Anlage zum Mahlen eines Rohstoffes für die Zementindustrie Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Mahlen eines trockenen bis grubenfeuchten Rohstoffes für die Zementindustrie mit einer Grobmühle, einem dieser nachgeschalteten Schleudersichter und einer dem Schleuderlichter nachgeschalteten im Sichter ausge schiedene Grobfraktionsteile feinmahlenden Feinmühle, deren Austrag zurück in den Schleuderlichter geführt wird,
wobei im Förderweg des zerkleinerten Mahlgutes zwischen Grobmühle und Feinmühle ausser dem Schleuderlichter eine die gröbste Fraktion des Mahlgu tes aussortierende Sortiereinrichtung vorgesehen ist, von welcher eine Rückleitung für diese gröbsten Fraktionen zur Grobmühle führt.
Derartige Anlagen dienen in der Zementindustrie in erster Linie zum Mahlen von Kalkstein, was auch der bevorzugte Verwendungszweck der Anlage gemäss Er findung ist.
Das in derartigen Anlagen zu vermahlende Mahlgut ist häufig mehr oder weniger feucht. Bei_einer bekannten Anlage wird es zunächst einer gegebenenfalls beheizten Grobmühle, wie einer Hammermühle oder einem Prall trockner, zugeführt. Aus dieser Grobmühle gelangt das Material über ein Becherwerk in einen Schleuderlichter, also einen Sichter, in welchem das Material auf einen rotierenden Schleuderteller aufgebracht und nach aussen abgeschleudert wird, wobei das abgeschleuderte Mate rial z. B. durch einen Luftstrom klassiert wird.
Bei feuchtem Material ist auch dieser Schleudersichter vor teilhaft mit Heissgasen beheizt. Die ungenügend zerklei nerten Bestandteile werden aus dem Schleuderlichter abgeführt und einer Feinmühle, in der Regel einer Rohrmühle, zugeführt.
Die bereits genügend aufbereite ten Bestandteile werden bereits vom Sichter dem Silo für das Fertigmehl zugeführt. Der Austrag ider Feinmühle wird wieder in das Becherwerk eingebracht und über dieses erneut in den Schleuderlichter geführt. Bei diesen Anlagen sind natürlich meistens noch weitere Einrich tungen vorgesehen, wie Heissgasabsaugvorrichtungen, Staubabscheider,
Regelorgane und was dergleichen mehr ist. Bei diesen bekannten Anlagen beträgt der Durchsatz des Schleudersichters ein Mehrfaches des Durchsatzes der Gesamtanlage. Auch geht das ganze von der Vor mühle noch nicht ausreichend zerkleinerte Mahlgut nicht nur durch Schleuderlichter, sondern auch durch die Feinmühle. Dadurch sind Schleuderlichter und Feinmühle starkem Verschleiss unterworfen, müssen gross dimensioniert werden und haben eine grosse Ener gieaufnahme.
Bekannt ist ferner eine Mahlanlage, bei der das Mahlgut zunächst in einer erläuterten Grobmühle ge mahlen wird. Von der Grobmühle gelangt der gesamte Austrag in einen Windlichter, von welchem der Fertig mehlanteil abgezogen wird. Der Grobgutanteil wird vom Windlichter einer Sortiervorrichtung zugeführt. Der in der Sortiervorrichtung aussortierte Grobanteil wird er neut der Aufgabeöffnung der Grobmühle zugeführt. Der Feinanteil wird von der Sortiervorrichtung einer Fein mühle zugeführt.
Der Austrag der Feinmühle gelangt zusammen mit dem Austrag der Grobmühle wieder in den Windsichter. Auch eine derartige Ausbildung hat den Nachteil, dass die Mahlgutstromdichte durch den Sichter um ein Vielfaches grösser ist als der tatsächliche Durchsatz der Mahlanlage. Dementsprechend muss der Sichter nicht nur sehr gross und leistungsfähig ausgelegt sein, er muss darüber hinaus auch in der Lage sein, den zum Teil noch recht grobkörnigen Austrag der Grob mühle ebenfalls zu verarbeiten.
Bei einer anderen bekannten Mahlanlage wird der Mahlgutstrom zunächst der Vormahlkammer einer Mühle zugeführt. Der Austrag der Vormahlkammer ge langt zu einem Windsichten in dem das fertige Mahlgut abgeschieden wird. Das übrige Mahlgut wird einem zweiten Windlichter zugeführt. Dieser zerlegt das ihm zugeführte Mahlgut in eine Fraktion, welche wieder der Vormahlkammer zugeführt wird, und eine zweite Frak tion, welche einer Feinmahlkammer zugeleitet wird.
Der Austrag der Feinmahlkammer wird dann ohne weitere Sichtung abgezogen. Eine derartige Mahlanlage ist für die Aufbereitung von Rohstoffen für die Zementindü- strie, insbesondere von Kalkstein, schon deswegen un geeignet, weil in der zweiten Mahlkammer das Mehl keine genügende Feinheit erreicht. Sie weist darüber hinaus den gleichen Nachteil wie die letzterwähnte An lage auf, nämlich, dass der gesamte Austrag der Vor mühle durch den ersten Windsichter geführt werden muss.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Anlagen der eingangs umrissenen Art dahingehend zu verbes sern, dass der Schleudersichter durch den das Material im Kreislauf hindurch muss, entlastet wird.
Die Erfindung löst diese Aufgäbe dadurch, dass bei einer Anlage der eingangs gekennzeichneten Art die als Siebeinrichtung ausgebildete Sortiereinrichtung zwi schen Grobmühle und Schleudersichter eingebaut ist.
Diese Siebvorrichtung erlaubt es, einen wesentlichen Grobanteil gar nicht mehr durch den Schleudersichter zu führen, sondern sofort wieder in die Grobmühle zurück- zu. leiten. Hierdurch wnd nicht nur der Verschleiss des Schleudersichters und dessen Leistungsaufnahme wesent- lich reduziert,
sondern auch die Gefahr des Verstopfens des Schleudersschtersdurch ,die groben Giese.
Anlagen der erfindungsgemässen Art werden vor teilhaft in üblicher Weise mit einem Becherwerk oder einem anderen Vertikalförderer versehen, welcher den Austrag der Grobmühle und auch der Feinmühle von unten so nach oben fördert, dass der Transport durch den Schleudersichter und zur Feinmühle unter dem Ein- fluss der Schwerkraft erfolgen kann.
Diese Ausbildung ist auch für die Erfindung vorteilhaft, wobei zweckmäs- sig der Vertikalförderer in den Kreislauf Schleudersich- ter-Feinmühle derart eingeschaltet ist, dass er den Fein mühlenaustrag zusammen mit dem Grobmühlenaustrag nach oben fördert, von wo das Mahlgut unter dem Ein- fluss der Schwerkraft dem Schleudersichter zugeführt wird.
Die Siebeinrichtung ist vorteilhaft hierbei zwischen dem hinter der Grobmühle liegenden Vertikalförderer (der natürlich auch ein Schrägförderer sein kann), der vorteilhaft als Becherwerk ausgebildet ist, und dem Schleudersichter eingeschaltet. Auf diese Weise wird nicht nur der Schleudersichter vom Grobanteil des Grobmühlenaustrags freigehalten. Es wird zugleich eine gesonderte Fördereinrichtung für diesen Grobanteil überflüssig gemacht, da die Vertikalfördereinrichtung auch diesen Grobanteil nach oben hebt, so dass er unter seinem Eigengewicht wieder zur Grobmühle transpor tiert werden kann.
Die Grobmühle ist vorteilhaft, wie an sich bekannt, eine Hammermühle.
Die Feinmühle ist vorteilhaft, wie an sich bekannt, eine Rohrmühle, da bei dieser die erfindungsgemässe Ausbildung weitere Vorteile mit sich bringt. Dadurch dass das von der Rohrmühle zu verarbeitende Mahlgut infolge der Absiebung der Grobbestandteile in der Grösse wesentlich verringert ist, können die Mahlkörper in der Rohrmühle kleiner gehalten werden. Ihre Zahl kann erhöht werden. Hierdurch wird eine bessere Mah- lung und mengenmässig grössere Leistung der Rohr mühle erzielt.
Bei Mahlanlagen der eingangs umrissenen Art lässt sich der Durchsatz nicht einfach konstant halten, indem man ständig kontinuierlich eine bestimmte Menge des zu mahlenden Mahlguts aus einem Vorratsbunker zuführt. Die Mahlleistung hängt vielmehr von vielen Faktoren ab, wie der Beschaffenheit des Mahlgutes und dem Feuchtigkeitsgehalt desselben. Dies macht sich bereits in ider Grobmühle bemerk bar, der natürlich nicht so viel Mahlgut zugeführt wer den darf, dass sie verstopft.
Um dieser Tatsache Rech nung zu tragen, ist vorteilhaft in der Rückleitung von der Siebeinrichtung zur Grobmühle eine Dosiereinrich- tung vorgesehen, mit welcher der Durchgang von Mahl gut dosiert werden kann. Diese Sperreinrichtung besteht zweckmässig aus einem Dosierförderer.
Die Anlage ist vorteilhaft mit einer Messeinrichtung zum Messen der Belastung der Grobmühle versehen und mit einer in Abhängigkeit von dieser Messeinrichtung betätigten Steuereinmichtung zum Betätigen der Dosier- einrichtung in, der Rückleitung vom Sieb zur Grobmühle.
Ist die Grobmühle mit Heissgas beheizt, :also etwa eine beheizte Hammermühle, so ist die Messeinrichtung vorteilhaft ein auf die Druckdifferenz der Heissgase am Gasauslass und Gaseinlass der Grobmühle ansprechen des Gerät. Die Messwerte dieses Gerätes werden zweck- mässig zunächst in elektrische Impulse umgewandelt, welche dann die Dosiereinrichtung für den Durchgang von Mahlgut durch die Rückleitung entsprechend betä tigen.
Bei derartigen beheizten Grobmühlen zeigt sich noch ein weiterer Vorteil der Erfindung. Dem in die Grob mühle aus dem Vorratsbunker einzubringenden Material wind nämlich von dem Rücklauf des Grobmühlenaus- tnags, ,der in der Grobmühle bereits vorgetrocknet ist, Feuchtigkeit entzogen, wodurch die Mahlleistung der Grobmühle weiter erhöht wird, da die Bewegbarkeit der Mahlgutbrocken, die in die Grobmühle eingebracht wer den, relativ zueinander erhöht wird.
Nachfolgend ist anhand der beigefügten schemati schen Zeichnung die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung als erläuterndes Beispiel beschrieben.
Das vorgebrochene feuchte Rohmaterial - es sei hier Kalkstein - wird aus dem Aufgabesilo 1 über eine automatische, fernsteuerbare Dosiereinrichtung 2 der Hammermühle 5 zugeführt. In der Leitung 3 der Dosier- einrichtung zur Hammermüble 5 ist eine Schleuse in Form von zwei Pendelklappen 4 vorgesehen, welche dazu dient, einen Falschlufteintritt in die Hammermühle zu verhindern.
Dies ist insofern wesentlich, als oben auf der Hammermühle 5 ein Brenner 4a sitzt, welcher die Hammermühle mit Heissgas beaufschlagt. Über einen Auslauftrichter 6 gelangt das Mahlgut in den Elevator 7, durch den auch die Abgase der Heizeinrichtung 4a strö men, welche über die Leitung 39, ein Filter 40 und ein Gebläse 41 abgeführt werden. Zur Regelung liegt vor dem Gebläse 41 eine Geschwindigkeitsmesseinrichtung 43, welche eine Drosselklappe 42 steuert. Das Mahlgut gelangt oben vom Elevator durch eine weitere Schleuse 8 auf das Sieb 9. Auf dem Sieb wird das Mahlgut in zwei Korngrössen zerlegt.
Die gröbere Korngrösse, die nicht durch das Sieb durchfällt, gelangt auf die Vibrationsauf- gabe 10, von welcher die grobe Mahlgutfraktion durch die Rohrleitung 11, in welcher eine Schleuse 12 vorge sehen ist, wieder von oben der Hammermühle 5 zuge führt wird. Die Vibrationsaufgabe 10 dient zugleich als Puffereinrichtung, welche den Zulauf der groben Korn- grösse in die Hammermühle regelt und letztere gegebe nenfalls in dem Auslauftrichter 10a der Siebeinrichtung zurückhält.
Die Vibrationsaufgabe 10 kann in Abhän gigkeit von der Druckdifferenz oberhalb und unterhalb des Rotors der Hammermühle 5 selbsttätig gesteuert sein. Eine andere Steuerungsmöglichkeit liegt darin, dass nicht die Druckdifferenz sondern die Wirkstromauf- nahme des Hammermühlen-Antriebsmotors gemessen wird, wobei die Steuerung der Vibrationsaufgabe in Ab hängigkeit von dieser Wirkstromaufnahme erfolgt.
Der bisher beschriebene Teil der Anlage stellt den in sich geschlossenen Grobmahlkreis dar, dem das frische Mahlgut bei 2 zugeführt wird und der das feine Mahlgut durch die Leitung 13 dem zweiten Mahlkreis, dem Fein mahlkreis, zuführt.
Die durch das Sieb 9 durchfallenden feinen Korn- grössen gelangen durch die Leitung 13, in welcher eine Schleuse 14 vorgesehen ist, in den Windsichter 15. Am Griessrohr 19 des Winddichters 15 ist ein Stutzen 46 vorgesehen. Dieser trägt einen Brenner 45, mit dessen Hilfe ähnlich wie bei der Hammermühle 5 ein Heissgas- strom erzeugt und dem Griessrohr 19 zugeführt wird. In letzterem befindet sich ein Gitterrost 48, der die Wan dung des Griessrohres 19 vor der Brennerflamme schützt.
Das Heissgas durchströmt den Windsichter und wird über eine Leitung 50, ein Sieb 52 und ein Gebläse 53 abgeführt. Zur Regelung ist in der Abgasleitung 54 eine in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeitsmess- einrichtung 56 gesteuerte Drosselklappe 55 vorgesehen. Im Sichter, vorteilhaft einem Streuwindsichter,
wird die feine Mahlgutfraktion in einen Fertigmehlanteil und einen Griessanteil oder Grobgutanteil zerlegt. Das Fertig mehl gelangt durch eine Schleuse 17 im Ablaufstutzen 16 zu einer Fördereinrichtung 18, welche es abführt. Das Grobgut gelangt aus dem Griessrohr 19 des Wind- siehters 15 durch eine Schleuse 20, welche am Auslauf- endedes Griessrohres vorgesehen ist, in ;die Rohrmühle 21.
Der Austrag der Rohrmühle 21 wird über das Rohr 22 und eine Schleuse 23 dem Förderer 24 zugeführt, welcher den Rohrmühlenaustrag wieder in den Elevator 7 einbringt. Die für die Belüftung der Rohrmühle erfor derliche Luftmenge wird durch den Rohrstutzen 20a angesaugt und durch das Rohr 22 und die Rohrleitung 51 dem Filter 52 zugeführt.
Der soeben beschriebene zweite geschlossene Mahl kreis umfasst den Elevator 7, das Sieb 9, den Winddich ter 15, die Rohrmühle 21 und die Fördereinrichtung 24. Das Mahlgut wird diesem Kreis durch das Sieb 9 zuge führt, während das Fertigmehl mittels des Förderers 18 abgeführt wird.
Wesentlich für ein .optimales Arbeiten der Anlage ist eine einwandfreie Regelung der Dosiereinrichtung 2. Hierfür gibt es auch mehrere Möglichkeiten. So kann die Dosiereinrichtung 2, welche die Grobmühle 5 be schickt, in Abhängigkeit von der Wirkstromaufnahme des Elevators 7 geregelt werden.
Eine andere Möglich keit ist eine Regelung in Abhängigkeit von der Griess- austragungsmenge des Winddichters. Diese kann bei spielsweise mittels einer Bandwaage gemessen werden, wobei das Gewicht der Griesse als Regelgrösse für die selbsttätige Fernverstellung der Dosiereinrichtung 2 dient.