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Photographische Kamera mit einem photoelektrischen Belichtungsmesser
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einem photoelektrischen
Belichtungsmesser, einer Blendeneinrichtung und einer Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung,
wobei das Blendensteuerglied über einen Mitnehmer wahlweise entweder mit Hilfe einer
nach Maßgabe des beweglichen Belichtungsmessergliedes arbeitenden Regeleinrichtung
oder mittels eines Handstellers einstellbar ist.
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Es ist bereits eine Kamera bekannt, bei welcher dem Zeiger des Belichtungsmessers
zwei Abtaster zugeordnet sind. Der erste Abtaster ist dabei mit der Blenderi-Regeleinrichtung
gekoppelt, während der zweite Abtaster mit der Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung
verbunden ist. Bei dieser Anordnung ist noch eine lösbare Kupplung vorgesehen, welche
zum Zwecke der Außerbetriebsetzung der Regeleinrichtung durch den Handeinsteller
betätigbar ist, wobei der erste Abtaster abseits geschwenkt wird. Da je-
doch
der Zeiger sowie der zweite Abtaster auch während der Blenden-Handeiftstelhing in
Betrieb sind, kann es vorkommen, daß der Zeiger und folglich auch der zweite Abtaster
eine Stelluno, einnehmen und die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung auf eine Einstellung
bringen, welche mit dem von Hand eingestellten Blendenwert nicht übereinstimmt.
Es können sich somit Fehlaufnahmen ergeben.
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Dieser Nachteil wird bei der erfindungsgemäßen Kamera sicher vermieden.
Hier ist die Anordnung derart getroffen, daß in an sich bekannter Weise die Regeleinrichtung
durch den Handsteller außer tetrieb setzbar ist, daß das Stellglied der Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung
mit dem Mitnehmer im Eingriff steht und daß während der Blenden-Handeinstellung
ein mit dem Mitnehmer zusammenarbeitender Vorsprung des Handstellers die Blendeneinrichtuna
und die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung, einstellt. Auf diese Weise werden die
Blendeneinrichtung und die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung stets vom gleichen Glied
betätigt und somit in übereinstimmun ' a gehalten, gleichgültig ob diese
beiden Einrichtuncen während der automatischen Einstellung von der Regeleinrichturig
oder bei der Blenden-Handeinstellung -vom Handsteller betätigt werden.
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An Kameras, bei welchen das Blendensteuerglied in eine Grenzwertstelluno,
vorzugsweise für Blendenvollöffnung, verstellbar ist und beiin Ablauf aus dieser
Grenzwertstellung durch eine mit dem Delichtungsmesserzeiger zusammenarbeitende
Abtastvorrichtung anhaltbar ist, ergibt sich eine mit geringstem Aufwand an Aufbauelementen
herstellbare, bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in der Weise, daß das Stellglied
der Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung einen Arm besitzt, welcher unter Wirkung einer
Feder mit dem Mitnehmer im Eingriff gehalten ist und seinerseits einen Anschlag
für das aus der Grenzwertstellung ablaufende Blendensteuerglied bildet.
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Es ist ferner von Vorteil, das Blendensteuerglied, das Stellglied
der Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung und den Handsteller als um die optische Achse
der Kamera drehbar gelagerte Ringe auszubilden und mit Lappen auszurüsten. Die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung
wird zweckmäßigerweise mit zwei beweglichen, von ihrem Stellring angetriebenen und
mit der Entfernungsskala zusammenarbeitenden Zeigern ausgerüstet.
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Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt Fig. 1 die für die Erfindung
wesentlichen Teile einer photographischen Kamera in perspektivischer Darstellung
und F i g. 2 den in F i g. 1 verwendeten, im Objektiv befindlichen.
Teil der Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung ebenfalls in perspektivischer Darstellung.
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In F i g. 1 ist das aus Magnet 4 und Drehspule 6
mit
Zeiger 8 bestehende Drehspulinstrument des Belichtungsmessers auf einer Grundplatte
10 befestigt, welche um die Drehachse des Zeigers 8 drehbar im nicht
dargestellten Kameragehäuse gelagert ist und auf einem Teil ihres Umfanges eine
Verzahnung 12 besitzt. Im. Bewegungsbereich des Zeigers 8 ist eine Blendenskala
9 ortsfest angeordnet. Die Photozelle und die Leitungsverbindungen des Belichtungsmessers
wurden in der Zeichnung nicht dargestellt. Auf der Grundplatte 10 ist um
zwei Zapfen 14 ein Klemmbügel 16 drehbar gelagert. Dieser ist beim Druck
auf eine Auslösetaste 22 und deren Arbeitsstift 23 über ein im Kameragehäuse
gelagertes Hebelwerk 18, 20
unter Federwirkung -legen die
Grundplatte 10 zu bewegen, so daß der Zeiger 8 festgeklemmt wird.
Eine gehäuse eingehängte am Hebel 20 und am Kamerag Feder24 hält denselben an einem
Bund22a der Auslösetaste22 in kraftschlüssiger Verbindung, wobei eine etwas stärker
gehaltene Feder22b zum Aufheben der Zeigerklemmung bei Freigabe der Auslösetaste
22 dient. Zum Drehen der Grundplatte 10 dient ein Stufenzahnrad
26, welches im Kameragehäuse gelagert ist und mit der Verzahnung 12 der Grundplatte
10 einerseits sowie mit einem Kronenradsektor 28 andererseits känunt.
Der Kronenradsektor 28 ist zusammen mit einem Hebel 30 auf einem im
Kameragehäuse befindlichen Zapfen gelagert. Eine um denselben Zapfen gewickelte
Feder 32 greift mit ihren Enden hinter die Stifte 34 und 36
des Kronenradsektors
28 bzw. des Hebels 30 und stellt die Anlage des Hebels 30 am
Stift 34 her. Die Feder 32 begrenzt das durch den Hebel 30 im Uhrzeigergegensinn
auf den Kronenradsektor 28 übertragbare Drehmoment. Am freien Ende des Hebels
30 ist eine mit ihrem zweiten Ende ortsfest eingehängte Feder 38 befestigt.
Am Ende des Hebels 30
stützt sich außerdem ein parallel zur optischen Achse
verlaufender Hubstiff 42 ab, der mit seinem anderen Ende an einer parallel zur optischen
Achse wirkenden Hubkurve 46 anliegt, welche mit einem Belichtungszeitsteller 48
des Kameraverschlusses in Verbindung steht. In F i g. 1 sind nur die zum
Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile der Kamera dargestellt, so ein Zeitsteuerring
114, welcher mittels eines Lappens 116 mit dem Zeitsteller 48 gekuppelt ist
und in bekannter Weise ein hier nicht dargestelltes Hemmwerk des Verschlusses beeinflußt.
Die Hubkurve 46 ist im Ausführungsbeispiel Bestandteil eines mit dem Belichtungszeitsteller
verbundenden und diesem gegenüber verstellbaren Ringes 50. Der Ring
50 trägt eine Marke 52, welche mit einer auf dem Belichtungszeitsteller
48 befindlichen Filmempfindlichkeitsskala 54 zusammenarbeitet, und ist mit dem Belichtungszeitsteller
48 durch Haftreibung gekuppelt. Daher wird der Ring 50 mit der Hubkurve 46
bewegt, wenn eine auf dem Belichtungszeitsteller 48 befindliche Zeitskala
56 beim Einstellen der Belichtungsdauer an einer ortsfesten Marke 49 entlanggeführt
wird. Die dadurch erzielte Axialverschiebung des Hubstiftes 42 bewirkt, übertragen
durch das Getriebe 30, 28 und 26, eine Drehung der Grundplatte
10. Zur selbsttätigen Einregelung der in der auswechselbaren Objektivfassung
71 befindlichen Objektivblende 64 in Abhängigkeit von der Objekthelligkeit
und der von Hand eingestellten Werte für Belichtungsdauer und Filmempfindlichkeit
dient eine Abtastvorrichtung, welche einen um die Drehachse des Zeigers
8 im Kameragehäuse drehbar gelagerten Tastbügel 140 besitzt, der am Ende
einer parallel zur optischen Achse verlaufenden Welle 138 festsitzt. Am anderen
Ende der Welle 138 sitzt ein Zahnradsektor 136, der mit einem Ritzel
134 a der Welle 134 im Ein-riff steht. Ein weiteres auf der Welle 134
C
sitzendes Ritzel 134b greift in die Verzahnung eines ZwischenrinCes
132 ein, wobei eine Feder 133 diesen Rina und damit auch den Tastbügel
140 im Uhr-C zeigersinn zu ziehen sucht. Der Zwischenring 132
besitzt einen
Lappen 130, der mit einem Mitnehmerlappen 93 eines um die optische
Achse drehbar angeordneten Stellringes 91 in der noch nahestehend
C
näher beschriebenen Weise zusammenwirkt. In der Objektivfassung
71 ist ferner ein Blendensteuerring 86 für die in F i g. 1
nur teilweise dargestellten Blendenlainellen 64 drehbar angeordnet (F i
g. 2), der einen Lappen 85 und einen weiteren Lappen 85 a besitzt.
Der Lappen 85 a wirkt mit dem Mitnehmerlappen 93 des Stellringes
91 zusammen, während der Lappen 85 mit dem Lappen 88 eines
im Verschluß drehbar angeordneten Betätigungsringes 84 zusammenarbeitet. Der Blendensteuerring
86 ist durch eine Feder 87 im Sinne des Verkleinerns der Blendenöffnung
belastet.
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Der verwendete Verschluß ist ein Spannverschluß, welcher in F i
g. 1 nur angedeutet ist. Eine Spannwelle 100, welche mit der Filmtransporteinrichtung
der Kamera in bekannter Weise zusammenarbeitet, dreht mit einem Spannritzel 102
einen Spannring 104, welcher das nicht dargestellte Hauptantriebsorgan des Verschlusses
in seine Spannstellung überführt. Eine Feder 120 sucht den Spannring 104 entgegen
dem Uhrzeigersinn zu drehen. Die Spannbewegung wird von dem Spannring 104 über eine
mechanische Getriebekette, die aus einem Ritzel 106, einem weiteren Ritzel
108, einer Verbindungswelle 82 und einem am vorderen Ende dieser Welle
sitzenden Ritzel 82 a besteht, dem Betätigungsring 84 zugeleitet, so daß
während des Spannvorganges der Ring 84 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und durch
seinen Lappen 88 der Blendensteuerring 86 in Blendenvolloffenstellung
gebracht wird. Eine mit der Auslösetaste 22 gekuppelte Sperrklinke 122, die mit
einem Sperrlappen104a des Spannringes104 zusammenwirkt, sichert die Spannstellung
der beschriebenen Aufbauelemente. Ein Umschalter60 trägt eine parallel zur optischen
Achse ansteigende Hubkurve 90,
welche mit einer abgewinkelten Hubstange
92 zusammenwirkt. Eine Feder 92 a ist bestrebt, die Hubstange
92 in Richtung der optischen Achse nach vorn zu ziehen. Auf der Mantelfläche
des Umschalters befindet sich eine Marke »A « und eine Blendenskala
66. Außerdem besitzt der Umschalter 60 einen Lappen 61, welcher
nur bei Blendeneinstellung von Hand mit dem Lappen 130 des Zwischenringes
132 zusammenarbeiten kann.
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In der Objektivfassung71 ist eine Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung
untergebracht; diese ist in diesem Ausführungsbeispiel von der in der deutschen
Patentschrift 1064 335 beschriebenen Bauart. Wie aus F i
g. 2 im einzelnen ersichtlich, besteht sie in der Hauptsache aus zwei Zeigerarmen
70, 72, die mit einer auf einem drehbaren Entfernungssteller 69 befindlichen
Entfernungsskala 74 zusammenarbeiten und auf ihr den jeweiligen Tiefenbereich begrenzen.
Die Zeiger 70, 72 sind an Ringen 73, 75 vorgesehen, die koaxial zur
optischen Achse der Kamera dicht nebeneinander liegen. Diese beiden Ringe sind miteinander
derart gekuppelt, daß beim Bewegen des einen Ringes in einer Richtung sich der andere
Ring in entgegengesetzter Richtung bewegt. Dies ist mit Hilfe eines Zahnrad-Umkehrgetriebes
erreicht, welches an einem ortsfesten Ring 76 angeordnet ist und zwei Zahnritzel
77, 78 aufweist, die, auf verschiedener Hölie liegend, miteinander im Eingriff
stehen. Das Zahnritzel 77 greift außerdem in die Verzahnung 79 des
Ringes 73, während das Zahnritzel 78 mit der Verzahnung
75 a des Ringes 75 im Eingriff steht.
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Der Antrieb des Stellringes 91 erfolgt durch eine Feder
99, welche an dem abgebogenen Mitnellmerlappen 93 dieses Teiles angreift.
Zwischen dem Stellim
ring 91 und den Zeigern 70, 72
ist in die Antriebskette ein Umwandlungsglied eingeschaltet zu dem Zweck, die gleichförmige
Bewegung des Stellringes in eine ungleichförmige Bewegung der Zeiger nach den jeweils
gegebenen Betriebsbedingungen umwandeln zu können. Am Stellring 91 sitzt
ein Mitnehmerzapfen 96 mit einer Schwingplatte 95. Die Schwingplatte
95 liegt zwischen den Ringen 73, 75
und trägt selbst einen Mitnehmerstift
94, der in einen radial liegenden Schlitz des Zeigerringes 73 eingreift und
die Mitnahme desselben bei einer um die optische Achse gerichteten Drehbewegung
des Stellringes 91 und somit auch der Schwingplatte 95 bewerkstelligt.
Ferner trägt die Schwingplatte 95 einen Steuerstift 97, der mit einem
als Umwandlungskurve fungierenden Schlitz 98 des ortfesten Ringes
76 zusammenarbeitet. Durch die überlagerung zweier Bewegungen der Schwingplatte
wird eine Ungleichförmigkeit bei der Bewegungsübertragung vom Stellring
91 auf den Zeigerring 73 und somit auch auf den Zeigerring
75 erreicht.
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Unter Wirkung der Feder 99 gehen die Zeiger 70,
72
auseinander. Da die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung im Wechselobjektiv untergebracht
ist, so stellen sich bei herausgenommenem Objektiv die Zeiger auf den Schärfebereich
ein, welcher der kleinsten Blendenöffnung des Objektivs entspricht. Die Feder
99
bewirkt außerdem eine ständige Anlage des Mitnehmerlappens 93 an
dem Lappen 130 des Zwischenringes 132.
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Unter der Wirkung der Feder 133 des Zwischenringes
132 sucht der Tastbügel 140 dem Zeiger 8 des photoelektrischen Belichtungsmessers
zu folgen, also dessen Lage abzutasten. In der Ruhestellung der Vorrichtung wird
der Tastbügel 140 durch einen bei 141 ortsfest gelagerten Zwischenhebel 142, welcher
durch eine Feder 144 im Uhrzeigersinn belastet ist, aus dem Bewegungsbereich des
Zeigers 8 gedreht. Das freie Ende 143 des Zwischenhebels 142 wird durch die
Auslösetaste 22 gesteuert. Zu diesem Zweck ist am Arbeitsstift 23 der Auslösetaste
22 das eine Ende einer Feder 146 verankert, während ihr anderes Ende eine auf dem
Arbeitsstift 23 gleitende, auf dem freien Ende 143 des Zwischenhebels 142
aufliegende Hülse 148 belastet. Der Bewegungsbereich der Hülse 148 und damit der
des Zwischenhebels 142, wird durch einen ortsfesten Anschlag 149 begrenzt. Durch
diese Anordnung ergibt sich beim Niederdrücken der Auslösetaste 22 eine Druckpunktwirkung,
welche das während des ersten Teils der Auslösebewegung erfolgende Freigeben des
Tastbüc,els 140 von der während des zweiten Teils der Auslösebewegung erfolgenden
Auslösung der Blendenregelvorrichtung und des Verschlusses für den Kamerabenutzer
spürbar trennt.
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F i g. 1 stellt die Blendenregelvorrichtung in abgelaufenem
Zustand dar. Die Auslösetaste 22 ist noch niedergedrückt, kann aber nach Freigabe
unter der Wirkung der Federn 22 b, 144 in die Ausgangsstellun- zurückkehren.
Die Hülse 148 folgt dieser Beweguno, und gibt damit den Zwischenhebel 142 frei,
welcher sich unter der Wirkung der Feder 144 im Uhrzeigersinn dreht und dadurch
den Tastbügel 140 entgegen dem Uhrzeigersinn aus dem Bewegungsbereich des Belichtungsmesserzeigers
gegen einen nicht dargestellten Anschlag dreht. Die Drehung des Tastbügels 140 erfolgt
durch die Feder 144 gegen die Wirkung der Federn 133 und 99. Zu diesem
Zweck ist die Feder 144 entsprechend stark b-.-messen. Nach Freigabe der Auslösetaste
22 gehen somit die Blendenlamellen 64 in Volloffenstellung und die Schärfentiefezeiger
70, 72 dicht zueinander.
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Einer neuen Aufnahme geht das Spannen des Verschlusses voraus. Wie
beschrieben, wird bei Betätigung der Filmtransporteinrichtung über die Spannwelle
100 das Hauptantriebsorgan des Verschlusses in die Spannstellung gedreht
und über den Spannring 104 der Lappen 88 des Ringes 84 aus seiner Ruhelage
(volle Linien in F i g. 2) in Spannstellung (strichpunktiert in F i
g. 2) gebracht. Wird eine Aufnahme mit selbsttätiger Blendenregelung gemacht,
so ist, wie F i g. 1 zeigt, die Marke »A « des Umschalters
60 der ortsfesten Marke 49 gegenüberzustellen. Dabei bewegt sich der Hubstift
92 nach vom, gibt mit seinem Ende 92' den Klemmbügel 16 frei
und versetzt so die Zeigerabtasteinrichtung in Betriebsbereitschaft. Mit dem Belichtungszeitsteller
48 wird dann eine Belichtungszeit unter Berücksichti-"ung der Filmempfindlichkeit
gewählt und dabei über den Hubstift 42 der Belichtungsmesser gedreht. Wird schließlich
die Kamera auf den Aufnahniegegenstand gerichtet, so schlägt der Belichtungsmesserzeiger
8
aus. Beim Niederdrücken der Auslösetaste 22 klemmt zunächst der über das
Hebelwerk 20, 18 angetriebene Klemmbügel 16 den Zeiger 8 auf
der Grundplatte 10
fest. Während der weiteren Abwärtsbewegung der Auslösetaste
22 dreht die federbelastete Hülse 148 gleichzeitig den Zwischenhebel 142 entgegen
dem Uhrzeigersinn, wodurch der Tastbügel 140 freigegeben wird. Die Bewegung der
Hülse 148 endet, sobald sie die ortsfeste Auflagefläche149 erreicht hat. Die Fortführung
der Bewegung der Auslösetaste 22 erfordert eine Verformung der Feder 146. Der Kamerabenutzer
verspürt diese Phase als Druckpunkt und unterbricht den Auslösevorgang, wenn er
nur die Schärfentiefe vor der Aufnahme überprüfen will. Unter der Wirkung der Federn
133 und 99 läuft nämlich jetzt schon die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung
so weit ab, bis sich der Tastbügel 140 an den festgeklemmten Zeiger 8 anlegt.
Die Vorrichtung zeigt nun mittels der Zeiger 70, 72 auf der Entfernungsskala
den blendenabhängigen Schärfenbereich an, obwohl die Blende noch durch den Lappen
88
in Volloffenstellung gehalten ist. Ist der angezeigte Schärfenbereich unbefriedigend,
so gibt der Kamerabenutzer die Auslösetaste 22 wieder frei, wodurch der Tastbügel
140 und die Schärfentiefe-Anzeigevorrichtung in die Ausgangslage zurückkehren, und
wählt eine andere Belichtungszeit.
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Entspricht schließlich der Schärfenbereich den Anforderungen, so ist
vom Kamerabenutzer die Auslösetaste 22 über den Druckpunkt hinaus niederzudrücken.
Dadurch wird die Sperrklinke 122 ausgehoben, so daß die Blendenregelvorrichtung,
angetrieben durch die Kraft der Federn 120, 87, ablaufen kann, und zwar so
weit, bis der Lappen 85a des Blendensteuerringes 86 auf den Mitnehmerlappen
93
des Stellringes 91 trifft. Der Spannring 104 und der mit demselben
gekuppelte Betätigungsring 84 laufen unter Wirkung der Feder 120 nun allein weiter,
bis der Spannring 104 am Ende seiner Drehbeweguno, in bekannter und daher nicht
dargestellter Weise den Verschluß zur Aufnahme bei der eingestellten Blendenöffnuno,
auslöst.
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Nach Freigabe der Auslösetaste 22 und damit auch des Zeigers
8 nach der Aufnahme bewegt sich der
Abtaster 140 entgegen
dem Uhrzeigersinn in seine Ausgangslage zurück. Dabei werden die Schärfenbereich-Anzeigevorrichtung
und auch der Blendensteuerring 86 über seinen Lappen 85a von dem Mitnehmerlappen
93 des Stellringes 91 zwangläufig mitg genommen, so daß die Objektivblende
64 auf ihre größte öffnung bei dicht beieinander liegenden Zeigern 70, 72
eingestellt wird.
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Soll in Sonderfällen, z. B. für Blitzlichtaufnahmen, die Blende von
Hand eingestellt werden, so ist der Umschalter 60 aus der Stellung
»A« auf den betreffenden Wert der Blendenskala 66 an Hand der ortsfesten
Marke 49 zu verdrehen. (Der Handsteller 60 ist in jeder Einstellage durch
eine nicht dargestellte Rasteinrichtung gesichert.) Dabei verschiebt die Hubkurve
90 den Hubstift 92 nach rückwärts, so daß sein hinteres Ende
92' mit dem Klemmbügel 16
in Berührung kommt und ihn an einer Bewegung
in Klemmrichtung hindert. Beim vorgenannten Umschaltvorgang des Handstellers
60 nimmt sein radialer Lappen 61 eine der gewünschten Blende entsprechende
Stelle ein.
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Der Bedienende kann nun die Schärfentiefe vor der Aufnahme überprüfen,
wobei er in der gleichen Weise wie bei der Automatikregelung vorgeht. Den die Schärfentiefe
bestimmenden Anschlag bildet jetzt jedoch nicht der Zeiger 8, sondern der
Lappen 61
des Handstellers 60. Der Ring 91 läuft bei der Kontrolle
also bis zum Anschlag 61 ab, und die Zeiger 70,72 zeigen die der von
Hand eingestellten Blende zugehörige Schärfentiefe an. Die Blendenlamellen 64 bleiben
auch jetzt bei der Kontrolle der Schärfentiefe in Volloffenstellung durch den Lappen
88 angehalten.
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Zwecks Aufnahme wird nun die Auslösetaste 22 betätigt, wobei sich
bis zum spürbaren Druckpunkt die Tiefenschärfe-Anzeigevorrichtung in die von Hand
eingestellte und durch den Lappen 61 bestimmte Lage begibt. Das Hebelwerk
18, 20, welches bei Automatikeinstellung den Zeiger 8 über den Klemmbügel
16 festklemmt, kommt hierbei nicht zur Wirkung, da der Klemmbügel
16 durch den Hubstift 92 an einer Drehbewegung gehindert ist. Der
Abtaster 140 kann also den Belichtungsmesserzeiger 8, je nach Stellung desselben,
frei mitbewegen. Sobald während der Weiterbewegung der Auslösetaste 22 der Sperriegel
122 ausgehoben wird, läuft auch der Blendensteuerring 86 in die durch den
Lappen 61 bestimmte Anschlagstellung, wobei sein Lappen 85 a auf den
Arm 93 des Ringes 91 auftrifft. Die Blendenlamellen 64 nehmen nun
die von Hand einaestellte Laae ein, und der Verschluß wird daraufhin ausgelöst.
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Die erfindungsgemäße Bauart hat den wesentlichen Vorteil, daß der
Bedienende vor jeder Aufnahme die Tiefenschärfe-Anzeigevorrichtung in Tätigkeit
bringen und den Schärfenbereich kontrollieren kann, gleichgültig ob eine automatische
Regelung oder eine Handeinstellung der Blende erwünscht ist. Damit werden Fehlerquellen
weitgehendst ausgeschaltet. Die beschriebene Bauart läßt sich auch ohne zusätzlichen
Aufbauaufwand herstellen, denn die zum angestrebten Zweck erforderliche kraftschlüssige
Mitnahme zwischen den fraglichen Einstellelementen läßt sich unter Verwendung von
nur einfachen Mitnahmelappen, Stiften od. dgl. bewerkstelligen. Abschließend sei
noch erwähnt, daß die beschriebene Anordnung einer einaugigen Spiegelreflexkamera
angepaßt ist, bei welcher die Blendenlamellen erst kurz vor der Aufnahme aus der
Volloffenstellung auf den betreffenden Blendenöffnungswert gebracht werden. Bei
Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung an einer anderen Kameratype könnte das
Getriebe, 106, 108, 82, 82a, 84 einschließlich der Lappen 88 wegfallen,
so daß bereits bei der Kontrolle der Schärfentiefe die Blendenlamellen 64 aus ihrer
Volloffenstellung auf den durch den Belichtun,-,smesserzeiger 8 oder den
Handsteller 60, 61
bestimmten Wert zurücklaufen.