DE1231894B - Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen durch Aushaerten von Polybutadienepoxiden - Google Patents
Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen durch Aushaerten von PolybutadienepoxidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C08g
Deutsche KLr 39 b - 22/10
1231 894
C 33456 IV c/39 b 21. Juli 1964 5. Januar 1967
C 33456 IV c/39 b 21. Juli 1964 5. Januar 1967
Es · ist bereits bekannt, durch Epoxydieren von niedermolekularen, flüssigen Polybutadienen oder
niedermolekularen Mischpolymerisaten von Butadien mit einfach ungesättigten Olefinmonpmeren Poly- epoxide
herzustellen (ζ. B. deutsches Patent 1040 749), die sich mit mehrbasischen Carbonsäuren aushärten
lassen (z. B. deutsche Auslegeschrift 1135 170). Derartige Typen zeigen im allgemeinen zwar gute mechanische
Eigenschaften, lassen jedoch bezüglich der Wärmeformbeständigkeit noch zu wünschen übrig;
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder Überzügen durch Aushärten
von Polybutadienepoxiden mit mehrbasischen Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden, gegebenenfalls -in
Gegenwart mehrwertiger Alkohole. Das erfindungs» gemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
man Polybutadienepoxide mit einem fipoxydierungsgrad von mindestens 60°/0 der Doppelbindungen^-entsprechend
einem Sauerstoffgehalt von mindestens 15 °/0, aushärtet, zu deren Herstellung mindestens 60°/0 mittelständige
cis-Doppelbindungen enthaltende niedermole^ kulare, flüssige Polybutadiene verwendet worden sind*
Die Polybutadienepoxide, die erfindungsgemäß ausgehärtet werden sollen, können z. B. nach folgenden
Arbeitsweisen, auf die hier kein Schutz beansprucht wird, erhalten werden:
Zu 1000 Gewichtsteilen flüssigem Polybutadien (~79°/0 cis-1,4, ~2O°/o trans-1,4-,
<l°/0 Vinyldoppelbindungen) mit einer Viskosität von 156 cP
bei 500C werden unter Rühren bei 30 bis _40°C
2950 Raumteile einer Peressigsäurelösung in Äthylacetat, die 818 g Peressigsäure enthält, getropft.' Nach
weiterem 2stündigem Rühren bei 30 bis 400C ist die Reaktion beendet. Die Reaktionslösung wird zur
Entfernung der Essigsäure mit verdünnter Natronlauge und Wasser ausgeschüttelt und über Natriumsulfat
getrocknet. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum erhält man 1100 Gewichtsteile flüssiges
Polybutadienepoxid mit einem Sauerstoffgehalt von 15,0 °/0 (entsprechend einem Epoxydierungsgrad von
60 % der Doppelbindungen) und einer Viskosität von 820OcP bei 500C. Die Ultrarotanalyse ergibt einen
Hydroxylgehalt von 0,5 °/0· Ester-, Carbonyl- und
normale Äthergruppen sind im UR-Spektrum nicht zu erkennen. Das durch Dampfdruckosmose bestimmte
Molgewicht beträgt 1700.
Wird die Epoxydierung mit einem Polybutadien gleicher Struktur, aber mit einer Viskosität von 190 cP
bei 5O0C mit der auf einen Sauerstoffgehalt von 17°/0
(entsprechend einem Epoxydierungsgrad von 69°/0 der Doppelbindungen) berechnetenPeressigsäuremenge
durchgeführt, so erhält man ein Polybutadienepoxid Herstellen von Formteilen oder Überzügen durch
Aushärten von Polybutadienepoxiden
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft, Mari
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Walter Dittmann, Dr. Horst Krämer, Mari
Dipl.-Chem. Walter Dittmann, Dr. Horst Krämer, Mari
mit einem Sauerstoffgehalt von 17,0 °/0 und einer
Viskosität von 47000 cP bei 500C.
Bei der Epoxydierung eines ebensolchen PoIybutadiens
mit einer Viskosität von 14OcP bei 500G
bis zu einem berechneten Epoxydierungsgrad von 80% der Doppelbindungen erhält man ein Polybutadienepoxid
mit einem Sauerstoffgehalt von 19,1 %· Durch quantitative UR-Analyse wird ein Hydroxylgehalt
von 1,3 °/0 bestimmt. Die Viskosität beträgt
9700OcP bei 500C.
Durch Zugabe der berechneten Persäuremenge kann man leicht den gewünschten Epoxydierungsgrad einstellen.
Zur Härtung wird das Polybutadienepoxid mit der Härtersubstanz bei verhältnismäßig niedriger Temperatur,
zweckmäßig unterhalb von 1000C, vermischt. Die Mischung wird dann zur Herstellung von Formteilen
lösungsmittelfrei in Formen gegossen und durch Erwärmen ausgehärtet. Überzüge stellt man z. B.
durch Aufbringen einer geeigneten Lösung der Mischung auf die zu überziehende Oberfläche her. Der
Siedepunkt des Lösungsmittels muß so gewählt sein, daß dieses zu einem Zeitpunkt verdampft ist, bei dem
die Härtung des Überzuges noch nicht begonnen hat bzw. noch nicht zu weit fortgeschritten ist.
Als mehrbasische Carbonsäuren zur Durchführung des Härtungsprozesses können z. B. aliphatische
Dicarbonsäuren wie Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Decamethylendicarbonsäure, aliphatische
Hydroxydicarbonsäuren wie Äpfelsäure und Weinsäure, ungesättigte aliphatische Dicarbonsäuren
wie Fumarsäure und Maleinsäure, cycloaliphatische Dicarbonsäuren wie Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure,
Endomethylentetrahydrophthalsäure, aromatische Polycarbonsäuren wie Phthalsäure,
Trimellithsäure, Pyromellithsäure und chlorierte Dicarbonsäuren wie Tetrachlorphthalsäure und HET-Säure
verwendet werden.
609 750/448
Die mechanischen Werte wurden gemessen:
Biegefestigkeit und Durchbiegung nach DIN 53452, Schlagzähigkeit nach DIN 53453,
Kugeldruckhärte nach VDE 0302 § 6,
Formbeständigkeit in der Wärme nach Martens nach DIN53458.
Kugeldruckhärte nach VDE 0302 § 6,
Formbeständigkeit in der Wärme nach Martens nach DIN53458.
15
Brauchbare Säureanhydride sind z. B. Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, HET-Säureanhydrid.
In der Regel werden die zur Härtung der erfindungsgemäßen Polybutadienepoxide geeigneten Verbindungen
in Mischungen zur Anwendung gebracht.
Säureanhydride allein sind zur Härtung weniger gut geeignet, da die Menge der im Polybutadienepoxid
enthaltenen Hydroxylgruppen nicht zur Initiierung des Härtungsprozesses ausreicht. Als zusätzliche Härter
kommen mehrwertige Alkohole, wie beispielsweise Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol,
1,4-Butandiol, Glycerin und Erythrit in Betracht. Mischungen haben schließlich noch den Vorteil, daß
sie verhältnismäßig niedrig schmelzen oder bei Raumtemperatur flüssig sind. Damit ist eine gute Mischbarkeit
mit dem zu härtenden Polyepoxid gegeben.
Geeignete Härtermischungen stellen z. B. Gemische von Maleinsäureanhydrid oder Hexahydrophthalsäureanhydrid
mit Propylenglykol oder Glycerin dar.
Je nach der Wahl der Härtersubstanz wird die Härtung bei Temperaturen von 20 bis 1200C durchgeführt.
Zur Nachhärtung der erhaltenen Gießlinge oder Überzüge erhitzt man im allgemeinen auf
Temperaturen über 120° C, vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich zwischen 120 und 2000C. Bei
Verwendung von Maleinsäure oder dessen Anhydrid als Härterkomponente liegt eine besonders vorteilhafte
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, da die Härtung dann in sehr niedrigen Temperaturbereichen
abläuft. Dieser Effekt der Kalthärtung ist sonst nur bei der Härtung mit Aminen zu erreichen.
Die Menge der zu verwendenden Härtersubstanz ist in weiten Grenzen variabel. In der Regel setzt man pro
Epoxidgruppe 0,6 bis 1 Äquivalent, bezogen auf reaktionsfähigen Wasserstoff, der Härtersubstanz ein.
Zur weiteren Veranschaulichung des Verfahrens und
zur Kennzeichnung der guten Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Formkörper und Überzüge
dienen die in der Tabelle zusammengefaßten Beispiele:
Die in den Beispielen verwendeten Abkürzungen bedeuten:
MA = Maleinsäureanhydrid,
HHPA = Hexahydrophthalsäureanhydrid,
MNA = Methylnadicsäureanhydrid (Methylendomethylen-tetra-hydrophthalsäureanhydrid),
HHPA = Hexahydrophthalsäureanhydrid,
MNA = Methylnadicsäureanhydrid (Methylendomethylen-tetra-hydrophthalsäureanhydrid),
Propyl. = Propylenglykol,
Glyc. = Glycerin,
Äthyl. = Äthylenglykol.
Glyc. = Glycerin,
Äthyl. = Äthylenglykol.
40
45
55
Die Vergleichsbeispiele 12 bis 16 verdeutlichen, daß bei mindestens gleichbleibenden Werten für Biegefestigkeit,
Durchbiegung, Schlagzähigkeit und Kugeldruck die Wärmeformbeständigkeit der erfindungsgemäßen
Formmassen bzw. Überzüge wesentlich höher liegt als bei den nach bisher üblichen Verfahren hergestellten.
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CS
Beispiel | )iele | 12 | Struktur des verwendeten Polybutadiens |
O-Gehalt des Polybutadien- epoxids °/o |
Viskosität bei 500C cP |
Teile Härter auf 100 Teile Harz |
Ge Std. |
lierung 0C |
Nachh Std. |
ärtung | Biege festigkeit kp/cm2 |
Durch biegung mm |
Schlag zähigkeit cmkp/cm2 |
Kugeldruck 10 Sekunden kp/cm2 |
Martens- zahl 0C |
iichsbeisf | 13 | ~79°/ocis-l,4- ~20°/0trans-l,4- <l°/0Vinyl- |
15,6 | 14 900 | 40MA 4- 3 Äthyl. |
1 | 20 | 14 | 160 | 310 | 3,6 | 4,0 | 1570 | >150 | |
1 | 14 | ~79°/ocis-l,4- ~20°/0trans-l,4- |
15,6 | 14 900 | 40MA 4- 3 Glyc. |
1 | 20 | 14 | 160 | 205 | 2,1 | 3,5 | 1590 | >150 | |
15 | ~79°/ocis-l,4- ~20°/Otrans-1,4- <l°/0Vinyl- |
15,6 | 14 900 | 80 HHPA 4- 5 Malein säure |
sofort | 20 | 14 | 160 | 510 | 4 | 5,4 | 1780 | 141 | ||
16 | ~79°/ocis-l,4- ~2O°/Otrans-1,4- <l«/0Vinyl- |
17,0 | 47 000 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
1,5 | 110 | 14 | 160 | 745 | 6,2 | 8,5 | 1810 | 141 | ||
6 | ~79%cis-l,4- ~20°/otrans-l,4- <l°/0Vinyl- |
19,1 | 97 000 | 80 HHPA | 2 | 80 bis 100 | 14 | 160 | 855 | 6,7 | 8,5 | 1850 | >150 | ||
7 | ~79°/ods-l,4- ~20°/0trans-l,4- <l°/0Vinyl- |
19,1 | 97 000 | 40MA 4- 7,9 Propyl. |
1 | 20 | 14 | 160 | 730 | 5,8 | 6,7 | 1780 | 145 | ||
8 | ~79°/ocis-l,4- ~20°/0trans-l,4- <l°/0Vinyl- |
13,1 | 3 250 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
2 | 120 | 14 | 160 | 800 | 6,7 | 9,5 | 1550 | 101 | ||
9 | ~79°/ocis-l,4- ~20°/0trans-l,4- <l°/0Vinyl- |
14,1 | 8 300 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
2 | 110 | 14 | 160 | 870 | 6,4 | 10 | 1680 | 110 | ||
10 | ~39°/ocis-l,4- ~17°/Otrans-1,4- <44°/0Vinyl- |
12,8 | 21800 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
2 | 110 bis 120 | 14 | 160 | 900 | 7,5 | 8,5 | 1550 | 102 | ||
11 | ~39°/ocis-l,4- ~17°/Otrans-1,4- <44°/0Vinyl- |
14,1 | 43 900 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
2 | 110 bis 120 | 14 | 160 | 600 | 5,5 | 5 | 1632 | 115 | ||
Handelsübliches epoxydiertes Polybutadien |
13,4 | 15 700 | 80 HHPA 4- 8 Propyl. |
1 | 125 | 14 | 160 | 950 | 6,6 | 8,2 | 1620 | 104 |
Claims (1)
- 7 8Patentanspruch· zeichnet, daß man Polybutadienepoxide mit' einem Epoxydierungsgrad von mindestens 60%Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder der Doppelbindungen, entsprechend einem Sauer-Überzügen durch Aushärten von Polybutadien- stoffgehalt von mindestens 15%, aushärtet, zuepoxiden mit mehrbasischen Carbonsäuren bzw. 5 deren Herstellung mindestens 60% mittelständigederen Anhydriden, gegebenenfalls in Gegenwart cis-Doppelbindungen enthaltende niedermoleku-mehrwertiger Alkohole, dadurch gekenn- Iare, flüssige Polybutadiene verwendet worden sind.609 750/448 12.66 © Bundesdruckerei Berlin
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