
durch Speichen 50 mit der Mühle 10 verbunden. Das Rohr 28 ist
mittels Speichen 52 an dem Rohr 24 befestigt, wobei sein inneres Ende in
die Mühle hineinragt und sein äußeres Ende in einer Wand 54 gelagert ist, die eine
Verlängerung des Prallbleches 34 darstellt. Die Schnecke 16 schließlich ist
auf das Rohr 28 aufgesetzt und schließt dabei den Mühleneintragkanal 46 mit
gutem Paßsitz gegen das stationäre Rohr 32 ab.
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Die in die Mühle über das Rohr 24 eintretende Luft verläßt die Mühle,
nachdem sie mit zerkleinertem Gut beladen worden ist, durch den zwischen den Rohren
24 und 28 gebildeten Mühlenaustragkanal 26. Sie kann dabei nicht in
den zwischen den Rohren 28 und 32 gebildeten Mühleneintragkanal 46
gelangen, weil der Kanal 46 durch die Schnecke 16 mechanisch gesperrt ist.
Außerdem erzeugt die Schnecke 16
einen Luftstrom in Richtung zur Mühle.
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Vom Mühlenaustragkanal 26 aus wird das zerkleinerte Gut dem
Windsichter 12 zugeführt, wobei es das Prallblech 34 umströmt. Auf diesem Wege ist
es der Wirkung der Zentrifugalkraft unterworfen, so daß die schweren Teilchen abgeschieden
werden und nach unten in die Tasche 40 fallen, während die leich" teren Teilchen
über die Auslässe 36 mit dem Luftstrom ausgetragen werden. Sobald sich eine
ausreichende Menge an abgeschiedenem Gut in der Tasche
40 angesammelt
hat, öffnet sich die Klappe 42. Das abgeschiedene Gut gelangt daraufhin zur Schnecke
16 und wird zusammen mit dem über die Leitung 14 zugeführten frischen Material
von der Schnecke 16
zur Mühle zurückgefördert.
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Beim Aufsteigen des Luftstroms in dem Windsichter fällt bereits ein
Teil des von der Luft geförderten Gutes aus und sammelt sich am Boden des stationären
Rohres 32. Um dieses ausgefallene Gut zu entfernen, ist eine Schnecke
56 vorgesehen, die mit dem Luftrohr 24 durch Speichen 58 verbunden
ist und den gleichen Durchmesser hat wie die Schnecke 16. Die Schnecke
56 transportiert das ausgefallene Gut über eine öffnung 60 in der
Wand 54 zur Schnecke 16. Um zu verhindem, daß das im Mühleneintragkanal 46
zurückgeführte Gut sofort wieder vom Luftstrom erfaßt wird, sobald es in die Mühle
eintritt, ist der obere Teil des Auslaßendes des Kanals 46 durch eine Platte
62 (F i g. 5) abgedeckt. Dadurch kann sich der Kanal 46 nur unterhalb
des Luftstromes, der die Mühle über den Mühlenaustragkanal 26 verläßt, in
die Mühle entleeren Die vorangehend beschriebene Vorrichtung kann mit verhältnismäßig
hohen Luftgeschwindigkeiten gefahren werden, so daß sich eine entsprechend erhöhte
Leistung ergibt. Eine Notwendigkeit, die Luftgeschwindigkeit derart zu begrenzen,
daß nur ein Minimum an zu großen, bereits einmal im Windsichter abgeschiedenen Teilchen
mitgerissen wird, besteht wegen der Platte 62 am Auslaßende des Mühleneintragkanals
46 nicht.